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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2022

Tolle Bilder

Jim macht durch
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Ein wunderschönes Cover zeigt Jim, der sein Gesicht von unten mit einer Taschenlampe anstrahlt und durch die Lackfarbe leuchtet es besonders schön.
Diesmal lernen wir Jims Familie kennen, denn er will ...

Ein wunderschönes Cover zeigt Jim, der sein Gesicht von unten mit einer Taschenlampe anstrahlt und durch die Lackfarbe leuchtet es besonders schön.
Diesmal lernen wir Jims Familie kennen, denn er will die Nacht mit ihnen durchmachen. Natürlich ist auch der Gorilla Nick, Jims Freund dabei und dem zeigt Jim ein Foto seiner Familie. Alle schauen ziemlich schlecht gelaunt in die Kamera. Nick ist erstaunt einen anderen Schimpansenjungen auf dem Bild zu sehen. Das ist Jimis jüngerer Bruder, der aber größer als Jim ist (Wachstumsschub). Jim erklärt Nick den Ablauf der Veranstaltung und der meint „Klingt nach richtig viel Spaß“ und so wird auch Nick eingeladen. Jims Mama geharrt darauf, dass Jim „grimmig und schlecht gelaunt!“ sei. Obwohl Mama gefürchtet, dass eine schlaflose Nacht schlecht gelaunte Äffchen zur Folge hat, steigt die Party. Nacheinander werden Termiten geangelt, sich gelaust, nach Mangos getaucht und Gruselgeschichten erzählt. Immer wieder muss Rücksicht auf Tim genommen werden.
Die Geschichte hat für mich einige Fragen aufgeworfen, warum kennt der Freund Nick Jims Familie nicht? Warum muss der jüngere Bruder größer sein, Wachstumsschub ist nicht unbedingt etwas, was Kindern geläufig ist. Dann immer wieder Mama, die die schlechte Laune heraufbeschwört, dabei scheint sie selbst keine Frohnatur zu sein.
Die Bilder gefallen mir sehr gut, aber die Geschichte überzeugt mich nicht vollständig, ich hätte mir klarere Aussagen zum Miteinander der Brüder gewünscht.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Ein sehr persönlicher Fall

Strahlentod
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Aufgrund des Titels hatte ich eine völlig andere Erwartung. Es geht um die Castortransporte, die in der Vergangenheit von großen Demonstrationen begleitet wurden. Auf der Suche nach Endlagern will eine ...

Aufgrund des Titels hatte ich eine völlig andere Erwartung. Es geht um die Castortransporte, die in der Vergangenheit von großen Demonstrationen begleitet wurden. Auf der Suche nach Endlagern will eine Firma in Hessen eine alte Bahnlinie, die Kanonenbahn, wieder reaktivieren. Durchaus ein wirtschaftlicher Gewinn für die Region Knüllwald. Der Vater von Ralph Angersbach, ein Alt-Achtundsechziger, organisiert wieder die Proteste. Als ein VW-Bus brennt, befürchtet Ralph, dass die verkohlte Leiche sein Vater sein könnte. Sollte der Anschlag gegen ihn gerichtet sein? Da das LKA eingeschaltet wird, wird seine ehemalige Kollegin Sabine Kaufmann zu den Ermittlungen geholt. Die beiden verbindet eine Freundschaft, die vielleicht auch mehr sein könnte. Aber beide haben ein Päckchen zu tragen, das sie immer wieder hindert miteinander zu sprechen und gerade in diesem Fall, der Ralph an seine traurige Kindheit erinnert, spielen Emotionen eine große Rolle.
Es gibt viele Verweise auf alte Fälle, die ich, da dies das erste Buch dieser Ermittler ist, das ich lese, oft nicht nachvollziehen kann. Am Anfang des Buches gab es sehr viele Personen, die ich erst einmal zuordnen musste. Zudem gab es immer wieder Gedanken der Ermittler über ihr privates Verhältnis, das ja nicht einfach ist, die häufig wiederholt wurden. Der eigentliche Fall war gut aufgebaut und durch einige Windungen durchaus spannend angelegt, obwohl ich den Täter schon vor der Klärung erahnte.
So ist der Titel nicht direkt wörtlich zu verstehen, sondern mehr im übertragen Sinne. Trotzdem ist das Thema Endlager leider immer noch aktuell und wird im Buch kontrovers diskutiert.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Story für starke Nerven

LOST
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Selten ist es mir so wert gefallen ein Buch zu bewerten. Ashley lebt, nachdem ihre Mutter sie als Kind verlassen hat, zusammen mit ihrem Vater in einem alten Trailer. Obwohl der Vater Doppelschichten arbeitet, ...

Selten ist es mir so wert gefallen ein Buch zu bewerten. Ashley lebt, nachdem ihre Mutter sie als Kind verlassen hat, zusammen mit ihrem Vater in einem alten Trailer. Obwohl der Vater Doppelschichten arbeitet, muss sie manchmal Hungern. Doch sie erfährt dann Unterstützung durch ihre Freundin Meredith, die so ganz anders ist als sie.
Mit siebzehn trifft sie sich mit einer Gruppe Freunde mitten im Wald, um viel Alkohol zu trinken. Nach einer bösen Überraschung läuft Ashley kopflos los. Leider auch ohne ihre Schuhe, so verirrt sie sich nicht nur, sie verletzt auch ihren Fuß.
Und jetzt wird es schwierig, ohne viel zu verraten, kann ich leider meine Meinung nicht erklären. Ashley irrt tagelang durch den Wald, wir erfahren dabei einiges aus ihrer traurigen Vergangenheit und nehmen Anteil an ihrem immer schlechter werdenden körperlichen Zustand. Dann geschehen aber Sachen, die ich so einfach nicht für möglich halte. Leider finde ich nirgendwo eine Information, ob diese Geschichte auf irgendeinem realen Geschehen basiert. Ich kann es mir auch wirklich nicht vorstellen. Ich muss auch davor warnen, dass schon sehr heftige Dinge beschrieben werden und einige Leser*innen das sicher nur schwer aushalten werden.
Trotzdem habe ich das Buch aufgrund seiner Spannung und weil ich wissen wollte, wie es ausgeht, zügig gelesen. Möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass man für das Buch starke Nerven braucht.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Geschichten zum Einschlafen

Bruno
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Bruno ist ein niedliches Bärenjunges, das im Einband unter seiner Bettdecke liegt und schläft. Zunächst ist er noch im Wald unterwegs, aber seine Mama ruft ihn zum Winterschlaf in die Bärenhöhle. Natürlich ...

Bruno ist ein niedliches Bärenjunges, das im Einband unter seiner Bettdecke liegt und schläft. Zunächst ist er noch im Wald unterwegs, aber seine Mama ruft ihn zum Winterschlaf in die Bärenhöhle. Natürlich wird auch dem kleinen Bären zum Einschlafen etwas vorgelesen. „Giorgio, der kleine Elefant“ sitzt am Meer und soll, weil er keine Badehose hat, nicht ins Wasser. Doch er findet „Das Meer ist riesig, blau und schön, ich bleibe einfach Nackedei!“
„Antonelle, der kleine Tapir“ popelt so lange in der Nase, bis sie blutet und deshalb muss er einen Trichter, wie wir sie bei Hunden kennen, tragen. Dank eines von der Tante empfohlenen Krauts, überwindet „Fifo, der kleine Angsthase“ seine Angst. „Die schwarze Pantherin“ schmückt ihr tristes Kleid mit vielen bunten Blumen. „Der Frühling kommt dies Jahr verfrüht, Frau Panther ist schon aufgeblüht!“ Mit der Unterstützung einer Möwe kann „Ikarus, das fliegende Eichhörnchen“ fliegen. Weil sie Ballett tanzen möchte, muss „Das Nilpferdmädchen Rosalie“ abnehmen. Es gelinkt nicht, weil „O wie fein, o wie fein, so schön kann das Leben sein. Rosalies Bauch ist voll, doch die Torte schmeckt ihr toll.“
„Adrian, das vegetarische Krokodil“ bekommt sogar eine Geburtstagstorte aus Karotten und Spinat. „Gemächlich, gemächlich, aber beharrlich, kommt die Schildkröte ans Ziel. Die letzte Geschichte heißt „Luigino, das Nashorn.“ Danach wird Bruno wieder geweckt und seine Mama gibt ihm ein „Willkommen-im-Frühling-Küsschen.“
Die Bilder sind warm und liebevoll gezeichnet, die Geschichte vom Bärenwinterschlaf ist eine schöne Rahmenhandlung für die anderen Geschichten. SIe gehen über eine Seite und können unabhängig gelesen werden. Die Geschichten sind in Reimform geschrieben und manchmal holpert es ein wenig. Die Zuhörenden lernen hier andere Tiere kennen und erfahren etwa über sie.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Weltreparatur

"Tikkun Olam"-Tom
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„Tikkun Olam“-Tom ist ein kleiner jüdischer Junge, der es sich zur Aufgabe gemacht hat „die Welt zu reparieren und sie in einen besseren, freundlicheren Ort zu verwandeln.“ Eine große Aufgabe für einen ...

„Tikkun Olam“-Tom ist ein kleiner jüdischer Junge, der es sich zur Aufgabe gemacht hat „die Welt zu reparieren und sie in einen besseren, freundlicheren Ort zu verwandeln.“ Eine große Aufgabe für einen so kleinen Jungen.
Er wirft mit Hilfe seines Vaters Dosen in einen Recycling-Behälter und sammelt Müll am Strand. Sonntags säubert und sortiert er leere Flaschen und wirft sie in den Glascontainer.
Flaschen muss man nicht vorher reinigen und sonntags sollte man in Deutschland nichts in den Glascontainer werfen. Bei der Umsetzung ins Deutsche hätte man sowas vielleicht bedenken sollen? Montags bastelt Tom Kunstobjekte aus Müll. Dienstag kehrt er Blätter zusammen, eine Arbeit, die jahreszeitlich begrenzt ist. Aber mir gefällt es, dass er da noch einen Rechen nutzt und keinen Laubbläser. Dienstag führt er Hunde aus dem Tierheim aus. Ich befürchte, dass Kinder das wegen der Haftung nicht dürfen. Donnerstag werden Blumen gegossen und freitags Vögel gefüttert. Unter dem Futter sitzt seine Katze, hoffentlich geht das gut. Dann kommt der Schabbat und Tom ruht sich aus.
Das Buch hat dünne beschichtete Pappseiten ist farbenfroh und liegt gut in der Hand. Es ist sicher geeignet jüdische Begriffe zu vermitteln, so beschreibt es anschaulich, was man zum Reparieren der Welt tun kann. Die Beispiele hätten nur besser durchdacht sein sollen, damit kleine Kinder, die ja die Zielgruppe des Buches sind, sie auch umsetzten können. So können sie den Container zum Recyclen nicht selbstständig erreichen, die Hunde nicht allein versorgen und anderen Aufgaben sind von der Jahreszeit abhängig.

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