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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2022

Alles was sie geben musste

Die Hennakünstlerin
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In "Die Hennakünstlerin" begleiten wir Lakshmi, eine starke Frau, die vieles auf sich genommen hat, um unabhängig Leben zu können. Ihre vermeintliche Unabhängigkeit und ihre Stärke ist die treibende Kraft ...

In "Die Hennakünstlerin" begleiten wir Lakshmi, eine starke Frau, die vieles auf sich genommen hat, um unabhängig Leben zu können. Ihre vermeintliche Unabhängigkeit und ihre Stärke ist die treibende Kraft hinter allen Entscheidungen und Wirrungen, durch die wir sie in dem Buch begleiten.

Erstmal finde ich es immer interessant, einen Blick in andere Kulturen zu werfen und ihre Lebensweisen kennenzulernen. Für die Zeit, in der das Buch spielt, ist Lakshmi sehr mutig und versucht selbstbestimmt zu leben. Sie lebt aber doch irgendwie im Käfig, in dem sie sich beeinflussen lässt und ihre eigenen Gefühle stilllegt. Ihre Figur ist sehr gut gezeichnet und auch wenn sie manchmal etwas unnahbar wirkt, trägt alles, was sie sagt zum Verständnis ihres Charakters mit und man fiebert mit ihr mit. Ihre Geschichte wurde auch auf eine gute Länge ausgeweitet, ich hatte an keinem Punkt das Gefühlt, gelangweilt zu sein oder Seiten überspringen zu wollen.

Viele Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, ein paar bleiben allerdings im Dunkeln finde ich. So finde ich zum Beispiel Ravi wird viel zu wenig besprochen. Auch mit Rada konnte ich mich bis zum Schluss gar nicht anfreunden. klar, sie ist ein Teenager aber ihr Charakter hat mir wirklich gar nicht gefallen und sie wirkte weniger wie eine eigene Person, als mehr wie eine Treiberin der Handlung. Malik habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Anfangs fand ich es etwas anstrengend immer wieder ins Glossar zu blättern um bestimmte Wörter nachzuschlagen. Deshalb bin ich irgendwann dazu übergegangen, mir die Wörter aus dem Kontext zu erschließen und nur noch vereinzelt nachzuschauen. Vielleicht hätte ein Glossar am Rand der Seite gut getan?

An sich hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich finde, feministisch angehauchte Stimmen aus anderen Kulturen sollten öfter Gegenstand von Literatur werden. Gerade, um mit Vorurteilen aufzuräumen.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Evaristo unpacked

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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In Bernardine Evaristos "Manifesto" bekommen die Leser:innen einen Einblick in das Leben und den Werdegang einer Autorin, die die Popkultur der letzten beiden Jahre vor allem durch ihr Buch "Mädchen, Frau, ...

In Bernardine Evaristos "Manifesto" bekommen die Leser:innen einen Einblick in das Leben und den Werdegang einer Autorin, die die Popkultur der letzten beiden Jahre vor allem durch ihr Buch "Mädchen, Frau, etc." und ihren Gewinn beim Booker Prize geprägt hat.

Schon das Cover finde ich sehr passend zum Titel gewählt: Bernardine ist entschlossen, inspirierend und so bunt wie sie, ihr Schreibstil und ihre Herkunft.

Ich finde der Untertitel "Warum ich niemals aufgebe" erschließt sich erst in der Gesamtheit des Buches richtig, was ich aber sehr schön finde. Mit jedem Kapitel setzt man ein weiteres Puzzelteil zu Bernardines Persönlichkeit zusammen, erfährt mehr über sie und über die Einflüsse die sie geprägt haben.

Ich finde auch, dass währeddessen sehr viel Liebe zum Detail zu erkennen ist (auch wenn sie behauptet das läge ihr nicht). Jedes Kapitel wird mit der Kapitelzahl in allen Sprachen eingeleitet, die ihre Existenz prägen, die Geschichten sind über die Kapitel hinweg miteinander verwoben und man verliert nie den Faden, was wann passiert ist. Das finde ich beeindruckend wenn man bedenkt das jedes Kapitel ähnliche Zeiträume behandelt.

In Manifesto erfährt man mehr über eine sehr beeindruckende Frau, kann sie und ihre Werke besser einschätzen und erweitert den eigenen (kreativen) Horizont. Trotzdem finde ich das Buch passender für Menschen, die schon mindestens eins ihrer Bücher gelesen haben. Das erleichtert es, Parallelen zu ziehen und das Buch danach nochmal mit neuen Augen zu lesen. Ich denke Menschen die noch nie etwas von ihr gehört haben, können lange nicht so viel aus ihrer Geschichte ziehen.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Wichtiges Thema!

Wut und Böse
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In "Wut und Böse" analysiert Ciani-Sophia Hoeder die Geschichte der weiblichen Wut und warum wir selten wirklich wütend werden. Ich finde das ein sehr spannendes und wichtiges Thema, das auf jeden Fall ...

In "Wut und Böse" analysiert Ciani-Sophia Hoeder die Geschichte der weiblichen Wut und warum wir selten wirklich wütend werden. Ich finde das ein sehr spannendes und wichtiges Thema, das auf jeden Fall auch an folgende Generationen weitergegeben werden sollte.

Das Buch ist sehr dicht mit Informationen gepackt aber Ciani-Sophias Schreibstil macht es trotzdem sehr gut lesbar. Ein wirklich toller Schreibstil, der sehr leicht in den eigenen Lesefluss passt, dadurch liest man sehr viel Information am Stück, ohne müde zu werden.

Ich finde alle Informationen sehr interessant, die sie über weibliche Wut, Rassismus und Intersektionalität gibt. Man lernt definitiv viel dazu. Dennoch habe ich das Gefühl, das manchmal etwas der rote Faden fehlt, deshalb ein halber Punkt Abzug.

Den anderen ziehe ich aus einem sehr unrationalen Grund ab: Die Covergestaltung. Ich finde das Cover IRL leider etwas kitschig und es wird dem Inhalt des Buches nicht wirklich gerecht. Die Farbgestaltung ist zwar toll und sehr schlüssig allerdings finde ich die Umsetzung wie gesagt etwas tacky. SChade.

Aber sonst eine absolute Empfehlung für alle Frauen, die mehr über ihre eigene Gefühlswelt erfahren wollen und bereit sind, ungezähmter zu leben. Aber natürlich ist das Buch auch super wichtig für Männer. Sie sollen ja schließlich mehr über das weibliche Geschlecht verstehen und sind schlussendlich auch daran beteiligt, die neue Entwicklung durch Feminismus mitzutragen.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Mitmacherbuch

Stell dir vor ...
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In "Stell dir vor..." macht Autor Rob Hopkins Mut wie sich die Welt zum besseren verändern lässt - und das mit einer Fähigkeit, die wir alle besitzen, unserer Fantasie.

Das Buch ist in Sinnabschnitte ...

In "Stell dir vor..." macht Autor Rob Hopkins Mut wie sich die Welt zum besseren verändern lässt - und das mit einer Fähigkeit, die wir alle besitzen, unserer Fantasie.

Das Buch ist in Sinnabschnitte unterteilt, die immer die was wäre wenn Frage stellen. Dann werden Praxisbeispiele genannt, die die Section untermauern und er überlegt, wie viel besser die Welt werden kann, wenn man seine Fantasie nutzt. Ein wirklich essentielles Buch in Zeiten wie diesen, wo kreative Lösungen nicht nur für die Aufhaltung es Klimawandels gebraucht werden, sondern auch zur Bekämpfung der Pandemie.

Was er meiner Meinung nach mehr als gut macht: Er nimmt einen auf eine geistige Reise mit, die aber keine Angst macht, sondern ermuntert und dieses Gefühl schafft von "Das kann ich auch". Vor allem das Kapitel zur Aufmerksamkeit und Achtsamkeit hat mich nachhaltig "beeindruckt". Es ist eine winzige aber so wichtige Stellschraube, an der wir alle drehen können um dann einen großen Effekt zu erzielen.

Die Gestaltung des Buches trägt zu diesem positiven Gefühl bei. Die Haptik ist toll und die Cover- und Kapitelillustrationen zeigen eine Welt, in der man gerne leben möchte. Es gibt so viel zu entdecken, was wieder eine wunderschöne Verbindung zum Thema Achtsamkeit / lebenswerte Welt ist.

Einen Punkt ziehe ich ab, weil ich teilweise die Praxisbeispiele etwas zu ausführlich fand, da hat sich leicht der rote Motivations-Faden verloren.

Sonst ein wirklich tolles Buch, das ich jedem ans Herz legen kann, der etwas verändern will, der Menschen im Umfeld hat die alles schwarz malen und die ihren Kinder (und die nächste Generation Problemlöser) den Wert von Fantasie näherbringen wollen. Ein tolles Buch, an das ich noch lange denken werde und in das ich gerne immer wieder mal reinlesen möchte um mich daran zu erinnern, die Fantasie schweifen zu lassen.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Hygge im Schnee

Das kleine Chalet in der Schweiz
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In "Das kleine Chalet in der Schweiz" steht Mina vor den Trümmern ihres Lebens und beschließt, ihre Tante in der Schweiz zu besuchen. Dort will sie ihre Gedanken ordnen und ihre Liebe für gutes Essen ausleben. ...

In "Das kleine Chalet in der Schweiz" steht Mina vor den Trümmern ihres Lebens und beschließt, ihre Tante in der Schweiz zu besuchen. Dort will sie ihre Gedanken ordnen und ihre Liebe für gutes Essen ausleben. Dort stellt sie sich die Frage, ob eine neue Liebe in ihr neues Ich passen kann.

Schon alleine der Titel und die Haptik des Buches versprechen gemütliche Lesestunden und Entschleunigung. Teile des Covers sind wie mit Glitzer überzogen und während des Lesens müsste ich immer wieder meditativ darüber streichen.

Aber auch der Inhalt ist die reinste Definition von Cozy und Hygge. Die bildhafte Sprache trägt dazu bei, dass man die wunderschönen Landschaften und das Chalet förmlich vor sich sieht und sich wünscht, selbst dort zu sein. Man schmeckt die Kuchen und Schokolade. Das hat das Buch wirklich sehr gut gemacht.

Einen Punkt Abzug gibt es, weil gerade am Anfang Minas selbstauferlegte Regeln etwas zu oft wiederholt werden, das nervt irgendwann schon fast aber dann schwenkt die Autorin um und man kann sich wieder auf ihre Reise einlassen.

Das Buch ist einsehr gemütlicher Lesespaß für kalte Tage, an denen man voll in eine Geschichte abtauchen will und träumen will.

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