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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2022

Wunderbare neue Reihe!

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer
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Whisper World – Aufbruch ins Land der Tierflüsterer – Barbara Rose
Eine wunderbare neue Reihe im Stil von „Schule der magischen Tiere“. Das geeignete Lesealter liegt hier etwa bei der dritten Klasse.
Fünf ...

Whisper World – Aufbruch ins Land der Tierflüsterer – Barbara Rose
Eine wunderbare neue Reihe im Stil von „Schule der magischen Tiere“. Das geeignete Lesealter liegt hier etwa bei der dritten Klasse.
Fünf Kinder wurden ausgewählt nach Whisper World zu reisen. Hier finden gefährdete und bereits ausgestorbene Tiere eine Zuflucht und ein Zuhause. Die Kinder, Coco, Chuck, Amy, Mohit und Paul sind grundverschieden und haben doch das gleiche Ziel: die Aufnahmeprüfungen, um in Whisper World aufgenommen zu werden. Dort sollen sie alles lernen, was nötig ist, um mit den Tieren zu kommunizieren und ihnen zu helfen. Zuallererst müssen die Kinder jedoch als Team zusammenwachsen. Denn auch wenn es Anfangs einige Reibereien gibt, können sie den Tieren nur gemeinsam helfen.
Es ist ein großartiges Setting, mit einer wunderschönen farbigen Karte von Whisper World vorne im Buch. Damit kann man auch mich als Erwachsene begeistern! Auch im Buch selbst gibt es immer wieder wunderschöne schwarz-weiß-Illustrationen, die dabei helfen, sich die Situationen vorzustellen.
Die Sprache ist altersentsprechend angemessen. Die Geschichte konnte mich vollends in ihren Bann ziehen. Es ist spannend, aber nicht zu gefährlich – genau richtig für Grundschüler, aber auch darüber hinaus!
Zum Glück erscheint der zweite Band dieser tollen Reihe bereits im Herbst 2022, denn wir sind wirklich begeistert davon. Auch endet dieser Teil mit einem einigermaßen fiesen Cliffhanger….
5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Max und Silas

Someday, Someday
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Max und Silas
Eine emotionale homosexuelle Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, geschrieben von einer Frau. So etwas habe ich bisher noch kaum gelesen. Die Autorin geht dieses sensible Thema sehr einfühlsam ...

Max und Silas
Eine emotionale homosexuelle Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, geschrieben von einer Frau. So etwas habe ich bisher noch kaum gelesen. Die Autorin geht dieses sensible Thema sehr einfühlsam und gefühlvoll an.
Sowohl Max als auch Silas haben aufgrund ihrer Neigungen in der Vergangenheit tiefe Verletzungen, Traumata erlitten. Ist es möglich, diese durch Liebe zu heilen? Aber können sich die beiden überhaupt darauf einlassen?
Es ist eine in weiten Teilen sehr ernste Geschichte, die gleich mehrere sehr traurige Themen anspricht. Die Autorin schafft es, alles davon für mich authentisch rüberzubringen. Ich konnte mit den beiden Männern mitfühlen und hoffen.
Emma Scott hat einen tollen, mitreißenden Schreibstil, der mich hier vollkommen überzeugen konnte. 5 Sterne für eine etwas andere Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Die Qual der Wahl

1000 Gefahren junior - Das Geheimnis der Pirateninsel (Erstlesebuch mit "Entscheide selbst"-Prinzip für Kinder ab 7 Jahren)
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1000 Gefahren – Das Geheimnis der Pirateninsel
Dies ist ein spannendes Buch für Erstleser (ich würde sagen etwa ab 2.Klasse), das besonders durch die vielen Entscheidungsmöglichkeiten überzeugt. So wird ...

1000 Gefahren – Das Geheimnis der Pirateninsel
Dies ist ein spannendes Buch für Erstleser (ich würde sagen etwa ab 2.Klasse), das besonders durch die vielen Entscheidungsmöglichkeiten überzeugt. So wird der Leser immer wieder gefragt, was er an dieser Stelle tun möchte. Entsprechend muss er dann an anderer Stelle weiterlesen. Da fühlt man sich wirklich mittendrin im Geschehen!
Sprache und Handlung sind altersentsprechend passend. Besonders gut haben uns die vielen bunt illustrierten Zeichnungen gefallen. Ebenso natürlich die Rätsel und Entscheidungsfragen.
Das Ende kam beim ersten Lesen etwas plötzlich, sodass wir direkt alternative Entscheidungsmöglichkeiten durchprobiert haben. Ein toller Spaß!
Sehr zu empfehlen für kleine Leseratten und solche, die es werden wollen! 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Die Schwesterglocken

Die Glocke im See
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Die Glocke im See – Lars Mytting
Hier fand ich die Beschreibung des Klappentextes sehr treffend: „Lars Mytting erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen Tradition und Moderne. Er verwebt norwegische ...

Die Glocke im See – Lars Mytting
Hier fand ich die Beschreibung des Klappentextes sehr treffend: „Lars Mytting erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen Tradition und Moderne. Er verwebt norwegische Mythologie und Aberglaube mit dem Aufbruch in eine neue Zeit.“
Es ist ein gewaltiges, epochal angelegtes Werk das mich des Öfteren an Ken Folletts „Säulen der Erde“ erinnerte. Wie dort die Kathedrale, steht auch hier ein beeindruckendes Bauwerk im Mittelpunkt – eine norwegische Stabkirche, die in dieser Geschichte abgebaut werden soll. Und um die eigentümliche Kraft, die die sogenannten Schwesterglocken offenbar besitzen.
Die Geschichte spielt 1880 in einem kleinen abgeschiedenen Tal in Norwegen. Das Leben ist hart und entbehrungsreich. Die junge Astrid will sich nicht mit diesem kargen, vorhersehbar harten Leben zufrieden geben. Bei wem wird sie ihre persönliche Freiheit finden? Ist es der junge Neupfarrer, der mit den Eigenheiten seiner verschrobenen Schäfchen kämpft, oder der Architekturstudent aus Dresden?
Es sind wunderbare Naturbeschreibungen, die Mytting hier liefert. Dieses gottverlassene Tal mitten im tiefsten Norwegen. Eisige Kälte und größte Not. Auf die Ausarbeitung der Charaktere legt er dagegen keinen allzu großen Wert. Wie bereits erwähnt, ist die Geschichte epochal angelegt. Dies ist der erste Teil einer Trilogie. Im Mittelpunkt stehen nicht unbedingt die Figuren, die im nächsten Teil vermutlich andere sind, sondern die Geschichte um die Schwesterglocken und die Stabkirche. Dabei fällt das große Detailwissen des Autors auf, was Material und Architektur betrifft. Das wird auch sehr ausgiebig beschrieben. Daran darf man sich nicht stören. Mich hat das allerdings gar nicht gestört. Im Gegenteil – diese Informationen werden sehr interessant erzählt. Es ist die großartige authentische Atmosphäre, die absolut überzeugt.
Insgesamt ist dies ein sehr stimmungsvoller Schmöker, der viel Wissenswertes über Norwegen im 19. Jahrhundert bereithält. Ich habe die Lektüre sehr genossen und werde mir unbedingt auch den nächsten Teil der Trilogie besorgen. 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Saul Indian Horse

Der gefrorene Himmel
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Der gefrorene Himmel – Richard Wagamese
Der Autor Richard Wagamese ist selbst indigener Abstammung. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heimen und Pflegefamilien und durfte seine Ursprungsfamilie ...

Der gefrorene Himmel – Richard Wagamese
Der Autor Richard Wagamese ist selbst indigener Abstammung. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heimen und Pflegefamilien und durfte seine Ursprungsfamilie erst im frühen Erwachsenenalter kontaktieren.
Dieses Werk beinhaltet ganz eindeutig biographische Bezüge. Wenn es auch klare Unterschiede gibt, sind die Themen dieses Romans auch solche, die Wagamese zeitlebens beschäftigt haben dürften.
Saul Indian Horse darf nur die ersten Lebensjahre inmitten seiner Familie, Ojibwe-Indianern, verbringen. Später landet er in einem der staatlichen Heime, der sogenannten Residential schools. Dort sollen die Kinder keinerlei Kontakt mehr mit ihren Familien oder ihrer Herkunft haben. Ihre Kultur und ihre Bräuche werden ihnen gewaltsam aberzogen. Die Geschichten, die Wagamese hier erzählt sind grausam, durchdrungen von Verlassenheit und Demütigungen. Trotz der nüchternen Erzählweise einfach nur erschreckend. Saul findet Zugang zu einer neuen Leidenschaft – Eishockey. Er hat großes Talent in diesem Sport und schafft es, durch ihn, etwas Ablenkung vom traurigen Alltag zu finden. Saul wird so gut und zieht die Aufmerksamkeit von außen auf sich, so dass er schließlich das Heim sogar verlassen darf.
Sogar im Eishockey-Sport muss Saul erkennen, dass es unsichtbare Grenzen gibt. Grenzen, die Indigene nicht überschreiten sollten. Auch wird ihm klar, dass kein Mensch den Verlust der eigenen Kultur so einfach verdrängen kann. Die Erfahrungen, die Saul machen musste, die Verletzungen, die er davongetragen hat, sie werden ihn ein Leben lang begleiten.
Es ist ein großes, ein wichtiges Thema und es ist auch das Thema seines Lebens. Wagamese erzählt diese Geschichte so unglaublich eindringlich und authentisch, dass es beinahe schon schmerzt. Er hat einen Erzählstil, der fesselt und seine Leser direkt mitten ins Herz trifft. Das ist grandios. Auch die Eishockey-Szenen sind mit einer atemlosen Begeisterung erzählt, dass man auch als Nicht-Sportler mitfiebert.
Insgesamt ein Roman, der mich betroffen zurücklässt. Das Thema, die Geschichte von Saul Indian Horse ist bedrückend, aber auch von großem Kampfgeist geprägt. Dies ist bereits das zweite Werk von Wagamese, das mich absolut begeistern konnte! 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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