Langatmig und wenig fesselnd
i n h a l t
Vier Halbschwestern, alle an Halloween geboren, in unterschiedlichen Familien aufgewachsen, haben eins gemeinsam: ihren Vater, den mächtigen Dämonen Grimm. Zu ihrem 18. Geburtstag stellt dieser ...
i n h a l t
Vier Halbschwestern, alle an Halloween geboren, in unterschiedlichen Familien aufgewachsen, haben eins gemeinsam: ihren Vater, den mächtigen Dämonen Grimm. Zu ihrem 18. Geburtstag stellt dieser alle Schwestern auf die Probe, um sich anschließend seiner dunkelen Seite der Macht anzuschließen. Entscheidet man sich dagegen, steht man dem Grimm im Kampf ums Überleben gegenüber. Welche Wahl werden die Schwestern treffen?
r e z e n s i o n
Puh... ich wollte das Buch wirklich mögen, aber leider war es absolut nicht meins. Insgesamt hab ich fast 1,5 Monate am Buch gelesen und wäre es selbstgekauft gewesen, hätte ich es auch wahrscheinlich irgendwann aufgegeben.
Zuerst zum Cover, das ich total ansprechend finde und besonders, da es auch wirklich Bezug zum Inhalt hat. Ich hab mich wirklich auf das Buch gefreut, allerdings ist meine Euphorie beim Lesen schnell verflogen. Jedes Kapitel besteht aus mindestens 5 Teilen mit je einer anderen Perspektive und größtenteils haben diese 5 verschiedenen Geschichten nichts miteinander zu tun. Man hat vor allem am Anfang also alle zwei Seiten eine neue Perspektive mit neuer POV, wobei es eigentlich keine Zusammenhänge zwischen den Erzählsträngen gibt. Ich persönlich hatte so lange Probleme mich zurecht zu finden bis ich mir eine Mindmap mit den Hauptpersonen erstellt habe, auf die ich immer wieder spitzeln konnte. Ach und es gibt noch zwei zeitliche Ebenen, die sich auch wieder abwechseln. Die vier Halbschwestern Scarlet, Bea, Liyana und Goldie haben alle recht unterschiedliche Leben, wobei man aber immer wieder Parallelen erkennen kann. Goldie wird allein bezüglich des Schreibstils eine besondere Rolle zugeschrieben, da in ihren Kapitelteilen aus der Ich-Perspektive erzählt wird, bei den anderen aus der Erzählerperspektive. Aufgrund der oft nur kurzen Abschnitte zu einer der Schwestern und auch dem eher distanziertieren, sprunghaften Schreibstil konnte ich persönlich keinen wirklich Bezug zu den Charakteren aufbauen. Auch deren Emotionen sprachen mich nicht an, beziehungsweise empfand ich diese oft sogar als unnatürlich. Beispielsweise wird eine Beziehung direkt beim ersten Treffel als so intensiv und vertrauenslastig beschrieben, Begründung: ist einfach so. Beim Lesen des Klappentextes hatte ich mir die Handlung in etwa so vorgestellt: Die Schwestern begegnen sich, entdecken dann eventuell noch ihre magischen Kräfte und machen sich dann gemeinsam für den großen Showdown mit ihrem Vater bereit. Was ich stattdessen gelesen habe: Vier ganz unterschiedliche Lebensgeschichten, die ich größtenteils als irrelevant und in die Länge gezogen empfand. Die erste richtige Begegnung von zwei der Schwestern kam dann zirka auf Seite 400 (von insgesamt 600), die anderen trafen sich wirklich dann erst zum Ende hin. Auch die richtige Entdeckung der Magie passierte erst, als sie dann gebraucht wurde, wobei das allerdings noch gut begründet werden kann. Für mich wurde inhaltlich ein falscher Schwerpunkt gesetzt. Die Lebensweisen der vier Frauen sind ohne Frage wichtig, allerdings hätte ich das nicht auf 500 Seiten ausgebreitet gebraucht. Stattdessen hätte ich viel lieber mehr mit Bezug zum Grimm oder dem im Klappentext beschriebenen Inhalt, wie auf den letzten 50-100, gelesen. Mir fehlte beim Lesen oft der rote Faden und ich hatte ständig im Hinterkopf die Frage "Wieso muss ich das jetzt wissen?". Auch Spannung kam bei mir maximal auf den letzten 50 Seiten auf. Ein paar Dinge, die mir gut gefielen, waren zum Beispiel einige Bedeutungen, wie zur Rolle der Frau, oder Botschaften zwischen den Zeilen bzw. die ich hineininterpretiert habe, ob das der Intention der Autorin entspricht, weis nur sie. Es kommt auch zu einigen krasseren Szenen/ Inhalten wie Vergewaltigung, selbstverletzendem Verhalten, Tod/ Verlust, Suizid, Gewalt, etc. - was ich so nicht erwartet hätte und eventuell Leser auch triggern könnte. Obwohl das Ende einiges gut machen konnte und einiges aus dem Verlauf so doch noch einen Sinn bekam, hatte ich leider kaum Spaß beim Lesen und war dann einfach nur froh das Buch beendet zu haben. Mich konnte sowohl der Schreibstil, die Emotionen, als auch die Handlung nicht erreichen und ich konnte leider auch keinen wirklichen Zugang zur Geschichte finden, was ich unheimlich schade finde.
Fazit: Für mich ist das Buch trotz einigen wenigen Hoffnungsschimmern leider eine Enttäuschung, ich hätte mir vieles anders gewünscht und konnte beim Lesen auch keinerlei Lesefreude entwickeln.