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Veröffentlicht am 28.12.2021

Raths Spiele

Olympia
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Kurz vor Eröffnung der olympischen Spiele im Berlin des Jahres 1036 stirbt ein amerikanischer Sportfunktionär. Oberkommissar Gereon Rath soll die Ermittlungen übernehmen. Offiziell wird er dafür der Wache ...

Kurz vor Eröffnung der olympischen Spiele im Berlin des Jahres 1036 stirbt ein amerikanischer Sportfunktionär. Oberkommissar Gereon Rath soll die Ermittlungen übernehmen. Offiziell wird er dafür der Wache im olympischen Dorf zugeteilt. Der deutsche Staat will verhindern, dass die Spiele durch den Todesfall in einem schlechten Licht dastehen.Am Besten Rath findet heraus, dass der Amerikaner eines natürlichen Todes starb. Doch die Umstände sind seltsam und Gereon Rath ist einfach zu sehr Kriminaler, um nicht wissen zu wollen, wie der Mann zu Tode kam. Mit Charly kann er sich nicht besprechen. Weil er in der gemeinsamen Wohnung während der Spiele eine amerikanische Familie beherbergt, ist Charly solange bei ihrer Freundin Greta.

In seinem achten Fall soll Gereon Rath unter schwierigen Umständen einen Mordfall eher nicht aufklären. Mit den groß aufgezogenen Olympischen Spielen will der Staat die Welt blenden und von seiner Harmlosigkeit überzeugen. Da passt ein ungeklärter Todesfall natürlich nicht ins Bild. Rath eignet sich dabei gut als Ermittler, hat er sich doch erpressbar gemacht und es ist daher nicht zu erwarten, dass er zu unerwünschten Ergebnissen kommt. Trotzdem will Rath wissen, was passiert ist und er will auch Fritze schützen, der Hilfsarbeiten für eine amerikanischen Sportler ausübt.

Im Jahr 1936 ist es kurz davor, dass die Maske fällt. Auch die Rath sind sich inzwischen einig, dass dieser Staat nicht mehr der ihre ist. Immer mehr ist zu befürchten, dass mal jemand verschwindet, dass Menschen bespitzelt und verraten werden. Und was dem Regime nicht passt, wird nieder geschwiegen oder für immer zum Verstummen gebracht. Die düstere Stimmung wird überdeckt durch die plakative Weltoffenheit während der Olympiade. Auch wenn die Ermittlung zu dem ersten Todesfall nur langsam Fahrt aufnimmt und schließlich auch ganz woanders mündet, so wird man doch wieder in das Vorkriegsdeutschland hineingezogen, wobei man nur froh ist, dass man damals nicht leben musste. Auch wenn dieser Band viellicht nicht der packendste der Reihe ist, so hat die Reise als solche der Fernsehserie doch einiges an Authentizität voraus. Zur Zeit der Olympiade ist das Land schon der Nazi-Herrschaft durchdrungen und eine freie Meinung kann nur noch im Verborgenen unter Vertrauten geteilt werden. Man kann gut verstehen, dass dieses Land nicht mehr das der Raths ist.

Veröffentlicht am 26.12.2021

Regentage

Das Walmesser
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Mit ungefähr dreihundert Regentagen zeichnen sich die Faröer Inseln nicht gerade durch gutes Wetter aus. Trotzdem verschlägt es den Schotten John Callum eben dort hin. Zwar hat niemand dort auf ihn gewartet, ...

Mit ungefähr dreihundert Regentagen zeichnen sich die Faröer Inseln nicht gerade durch gutes Wetter aus. Trotzdem verschlägt es den Schotten John Callum eben dort hin. Zwar hat niemand dort auf ihn gewartet, dennoch findet er recht schnell einen Job in einer Fischfarm. Sein Chef Martin stellt ihm auch eine Unterkunft zur Verfügung. Callum merkt schnell, dass die Einheimischen meist recht offen und freundlich sind. Doch es gibt Ausnahmen, wie die Brüder Aaron und Nils, die es wohl sofort auf ihn abgesehen haben. Da sucht er doch lieber die Gesellschaft der hübschen Karis, nicht ahnend in welche Schwierigkeiten ihn das bringen könnte.

Als Schotte auf den Faröer Inseln ist John Callum prädestiniert für die Rolle des Außenseiters. Zwar findet er schnell Bekannte, aber er eckt auch an. Und er weckt Neugier, denn warum sollte jemand ausgerechnet auf den Inseln einen Neustart wagen. Callum will sich mit niemandem anlegen. Eigentlich möchte er nur zur Ruhe kommen, doch macht ihm das ein spezieller Kollege nicht leicht. Seine Wanderungen über die Insel sind zwar hilfreich, aber nicht alles. Und während der Kneipentouren fließt der Alkohol reichlich. Nach einer dieser Touren erwacht John Callum mit einem Filmriss und einem blutigen Messer in der Tasche.

Dieser Kriminalroman hat einen interessanten Aufbau, den man als Leser schnell entdeckt und der einen mit Neugier weiterlesen lässt. Zwar wartet das Buch mit einigen brutalen Szenen auf, die gerne etwas weniger explizit hätten ausfallen können. Doch die Geschicke des John Callum sind fesselnd komponiert und die Beschreibungen der kargen und wilden Landschaft lassen den Wunsch entstehen, einmal eine Reise zu tun. Nicht mal das mit den Regentagen scheint so schlimm zu sein. Callums Geschichte und die, in die er hineingerät, sind allerdings schon heftig. Beide sind von Gewalt und Schuld geprägt. Sie machen die Lektüre zu einer Achterbahnfahrt, die einen ordentlich durchrüttelt, aber auch ordentlich fesselt.

Veröffentlicht am 24.12.2021

Ort des Grauens

Eis. Kalt. Tot.
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Es ist Winter in Kopenhagen und aus dem Hafenbecken wird eine Leiche geborgen, die keinen Kopf mehr hat. Kommissarin Kirsten Vinther und die externe Beraterin und Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen ...

Es ist Winter in Kopenhagen und aus dem Hafenbecken wird eine Leiche geborgen, die keinen Kopf mehr hat. Kommissarin Kirsten Vinther und die externe Beraterin und Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen müssen herausfinden, was sich hinter dem bizarren Mord verbirgt. Eigentlich unterstützt sie dabei der neue Kollege Jesper Bæk, der aus der Provinz nach Kopenhagen versetzt wurde. Jedoch ist Kirsten dem Neuen gegenüber misstrauisch, denn es gibt ein Leck unter den Ermittlern und Kirsten vertraut allen Kollegen, nur der Neue ist eben neu. Allerdings erfordert der Fall ihre ganze Aufmerksamkeit und dann wird auch noch ein Anwalt angegriffen und misshandelt.

Dieser Reihenauftakt führt ein Ermittlerteam ein, dass sich erstmal finden muss. Jesper ist nach seiner Versetzung noch nicht richtig in Kopenhagen angekommen und fühlt sich gehemmt. Dagegen kann Kirsten den Neuen zunächst nicht leiden und befürchtet, er könne die Untersuchung eher behindern. Die amazonenhafte Marit wirkt zum Glück etwas ausgleichend auf die beiden anderen, so dass die Nachforschungen schließlich vorankommen. Was für ein Fall. Schon das erste Opfer ist übel zugerichtet und es bleibt nicht bei dem einen Toten. Die Todesumstände geben Rätsel auf. Möglicherweise kann Marits Grönländische Herkunft bei der Aufklärung hilfreich sein.

Im Vergleich zur Handlung wirkt die Komposition des Covers geradezu ruhig, denn dies ist wirklich ein furioser erster Fall für das bunt und neu zusammengewürfelte Team. Zum Glück raufen sich die keifende Kirsten und der jammernde Jesper rechtzeitig zusammen, bevor der Gedanke aufkommt, man müsse sich vorzeitig von diesem Team verabschieden. Der Kriminalfall ist nämlich ausgesprochen spannend und ungewöhnlich. Sehr geschickt verbindet die Autorin die Taten mit der Fabelwelt Grönlands, über die einige unheimliche Geschichten erzählt werden. Und wenn das Team den Tätern schließlich näher kommt, ergeben sich unerwartete Wendungen und echte Thriller-Szenen. Je weiter man liest, desto packender wird das Geschehen. Irgendwann kann man einfach nicht mehr aufhören zu lesen, man muss einfach wissen, wer und was hinter allem steckt.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Fröhliche Weihnachtsmänner

13 Weihnachtstrolle machen Ärger
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Eines Abends, die Geschwister Mila und Jonas sind noch wach, sehen sie, wie ein Wichtel in ihrem Adventskalender verschwindet. Ausgerechnet hinter dem 24. Türchen, das darf man doch nicht vorher öffnen. ...

Eines Abends, die Geschwister Mila und Jonas sind noch wach, sehen sie, wie ein Wichtel in ihrem Adventskalender verschwindet. Ausgerechnet hinter dem 24. Türchen, das darf man doch nicht vorher öffnen. Doch die Kinder sind einfach zu neugierig und schauen, wo der Wichtel sein könnte. Unversehens landen die Beiden im Weihnachtsdorf. Ach, so etwas haben sie noch nicht gesehen. Die Weihnachtsmänner aller Länder sind da und Rentiere, Elche und die Weihnachtskatze.Die Vorbereitungen auf das Fest laufen. Aber Väterchen Frost ist weg und die Rentiere sind krank. Hoffentlich kann Weihnachten stattfinden. Mila und Jonas wollen unbedingt helfen, Väterchen Frost zu finden.

Passend zur Adventszeit in 24 Kapiteln erzählt ist diese weihnachtliche Geschichte für Kinder. Mila und Jonas sind aufgeweckte Kinder, die neugierig in die Welt blicken. Als phantasiebegabte Geschwister geraten sie in das Weihnachtsdorf, wo sie die kennenlernen, die in unterschiedlichen Ländern für weihnachtliche Stimmung sorgen und auch die Geschenke bringen. Da gibt es niedliche Engel und Wichtel, aber auch Trolle, die eine Menge Schabernack treiben. Und natürlich sorgen sich die Kinder auch um die Rentiere, die wegen einer Erkältung im Stall bleiben müssen. Trotz der Sorgen erleben Mila und Jonas eine tolle Zeit im Weihnachtsdorf.

Jeden Tag ein Kapitel, da vergeht die Adventszeit wie im Flug und die Vorfreude steigt. Nicht nur für Kinder, auch Erwachsene können sich an dieser fröhlichen Geschichte erfreuen oder Eltern und Kinder lesen einfach gemeinsam. Die unterschiedlichen Weihnachtsfiguren werden liebenswert vorgestellt und wenn es um Väterchen Frost geht, wird es sogar richtig spannend. Die Story ist mit Herzenswärme erzählt und versetzt einen in weihnachtliche Stimmung und macht gute Laune. Und wenn man die Lektüre beendet hat, kann Weihnachten kommen.

Eine liebevoll gezeichnete Auflockerung bieten die schönen Illustrationen.

Veröffentlicht am 17.12.2021

Alexandra in Sofia

Das dunkle Land
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Als die junge Englischlehrerin Alexandra Boyd in Sofia ankommt, nimmt sie an einem Taxistand versehentlich eine Tasche mit. Wie sich herausstellt, ist darin eine Urne. Alex weiß nicht, was sie tun soll, ...

Als die junge Englischlehrerin Alexandra Boyd in Sofia ankommt, nimmt sie an einem Taxistand versehentlich eine Tasche mit. Wie sich herausstellt, ist darin eine Urne. Alex weiß nicht, was sie tun soll, aber unbedingt will sie die sterblichen Überreste an die Familie zurückgeben. Hilfe findet sie bei Bobby, der gemeinsam mit Alexandra den Spuren folgt, die sich bei der Suche ergeben. Die Beiden finden heraus, dass der Verstorbene ein bekannter Geiger war, der hochbetagt kürzlich verstarb. Seine Familie aber ist zunächst verschwunden. Bobby und Alex bleibt nichts anderes, als den Spuren zu Häusern und Menschen zu folgen.

Zwei junge Menschen werden durch ungewöhnliche Umstände zusammengewürfelt und machen sich gemeinsam auf den Weg durch ein unbekanntes Bulgarien. Sie erkunden pittoreske Städtchen und kleine Dörfchen, Berge und Täler. Auf der Suche nach den Hinterbliebenen des Toten stoßen sie überraschend auf eine Geschichte des Verstorbenen und auch des Landes, die sich zwar in der Vergangenheit abgespielt hat, deren Auswirkungen auch heute noch zu spüren sind. Bobby und Alex lernen interessante Menschen kennen, die von dem Geiger und seiner Familie erzählen können. Eine schillernde Persönlichkeit, deren Leben unter anderen Umständen vielleicht ganz anders verlaufen wäre.

Dieser Roman hat unter anderem auch das Land Bulgarien zum Thema und beim Lesen merkt man, wie wenig man über das kleine europäische Land weiß. Auch wenn das Buch bei über siebenhundert Seiten einige Längen enthält, so ist die Erzählung doch sehr interessant und überraschend. Zwei junge Menschen, die sich auf Spurensuche begeben und dabei eine unbekannte Geschichte entdecken, aus diesem per se schon ansprechenden Ansatz entwickelt die Autorin eine Handlung mit Irrungen und Wirrungen, die in großen Teilen fesselt. Dabei sind die handelnden Personen sympathisch und jeweils mit einem Hintergrund ausgestattet, der sie zu authentischen Persönlichkeiten macht, die mehr sind als bloße Stichwortgeber für das, was den Mittelpunkt der Handlung bildet.

Ein interessanter Roman mit einer spannenden Story in einem Land, das sonst zu wenig Beachtung findet.