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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2021

Turbulente Jagd

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Nach allem was Sleizner ihr und anderen Menschen angetan hat, ist Dunja erfüllt von ihrem eigenen kleinen Rachefeldzug und versucht alles, um an brisante Informationen über Sleizner zu kommen, die sein ...

Nach allem was Sleizner ihr und anderen Menschen angetan hat, ist Dunja erfüllt von ihrem eigenen kleinen Rachefeldzug und versucht alles, um an brisante Informationen über Sleizner zu kommen, die sein Ende besiegeln und ihn endgültig aus dem Verkehr ziehen. Risk tut alles um in Erfahrung zu bringen was genau mit seinem Sohn im dänischen Gefängnis geschehen ist und wer dahinter steckt. Dabei setzt er alles aufs Spiel. Währenddessen kämpft Hesk mit seinem ersten Fall als Ermittlungsleiter und seiner Stellung gegenüber Sleizner, der doch mehr Leichen im Keller hat, als vermutet.

Da ich die vorherigen Bände nicht kenne, fand ich das Beziehungsgeflecht der Protagonisten kompliziert und konnte die Gefühle teilweise nicht ganz nachvollziehen. Vor allem Dunjas Abneigung Sleizner gegenüber und ihre Obsession jeden seiner Schritte zu verfolgen, konnte ich anfangs nicht ganz verstehen. Die kleinen Rückblicke zwischendurch geben zwar einige Hinweise auf schlimme Geschehnisse, doch das war mir zu wenig, sodass ich jedem empfehlen würde von Anfang anzufangen, damit man das Buch mehr genießen kann.

Was den Mordfall betrifft wird ziemlich viel drumherum geredet und ermittelt und aufgrund zahlreicher Sabotageversuche kommen die Ermittlungen nicht wirklich voran, was nach einer Weile etwas mühsam zu lesen war. Zudem hatte ich den Eindruck, dass der Mordfall mehr und mehr in den Hintergrund rückt und es vor allem um Dunjas Rache und ihre Nachforschungen ging, die zwar durchaus mit dem aktuellen Fall zusammenhingen, aber eher lose. So wurden mehrere rote Fäden miteinander verknüpft und ließen sich erst nach und nach klar voneinander trennen. Diese Mischung fand ich mittelmäßig, da ich gerne geradlinige Thriller lese und diese Hin und Her nicht unbedingt mag. Insgesamt löste sich alles schlüssig auf und wurde gegen Ende auch fesselnd, wenngleich mir das Gefühl hinter ein großes Geheimnis zu kommen, welches mich schockt, fehlte und ich das Buch zwar befriedigt beendete, aber nicht total begeistert war.

Veröffentlicht am 25.10.2021

Verborgene Magie

Liber Bellorum. Band I
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Die beiden Brüder Kyle und Raven sind seit sie denken können immer auf der Flucht. Von einem Ort zum nächsten, ohne Ruhepause, immer rastlos. Bis Raven eines Tages ob des unmöglichen Verhaltens von Kyle ...

Die beiden Brüder Kyle und Raven sind seit sie denken können immer auf der Flucht. Von einem Ort zum nächsten, ohne Ruhepause, immer rastlos. Bis Raven eines Tages ob des unmöglichen Verhaltens von Kyle der Kragen platzt und ihre Wege sich trennen. Doch auch wenn sie unterschiedliche Pfade beschreiten, treffen sie sich jenseits der Grenzen ihres Landes im sogenannten "Verbotenen Land" wieder und machen dort einige Entdeckungen, die ihr Weltverständnis komplett auf den Kopf stellen. Während der Besonnenere der Brüder Raven sich integriert, treibt Kyle sein rastloses Wesen weiter, immer weiter an einen anderen Ort, der seine ganz eigenen Schrecken bereit hält.


Raven und Kyle könnten unterschiedlicher nicht sein und die Spannungen zwischen beiden sind sowohl unterhaltsam als auch teilweise anstrengend und nervig. Dabei war mir Raven deutlich sympathischer als Kyle, wobei letzterer eine schlimme Vergangenheit hatte und ich dort die Gründe für sein derzeitiges Verhalten vermute und auch davon ausgehe, dass mehr in den damaligen Geschehnissen steckt, als bereits bekannt. Insofern gebe ich Kyle noch eine Chance im zweiten Band und hoffe dort mehr über ihn erfahren zu können.

Die Welt der beiden ähnelt unserer etwas, hat einen eher mittelalterlichen Flair und wirkt nicht unbedingt besonders. Trotzdem konnte ich die beiden Brüder auf ihrer Reise so gut kennen lernen. Die Welt des "Verbotenen Landes" ist deutlich spannender hinsichtlich ihres Magiesystems und ihrer Struktur und Hierarchie, allen voran die magische Schule. Etwas stutzig machte mich das friedliche Zusammenleben und das Fehlen von Verbrechen und rechtswidrigem Verhalten. Alles wirkt sehr positiv, unschuldig, fast schon unglaubwürdig harmoniebedürftig. Die Legende tut ihr Übriges und bringt Spannung in die Handlung, indem sie auf eine drohende Gefahr hindeutet, die allerdings kaum wahrgenommen wird.

Teilweise ging die Handlung teilweise eher langsam voran und es geschah nichts Nennenswertes und dann verging auf einmal deutlich mehr Zeit und die Ereignisse überschlugen sich, was mir nicht gut gefallen hat. Wäre die Handlung gleichmäßiger verlaufen und ein Teil der Geschehnisse wären in den Folgeband verschoben worden, hätte der erste Band deutlich mehr Zeit zum "Atmen" und sich Entwickeln gehabt, sodass die einzelnen Situationen umfangreicher und tiefgründiger hätten beschrieben werden können. Zudem hätte man die Welt dadurch detaillierter beschreiben und darstellen können.

Der Schreibstil sagt mir sehr zu und ist schön bildlich gehalten, sodass ich mir die Welt gut vorstellen konnte. Auch das Buch ist außen und vor allem innen sehr hübsch aufgemacht und enthält sogar eine farbige Karte, was ich persönlich grandios finde.

Fazit: Ein gelungener Einstieg in eine zauberhafte Welt voll magischer Wesen und ihrer Eigenarten. Eine langsamere Progression und tiefgründigere Beschreibungen sowohl der Welt als auch der Charaktere hätten der Geschichte meiner Meinung nicht geschadet.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Temporeiche Wendungen

Tag der Erlösung
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Während einer Parteiveranstaltung vor den versammelten Journalisten brechen plötzlich zwei Spitzenpolitiker zusammen. Die Polizei findet den Pfeil einer Armbrust im Körper eines Opfers und es beginnt ein ...

Während einer Parteiveranstaltung vor den versammelten Journalisten brechen plötzlich zwei Spitzenpolitiker zusammen. Die Polizei findet den Pfeil einer Armbrust im Körper eines Opfers und es beginnt ein Rätselraten über die ungewöhnliche Waffe und den Täter.Aufgrund der politischen Brisanz müssen die BKA-Ermittler Laura Westermann und Steven Haberland mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen. Dennoch erkennen sie schnell, dass die Attentate ihren Ursprung nicht nur in der Gegenwart haben können. Während sich die Ermittler durch ein Dickicht aus Lügen und wirren Ideologien kämpfen, geraten weitere Menschen ins Fadenkreuz (Klappentext).

Wie bereits im Klappentest geschildert beginnt das Buch gleich mit zwei ungewöhnliche verübten Morden und einer Menge Fragen, die sich auftun und langsam aber stetig Spannung aufbauen. Die Ermittler waren für mich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber nach und nach konnte ich mich mit ihrer Art anfreunden und fand sie sympathisch, wenngleich ich Lauras Geheimniskrämerei gegenüber ihrem Sohn nicht gutheißen konnte und den Eindruck hatte sie mache alles nur noch schlimmer, indem sie ihm vieles verheimlicht. Nichtsdestotrotz fand ich diesen Erzählstrang ziemlich gut und gelungen. Mit Spannung und Aufregung habe ich verfolgt wie Lauras Sohn ermittelt und versucht hat mehr über die Vergangenheit seiner Eltern herauszufinden und konnte so seine Entwicklung mitverfolgen.

Skeptisch war ich hinsichtlich des politischen Themas bzw. der Streitigkeiten zwischen links- und rechtspolitischen Gruppierungen und wie das dargestellt wird, da mich solche politischen Themen in einem Thriller/Krimi selten von sich überzeugen können. Dies ist hier jedoch aufgrund der unerwarteten Wendungen und der "falschen Färhte" der Ermittler ganz hervorragend umgesetzt worden und ich war fasziniert wie es dem Autor gelungen ist die wahren Motive verschlungen mit den offensichtlichen zu verbergen und dadurch die Spannung deutlich zu erhöhen. So konnte mich das Ende vollends überzeugen und sich die Taten absolut schlüssig erklären.

Fazit: Insgesamt ein fesselnder und trickreicher Krimi bei dem der erste Schein trügt.

Veröffentlicht am 12.04.2021

Zwischen den Fronten

Teufelsberg (Wolf Heller ermittelt 2)
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Westberlin, Ende der Sechzigerjahre: Die Frau eines Richters wird brutal erwürgt. Berlin ist in Aufruhr. Denn die Tote war Jüdin, und der Richter erhielt Morddrohungen von der radikalen Linken um Dieter ...

Westberlin, Ende der Sechzigerjahre: Die Frau eines Richters wird brutal erwürgt. Berlin ist in Aufruhr. Denn die Tote war Jüdin, und der Richter erhielt Morddrohungen von der radikalen Linken um Dieter Kunzelmann. Aber war es wirklich ein politisch motivierter Mord? Kommissar Wolf Heller arbeitet eng mit der Nichte der Toten zusammen, der smarten Amerikanerin Louise Mackenzie. Es verdichten sich die Hinweise, dass ein Attentat auf die jüdische Gemeinde geplant ist. Kann Heller die Täter fangen, bevor es dazu kommt?

Die Atmosphäre, die Ende der Sechzigerjahre in Westberlin herrschte, ist allgegenwärtig greifbar in der Geschichte. Sowohl die politischen als auch die historischen Ereignisse und Haltungen der Menschen sind authentisch und überzeugend dargestellt. Auch wenn es weniger spannend für einen Thriller ist, konnte mich die einzigartige Stimmung fesseln. Zwar waren mir die ganzen persönlichen Verstrickungen zuvor nicht bekannt, aber durch kurze Rückblicke wird erkenntlich wie die Personen zueinander stehen. Die politischen Hintergründe der Tat und die Motivation dahinter fand ich sehr aufregend dargestellt und ich fühlte mich durchgehend unterhalten.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Solider Thriller

Der gekaufte Tod
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The Boston Globe Mexicantown, Detroit. August Snow kehrt mit zwölf Millionen Dollar Schadenersatz zurück in das Viertel seiner Kindheit. Kurz nach seiner Rückkehr wird eine der mächtigsten Unternehmerinnen ...

The Boston Globe Mexicantown, Detroit. August Snow kehrt mit zwölf Millionen Dollar Schadenersatz zurück in das Viertel seiner Kindheit. Kurz nach seiner Rückkehr wird eine der mächtigsten Unternehmerinnen der Stadt tot aufgefunden. Snow setzt sich auf die Fährte des Mörders – und gerät in einen gefährlichen Strudel, der ihn in Detroits dunkelste Winkel hinabzieht.

Bereits zu Beginn berichtet der Autor aus Sicht seines Protagonisten viel über die Stadt Detroit und es wir deutlich wie genau er diese kennt. Dadurch erhält der Schauplatz etwas Authentisches und Glaubwürdiges. Der Schreibstil ist recht rau und teilweise grob, was in diesem Fall allerdings sehr gut zum Milieu von Mexicantown und den Geschehnisse passt und der Geschichte etwas Rasantes und Aufregendes verleiht. Die Gefahr lauert hinter jeder Ecke und Rassismus findet man auch überall in den verschiedenen Vierteln. Die Vorgeschichte von August wird passend mit den neuartigen Handlungen zu einem roten Faden zusammengebracht und nach und nach ergibt sich alles und wird aufgeklärt. Stellenweise war mir die Handlung jedoch etwas zu flach und hätte doch einige unvorhersehbare Wendungen mehr verpasst, weswegen ich dem Buch gute 3,5 Sterne gebe.