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Veröffentlicht am 25.12.2021

Winterhaus - auch optisch ein Highlight

Winterhaus
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Ben Gutersons "Winterhaus" ist auf den ersten Blick ein Highlight. Das Cover ist wunderschön gezeichnet und bildet ein Winterhaus ab. Die einzelnen Fenster sind ausgestanzt, so dass der Eindruck entsteht ...

Ben Gutersons "Winterhaus" ist auf den ersten Blick ein Highlight. Das Cover ist wunderschön gezeichnet und bildet ein Winterhaus ab. Die einzelnen Fenster sind ausgestanzt, so dass der Eindruck entsteht man könnte tatsächlich hineinsehen. Ohne den Einband sieht man auf dem Buchdeckel einen Schnitt durch das Haus, als ob eine offene Puppenstube vor einem läge. Die 38 Kapitel werden jeweils von einem Bild und einem Buchstabenspiel eingeläutet. Diverse Schwarzweißbilder über eine Doppelseite oder auch kleinere sind zur Untermalung der Geschichte vorhanden. Die Zeichnungen sind zauberhaft und ein Grund das Buch immer mal wieder zur Hand zu nehmen. Auf 405 Seiten können Kinder ab 10 Jahren das Waisenmädchen Elisabeth begleiten, die von Onkel und Tante über Weihnachten in das Winterhaus geschickt wird. Sie findet dort endlich einen guten Freund. Mit Freddy erlebt sie Abenteuer und löst Rätsel, findet Bücher und erlebt Magisches. Das Buch ist durch die Protagonisten sowohl für Jungen als auch Mädchen geeignet. Aufgrund des Settings ist es besonders als Winter- oder Weihnachtsgeschichte geeignet. Als Erwachsene fand ich einiges gegen Ende vorhersehbar, aber bei einem Kinderbuch ist das in Ordnung.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Tage mit Fanny

Fanny und die Liebe
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Eine sehr schöne Geschichte für Erstleser, in der die kleine Fanny aus ihrem Alltag erzählt. Sie geht seit kurzem zur Schule und ihre Freundin Ester sitzt neben ihr und möchte, dass Fanny in sie verliebt ...

Eine sehr schöne Geschichte für Erstleser, in der die kleine Fanny aus ihrem Alltag erzählt. Sie geht seit kurzem zur Schule und ihre Freundin Ester sitzt neben ihr und möchte, dass Fanny in sie verliebt ist. Ester ist enttäuscht, weil Fanny lieber Spaß haben möchte. Sie fragt ihre Mutter und die Oma nach der Liebe und es kommen herzerfrischende Momente dabei heraus, weil Fanny die Erklärungen ganz anders deutet als die Erwachsenen. Durch die Illustration von Jutta Bauer wird dies ganz wunderbar unterstützt. Neben den Fragen zu den großen Gefühlen geht es auch um Alltagsthemen, die Kinder dieses Alters beschäftigen, wie z.B. Aufräumen, Geschenke, Basteln, Lebensumstände in der Familie, Eifersucht etc.

Fanny überlegt, was sie tun soll, damit Ester nicht traurig ist und hat dazu eine schöne Idee. Das wüstes Zimmer der Oma, das bei der Umsetzung hilft, ist toll beschrieben, so eines gibt es sicher in vielen Haushalten.

Der Erzählstil ist sehr einfach gehalten und teilweise humorvoll, damit kommen Erstleser gut zurecht. Durch die kurzen Kapitel kann immer an einer sinnvollen Stelle unterbrochen werden, wenn Pausenbedarf besteht.

Das Buch ist sehr mädchenlästig erzählt, für Jungen ist es nach meiner Meinung nicht so gut geeignet.

Die Auflösung von Fannys Problem hat mir gut gefallen, sehr kinderecht gemacht.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Adi und Ida, gemeinsam stark

Forever, Ida - Wir oder ihr
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Alex Pohl hat mit "Wir oder Ihr" die Jugendthrillerreihe um Adi erfolgreich weitergeführt. Im zweiten Teil geht es wieder um aktuelle Probleme von Jugendlichen, die durch Erwachsene häufig gar nicht so ...

Alex Pohl hat mit "Wir oder Ihr" die Jugendthrillerreihe um Adi erfolgreich weitergeführt. Im zweiten Teil geht es wieder um aktuelle Probleme von Jugendlichen, die durch Erwachsene häufig gar nicht so wahr genommen werden.

Adi hat in Sonderberg gut Fuß gefasst, sich eingelebt und Freunde gefunden. Ihr altes Leben mit den schlimmen Erlebnissen, ausgelöst durch einen Stalker, liegt hinter ihr. Vermeintlich, denn plötzlich sind da wieder Whats App Nachrichten von ihm auf ihrem Handy, nur mit Mühe kann sie Ruhe bewahren. Doch vorrangig geht es in diesem Teil um Kris, einen ihrer neuen Freunde. Er soll angeblich Straftaten begangen zu haben, doch statt der Unschuldsvermutung wird hier eine Lawine losgetreten, Gerüchte und Hetze spalten die Schüler- und Elternschaft.

Die Freunde müssen auf sich selbst vertrauen.

Wie im Vorgänger überzeugt Alex Pohl hier mit einem erfrischenden Erzählstil aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, Polizeiberichten, Interviewmitschnitten, Zeitungsartikeln u.a. So entsteht ein hohes Lesetempo, das einen zügig durch die Geschichte führt und dabei für Spannung sorgt. Die Geschehnisse sind nicht so eindeutig, immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen.

Die Hauptfiguren sind gut angelegt und machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Auch die Nebenfiguren wirken glaubwürdig und bieten mit ihren Problemen und deren Lösung Vielschichtigkeit im Nebenstrang. Liz und ihre Tante sind da ein schönes Beispiel.

Der Druck durch die sozialen Medien, die Auswirkungen von Mobbing und Agitation werden realistisch dargestellt und auch das Thema Stalking ist wieder mit dabei. Als Gegengewicht kommen Freundschaft und Vertrauen zum Tragen. Auch die Kraft, die man aus seinen Erfahrungen schöpfen kann ist nicht unwesentlich.

Ein paar Punkte kamen mir etwas zu kurz, u.a. über die Eltern von Kris und deren Einstellung und Verhalten hätte ich gerne mehr erfahren, um das Bild abzurunden. Aber das ist gelitten auf hohem Niveau.

Eine sehr gelungene Fortsetzung, ich freue mich schon auf Teil 3 "Endspiel", das im Mai erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

routinierte Fortsetzung einer beliebten Reihe

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Nele Neuhaus hat mit den Taunus Krimis eine sehr erfolgreiche Reihe kreiert, die sie hier routiniert fortsetzt. Die Stammbesetzung wird gut vorgestellt und mit ihren aktuellen Problemen eingeführt, so ...

Nele Neuhaus hat mit den Taunus Krimis eine sehr erfolgreiche Reihe kreiert, die sie hier routiniert fortsetzt. Die Stammbesetzung wird gut vorgestellt und mit ihren aktuellen Problemen eingeführt, so dass man auch ohne Vorkenntnisse gut folgen kann. Der private Anteil ist relativ groß aber auch interessant. Der Fall konnte mich diesmal nicht so begeistern wie die Vorgänger, auch wenn er gut konstruiert ist. Es geht um Machenschaften im Verlagswesen, die Arbeit und Hierarchie dort wird gut dargestellt. Die Motive für die Taten reichen bis weit in die Vergangenheit zurück, dies wird nach und nach aufgedeckt und ist gut geschrieben.
Die erste Tote war so unsympathisch, das sich die Verdächtigen häufen, auch danach tappt man noch lange im Dunkeln und es gibt eine hohe Anzahl an Personen in der Handlung, was für eine gewisse Unübersichtlichkeit sorgt, zum Glück kann an bei Verwirrung das Namenregister heranziehen.
Solide geschriebener Krimi.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

deutsch deutsches Familiendrama

Die Dorfschullehrerin
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Die junge Lehrerin Helene tritt 1961 eine neue Stelle als Dorfschullehrerin an, die alles andere als begehrt ist. Durch die grenznahe abgeschiedene Lage des Ortes wurde die Stelle immer wieder vakant. ...

Die junge Lehrerin Helene tritt 1961 eine neue Stelle als Dorfschullehrerin an, die alles andere als begehrt ist. Durch die grenznahe abgeschiedene Lage des Ortes wurde die Stelle immer wieder vakant. Die junge Frau hat sich gezielt hierher versetzen lassen, der Grund dafür wird erst nach und nach offenbar. Helene ist aus der DDR geflohen und hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Kollegen arbeiten eher stoisch und gleichgültig vor sich her, so dass die Kinder den erfrischenden zugewandten Stil der neuen Lehrerin genießen und sich bei vielen von ihnen erfreuliche Entwicklungen einstellen. Schnell ist sie im Dorf beliebt, da sie sich gerne für andere einsetzt. Mit dem alleinerziehenden Landarzt Tobias versteht sie sich besonders gut und hier bahnt sich bald eine Beziehung an. Aber auch ihm bleibt das große Anliegen Helenes lange verborgen, als Leser hingegen erhält man einen guten Einblick und erlebt die Geschichte von Helenes Familie jenseits der Grenze in der DDR mit. Schon nach ein paar Monaten zeichnet sich ein Drama ab.

Es ist der Autorin hier gelungen eine deutsch-deutsche Familiengeschichte zu erzählen, ohne Wertungen für eine Seite vorzunehmen. Das hat mir sehr gefallen, es werden sowohl für die DDR als auch die BRD positive wie negative Aspekte aufgezeigt.

Die Schilderungen der Lebensumstände in der DDR wirkten besonders authentisch auf mich, diesen Teil empfand ich als besonders spannend und informativ. Viele der geschilderten leidvollen Gefühle und Momente konnten berühren.

Das Buch ist insgesamt sehr angenehm zu lesen und man bleibt immer neugierig, wie es weitergeht. Die Charaktere sind gut aufgebaut und wirken größtenteils echt. Lediglich die Figur der Helene war mir zu glorifiziert, da hätte es ruhig ein bisschen weniger Heiligenschein sein dürfen. Aber dem Lesespaß hat das nicht geschadet.

Interessanter Reihenauftakt mit gut beschriebenen historischen Begebenheiten.

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