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Veröffentlicht am 10.01.2022

Ein versöhnlicher Blick nach vorn

Von Grenzen und Stegen
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Ja, unser Land ist gespalten. Und ja, Stege können helfen, Gräben zu überwinden. Steffen Hahn berichtet von der Teilung Deutschlands, hat seinen ersten Abschnitt mit „Herkunft“ übertitelt. Im Osten sind ...

Ja, unser Land ist gespalten. Und ja, Stege können helfen, Gräben zu überwinden. Steffen Hahn berichtet von der Teilung Deutschlands, hat seinen ersten Abschnitt mit „Herkunft“ übertitelt. Im Osten sind seine Wurzeln väterlicherseits und hier gewährt er einen Blick in den Alltag seines Vaters, beginnend noch vor dem Mauerbau. Sie hätten alle in den Westen gekonnt. Damals, als noch keiner absehen konnte, dass die Teilung für Jahrzehnte einengende Realität war.

Ich musste mich ein wenig akklimatisieren, um in die deutsch-deutsche Geschichte einzutauchen. Die DDR kenne ich nur vom Hörensagen, aus diversen Medien, aus der Sicht einer Westdeutschen. Der Schreibstil kam mir schon ein wenig nüchtern vor, allzu akkurat zuweilen, aber doch wollte ich nicht aufhören zu lesen. Spannend und sehr aufschlussreich, wie Steffen Hahn das persönliche Schicksal seiner Familie mit dem Geschichtlichen gut lesbar aufbereitet.

Ein kurzweiliges, interessantes und intensives Abtauchen in unsere jüngste Vergangenheit, die der Autor Revue passieren lässt, erzählt vom „Aufbruch“. Von Kohl über 9/11, der Lehman-Pleite bis hin zum Beginn der Flüchtlingswelle und noch so einiges mehr zeichnet er hier ein Bild unserer Gesellschaft, vermengt mit seiner Familiengeschichte, seinem Werdegang. Im Westen hatte er alle Chancen und er nutzte sie, der krasse Gegensatz zur damaligen DDR kommt gut durch.

Das Buch ist ein Blick zurück, eine Versöhnung mit dem Schicksal. „Blick nach vorn“ ist der letzte Abschnitt übertitelt. Es ist eher ein Blick in unsere Gesellschaft, die in großen Teilen sehr offen und tolerant ist. Aber nicht nur, da sind auch die Gewalttätigen, die laute Minderheit. Angestachelt von allzu bekannten Personen und Gruppierungen. Unsere sehr gefestigte Demokratie hält auch diese Verirrungen aus.

Wohin gehen wir? Wie Steffen Hahn so versöhnlich schreibt: „Unsere offene Gesellschaft ist großzügig... gewährt Vertrauensvorschuss...“ Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich keine Stege mehr finden lassen und wenn doch, sind diese sehr brüchig.

„Von Grenzen und Stegen“ zeichnet ein deutliches Bild vom Gestern und vom Heute, den Titel beziehe ich eher auf den Ist-Zustand. Viel habe ich über unsere Nachkriegsgeschichte gelesen, war im Hier und Jetzt immer nahe beim Autor, empfand es ähnlich. Ein Streifzug durch mehr als ein halbes Jahrhundert. Es wird sie immer geben, die sichtbaren und die unsichtbaren Grenzen und doch sollte man die Hoffnung nie aufgeben.

Eine sehr persönliche Sicht auf die deutsch-deutsche Geschichte, eingebettet in den politischen Alltag. Ein Appell, Stege zu finden, Grenzen zu überwinden. Steffen Hahn gibt einen Anstoß, sich damit auseinanderzusetzen. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Ein aufschlussreicher Blick in unsere trotz allem offene Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ein erdverkrusteter Horrortrip

Der Gräber
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In der Nacht auf den 6. November verschwindet Jahr für Jahr ein Mensch, allesamt gut situierte Singles aus den Göteborger Villenvierteln.

Die Polizei tappt im Dunkeln - Cecilia Wreede und Jonas Andren ...

In der Nacht auf den 6. November verschwindet Jahr für Jahr ein Mensch, allesamt gut situierte Singles aus den Göteborger Villenvierteln.

Die Polizei tappt im Dunkeln - Cecilia Wreede und Jonas Andren bilden die Soko „Gräber“. An den Tatorten findet sie ausnahmslos DNA der Opfer, nie wurde eine Leiche gefunden. Wäre da nicht eine große Menge Blut gewesen, die Polizei würde anstatt von Mord von Menschenraub ausgehen. Er, der Gräber genannt, verschleppt seine Auserwählten in die Unterwelt, wühlt sich regelrecht durch die Erde, um sich sein für dieses Jahr auserwählte Opfer zu holen. So die Annahme.

Annika, die Lektorin eines Verlages, der kurz vor dem Aus steht, bekommt auf mysteriöse Weise ein völlig verschmutztes Manuskript, in dem viel Potential für einen Bestseller steckt. Keiner weiß, wer der Verfasser ist, die Rechte sind ungeklärt, sie greifen dennoch zu. Wer treibt hier sein Unwesen, beschreibt detailliert die Taten des Gräbers?

Hier will Annika nicht wohnen, das Haus hat einen Keller. Soviel weiß ich schon mal, aber warum will sie das nicht? Fredrik P. Winter baut seine Story gut auf, gibt seinen Lesern genau so viel mit, dass man neugierig auf das Treiben des Gräbers wird. Den Kapiteln vorangestellt sind irre und wirre Gedanken, die auf den Täter schließen lassen. Aber ist das wirklich er, der Gräber?

Eine überforderte Polizei trifft auf ein Buch, das von einem Insider stammen könnte, beschreibt es doch detailliert den Schrecken des 6. November Jahr um Jahr. Die Verzweiflung scheint allerorten, der Horror nimmt zuweilen groteske Züge an. Man bekommt Gänsehaut, spürt regelrecht, wie das Kratzen an der Wand (und nicht nur da)überhand nimmt. Der Autor führt seine Leser am Gängelband, verunsichert sie, alles wäre denkbar, aber eigentlich doch nicht. Unlogisch, total irre und dennoch rasant und spannend. Um dann im Stillstand zu verharren – jeder scheint verdächtig, hier kommt die Story nicht recht vorwärts. Sehr langatmig, hier wäre weniger mehr gewesen.

Ein guter Einstieg, eine interessant aufgebaute Handlung, die im mittleren Teil abflacht und später wieder Fahrt aufnimmt. Der Gräber scheint schon immer wieder durch, aber ist er es wirklich? Und das Cover passt sich dem Untergrund an, die mystische Stimmung ist hier gut eingefangen.

Die Charaktere waren bis auf Annika unnahbar, direkt leblos und wenn es nicht so makaber wäre, könnte ich sie als blutleer beschreiben. Allen voran die Wreede. Geschickt hingegen hat der Autor seinen verschwundenen Schriftsteller in der Story herumgeistern lassen, die Lektorin facettenreich von normal und ungerecht, ja selbstherrlich bis verworren und hilflos beschrieben. Das Ende hätte ich so nie und nimmer erwartet, es gefällt mir richtig gut. Schmutzig, überraschend, unterirdisch - open end.

Bis auf den Mittelteil war und ist „Der Gräber“ von Fredrik P. Winter ein kurzweiliger Trip ins Grauen, geprägt von Abscheu und Widerwillen, der so manchen Schauder verursacht.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Spannend - nicht immer süß wie Honig

Goldenes Gift
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Xavier Kieffer, der ehemalige Sternekoch und seine Freundin Valérie Gabin, die renommierte Gastrokritikerin ermitteln – er zum Tod eines befreundeten Imkers, sie in ähnlicher Sache. „Goldenes Gift“ ist ...

Xavier Kieffer, der ehemalige Sternekoch und seine Freundin Valérie Gabin, die renommierte Gastrokritikerin ermitteln – er zum Tod eines befreundeten Imkers, sie in ähnlicher Sache. „Goldenes Gift“ ist der bereits siebte Band der genussvollen Krimireihe aus der Feder von Tom Hillenbrand und diesmal dreht sich alles um das weltweite Geschäft mit dem Honig, das nicht immer als reines Produkt auf den Markt kommt.

Sehr idyllisch mutet das Geschäftsmodell des Stadtimkers Pol Schneider an, der seine Bienenstöcke verstreut über die Stadt aufgestellt hat, unter anderem finden diese sich auf den Dächern Luxemburgs. Auch Kieffer bezieht seinen Honig von Pol, das süße Produkt verarbeitet er in seinem Restaurant zu allerlei Süßspeisen. Bis zu dem Tag, an dem Schneider tot aufgefunden wird, ist die Welt des Honigs noch in Ordnung. Immer mehr Ungereimtheiten kommen zutage, ganze Bienenstöcke verschwinden – Kieffer will der Sache auf den Grund gehen.

Neben den Ermittlungen, die natürlich einen breiten Raum einnehmen, erfahre ich so einiges über die Arbeit eines lokalen Imkers, über das Produkt Honig, die so süße Verführung. In einem Glas Honig ist nicht immer das drin, was das Etikett verspricht. Es wird gepanscht, gestreckt – es muss sich lohnen, das Geschäft mit dem Honig. Mehr als einen kritischer Blick hinter die Kulissen wirft der Autor, vermittelt wie nebenbei viel Wissenswertes dazu und verwebt diese sehr interessanten Infos geschickt mit seiner kriminalistischen Geschichte, sodass ein homogenes Ganzes entsteht. Ein wenig Küchenlatein muss natürlich unbedingt auch sein, ist Xavier doch Koch aus Leidenschaft. All die luxemburgischen Schmankerl, die er in seinem „Deux Eglises“ anbietet, finden zum Schluss des Buches zweisprachig ihren Platz.
Aber nicht nur Xavier Kieffer will dem Mörder auf die Schliche kommen, auch Valérie, die momentan in Kalifornien weilt, ist einer ganz üblen Sache auf der Spur. Sie ist sehr umtriebig, verbeißt sich regelrecht in ihre Recherchen. Zurückgekehrt hält es sie nicht lange im beschaulichen Luxemburg, immer tiefer taucht sie ein in eine Welt, in der nur die Gewinnoptimierung zählt.

Eine rasante Reise in unbekanntes Terrain wartet hier auf die Leser, die Charaktere haben viele Ecken und Kanten und nicht jeden habe ich gemocht. Die zuweilen actionreichen Szenen scheinen des Öfteren überzogen zu sein, versöhnt haben mich die witzigen Dialoge, die feine Ironie und die Art, wie Tom Hillenbrand ein sehr aktuelles Thema kenntnisreich darbietet. Die Vorgängerbände kenne ich (noch) nicht, habe mit Xavier, Valérie und nicht zu vergessen dem Finnen Pekka (ein Genießer in jeder Hinsicht) gerade erst sowas wie Freundschaft geschlossen und ihre spannenden Ermittlungen genossen.

Ein kulinarischer Krimi, der mir kurzweilige Lesestunden beschert hat. Spannend, rasant und amüsant.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Die liebe Familie und mehr

Wir sind schließlich wer
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Geburtstage wollen gebührend gefeiert werden. Mit dem 80. von Herrn Mahlberg war es gleich mal nichts, denn Anna kommt auf anraten der Pfarrhaushälterin einen Tag später – was bei dem alten Herrn gar nicht ...

Geburtstage wollen gebührend gefeiert werden. Mit dem 80. von Herrn Mahlberg war es gleich mal nichts, denn Anna kommt auf anraten der Pfarrhaushälterin einen Tag später – was bei dem alten Herrn gar nicht gut ankam. Ein Versehen? Gar Absicht?

Anna von Betteray ist zu jung, um als Pastorin ernst genommen zu werden, zumindest meinen das die Alpener. Zudem ist sie geschieden, ihr Lebensstil passt so gar nicht in die kleine Welt der so konservativen Mitbürger. Und zum 75. ihrer Mutter sollte Anna wieder mal verkuppelt werden, ein Graf ist im Angebot. Standesgemäß wäre der allemal, wie ihre Familie findet. Und Anna? Denkt gar nicht daran, sie hat besseres zu tun. Das große Vorbild derer von Betteray ist sowieso Maria, Annas Schwester. Hat sie doch alles – einen erfolgreichen Mann, einen Vorzeige-Sohn, ein Leben im Luxus. Bis alles aus den Fugen gerät.

Anne Gesthuysen schaut genau hin, gibt all den Kleingeistern, den ewigen Nörglern und Möchtegerns ein Gesicht. Jeden ihrer Akteure konnte ich mir beim Lesen gut vorstellen und neben diesen stereotypischen Charakteren kommt die 90jährige Tante Ottilie mit ihrer sehr fortschrittlichen Weltanschauung gewitzt und ganz schön clever daher. Auch der gutmütige Freddy - Annas Hund - hat seine Auftritte.

So nach und nach lernen wir Anna besser kennen, ihre nicht ganz einfache Vergangenheit, ihre gescheiterte Ehe. Und gehen dann weiter zurück ihre Kindheit, begleiten die Wege der so gegensätzlichen Schwestern, den Wildfang Anna und die eher ängstliche Maria. Letztere erfüllt die Standesdünkel der Mutter, man will schließlich dazugehören - zu den Besseren, den Adeligen. Da wird nicht so genau hingeschaut, Hauptsache wir sind wer, die Außenwirkung muss passen.

„Wir sind schließlich wer“ – wer hat dies nicht schon gehört und sich seinen Teil dabei gedacht! Mit ganz viel Witz und Herzenswärme entlarvt die Autorin das Geltungsbedürfnis so mancher. Lebensklug, charmant und amüsant, mit Krimi-Elementen und augenzwinkernd erzählt Anne Gesthuysen diese Familiengeschichte.

Ein Cover hat Wiedererkennungswert – so sind sie alle aufgemacht, ihre Bücher. Schlicht, schön, aussagekräftig – hier die zwei Schwestern, um die sich diese Geschichte rankt. Sehr ansprechend.

Eine gut zu lesende, sehr unterhaltsame Familiengeschichte. Komödie und Krimi in einem, zudem eine gehörige Spur abgehoben, spannend und dramatisch, traurig und versöhnlich. “Wir sind schließlich wer“ bietet kurzweilige Unterhaltung, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Die Blumeninsel - eine ganz andere Welt

Vertraute Welt
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Seoul – die Megacity produziert Unmengen von Müll. Eine der reichsten Städte karrte seinen Unrat in den 1980er Jahren auf die riesige Deponie, an dessen Rand diejenigen ihr Dasein fristeten, die in all ...

Seoul – die Megacity produziert Unmengen von Müll. Eine der reichsten Städte karrte seinen Unrat in den 1980er Jahren auf die riesige Deponie, an dessen Rand diejenigen ihr Dasein fristeten, die in all dem Weggeworfenen nach erneut Verwertbarem suchten.

Auf mehr Einkommen hoffend, zieht es Glupschaug und seine Mutter mitten hinein in die „Blumeninsel“. Blumig ist weder ihr neues Zuhause noch sind es die Gerüche, die ihnen anhaften. Ihre ärmlichen Hütten bilden eine eigene Stadt neben einem riesigen Müllhaufen vor der großen, pulsierenden Großstadt. Sie sind unter sich - Menschen am Rande der Gesellschaft.

Die Überflussgesellschaft wirft weg, kauft neu, entsorgt wieder. Die Müllberge werden immer mehr und hier entstanden Arbeitsplätze für diejenigen, die all den Überfluss wieder und immer wieder umschichteten, sich das Wiederverwertbare herausfischten und so ihr Auskommen einigermaßen sichern konnten.

Es geht strukturiert zu, jeder hat seinen Platz. Der Müll wird an vorderster Reihe systematisch durchforstet und erst wenn es diese Vorhut dahin drängt, wo der nächste LKW seine Ladung abkippt, dürfen die nächsten ran. Neben dem ständigen Versprühen von Insektiziden lauern hier noch viele andere Gefahren, aber da müssen sie alle durch, hier haben sie ihre Lebensgrundlage.

Hwang Sok-Yong erzählt von Glupschaug und Glatzfleck und ihrem Umfeld, von zwei Jungen, die auch mit anpacken und doch auch Kind sein wollen, sich ihre Zufluchtsorte schaffen. Bruderherz, so nennt Glatzfleck seinen Freund und Kameraden. Ihr Leben auf der Deponie ist hart und entbehrungsreich, sie holen ihr Essen aus dem Müll. Genug wird weggeworfen, trotzdem möchte man bei so mancher kulinarischen Beschreibung nicht unbedingt Gast sein.

Neben dem doch oftmals desillusionierenden Alltag blitzt immer wieder ein blaues Licht auf. Meister Kim und seine Familie nimmt sie mit in eine Traumwelt. Es sind die früheren Bewohner als durchscheinende Gestalten, als Geister, die sich ihnen zeigen, um dann im Nebel zu entschwinden. Dieses mystische Bild, die heile Welt, weit entfernt vom Ist-Zustand, hat was Tröstliches. Ein Wunschland gar nicht weit weg und doch unerreichbar. Da ist einerseits das nicht Greifbare, Nebulöse und andererseits der nüchterne Alltag. Dieses immer wieder aufflackernde wunderschöne Gemälde vermittelt Geborgenheit.

Der Autor nimmt seine Leser mit in eine Welt, von der wir alle wissen, dass sie existiert. Beschreibt das Leben derer, die hier leben, sehr einfühlsam. Sie arbeiten, leben und lieben, lachen und sind traurig wie jeder von uns. Deren „Vertraute Welt“ hat nichts anrüchiges, seine Sprache ist leicht verständlich.

Südkoreas bekanntester Schriftsteller Hwang Sok-Yong bringt seinen Lesern sowohl das Mystische seiner Heimat als auch den Konsumirrsinn mit seinen nur zu bekannten Auswüchsen näher. Nicht anklagend, aber doch sehr eindringlich. Auf der Sonnenseite sind diejenigen, die bald achtlos all diese Dinge entsorgen, die den anderen ein bescheidenes Auskommen sichern. So schließt sich der Kreis des Konsums, des Wegwerfen und Wiederverwertens. Ein Buch, das alle möglichen Gefühle freisetzt. Es ist traurig und doch schimmert immer wieder ein Hoffnungsstrahl durch, es ist entmutigend und dann wieder so voller Leben.

Seoul hat sie nicht mehr, die unendlich weiten Mülldeponien. Sie sind den modernen Projekten zur Müllbeseitigung gewichen, wir waren in der Vergangenheit. Glupschaug und die seinen haben einen Einblick in ihre „Vertraute Welt“ gewährt. Gerne habe ich hineingeblickt, bin ein Stück ihres Weges mitgegangen.

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