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Veröffentlicht am 01.07.2017

hervorragend

Der Bauernkrieger
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Jeremiah Pearsons Trilogie, die mit „Der Täuferin“ gut begonnen hat und mit „Die Ketzer“ einen fulminanten Mittelteil hatte, geht nun in die dritte und letzte Runde mit „Der Bauernkrieger“. Sicherlich ...

Jeremiah Pearsons Trilogie, die mit „Der Täuferin“ gut begonnen hat und mit „Die Ketzer“ einen fulminanten Mittelteil hatte, geht nun in die dritte und letzte Runde mit „Der Bauernkrieger“. Sicherlich wird man auch als Quereinsteiger gut unterhalten, aber ich empfehle dringend, alle drei Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn die Entwicklung der Hauptcharaktere und der ganzen Geschehnisse kann nur dann ihre volle Wirkung und Glaubwürdigkeit erreichen.

Wie im ersten Band muss Lud in den Krieg ziehen. Und hier kann Pearson mal wieder seine große erzählerische Kraft beweisen, denn seine Stärke sind, meiner Meinung nach, die Beschreibungen der grausamen, blutigen aber vor allem menschlich tragischen Ereignisse der Kriegswirren. Er findet eine ganz eigene Sprache, um die Härte des Krieges, die Einsamkeit und die Ängste der Männer zu beschreiben. Um zu erzählen, wie Lud den Schwur gegenüber seinem Herrn als bindend erachtet und sich doch nach Kristina sehnt. Wie er tötet, weil er an Frieden und Freiheit glaubt.

Nebenbei ist die Geschichte sehr gut recherchiert. Die Bauernkriege sind zwar nichts wirklich Neues für mich gewesen aber selten habe ich so intensiv über ihre Beweggründe, ihre Auswirkungen und ihren Ablauf gelesen. Da mir die Protagonisten aus den Vorgängerbänden ans Herz gewachsen sind, habe ich sehr mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten.

Alle drei Bände bestechen durch eine wunders
chöne Covergestaltung, eine ausdrucksstarke Sprache und einen interessanten Plot. In seiner Gesamtheit gesehen eine hervorragende Trilogie, die trotz kleiner Längen von mir die volle Punktzahl bekommt, da sie mir ein nachhaltiges tiefes Leseerlebnis beschert hat.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Leseempfehlung

Das Herz des Verräters
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Die Menge an Fantasyreihen im Bereich Jugendbuch hat in den letzten Jahren – befeuert durch Erfolge wie die „Tribute von Panem“ - eine unüberschaubare Zahl angenommen. Und dementsprechend gibt es Vieles, ...

Die Menge an Fantasyreihen im Bereich Jugendbuch hat in den letzten Jahren – befeuert durch Erfolge wie die „Tribute von Panem“ - eine unüberschaubare Zahl angenommen. Und dementsprechend gibt es Vieles, was ich angelesen habe und gar nicht empfehlen kann. Ich kenne die erste Reihe von Mary E. Pearson leider noch nicht. Aber nach dem Buch „Der Kuss der Lüge“ war ich sehr angetan und habe mich gefreut, als endlich der zweite Band angekündigt wurde. Und was soll ich sagen? Ich wurde rund rum zufrieden gestellt.
„Das Herz des Verräters“ führt die Handlung ohne Unterbrechung fort und schlägt dabei tatsächlich einen neuen Ton an, da Lia und Rafe im feindlichen Palast festgehalten werden und vor allem Lia gezwungen ist, fremde Seiten an sich zu entdecken, ihren Kampf jetzt auch mit Verstellung und Lügen fortzusetzen, da erst einmal das Überleben das Wichtigste ist. Und erst an zweiter Stelle die Flucht, die schwierig und nur mit Hilfe ihrer Freunde zu schaffen sein wird. Es ist ein Spiel gegen die Zeit, ein Machtkampf gegen den Komizar. Mehr will ich gar nicht verraten. Es macht einfach Spaß diesen zweiten Teil selber zu entdecken.

Der Schreibstil ist all-age-tauglich und oftmals bleiben einem Beschreibungen – vor allem der Gedanken und Gefühle – im Gedächtnis, weil sie schön formuliert und durchaus von einer angenehmen Wahrhaftigkeit sind, die ich in Jugendromanen meistens vermisse. Auch ist die Liebesgeschichte, bzw. die Dreiecks-Geschichte, nur ein Nebenschauplatz und entwickelt sich langsam und nicht so holterdipolter, wie in anderen Romanen dieses Genres. Also alles Fallen, die die Autorin souverän umschifft und so, obwohl sie natürlich die Lesewünsche ihrer Fans bedient, dennoch eine erfrischende und spannende Story erzählt, die dank eines fiesen Cliffhangers nach der Fortsetzung schreit, die im Oktober rauskommen soll.

Eine unbedingte Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 09.05.2017

spannend und emotional

Der Tag, an dem wir dich vergaßen
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Riley McPherson kommt in ihre Heimatstadt um den Nachlass ihres Vaters zu regeln. Sie hatte immer gedacht, ein gutes Verhältnis zu ihm zu haben. Beim Auf- und Ausräumen des Elternhauses muss sie aber feststellen, ...

Riley McPherson kommt in ihre Heimatstadt um den Nachlass ihres Vaters zu regeln. Sie hatte immer gedacht, ein gutes Verhältnis zu ihm zu haben. Beim Auf- und Ausräumen des Elternhauses muss sie aber feststellen, dass ihre Eltern ein großes Familiengeheimnis ihr ganzes Leben lang vor ihr verborgen haben. Auch der Bruder Danny wurde so manipuliert, dass er als Kind alles verdrängt und vergessen hatte. Stück für Stück kommt die Wahrheit über den Tod ihrer gemeinsamen Schwester ans Licht. Und es steckt noch viel mehr hinter dieser Familientragödie. Riley Leben wird auf den Kopf gestellt und tief erschüttert. Wollte sie das wirklich alles wissen? War ihr ganzes Leben eine große Lüge?
Zuerst fällt einem natürlich das tolle Cover ins Auge. Bei dem Klappentext habe ich erst mit leichter wenn nicht gar etwas seichter Lektüre gerechnet. Aber nein. Man merkt von der ersten Seite an, dass die Autorin Psychologin ist und sich für ihre Charaktere und deren Schicksal viel Zeit nimmt. Die Familientragödie baut sich wie ein Puzzle zusammen. Teilweise ist es fast so spannend wie ein Krimi mit Riley mit zu forschen und nach der Wahrheit zu suchen. Ich mochte auch ihren Bruder, der anfangs etwas schräg und fast gebrochen rüberkommt, sich aber nach und nach wieder auf sie zubewegt und zu dem Bruder wird, den sie braucht und sich wünscht. Auch die Nebenfiguren sind präsent und beleben die Geschichte.
Wer ein Buch sucht, mit einer spannenden Familiengeschichte, ein paar Geheimnissen und einer Story, die voller Gefühl aber nicht kitschig ist, der sollte hier unbedingt zugreifen. Ich werde mich jetzt gleich den Vorgängerroman „Das geheime Leben der CeeCee Wilkes“ besorgen.

Veröffentlicht am 09.05.2017

sehr lesenswert

Der Näher
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Martin Abel ist Fallanalytiker. Diese Damen und Herren mag ich in Krimis immer besonders gerne. Sie sind nicht, wie die Gerichtsmediziner, fürs Grobe zuständig, sondern für die Psyche eines Täters. Und ...

Martin Abel ist Fallanalytiker. Diese Damen und Herren mag ich in Krimis immer besonders gerne. Sie sind nicht, wie die Gerichtsmediziner, fürs Grobe zuständig, sondern für die Psyche eines Täters. Und da gibt es meist Spannendes zu entdecken. So auch hier in meinem ersten Roman von Rainer Löffler. Ohne Vorkenntnis der ersten beiden Bände hatte ich trotzdem keine Probleme in die Geschichte rein zu finden. Hilfreich war vielleicht, dass Abel diesmal an einen anderen Ort als seinen angestammten berufen wird und da mit fremden Kollegen zu tun hat. Er ist zur Unterstützung in Gummersbach.

Durch die wechselnden Perspektiven und schnelle Szenenwechsel erhält das Buch ein hohes Tempo und man bekommt viele verschiedene Eindrücke und hat auch mal mehr Wissen, als die Ermittler und Abel. Dadurch ist es besonders unterhaltsam mitzuerleben, wie sie diesen Rückstand wieder wett machen und dem Täter nach und nach auf die Schliche kommen. Der Plot hat ein paar Überraschungen und eine gelungene Auflösung.

Ich finde selten Krimis und Thriller aus deutschen Landen, die sich mit den internationalen Bestsellerautoren direkt vergleichen lassen. Dies liegt auch daran, dass die Deutschen vor allzu viel Blut und Gewalt oft zurückschrecken. Dieses Problem hat Herr Löffler aber nicht. Man muss sich auf einige ziemlich harte Szenen gefasst machen und ich fühlte mich an Chris Carter und ähnliche erinnert. Da ich nicht so empfindlich bin, hatte ich damit kein großes Problem. Ob es immer unbedingt nötig gewesen wäre, sei dahingestellt. Mir hat der Krimi ausgesprochen gut gefallen und ich werde mir demnächst die Vorgänger genehmigen. Dicke Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.04.2017

stimmungsvoll

Die Strandräuberin
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Nachdem mir „Die Walfängerin“ von Ines Thorn so gut gefallen hat, war ich gespannt auf „Die Strandräuberin“, die ja ebenfalls auf Sylt spielt. Allerdings zeitlich früher, was mich erst etwas überrascht ...

Nachdem mir „Die Walfängerin“ von Ines Thorn so gut gefallen hat, war ich gespannt auf „Die Strandräuberin“, die ja ebenfalls auf Sylt spielt. Allerdings zeitlich früher, was mich erst etwas überrascht hat, da ich irrtümlich dachte, es könnte eine Fortsetzung sein. Was mir von Anfang an gefallen hat, war wieder die Stimmung, die die Autorin meiner Meinung nach perfekt einfängt. Durch die karge Landschaft und die Härte des Lebens durch die Unbillen der Natur ist immer eine melancholische Grundstimmung zu spüren. Die Entfernung zum Festland reduziert zwangsläufig die Darsteller auf ein Mindestmaß und den Menschen geht es um die grundlegenden Dinge des Lebens. Um Freundschaft, Liebe und das nackte Überleben. Das spürt man ganz stark auch wieder bei der zweiten Insel-Geschichte und ich empfand diese Reduzierung auf das Wesentliche sehr angenehm und entspannend.
Es ist ein Buch über eine schwierige Jugendfreundschaft, die an der Gesellschaft aber auch an der Verschiedenheit der beiden jungen Frauen zerbricht. Beide ringen nach der Liebe und Nähe, erst zur Freundin, später zu einem Mann. Historische Kleinigkeiten und Fakten geben dem Setting den nötigen Schliff. Ein relativ schmales und deshalb schnell zu lesendes Buch, welches mir ausgezeichnet gefallen hat. Ich mag diesen unaufgeregten Stil der menschliche Dramen ohne viel Kitsch und Tamtam beschreibt.