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Veröffentlicht am 30.05.2022

Digger und Miss Stanislaus

Die Knochenleser
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Meine Meinung und Inhalt

"....Aufkeuchen, und gleich darauf stoben die Typen auseinander, zogen ihre Kapuzen noch tiefer in die Stirn und sprinteten davon. Ein Junge lag auf dem Gehweg, in der gleichen ...

Meine Meinung und Inhalt

"....Aufkeuchen, und gleich darauf stoben die Typen auseinander, zogen ihre Kapuzen noch tiefer in die Stirn und sprinteten davon. Ein Junge lag auf dem Gehweg, in der gleichen Schuluniform, wie ich sie sieben Jahre lang getragen hatte. Er ruhte auf der Seite, den rechten Arm gekrümmt vorm Bauch und den anderen am Ellbogen abgeknickt unterm Kopf, als schliefe er. Ich sah das rote Rinnsal, das unter seiner Hand hervorsickerte und abrupt die Richtung wechselte, als es auf die leichte Neigung zum Rinnstein traf und hinunterfloss. Ich glaubte, den Jungen zu kennen. Ich hatte das Gefühl, ich sollte es." (ZITAT)


Der junge Michael »Digger« Digson, wird, zunächst gegen seinen Willen, von dem mysteriösen Detective Superintendent Chilman für eine Polizeitruppe rekrutiert, die gegen alle Korruption und alle politischen Widerstände effektive Polizeiarbeit leisten soll, und sei´s mit eigenwilligen Mitteln.

Digger lässt sich zum Forensiker ausbilden und wird ein Virtuose des »Knochenlesens«. Zudem ist er auf der Suche nach seiner Mutter, die spurlos verschwunden und vermutlich ermordet worden ist.

Auch Chilman hat seine Gründe, dem Verschwinden bestimmter Personen nachzugehen, wird doch die Insel von Wellen frauenfeindlicher Gewalt und gewalttätigem Terror gegen die Bevölkerung erschüttert. Zusammen mit Chilmans Tocher, der charismatischen Miss Stanislaus, bildet Digger ein Ermittlergespann der Extraklasse. Gemeinsam werden die beiden in eine Welt voller tödlicher Geheimnisse hineingezogen, die ihnen alles abverlangt, um zu überleben.

Dieses Ermittlerduo macht Lust auf mehr und hat mir Freude beim Lesen bereitet. Die Entwicklung von Digger war erfreulich und mir hat das Buch, die Atmosphäre und die Beschreibung der Protagonisten sehr gut gefallen. Die Ermittlungen in den Vermisstenfällen führen ihn immer tiefer in Geheimnisse, das Schweigen und die Lügennetze der verschiedenen Gemeinschaften auf der Insel hinein. Das ist spannend und bisweilen erschütternd zu lesen, vor allem aber sehr scharf beobachtet. Die Covergestaltung ist sehr gelungen.

Über einen weiteren Fall der beiden würde ich mich jetzt schon sehr freuen!

"Er beugte sich vor, griff nach hinten und rückte seine Pistole zurecht, sah mich mit diesen Augen an. »Es war nich die Art, wie du heute diese Typen identifiziert hast, die den Jungen umgebracht haben. Manche würden da von Obeah-Zauberei reden. War vielmehr was Blödes, was du gesagt hast, aber mir eingeleuchtet hat.« " (ZITAT)

Jacob Ross, geboren 1956 auf Grenada, schreibt Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke und Romane; außerdem journalistische und essayistische Arbeiten. Er lebt seit 1984 im United Kingdom, ist »Fellow of the Royal Society of Literature«. Die Knochenleser wurde mit dem renommierten Jhalak Prize for Book of the Year by a Writer of Colour ausgezeichnet. Die Fortsetzung, Black Rain Falling, ist bei Suhrkamp in Vorbereitung.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Abgründe Berlins

Wir
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Meine Meinung und Inhalt

"Es waren einmal fünf Mädchen und ich war eine davon. ....Ich war ein Teil des Wassers und wusste nicht, wo sich oben und unten befand...Wie verliert man sich? Verschwindet ...

Meine Meinung und Inhalt

"Es waren einmal fünf Mädchen und ich war eine davon. ....Ich war ein Teil des Wassers und wusste nicht, wo sich oben und unten befand...Wie verliert man sich? Verschwindet man oder wird man ein Teil der Tiefe?" (ZITAT)


»Ich wünsche mir, ich könnte von jedem meiner Mädchen einen winzigen Teil stehlen – Stinkes Wut über die Ungerechtigkeit der Welt, Schnappis atemlose Energie, Nessis Wärme und Fürsorge und von Taja ihre Lust auf Abenteuer, als wäre das Leben immer gefährlich und nicht bloß eine öde Ansammlung von Schultagen.«

"Ich will jemand sein, der ein Leben führt, das niemand durchschauen kann." (ZITAT)


Seit einer Woche ist Taja verschwunden. Dann eine Nachricht, KMT, sonst nichts. Ihre Mädchen folgen dem Hilferuf ohne Zögern – und ohne zu wissen, wen sie gegen sich haben.


Drvenkar ist für mich ein ganz großartiger Autor. Nach den Büchern "Du", "Licht und Schatten" und "Still" zeigt er seine Flexibilität, Scharfsinnigkeit und sein Einfallsreichtum.

Die verschiedenen Erzählperspektiven lassen den Leser in die unterschiedlichen Gedanken- und Gefühlswelten der einzelnen Protagnisten eintauchen. Mir hat "Wir" wirklich ausgesprochen gut gefallen. Das Ende hat mir ebenfalls gefallen und führte zu einem stimmiges Gesamtbild.


Zoran Drvenkar, wurde 1967 in Kroatien geboren und zog im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern nach Berlin. Nach einer schweren Zeit in der Schule wurde ihm klar, dass ein Klassenzimmer nicht der richtige Ort für ihn ist. Angafangen mit Gedichten schrieb er bald schon Kurzgeschichten, die er mit der Zeit immer weiter ausbaute. Seit 1989 ist er als freier Schrifsteller tätig und ein vielfach ausgezeichneter Kinder-und Jugendbuch-Autor. Er schreibt auch unter den Pseudonymen Victor Caspak und Yves Lanois. In seiner literarischen Karriere wurde er z.B. vom Autor Paul Maar gefördert, den er bei einer freiberuflichen Tätigkeit beim Berliner Tagesspiegel kennen lernte. Heute wohnt der Autor in einer alten Kornmühle bei Berlin.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Herz raus, Blumen rein

Der Herzgräber
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Meine Meinung und Inhalt


"Unter den Kopf der Frau waren zwei Füße gequetscht, nackt, bis auf einen silbernen Zehenring und blassrosa Nagellack. Da war auch ein Arm. Die Hand lag mit der ...

Meine Meinung und Inhalt


"Unter den Kopf der Frau waren zwei Füße gequetscht, nackt, bis auf einen silbernen Zehenring und blassrosa Nagellack. Da war auch ein Arm. Die Hand lag mit der Innenfläche nach oben gerichtet auf dem Gras, als würde sie um Hilfe bitten oder jemanden herbeiwinken. Sie konnte sogar den Ärmel einer roten Jacke erkennen, die breiten Knöpfe am Aufschlag waren mit feuchten Tropfen überzogen. " (ZITAT)



Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert.Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.


"Herzgräber" konnte mich gut unterhalten und war stellenweise spannend. Mit der Protagonistin Heather wurde ich aufgrund ihres seltsamen Verhaltens nicht wirklich warm. Der Schreibstil des Autors ist gut und ich bin gut in die Handlung gekommen.

Das Cover des Thrillers gefällt mir sehr gut, denn es passt hervorragend zum Klappentext und verspricht somit einiges an Spannung.


Jen Williams lebt mit ihrem Partner und einer unmöglichen Katze im Südwesten von London. Schon als Kind war sie fasziniert von Drachen, Hexen und gruseligen Märchen. Für ihre Bücher im Fantasy-Bereich wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wenn sie keine Bücher oder Beiträge für Magazine schreibt, arbeitet sie als Buchhändlerin und freiberufliche Redakteurin.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Die Sache mit der Angst

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Meine Meinung und Inhalt

Der Schreibstil und die humorvolle Annäherung an das Thema psychischer Erkrankungen gefällt mir in diesem Buch wahnsinnnig gut. Das Cover ist farbenfroh und wirklich toll gewählt. ...

Meine Meinung und Inhalt

Der Schreibstil und die humorvolle Annäherung an das Thema psychischer Erkrankungen gefällt mir in diesem Buch wahnsinnnig gut. Das Cover ist farbenfroh und wirklich toll gewählt. Das Buch macht Mut und die Handlung wurde wirklich gut umgesetzt.


Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufengehen über soziale Kontakte bis hin zu einem »normalen« Beruf. Am liebsten verkriecht sie sich in ihrer Wohnung und blendet die Welt aus. Doch dann stellt ihre Schwester ihr ein Ultimatum: Entweder du machst eine Therapie, oder ich rede nie wieder mit dir! Also überwindet Emilia sich und wagt sich hinaus in die Welt. Im Wartezimmer ihres neuen Therapeuten sitzt ausgerechnet Jack, dem sie eigentlich nie wieder begegnen wollte. Und wie es kommen muss, landen die beiden durch eine Verwechslung in einer Paartherapie. Plötzlich ist Emilia gezwungen, sich ihren Ängsten ein für alle Mal zu stellen.

Lea Melcher ist eine deutsche Illustratorin und Autorin. Nach einem Frühstudium der Literaturwissenschaft studierte sie Film und Fernsehjournalismus und absolviert momentan ihren Master in Mediendramaturgie. Sie ist großer Katzenfan und lebt mit ihren eigenen flauschigen Begleitern in Mainz. Auf Instagram teilt sie unter @leamelcher illustrierte Einblicke in ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle – und in den Kampf gegen eine Angststörung.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Einen letzter Tag

Unser letzter Tag
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Meine Meinung und Inhalt

Ein wirklich berührendes zum Nachdenken anregendes Buch mit einem super schönen Cover.

Tolle Story, toller Schreibstil - absolute Empfehlung!

Sieben sehr verschiedene Menschen ...

Meine Meinung und Inhalt

Ein wirklich berührendes zum Nachdenken anregendes Buch mit einem super schönen Cover.

Tolle Story, toller Schreibstil - absolute Empfehlung!

Sieben sehr verschiedene Menschen müssen sich dieser Frage stellen. Jeder für sich, und doch gemeinsam. Denn sie sind miteinander verbunden – ob sie es wollen, oder nicht.

Durch einen gemeinsamen Freund.
Eine persönliche Entscheidung.
Einen letzten Tag.




Stefan Suchanka (Jahrgang 1982). Nach einem naturwissenschaftlichen Studium und plus/minus dreißig Lebensjahren stellte sich mir die Frage: Was nun? Darauf habe ich viele spannende Antworten gefunden, eine davon heißt: Schreiben! Und das sowohl als Schriftsteller als auch hauptberuflich als Copywriter. Angefangen habe ich mit Fantasy für Jugendliche in Romanform und jeder Menge Kurzgeschichten. Während eines Schreibseminars in meiner Heimatstadt Köln habe ich dann jungfrauzumkindartig die Satire für mich entdeckt. "Der ganz und gar seltsame Glückskeks, das Taxi und die Nazi-Oma" ist das erste, in gleichem Maße philosophische wie abgedrehte, Ergebnis daraus. Obwohl ich mich nicht einschränken lassen will, fühle ich mich in der Komik sehr wohl – mal sehen, was daraus noch wächst.

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