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Veröffentlicht am 19.01.2022

Das entscheidende Abenteuer mit der Argo II

Helden des Olymp 5: Das Blut des Olymp
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„Die Sache war nur…mit einer Göttin in ihrer eigenen Spielfeldhälfte zu kämpfen, würde nicht einfach sein. Selbst wenn sie sie überwältigten, bedeutete das noch lange nicht, dass der Sturm sich dann legte.“ ...

„Die Sache war nur…mit einer Göttin in ihrer eigenen Spielfeldhälfte zu kämpfen, würde nicht einfach sein. Selbst wenn sie sie überwältigten, bedeutete das noch lange nicht, dass der Sturm sich dann legte.“ (S.266)

Nun ist eine wunderbare Reihe zu Ende gegangen voller gelungener Situationskomik, sympathischen Charakteren und cleverer Einbindung der griechischen und römischen Mythologie. Der Weltenaufbau bis zum letzten Band war sehr stark und hat die Lesenden mit jedem Band tiefer in die Welt der Gottheiten und deren Kinder eintauchen lassen. Auch wenn der fünfte Band in meinen Augen der schwächste Band der Reihe war, so konnte er mich dennoch zufrieden stimmen.

Das Cover: Wie alle Cover der Reihe sehr farbenfroh – diesmal mit Grün- und Gelbtönen – und einem feuerspeienden Festus, dem Metalldrachen der Argo II. Ein interessanter Bildausschnitt, den ich jedoch sehr passend finde. Er verspricht eine Aufbruchstimmung, die in etwa einen Teil der Atmosphäre des Buches widerspiegelt.

Die Handlung: Gaia steht kurz vor ihrer Auferweckung und nur die Besatzung der Argo II scheint diesen Prozess noch aufhalten zu können. Ihnen bleiben nur noch wenige Tage, an welchen sich ihnen racheschwörende Monster und undurchschaubare Gottheiten in den Weg stellen und ihre Rettungsmission gefährden. Werden sie es noch rechtzeitig schaffen, das Camp Halfblood mit ihrem selbsterbauten Luftschiff zu erreichen?

Meine Meinung: Jedes Mal aufs Neue fühlt es sich wie ein Zuhause an, sobald man in die Welt eintaucht, die Rick Riordan geschaffen hat. Regelmäßig trifft man geliebte Charaktere wieder, erlebt neue Abenteuer und wird grandios von dem Humor des Autors unterhalten. Umso gespannter war ich demnach auf den letzten Band der Reihe, da über die letzten vier Teile der Reihe ein enormer Spanungsbogen aufgebaut wurde. Den Freunden und Freundinnen wurden so viele Steine in den Weg gelegt und nun war man an einem Punkt angekommen, an dem sich alles entscheiden sollte. Leider wurde ich diesbezüglich etwas enttäuscht. Die Geschichte hält viele schöne Momente bereit, die zum Mitfiebern, Mitlachen und Mitfühlen einladen – doch die Spannung blieb streckenweise aus. Dafür, dass dieser finale Kampf dermaßen spannungsgeladen eingeleitet und angekündigt wurde, habe ich irgendwie mehr Epik erwartet. Erst ab der zweiten Hälfte konnte mich die Geschichte vollständig packen; ebenso hätte der finale Kampf noch ein wenig mehr Seiten vertragen können. Dafür hat mir das Ende zugesagt und mich das Buch doch mit einem zufriedenen Bücherherzen zuklappen lassen.

Die Charaktere: Ich müsste enorm ausschweifen, um jeden und jeder einzelnen die Worte zu geben, die sie verdienen. Alle haben so viel Raum zum Scheinen bekommen – mittlerweile habe ich wirklich das Gefühl, sie zu kennen und einschätzen zu können. Mir haben sie so viel Freude über den Lauf der Reihe bereitet, dass ich sie allesamt ins Herz geschlossen habe (abgesehen von einem kuscheltierzerstörenden Charakter aus Camp Jupiter). Besonders Leo und Reyna haben mich begeistert!

Fazit: Auch wenn ich mir hier etwas mehr erhofft habe, so kann ich nur eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe aussprechen. Doch dies ist kein Anlass für Trennungsschmerz, da die Apollo-Reihe noch auf mich wartet, auf die ich mich sehr freue! Hier gibt es 3,5/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2021

Gespenster und Magie an unerwarteten Stellen

Geistergeschichten aus Japan
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„Licht schien von ihrer Gestalt auszuströmen und ihre Gewänder zu durchdringen, wie das Licht des Mondes durch seidige Wolken scheint.“ (S.135)

Benjamin Lacombe ist mir schon lange ein bekannter Name. ...

„Licht schien von ihrer Gestalt auszuströmen und ihre Gewänder zu durchdringen, wie das Licht des Mondes durch seidige Wolken scheint.“ (S.135)

Benjamin Lacombe ist mir schon lange ein bekannter Name. Jahrelang habe ich seine wundervollen Alice im Wunderland-Ausgaben in den Bücherläden bewundert und mir geschworen, sie selbst irgendwann mein Eigen nennen zu können. Doch wie das manchmal so ist, stehen bestimmte Bücher einfach länger auf der Wunschliste und plötzlich kauft man sich doch ein völlig anderes. „Geistergeschichten aus Japan“ entdeckte ich in einer riesigen Buchhandlung und es hatte mich bis zum Ende des Besuches nie ganz losgelassen, so sehr faszinierte mich die Aufmachung und das Thema. Nun lag es unter dem Weihnachtsbaum und ich war umso gespannter.

Das Cover: Mystisch, düster und voller Anziehungskraft. Die dunklen Farben, die märchenhaften und die grotesken Elemente wurden gekonnt kombiniert und verleiten definitiv zum Kauf! Auch Lacombes Illustrationsstil wird hier erneut deutlich. Die Kirsche auf der Sahnetorte stellt jedoch definitiv der Stoffbezug an der linken Seite dar – sehr edel!

Die Handlung: Hierbei schenkte Benjamin Lacombe zehn japanischen Geistergeschichten bunte Illustrationen, die durch die Geschichten tragen. Zusätzlich findet man noch Spielanleitungen und die Hintergründe zu bestimmten, wichtigen Begriffen, die in den einzelnen Geschichten auftreten.

Meine Meinung: Anfangs rechnete ich mit Illustrationen, die in etwa die gleiche Atmosphäre, wie das Cover versprühten. Relativ schnell wurde ich hinsichtlich dieser Annahme etwas enttäuscht. Die Illustrationen sind allesamt gelungen, nur waren sie mir an vielen Stellen nicht schaurig oder einnehmend genug. Auch enttäuschte mich die erste ausgewählte Geschichte etwas. Die Nachfolgenden waren glücklicherweise deutlich gelungener und konnten mich in gruselige Welten entführen. Irgendwie hatte ich mir ein klein wenig mehr erhofft, besonders was die Auswahl der Geschichten anbelangte. In den meisten von ihnen gab es meist das Element der Hochzeit mit einer wunderschönen Frau, die jedoch kaum bis wenig zur Handlung beitrug, sondern einfach nur eingeführt wurde, um jemanden ins Verderben zu stürzen. Ihnen hätte ich gerne eine Stimme gewünscht. Man hat schon gemerkt, dass die Geschichten etwas älter waren. Doch es gab auch welche, die mir gefallen haben und mich mit ihrer düsteren Stimmung sehr einnehmen konnten, diese waren folgende:

- Der Junge, der Katzen zeichnete (Überraschend und außergewöhnlich)
- Die Schneefrau (Unglaublich atmosphärisch mit wundervollen Illustrationen)
- Auf dem Berg der Menschenschädel (Sehr düster, aber umso spannender)

Die Illustrationen: Hier dominierten bläuliche und violette Farbtöne, mit einer guten Portion Düsternis. Es gab mehrere Doppelseiten, die mit wunderschönen füllenden Malereien bestückt wurden, die wirklich atemberaubend anzusehen waren. Auch die kleinen, filigraneren Zeichnungen, die ab und an den Texträndern auftauchten, empfand ich als gelungen. Jedoch gab es auch einige Zeichnungen, die etwas simpler waren (was ich meistens eigentlich sehr mag), aber die mich nicht gänzlich begeistern konnten.

Fazit: Ich hatte anfangs etwas andere Erwartungen, aber trotzdem eine liebevolle und vor Fantasie sprühende Ausgabe bekommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass mich andere Bücher von ihm etwas mehr mitreißen können. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen und eine Kaufempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2021

Zwischen Maskenbällen, versteckten Brücken und mysteriösen Anwesen

Cards of Love 1. Die Magie des Todes
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„Mein erster Atemzug nach siebzehn Jahren und schon starb ich.“ (S.11)

Die City of Elements-Tetralogie der Autorin zählt für mich zur besten Reihe, die das Romantasy-Genre in den letzten Jahren vorzuweisen ...

„Mein erster Atemzug nach siebzehn Jahren und schon starb ich.“ (S.11)

Die City of Elements-Tetralogie der Autorin zählt für mich zur besten Reihe, die das Romantasy-Genre in den letzten Jahren vorzuweisen hatte. Umso gespannter war ich auf ein weiteres Projekt von ihr in diesem Genre. Wer Venedig, Maskenbällen, mysteriösen Charakteren und Miträtseln nicht abgeneigt ist, sollte definitiv mal einen Blick in die Leseprobe werfen.

Die Aufmachung: Das Cover ist ansprechend und sehr passend zur Thematik des Buches gestaltet, jedoch muss ich zugeben, dass ich es eine Millisekunde lang für einen Jahresplaner gehalten hatte (wenn auch einen sehr schönen). Nach längerem Betrachten konnte ich mich jedoch für das Gewand aufwärmen und mag besonders die Farbkombination aus dem bläulichen Lila, den violetten Highlights und der satten, gelben Schrift. Auch die feinen Illustrationen von Lea Melcher am Anfang jedes Kapitels gefallen mir sehr gut (für mich sind Lea Melcher und Nena Tramountani einfach ein Traum-Duo, was Projekte anbelangt!). Was ich jedoch bei der inneren Aufmachung nicht zwingend gebraucht hätte, war der Schriftenwechsel, sobald aus einer anderen Sicht geschrieben wurde. Eine Schriftart im Inneren hätte mir gereicht – der Perspektivenwechsel war bereit deutlich genug.

Die Handlung: Giulietta hat gerade ihren Schulabschluss absolviert und kann sich noch nicht so ganz entscheiden, wie sie weiter vorgehen soll. Jedoch beschäftigt sie ihre Leidenschaft – das Legen von Tarotkarten – intensiv. Als eines Tages die niederschmetternde Nachricht eintrifft, dass ihr Vater, zu welchem sie ein enges Verhältnis hatte, bei einem Unfall in Venedig ums Leben gekommen sei, macht sie sich auf nach Italien. Doch dieser wollte sie schon immer von dieser Stadt fernhalten, ebenso wie dem Kartenlegen…

Meine Meinung: Das düstere Hotel, ein künstlerisches Venedig und mittendrin unsere Protagonistin Giulietta. Die Atmosphäre konnte von Seite eins an begeistern und zieht sich durch das gesamte Buch. Die Schauplätze hauchen „Cards of Love“ das gewisse Etwas ein und besonders der Aufbau der Thematik in Kombination mit dem Setting ist gelungen. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, auch wenn sich in der ersten Hälfte viel Zeit zum Kennenlernen des Ortes gelassen wird. Letzteres fand ich jedoch ausgesprochen wichtig, da ansonsten die Atmosphäre darunter gelitten hätte. Einzig die Liebesgeschichte konnte mich inhaltlich nur bedingt überzeugen. Lange Zeit wurde sie nur angedeutet (was mir zugesagt hat), später ging es dann doch recht schnell (worunter das Mitfiebern leiden musste). Da hätte ich mir gerne noch etwas mehr Ruhe gewünscht, schließlich wird es noch eine Fortsetzung geben.

Die Charaktere: Ein wenig fehlt mir noch die Nähe zu Giulietta und Malvolio. Auch, wenn man jeweils aus beiden Perspektiven liest (wenn auch nicht in einem regelmäßigen Wechsel), so konnte ich zu ihnen noch keine endgültige Bindung aufbauen. Jedoch mochte ich Giuliettas Starrsinn und dass sie sich nicht alles gefallen ließ oder Fremden blind vertraute. Malvolio konnte besonders durch seine geheimniskrämerische Art überzeugen. Auch gab es gegen Ende ein schönes, emotionales Gespräch zwischen den beiden, welches ich positiv hervorheben muss. Ebenso spannend waren die mysteriösen Bewohner und Bewohnerinnen, die sich in der 1. Etage des Hotels aufhielten. Ich bin schon sehr neugierig, wie diese im nächsten Band integriert werden, denn nach diesem Ende kann nur Großes folgen! Ebenso bin ich mir sicher, dass ich im Folgeband mehr zu Giulietta und Malvolio finden werde, da bleibe ich optimistisch.

Fazit: Ein guter Reihenauftakt mit etwas Luft nach oben in Bezug auf die Charaktere. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen für eine kreative Idee gepaart mit einem mysteriösen Setting. Ich freue mich schon auf den 2. Band!

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  • Cover
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Veröffentlicht am 11.11.2021

Ein Sommer voller Freiheit, Schönheit und dem Ernst des Lebens

Der große Sommer
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„Warum hörte die Schönheit der Welt am Fensterbrett auf? Dort draußen war alles. Hier drin war gar nichts.“ (S. 7)

Die Geschichte rund um Sally und Liss konnte mich vor Kurzem berühren und schon da stand ...

„Warum hörte die Schönheit der Welt am Fensterbrett auf? Dort draußen war alles. Hier drin war gar nichts.“ (S. 7)

Die Geschichte rund um Sally und Liss konnte mich vor Kurzem berühren und schon da stand für mich fest, dass ich auch dieses Buch lesen musste. Hierbei begleiten wir Frieder durch seinen prägenden Sommer, mit all den schönen Seiten und den Ecken und Kanten. Auch wenn mir „Alte Sorten“ doch um einiges besser gefallen hat, da ich bei der Geschichte noch etwas mehr mitfühlen konnte, so ist „Der große Sommer“ trotzdem einen zweiten Blick wert!

Das Cover: Das Layout gefällt mir unheimlich gut. Genau wie beim Cover von „Alte Sorten“ gibt es einen breiten, weißen Rand und im Zentrum ein simples Element. Die Farben, das ausgewählte Motiv und die Komposition wurden sehr sorgfältig und ansprechend ausgewählt.

Die Handlung: Frieder hatte sich seinen Sommer ganz anders vorgestellt: Nachprüfungen schließen ihn vom Familienurlaub aus und statt Sonne, Strand und Meer, heißt es: Latein und Mathe. Die Krönung des Ganzen ist jedoch, dass er die Ferien bei seinem strengen Großvater verbringen muss. Doch schon bald lernt er Beate kennen und erlebt mit seinem besten Freund, seiner Schwester und ihr einen unvergesslichen Sommer…

Meine Meinung: Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Ewald Arenz schreibt angenehm und anschaulich. Hier flogen die Seiten nur so dahin, auch wenn mir gleich auffiel, dass ich Frieders Geschichte mit deutlicher Distanz erlebt hatte. Manche Stellen hatte ich zwar bildlich vor Augen, doch Zugang bekam ich zu ihnen nicht. Bei Sally und Liss hatte ich so mitgefiebert und jedes Gespräch mit großem Interesse gelesen, doch hier fehlte mir die emotionale Nähe zur Geschichte oder den Charakteren. Dennoch kam bei mir ein leichtes Gefühl von Freiheit beim Lesen auf – die Atmosphäre wurde wirklich gekonnt eingefangen, nur die Emotionen nicht ganz. Des Weiteren wurde an einer Stelle im Buch noch ein veraltetes Wort einer Gruppe verwendet zum Beschreiben einer Tasche (S.304).

Die Charaktere: Wie bereits oben erwähnt hatte ich ein wenig Schwierigkeiten einen Draht zu Frieder aufzubauen. Er wurde sehr authentisch dargestellt und man hat in vielen Gedankengängen nachempfinden können, dass er ein Jugendlicher ist. Die Authentizität dessen muss ich wirklich loben, trotzdem sind manche Gedanken von ihm bei mir angeeckt. Gleichzeitig war es jedoch auch sehr schön, seine Entwicklung mitzuerleben. Alma, Frieders große Schwester, zählte mit zu meinen Lieblingen, gleich neben Frieders Großeltern. Besonders die Beziehung zu Letzteren wurde sehr herzerwärmend geschildert. Aus Beate bin ich bis zum Schluss ebenfalls nicht völlig schlau geworden, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das die Intention des Autors war – schließlich lesen wir aus der Sicht von Frieder und dieser versucht bis zum Ende Beate besser zu verstehen. Auch Johann und dessen Entwicklung wird für manche Überraschungen sorgen.

Fazit: Eine gelungene Geschichte mit einer schönen Atmosphäre, ich hätte nur gerne noch ein wenig mehr Emotionen verspürt. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

„Es ging viel leichter, wenn man so hoch oben saß und die abendliche Stadt unter sich hatte. Da unten in der warmen Sommerluft waren tausend Geschichten hinter tausend Fenstern. Ich war nur in einer, die ich verstehen musste.“ (S. 142)

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Das letzte Abenteuer – diesmal zwischen Maskenbällen und sagenumwobenen Tempeln

Die bronzenen Bestien
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Anmerkung: Ich habe die Geschichte auf Englisch gelesen.

"[…] but history was never dead. It was furiously alive even if it was lost, even if it existed only as phantoms haunting conquerors or woven into ...

Anmerkung: Ich habe die Geschichte auf Englisch gelesen.

"[…] but history was never dead. It was furiously alive even if it was lost, even if it existed only as phantoms haunting conquerors or woven into bedtime stories whispered to children.“ (S. 293-294)

Diese Trilogie war eine Überraschung. Facettenreiche und authentische Charaktere, dynamische und atmosphärische Schauplätze; alles umhüllt von einem verträumten Schreibstil, der das Geschehene beinahe aus dem Buch heraustrug und es real erschienen ließ. Nun kam diese Buchreihe zu einem Ende und auch dieses kann sich sehen lassen.

Das Cover: Die Gewänder der Reihe sind wirklich sehr ansprechend gelöst. Alle drei sind wahrgewordene Cover-Träume, auch wenn mir bei diesem hier die kalte Komponente fehlt. Diesmal wurden nur warme Farben gewählt, bei welcher jedoch eine kühle Farbe für Ausgewogenheit gesorgt hätte. Das gewählte Motiv und die Landschaft – inspiriert von Venedig - haben mir hingegen sehr gut gefallen.

Die Handlung: Das Vertrauen im Team ist gebrochen. Nachdem Séverin seine Freunde und Freundinnen scheinbar hintergangen hat und sich Ruslan anschloss, ist die Enttäuschung und Empörung groß. Trotzdem gelangen die restlichen Teammitglieder auch ohne ihren Anführer nach Venedig, um ihn aufzuspüren und finden sich plötzlich in einem Tempel wieder, in welchem sich Bestien, magische Lieder und neue Gefahren aufhalten.

Meine Meinung: Auch die vorherigen Bände benötigten etwas Zeit, um sich völlig entfalten zu können, doch da trug mich die Dynamik unter den Charakteren durch die etwas langsamere erste Hälfte. Hier hatte ich hingegen das Gefühl, dass das Finale noch etwas länger brauchte, um mich einzunehmen. Auch haben mir die unterhaltsamen Schlagabtausche untereinander und die Interaktionen mit einzelnen Teammitgliedern gefehlt – doch dann kam das letzte Viertel und ab da wurde alles besser. Die Spannung wurde enorm hochgekurbelt und auch die vermissten Gespräche waren plötzlich wieder vorhanden. Auch wenn mich das Buch nicht so sehr wie die anderen Bände fesseln konnte, so war es dennoch eine gelungene Geschichte. Besonders das Ende hat in meinen Augen noch eine Menge herausholen können – für bittersüße Enden bin ich immer zu haben! Auch Roshani Chokshis Schreibstil muss ich noch einmal loben. So viele wunderschöne Sätze, die man sich am liebsten auf der Zunge zergehen lassen möchte!

Die Charaktere: Wie bereits oben erwähnt, hat mir in weiten Strecken des Buches die Dynamik untereinander gefehlt. Trotzdem fällt es mir sehr schwer, diese ins Herz geschlossenen Charaktere gehen zu lassen, nachdem man drei Abenteuer mit ihnen erlebt hat. Ich werde nicht noch einmal auf jeden/e Einzelne/n eingehen, doch sie alle konnten mich begeistern (ganz besonders jedoch Zofia und Enrique).

Fazit: In meinen Augen der schwächste Band der Reihe, jedoch immer noch eine empfehlenswerte Geschichte! Diese Reihe habe ich in mein Herz geschlossen und hoffe, dass sie noch mehr Aufmerksamkeit bekommt – denn in meinen Augen hat sie das auf allen Ebenen verdient. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

"Zofia knew that others found Enrique long-winded, but she liked listening to him. Enrique saw the world differently, and sometimes when he taught her something new, it was as if the world had changed ever so slightly.“ (S.67)

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