Cover-Bild Schachnovelle
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 11.03.2009
  • ISBN: 9783866105348
Stefan Zweig

Schachnovelle

Christoph Maria Herbst (Sprecher)

Auf einem Passagierdampfer, der von New York nach Buenos Aires unterwegs ist, fordert ein Millionär gegen Honorar den mit einer Art mechanischer Präzision spielenden Schachweltmeister Mirko Czentovic zu einer Partie heraus. Der mitreisende Dr. B., ein österreichischer Emigrant, greift beratend ein und erreicht so ein Remis für den Herausforderer. Er hat sich, von der Gestapo, die ihn verhaftete, in ein Hotelzimmer gesperrt und von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen, monatelang mit dem blinden Spiel von 150 Partien beschäftigt, um sich so seine intellektuelle Widerstandskraft zu erhalten. Durch diese einseitige geistige Anstrengung ergriff ihn ein Nervenfieber, dessentwegen man ihn entließ. Jetzt spielt Dr. B. zum ersten Mal wieder gegen einen tatsächlichen, freilich roboterhaft reagierenden Gegner. Es geht ihm bei dieser Partie lediglich darum, festzustellen, ob sein Tun damals während seiner Haft noch Spiel oder bereits Wahnsinn gewesen ist. Er schlägt den Weltmeister in der ersten Partie souverän, läßt sich aber, eigentlich gegen seinen Willen, auf eine Revanche ein. Während dieser zweiten Partie ergreift ihn wieder das Nervenfieber: er bricht die Partie ab und wird nie wieder ein Schachbrett berühren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2022

Toller Sprecher

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Könnt ihr Schach spielen? Ich kann es leider (noch) nicht. Aber: was noch nicht ist, kann ja noch werden. Denn die Schachnovelle von Stephan Zweig hat mich durchaus dazu motiviert, mich mehr mit diesem ...

Könnt ihr Schach spielen? Ich kann es leider (noch) nicht. Aber: was noch nicht ist, kann ja noch werden. Denn die Schachnovelle von Stephan Zweig hat mich durchaus dazu motiviert, mich mehr mit diesem Spiel zu beschäftigen. Aber ist Schach nur ein Spiel? Oder ist es mehr als das?

Auf einem Passiegerdampfer, der auf dem Weg nach New York ist, befinden sich zwei geniale Schachspieler. Mirko Czentovic und ein mysteriöser Dr. B. Czentovic wird unerwartet von Dr. B. bei einem Schachspiel geschlagen, und sinnt auf Revanche. Bei diesem Spiel offenbaren sich die beiden Charaktere und Spielweisen, aber auch die persönliche Geschichte der beiden Protagonisten. Während der Weltmeister die vielen möglichen Züge durch persönlichem Unterricht beigebracht wurde, hat Dr. B. Schach allein nur durch Gedanken gelernt. In Gefangenschaft hatte B keine Möglichkeit, seinen Geist zu beschäftigen. Erst als es ihm gelingt, einem Gefängniswächter ein Schachheft zu stehlen, kann er seinen Geist zu beschäftigen. Am Anfang ist es eine willkommene Abwechslung, sich mit möglichen Zügen zu beschäftigen, aber nach und nach wird es zu einer Obsession. Erst beim Schachspiel auf dem Schiff kann B seine tragische Geschichte erzählen.

Für dieses Buch benötigt man keine Schachkenntnisse. Vielmehr geht es um die Geschichte der verschiedenen Personen, die sie vereint. Das Spiel selber wird zum Ausdrucksmittel, zum Türöffner, und zu einem Stück auf Verbindung. Barrieren werden geöffnet, und man erkennt so viel mehr hinter den verschiedensten Mauern.

Auch wenn das Buch schon etwas älter ist, wirkt es für mich sehr aktuell: Menschen finden an einem Tisch zusammen, und auch wenn man gegeneinander spielt, man kann sehr viel zusammen machen. Jeder geht anders an ein Spiel heran, jeder setzt sein Leben anders um, stellt die Weichen anders.

Übrigens habe ich das Hörbuch mit Christoph Maria Herbst als Sprecher gehört. Herbst setzt die Geschichte gekonnt um, besonders seine Interpretation von Dr. B. halte ich für genial. Seine Verwandlung ist genial, und die Entwicklung der Geschichte ist wirklich toll umgesetzt. Dr. B erwacht durch Herbst zum Leben, und die Tragik des Verrückten wird besonders spürbar in Christoph Maria Herbst. Ob es als gelesenes Buch mir so gut gefallen hätte, kann ich nicht sagen, aber gerade mit Herbst als Sprecher ein Genuss. Hörenswert!

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Ein literarisches Meisterstück

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Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der ...

Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der sich gegen Bezahlung zu einer Partie Schach gegen eine Gruppe von Passagieren überreden lässt. Diese spielen völlig chancenlos gegen Czentovic, bis ein bisher Unbekannter ins Spiel eingreift und dem Weltmeister ein Remis abringt. Obwohl Dr. B. beteuert, jahrzehntelang kein Schachspiel berührt zu haben, lässt er sich zu einer Revanche bewegen. Ein atemberaubender Kampf beginnt, bei dem der eigentliche Gegner nicht gegenüber am Schachbrett, sondern tief in der eigenen Seele sitzt.

Meinung:
Während viele dieses Buch als Schullektüre eher zwangsweise lesen mussten, tat ich es tatsächlich freiwillig und ich war begeistert. Die 1942 erschienene Novelle ist das letzte im Exil abgeschlossene Prosawerk des Autors Stefan Zweig und gehört ganz zweifelsfrei zu den Klassikern, die man mindestens einmal in seinem Leben gelesen haben muss. Dieses Büchlein ist allerfeinste Unterhaltung auf höchstem Niveau. Aufgrund der sich immer rasanter aufbauenden Spannung war es mir kaum möglich, die Lektüre zu unterbrechen, wobei der geringe Seitenumfang der Novelle Weniglesern sehr entgegenkommt. Aber wie heißt es so schön? „In der Kürze liegt die Würze.“ Geschichte, Politik, Psychologie und Schachspiel auf gerade einmal 100 Seiten zu vereinen, ist einfach grandios.

Fazit:
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist ein literarisches Meisterstück. Die Novelle ist spannend, kurzweilig und dennoch anspruchsvoll. Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte. Dieser zeitlose Klassiker erhält 5 von 5 Sternchen.

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