Wenn eine Künstliche Intelligenz an der Schule jeden Schritt überwacht ...
Berlin, in naher Zukunft. Die 15-jährige Kim, Tochter einer alleinerziehenden niederländischen Diplomatin, besucht das umstrittene Elite-Internat Galileo. Kameras und implantierte Chips übermitteln die Hirntätigkeit und Körperdaten aller Schüler an eine KI namens
Brain
. Presse und Politiker, die der Schule aus humanitären und Datenschutzgründen kritisch gegenüberstanden, sind verstummt. Der Erfolg gibt der Betreiberfirma
BrainVision
Recht. Dank der eingreifenden und regulierenden Funktion von
Brain
hat Galileo ausnahmslos Musterschüler. Doch dann geschieht das Unfassbare: Ein Schüler verunglückt – und ein anderer Schüler trägt die Schuld daran. Kim beginnt,
Brain
und dessen Methoden zu hinterfragen und gerät bald in tödliche Gefahr ...
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, packend und spannend – aber auch erschreckend.
Das Cover zeigt einen Chip auf einer Platine – sehr passend!
Der Klappentext macht neugierig auf eine spannende ...
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, packend und spannend – aber auch erschreckend.
Das Cover zeigt einen Chip auf einer Platine – sehr passend!
Der Klappentext macht neugierig auf eine spannende und düstere Dystopie.
Fazit:
Für mich war der Klappentext ausschlaggebend für die Anfrage diesen Roman lesen zu dürfen. Der Roman spielt in einer gar nicht mehr so fernen Zukunft und ist sehr realitätsnah – fast schon erschreckend.
Es spielt in Berlin in einem Elite Internat Namens Galileo an der die Betreiberfirma BrainVision einen Feldversuch startet mit der KI Brain startet. Diese überwacht mit Hilfe eines Stirnbandes und Kameras die Hirntätigkeit und Körperdaten aller Schüler. Dank dieser Funktionen gibt es nur Musterschüler auf dem Internat. Aber sie wollen noch ein Stück weiter gehen. Das Stirnband soll durch einen eingesetzten Chip ersetzt werden. Presse und Politiker sind mittlerweile offen für solche Versuche und sind verstummt.
Und hier treffen wir nun auf die 15-jährige Kim, Tochter einer alleinerziehenden niederländischen Diplomatin, auch sie soll einen Chip implantiert bekommen – aber sie hat bedenken. Denn ein Schüler aus ihrem Umfeld verunglückt unter Mysteriösen Umständen und ein anderer Schüler scheint diesen in irgendeiner Form verursacht zu haben – ist sich aber keiner Schuld bewusst. Kim beginnt, Brain und dessen Methoden zu hinterfragen und gerät bald in tödliche Gefahr ...
Erschrecken war für mich wie schnell die Charaktere (Schüler) bereit waren eine absolute Kontrolle in ihr Leben zu lassen, dies sogar noch als „must have“ darstellen. Und eine Ausgrenzung für die nicht Chipträger oder unwilligen ausüben. Parallelen sind eben während der Pandemie leider auch zu erkennen: wer nicht geimpft ist – wird ausgegrenzt von Freizeitaktivitäten bis hin zur Ausübung seiner Tätigkeit – dabei ist der Status immer noch „freiwillig“. Ich bin kein Impf - Gegner, aber man muss die Kirche mal im Dorf lassen. Nicht Zwang ausüben, sondern auf Ängste und mehr eingehen. Man sieht aber auch das Presse und Politik die Ängste und Spaltung noch schüren. Aber im Roman wird klar, ohne Chip oder wenigstens der Absichtserklärung einen zu erhalten gerät man am Internet in Lebensgefahr.
Ein sozial kritischer, spannender und verstörender Zukunftsroman. Die Charaktere sind in ihren Ausprägungen realistisch und echt. Ihre Gedankengänge sind nachvollziehbar, ihre Ängste und Zweifel würden meinen entsprechen. Der Zwiespalt besonders von Kim konnte ich gut verstehen. Ich denke dieses Thema wird einmal Realität werden und ich habe vor dieser Form von Gedankenkontrolle und -lenkung berechtigte Angst.
Bleibt für die Leser/innen nur wie wird sich Kim entscheiden: Chip oder nicht? Gibt es eine Lösung des Konflikts? Es lohnt sich auf jeden Fall bis zum Ende zu Lesen.
Ein gelungener Roman, anspruchsvoll mit Tiefgang und ein bestimmt in der Zukunft anstehenden Szenarios.
Spannend und fesselnd, es hätte an Seiten ruhig etwas mehr sein können! Sonst gibt es von meiner Seite aus nicht zu meckern und ich vergebe 5 Sterne.
Ich kam nicht so gut in das Buch hinein wie ich es mir gewünscht hätte. Am Anfang war ich leicht irritiert. Leider konnte es mich auch nicht gleich packen und mitreißen. Mir hat einfach in der ganzen Handlung ...
Ich kam nicht so gut in das Buch hinein wie ich es mir gewünscht hätte. Am Anfang war ich leicht irritiert. Leider konnte es mich auch nicht gleich packen und mitreißen. Mir hat einfach in der ganzen Handlung das gewisse etwas
gefehlt. Klar die Idee war wirklich gut. Jedoch war mir vieles einfach zu Oberflächlich. Ich hätte mir bei manchen Dingen einfach mehr Erklärungen, Ausschweifungen und auch mehr Tiefe gewünscht. Die Handlung an sich fand ich ganz gut, bloß ging es mir manchmal einfach zu schnell. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Man konnte sie sich gut vorstellen. Jedoch bin ich mit keinen richtig warm geworden, da einfach die Details zu ihren Charaktereigenschaften gefehlt haben. Man konnte sie sich quasi perfekt von außen vorstellen, aber nicht immer gut von innen. Dadurch habe ich auch keinen Lieblingscharakter.
Der Schreibstil ist ganz gut. Es ließ sich zwar alles leicht und flüssig lesen, aber es konnte mich nicht wirklich fesseln. Klar war es zwischendrin mal spannend. Aber es hat einfach das Gewisse etwas gefehlt. Diese Geschichte hatte nichts wirklich was sie besonders macht, was sie einen im Gedächtnis behalten lässt. Aber ich kann nicht sagen das ich hin und wieder schon etwas mit den Charakteren mitgefiebert habe. Auch war es alles etwas erschreckend, wie schnell so eine Invasion quasi von statten gehen kann. Was mir auch gefehlt hat war, der Tiefgang. Die Gefühle wurden alle total oberflächlich behandelt und man konnte keine wirkliche Verbindung zu den geschehenen aufbauen.
Der Handlungsort hat mir gut gefallen. Diesen konnte man sich wirklich gut vorstellen.
Alles in allem ist die Idee hinter der Geschichte wirklich gut, doch die Umsetzung leider nicht immer. Ich kann es euch nicht wirklich weiterempfehlen.
»𝐷𝑎𝑠 𝑒𝑟𝑤𝑎𝑟𝑡𝑒𝑡 𝑒𝑢𝑐ℎ«
ICH SEHE JEDEN DEINER SCHRITTE
Berlin, in naher Zukunft. Die 15-jahrige Kim
besucht das umstrittene Elite-Internet
Balileo. Kameras und implantierte Chios
übermittaln die Hirntätigkeit und Körperdaten
aller Schüler an eine Kl namens Brain
Presse und Politiker, die der Schule kritisch
gegenüberstanden, sind verstummt. Der
Erfolg gibt der Betreiberfirma Brain-Vision
recht. Dank der regulierenden Funktion
von Brain hat Galileo ausnahmslos Muster-
chuler. Doch dann geschieht das Unfass.
bare: Ein Schüler verunglückt - und ein
anderer Schüler tragt die Schuld
daran. Kim beginnt, Brain und
dessen Methoden zu hinterfragen und gerät bald in tödliche Gefahr.
»𝑀𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑀𝑒𝑖𝑛𝑢𝑛𝑔«
Kennt ihr diese Bücher, wo es euch am Ende unglaublich schwer fällt zu sagen, ob ihr es mochtet oder eher nicht?
So erging es mir mit 𝐷𝑒𝑟 𝐶ℎ𝑖𝑝.
»𝐷𝑖𝑒 𝑃𝑟𝑜𝑡𝑎𝑔𝑜𝑛𝑖𝑠𝑡𝑒𝑛«
Unsere Hauptprotagonisten in dem Buch 𝐷𝑒𝑟 𝐶ℎ𝑖𝑝 sind die 15 jährige Kim, Julian und Levin. Neben den drei Jugendlichen gibt es noch viele weitere interessante Nebencharaktere die auch eine wesentliche Rolle in der Geschichte spielen.
Doch kommen wir mal zu unserer Protagonistin Kim. Auf der einen Seite ist sie wirklich taff und weiß was sie will.
Auf der anderen Seite mochte ich sie gar nicht. Sie hat teils sehr unüberlegt und unreif gehandelt.
Julian mochte ich von Anfang an gar nicht.
Aber(!) Levin hat mir gut gefallen. Er ist zwar der „Nerd“ hat aber ein tolles Selbstbild und schöne Charakterzüge.
Im Großen und Ganzen waren mir die Beziehungen und Dialoge ein wenig zu oberflächlich.
Der Leser hat kaum etwas über die tiefen Gefühle und Emotionen erfahren. Was mir gefehlt hat, damit die Charaktere nahbar werden.
»𝐷𝑎𝑠 𝐶𝑜𝑣𝑒𝑟 𝑢𝑛𝑑 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑐ℎ𝑟𝑒𝑖𝑏𝑠𝑡𝑖𝑙«
Das Cover passt gut zu dem Inhalt des Buches und ist finde ich ansprechend. Der Titel 𝐷𝑒𝑟 𝐶ℎ𝑖𝑝 steht mittig und wird von einer Platine umgeben.
Der Schreibstil ist wirklich leicht und locker. Das buch umfasst 219 Seiten und lässt sich zügig lesen.
Leider sind mir beim Lesen Verständnis Fehler aufgefallen, die das Lesen erschwert haben.
»𝐷𝑖𝑒 𝐻𝑎𝑛𝑑𝑙𝑢𝑛𝑔«
Das Buch 𝐷𝑒𝑟 𝐶ℎ𝑖𝑝 spielt im Jahr 2032 und ist von der Thematik packend aber auch beunruhigend, wenn man sich vorstellt, dass die Menschen einen Chip implantiert bekommen, um miteinander verbunden zu sein.
Man stelle sich vor nicht mal mehr miteinander reden zu müssen. Sondern einfach voreinander zu stehen und über diesen Chip zu kommunizieren.
Mich hat die technologische Entwicklung wirklich erschreckt.
Kim besucht das Galileo, ein Elite Internat in Berlin. Nachdem ein Schüler verunglückt und Kim an Informationen kommt ist sie sich sicher, dass dieser Chip nichts gutes mit sich bringt.
Wem kann man noch vertrauen?
Die Handlungsverlauf ist in sich schlüssig und der Spannungsbogen wird so gut wie bis zum Ende gehalten.
Ich hätte mir dennoch mehr Tiefe gewünscht, da das Thema an sich wirklich spannend ist.
»𝐹𝑎𝑧𝑖𝑡«
Ein Buch mit viel Potenzial und einer Interessenten Auseinandersetzung mit der Zukunft. Ich kann mir gut vorstellen das es als Schullektüre interessant sein kann, da es viel Spielraum für eine Diskussionsrunde und Interpretation bietet. 3/5
Der Klappentext von „Der Chip“ könnte aktueller kaum sein. Es geht um KI's, ein Thema was in den Jahren immer populärer geworden ist und mit Sicherheit auch noch weiter zunehmen wird. Mich fasziniert dieser ...
Der Klappentext von „Der Chip“ könnte aktueller kaum sein. Es geht um KI's, ein Thema was in den Jahren immer populärer geworden ist und mit Sicherheit auch noch weiter zunehmen wird. Mich fasziniert dieser Bereich ungemein, ich freue mich immer wieder über solche Geschichten, seien sie manchmal auch noch so beunruhigend.
Der Chip konnte mich allerdings leider nicht packen. Die Nähe zu der Protagonistin fehlte beinahe gänzlich, ich konnte mich weder mit ihr identifizieren noch gefielen mir ihre Entscheidungen. Ich stand wie ein Zaungast unbeteiligt daneben und habe kopfschüttelnd zugesehen, während Kim durch die Geschichte stolperte.
Um der Komplexität der Idee hinter der Story ausreichend Raum zu geben, hätte das Buch locker 100 bis 200 Seiten mehr vertragen können. Das Potenzial war auf jeden Fall da, aber durch die geringe Seitenzahl wirkte die Geschichte so stark komprimiert, auf das Nötigste heruntergebrochen.
Die Beschreibung des Settings kam für mich ebenfalls leider viel zu kurz, mein Kopfkino wollte partout nicht richtig in Fahrt kommen. Das sorgte dafür, dass ich das Buch trotz der wenigen Seiten lange mit mir herumgeschleppt habe, sogar bis ins neue Jahr hinein.
Mein Fazit:
Leider absolut nicht mein Buch. Ich hatte mir mehr erhofft und denke, dass dem Buch mehr Seiten gutgetan hätten. Von mir gibt es leider nur 2 von 5 Sternen.
Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Das ...
Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Das Cover gefällt mir ganz gut; es ist eine Platine, der Titel „Der Chip“ ist buchstäblich der Chip. Es ist sofort erkennbar, dass es sich hierbei um eine dystopische Geschichte handelt, in der technologischer Fortschritt eine Rolle spielt.
Meine Meinung:
Vorab kann ich zunächst einmal ganz klar sagen: Sowohl das Cover als auch vor allem der Klappentext wecken falsche Hoffnungen, denn die Problematik eines solchen Chips, um die es hier gehen soll, spricht der Autor so gut wie gar nicht an.
Natürlich wird beim Lesen deutlich, dass von dem Chip und der KI „Brain“ Gefahren ausgehen: Die Individualität und Freiheit des Einzelnen wird für das „große Ganze“ aufs Spiel gesetzt. Damit hinterfragt Theisen technischen Fortschritt und stellt den Leser vor die Frage, was er bereit wäre, dafür aufzugeben.
Allerdings geschieht all dies nur am Rande. Tatsächlich geht er nämlich kaum auf die Problematik ein. Die Bedrohung ist da, aber sie wird nicht aufgebaut oder weiterentwickelt, es wird nicht einmal ansatzweise erklärt, was in den letzten zehn Jahren auf der Erde passiert ist – lediglich, dass die durchschnittliche Erderwärmung den Schwellenwert von 2° C überschritten hat, wird angeschnitten –, wie es zur Entwicklung der KI gekommen ist, oder wie der Chip in der gesamten Menschheit verbreitet wurde. Erwähnungen von Elon Musk, Mark Zuckerberg oder dem Bitcoin sollten wohl eine Verbindung zur Gegenwart herstellen, sorgen stattdessen aber viel mehr dafür, dass der Eindruck eines verzweifelten und vor allem unausgereiften Versuchs an Gesellschaftskritik entsteht.
Eine andere Sache sind die „Unknown“, quasi Rebellen: Ihre Existenz wird angesprochen, man hätte so viel spannende Handlung mit ihnen erreichen können, aber für die Geschichte wesentlich sind sie nicht und man fragt sich, weshalb sie dann überhaupt erst erwähnt werden.
In all diesen Fragen bleibt der Leser im Dunklen, das Worldbuilding ist also praktisch nicht vorhanden.
Wenn die Entwicklung der Erde bis zum Jahr 2032 ausgelassen und ausschließlich auf die aktuellen Schwierigkeiten des Chips, und welche Wirkungen er auf die Bevölkerung momentan hat, eingegangen würde, könnte ich damit ja noch leben – ein Buch muss nicht unbedingt alle Fragen beantworten, Manches kann auch der Fantasie des Lesers überlassen sein. Aber das spricht der Autor, wie gesagt, eben auch nicht an. Man fragt sich, welche Bereiche des Lebens die KI einsehen und kontrollieren kann, welche Auswirkungen dies bspw. auf die Gesellschaft oder die (Welt-) Politik hat, oder wie der Alltag aussieht, aber diese Fragen werden nicht beantwortet; der Fokus bleibt auf der Schule und den Schülerinnen. Die KI wird nur immer wieder am Rande erwähnt, das Interesse des Lesers wird nicht befriedigt.
Stattdessen fragt man sich, ob der Autor seine Geschichte wirklich durchdacht hat. So wird zum Beispiel gesagt, dass „Brain“ alles sehen könne, aber trotzdem kann sich Kim nachts scheinbar unbemerkt über den Campus bewegen.
Diejenigen, denen noch kein Chip implantiert wurde, müssen ein Stirnband tragen, das einen Sensor – denke ich? So ganz wird auch das nicht erklärt – hat, mit dem die KI über die Person Daten sammeln und sie quasi überwachen kann. Wenn eine Person dann ein fremdes Stirnband trägt, ruft sofort jemand aus dem Headquarter von „BrainVision“, der Firma, die die KI programmiert hat, aus dem Silicon Valley an und hält der Person eine Predigt. Wenn jedoch Kim stattdessen stundenlang ohne Stirnband herumläuft, wird sie nur von den Lehrern nach dem Grund gefragt, aber andere Konsequenzen hat ihr Verhalten nicht.
So ganz passt das also alles nicht zusammen, und das sind nur zwei Beispiele.
Auch anderweitige Logikfehler finden sich im Buch: So befinden sich Kim und Levin gegen Ende des Buches in einer Verfolgungsjagd in einem Lüftungsschacht – die Szene ist genauso absurd, wie sie hier klingt; das Ganze hat ein bisschen an eine schlechte, konstruierte Hommage an „Kim Possible“ erinnert –, in dem es, wie man es sich auch vorstellt, so eng ist, dass beide sich auf dem Bauch robbend fortbewegen müssen – nur um dann ein paar Seiten weiter im selben Lüftungsschacht in eine Quasi-Prügelei verwickelt zu werden, wo Kim nicht nur genug Platz hat, jemandem ins Gesicht zu treten (das ginge mit viel Mühe ja auch noch im Liegen), sondern auch, sich auf allen Vieren zusammenzukrümmen?
Ein Logikfehler der anderen Art: Es wird an einer Stelle von der „uralten PlayStation 7“ gesprochen. Das Buch spielt 2032, die aktuelle Version der PlayStation ist die 5, die ca. zehn Jahre vor dem Zeitpunkt der Handlung erschienen ist. Rechnet man die Veröffentlichungszyklen der PlayStation hoch, ist es zwar gut möglich, dass 2032 eine 7 existiert, aber die ist dann noch relativ neu und eben nicht „uralt“. Für den Plot ist das jetzt nicht weiter wichtig, aber es fällt eben doch auf, dass das nicht zuammenpasst.
Ich könnte noch weitere Beispiele nennen, aber das würde die Rezension sprengen.
Ähnlich störend und angesichts der Tatsache, dass viel Wichtiges ausgelassen wurde, sind im Übrigen Szenen, die nicht nur in dem Moment des Lesens sondern auch im Nachhinein völlig irrelevant für die Geschichte sind.
So liest man zum Beispiel an einer Stelle, wie Kim früh morgens in der Kantine ihr Frühstück isst, dabei eine (im Übrigen seltsame, von Werwölfen mit Karies handelnde – wozu die Info??) Serie schaut, dann wieder auf ihrem Zimmer ins Bett geht und für weitere zwei Stunden schläft. Was hat diese Szene mir gebracht? Genau: nichts.
Oder es werden Details angesprochen, die im jeweiligen Moment vielleicht wie Foreshadowing wirken, die aber im Nachhinein gar nicht mehr aufgegriffen werden und so einfach sinnlose Infos sind, die die Handlung nicht weiter voranbringen. Am prägnantesten aufgefallen sind mir da der Käfer an der Weide, der gleich an zwei unterschiedlichen Stellen von verschiedenen Figuren erwähnt wird, und die Sache mit dem Skarabäus, der gleich seiner Bedeutungslosigkeit irgendwann doch tatsächlich einfach so verschwindet (was die Protagonistin übrigens zwar sogar merkt, ihr aber offenbar völlig egal ist).
Ebenso unwichtig: Die Häufigkeit, mit der die Protagonistin duschen geht oder einfach nackt ist. Erstmal: Wer geht bis zu dreimal am Tag duschen?
Zweitens: Wieso muss das erwähnt werden, wenn es für die Handlung in dem Moment völlig irrelevant ist?
Drittens: Warum ist Kim, eine Fünfzehnjährige*, wohlbemerkt, so häufig nackt oder fast nackt?
Mir ist bereits zu Anfang aufgefallen, dass der Autor, wenn er seine Figuren – die Jungen wie auch die Mädchen, vor allem aber seine Protagonistin – beschreibt, sehr körperfixiert schreibt. Im Laufe der Geschichte kommt es dann immer wieder zu Situationen, in denen man beim Lesen den Eindruck bekommt, der Autor habe ein irgendwie verschobenes Verhältnis zur Nacktheit, so oft, wie Kim sich auszieht, und zwar nicht nur dann, wenn sie duschen geht (dann aber auch).
Am sinnfreisten ist mir die Szene in Erinnerung, in der sie bei Levin im Zimmer ist und sich draußen Lehrer ankündigen, die wissen wollen, wer warum im Nebenzimmer eingebrochen ist. Levin befiehlt ihr daraufhin sich auszuziehen und sich in ihr Bett zu legen. Okay, man könnte denken, sie soll so tun, als wäre sie mit ihm zusammen gewesen. Das an sich ist nicht ungewöhnlich, wenn auch je nach Sichtweise vielleicht ein bisschen unpassend für Figuren in ihrem Alter. Sie versteckt sich dann aber völlig unter der Decke, nicht einmal ihr Kopf ist für die Lehrer zu sehen – das hätte sie aber doch genauso gut angezogen tun können! Wieso ist es dann wichtig zu erwähnen, dass sie sich auszieht???
Weder in dieser noch in allen anderen Szenen, in denen Kim nackt ist (oder duscht), ist das für die Geschichte in irgendeiner Weise notwendig, schonmal gar nicht in Anbetracht ihres Alters!
Solche Situationen erschweren jedenfalls das Lesen, das ohnehin schon durch den wirren, teils zusammenhangslosen Schreibstil des Autors nicht angenehm ist.
Nicht nur, weil er Vieles schlicht nicht erklärt, fällt es einem oft schwer, der Handlung zu folgen, sondern weil er stets von Höcksken auf Stöcksken kommt. Er legt auf den 200 Seiten durchgehend ein viel zu rasantes Erzähltempo an den Tag und springt von einem Punkt zum anderen, ohne dass man beim Lesen nachvollziehen kann, wie es denn jetzt genau dazu gekommen ist. Für das gesamte Buch wäre es wohl gut gewesen, wenn Theisen mindestens 100, vielleicht sogar eher 200 Seiten mehr geschrieben hätte, auf denen er Handlungsstrukturen, die Hintergründe der Welt oder auch die Protagonisten erklärt und ihnen auch die Zeit gibt, sich zu entwickeln.
Denn das fehlt dem „Chip“ ebenfalls: Figuren, die greifbar werden, die man nachvollziehen kann, die sich entwickeln. Am stärksten fällt das natürlich bei der Protagonistin Kim auf, die man wohl am besten mit „Fähnchen im Wind“ beschreiben kann. Sie wechselt vor allem zu Beginn fast durchgängig die Seiten, ändert gefühlt alle drei Sekunden ihre Meinung über „BrainVision“, Julian oder Levin. Dann plötzlich wird sie von jetzt auf gleich von der Mitläuferin zur Rebellin, entliebt sich mir nichts, dir nichts von ihrem aktuellen Freund Julian, weil sie sich Hals über Kopf in Levin verliebt hat.
In all dem ist wirklich NULL Entwicklung zu sehen, es passiert alles einfach ohne Vorwarnung. Dementsprechend wenig kann man ihre Handlungen und ihr Verhalten dann natürlich nachvollziehen.
Das beschränkt sich leider nicht nur auf Kim, auch die anderen Figuren sind ähnlich ohne Substanz. Die Jugendlichen werden ausnahmslos rückgrat- und meinungslos dargestellt, leicht manipulierbar, mit instabilen, fast schon bipolar anmutenden Emotionen. Keiner der Schüler hat wirklich einen greifbaren Charakter, im Gegenteil kann man sie alle ohne Weiteres in bestimmte Schubladen stecken, und in genau den gleichen Schubladen denken sie auch.
Es ist wohl kennzeichnend für die Relevanz der Figuren, dass ich durchweg Schwierigkeiten hatte, mir die Namen der Figuren sind. Wie unwichtig vor allem alle Nebenfiguren hier sind, ist anscheinend auch dem Autor bewusst, da mittendrin eine Figur tatsächlich einfach nicht mehr da ist, weil sie genauso aussehe, rede und sich kleide wie eine andere Figur. Ähm…???
Auch die Erwachsenen bleiben nicht greifbar und austauschbar. Am meisten enttäuscht bin ich von Kims Opa, der durchaus das Potenzial gehabt hätte, sich zu einer spannenden, mächtigen Figur zu entwickeln. Ähnlich wie auch die Problematik um den Chip und die KI wird er aber bis zum Schluss nicht zum Zentrum der Handlung; in Erzählungen ist er zwar da, aber er trägt nichts Wesentliches bei, bis er am Ende dann als deus ex machina auftaucht und alle Probleme mit einem metaphorischen Fingerschnippen löst und dann ist das Buch zuende und alles ist gut. Hm ja, enttäuschend oder?
Fazit:
„Der Chip“ war ein Flop, so klar muss ich das hier sagen. Der Klappentext verspricht eine spannende Verschwörung, eine gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit technischem Fortschritt und ein dystopisches, düsteres Setting.
Was man bekommt, ist stattdessen eine seltsame Internatsgeschichte mit einer extrem wankelmütigen Protagonisten und ähnlich instabilen Nebenfiguren, einem völlig verschobenen Fokus auf für den Plot irrelevante Dinge statt der eigentlichen Problematik, unausgereiftes bis gar nicht vorhandenes Worldbuilding, insgesamt eine wirre Handlung, der man nur schwer Folgen kann, und schließlich eine für ein Jugendbuch, in dem die Protagonistin selbst erst 15 Jahre alt ist, völlig unangemessene Häufigkeit an sinnloser Nacktheit.
Die Idee hinter „Der Chip“ ist super, die Umsetzung aber unterirdisch. Es gibt ganz wohlwollende 1/5 Lesehasen mit Tendenz nach unten.