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Veröffentlicht am 02.01.2022

Eine bildgewaltige Geschichte

Eine Nacht in der Milchstraßenbahn
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Was wird das letzte sein woran du denkst bevor du stirbst? Worauf wirst du zurückblicken - wofür hast du dir überhaupt die Mühe gemacht?
Das sind Fragen die ich mir hin und wieder stelle, aber meist nur ...

Was wird das letzte sein woran du denkst bevor du stirbst? Worauf wirst du zurückblicken - wofür hast du dir überhaupt die Mühe gemacht?
Das sind Fragen die ich mir hin und wieder stelle, aber meist nur deprimierende Antworten finde.
Und das sind auch genau die Fragen die Kenji Miyazawa versucht mit seinem Kinderbuch “Eine Nacht in der Milchstraßenbahn” das 2021 durch den Cass-Verlag veröffentlicht wurde versucht zu beantworten und dabei eine hoffnungsvollere Perspektive bietet.

Wir begleiten den Schüler Giovanni und seinen Freund Campanella bei einer bildgewaltigen Zugfahrt entlang der Milchstraße durch die Sternzeichen hindurch.

Giovanni hat keine einfaches Leben: Sein Vater arbeitet auf der See, seine Mutter ist krank und er muss Geld für den Haushalt verdienen, während seine Klassenkameraden ihn nach der Schule aufziehen und ausschließen.
Während das Dorf das Sternenfest im Zeichen des Stiers feiert, schläft Giovanni ein, um dann plötzlich in der Milchstraßenbahn mit seinem Freund Campanella aufzuwachen. Beide lernen so die unterschiedlichsten Menschen kennen und erfahren neue und ergreifende Geschichten.

Giovanni wird mit Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Gut und Böseund welchen Wert Bildung hat konfrontiert, bis er sich zum Schluss fragt, was seinem Leben Sinn geben könnte. Giovanni entscheidet sich dazu, für andere Menschen da zu sein und jedes Leben zu bereichen auf das er trifft.
Er lernt, dass er sein Wissen ständig in Verhältnis zu den momentanen gesellschaftlichen Entwicklung setzen und hinterfragen soll, damit er sich nicht im Irrglauben oder falschen Annahmen verrennt.

Obwohl es sich hierbei um ein Kinderbuch handelt, war der Schreibstil stellenweise anstrengend und schwer verständlich. Das lag an den hin und wieder stark verschachtelten Sätzen und Beschreibungen, die ich manchmal erst beim zweiten Lesen verstanden habe. Dennoch war dieses Buch eine bezaubernde Erfahrung, denn die Beschreibungen waren Bildgewaltig und wurden durch magisch wirkende Aquarellbilder unterstützt: Ich konnte nicht anders als mir das feurige Wasser der Milchstraße, die tiefblauen Enziane und die durch die Luft gleitende Störche vorzustellen, während im Hintergrund unendlich viele Sterne funkelten.
Hin und wieder fiel es mir sogar schwer weiter zu lesen, weil meine Vorstellung abdriften wollte um diese magische Welt zu erkunden.

Meine Gedanken wollten aber auch wegen den angeschnittenen Themen abwandern, da ich mich öfters gefragt habe, was die dargestellten Symbole bedeutete, wie ich Weisheiten aufzufassen hatte oder ob ich mich anders als manche Figuren verhalten hätte.
Deswegen denke ich, dass es sich hierbei um ein Buch handelt, das man mehrmals lesen muss, um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können.

“Eine Nacht in der Milchstraßenbahn” ist ein Buch, das ich denjenigen empfehlen kann, die “Alice im Wunderland” oder “Der kleine Prinz” geliebt haben, denn das Buch ist genauso Symbolträchtig und regt genauso sehr zum Nachdenken an. Ob das Buch für Kinder geeignet ist kann ich nicht aber wirklich nicht einschätzen.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Man weiß nicht was Wahr oder doch nur eine Lüge ist

Die Schlampen
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“Die Schlampen” ist ein Roman von Dennis Cooper, der 2021 durch den Luftschachtverlag im Deutschen veröffentlicht wurde.
Beim Lesen musste ich mich wiederholt fragen, worum es denn überhaupt geht: Soll ...

“Die Schlampen” ist ein Roman von Dennis Cooper, der 2021 durch den Luftschachtverlag im Deutschen veröffentlicht wurde.
Beim Lesen musste ich mich wiederholt fragen, worum es denn überhaupt geht: Soll gezeigt werden, wie schwer es ist in sozialen Netzwerken die Wahrheit zu finden oder geht es darum, wie weit einen die eigene Perversion, Aufmerksamkeitssucht und Sensationsgeilheit treiben kann, wenn einem eine Plattform geboten wird?
Und welche Rolle spielt Sexualität dabei?

Die Handlung selbst lässt die Grenzen zwischen Fantasie, Begehren und Wahrheit verschwimmen und ändert wie bei einem Kaleidoskop durch die schnell aufeinanderfolgenden Entwicklungen ständig den Eindruck, den man gerade hat. Und genauso wie man bei einem Kaleidoskop weiß man nicht was real oder doch nur eine Illusion ist.

Wir verfolgen das Geschehen in einem Online-Forum, in dem männliche Prostituierte bewertet werden können. Dabei wechseln die Figuren ständig, Nutzernamen werden zwischendurch verändert und mehrere Identitäten gleichzeitig angenommen. Im Vordergrund steht die Frage, wer die Prostituierte Brad ist und was es mit ihm auf sich hat. Brad soll eine beliebte Prostituierte, da er durch sein kindliches Aussehen und seine Bereitschaft für Geld alles zu tun die Fantasien der Männer anregt.
Aber keiner kann Brad eindeutig identifizieren, falsche Rezensionen häufen sich und die Geschichten über Brad spitzen sich immer weiter zu bis ein Geflecht aus Lügen gesponnen wird, welches auch in der Realität Konsequenzen nach sich zieht.

Dadurch, dass die Handlung in Forumsbeiträgen, Rezensionen und E-Mails erzählt werden, hatte ich das Gefühl einen Thriller zu lesen: Wir sehen dabei zu, wie sich die Handlung vor unseren Augen entfaltet, während ein Wendepunkt nach dem anderen folgt. Wir sehen zu wie Menschen wahnsinnig werden während sie in der Geschichte um Brad versinken und ihre geheimsten und brutalsten sexuellen Fantasien teilen. Vergewaltigungen und Mord werden stilisiert und idealisiert, während Sexualpartner objektifiziert und auf ihr Lustpotential reduziert werden.
Gewalt wird fetischisiert und es herrscht eine allgemeine Obsession mit Ärschen und androgynen, kindlich aussehenden Männern. Doch während sich die Handlung entfaltet, wird uns doch hin und wieder ein Schnipsel Wahrheit zugeworfen, um den roten Faden der Geschichte nicht zu verlieren.

Wir versinken in der absurden Welt aus Prostitution und Snuff, in welcher Menschen sich ohne Scham laben und investiert über die Wahrheit spekulieren.

Beim Lesen habe ich die Geschehnisse niemals als unrealistisch empfunden, obwohl sie für mich als Außenstehende:r absurd wirkten: Das Spekulieren der unterschiedlichen Figuren, die Selbstdarstellung und der Wettkampf um die perverseste Fantasie und die ständig neu hinzukommenden Lügen wirkten durch die Anonymität des Forums glaubwürdig und hätten so auch in Foren zu finden sein können, in denen harmlose Themen wie Spiele, Fandoms oder Politik thematisiert werden.

Was mich aber stört, ist, dass der Schreibstil für diese Art der Geschichtenerzählens zu sauber und zu ausführlich artikuliert war: Ich gehe davon aus, dass es eine besondere Art von Mensch benötigt, um sich die Mühe zu machen Prostituierte zu bewerten - meistens sind es gebildeten und wohlhabenden Männer, die sich diese Dienstleistung leisten können und noch durch die Intellektualisierung und dem Austausch über ihre Erfahrung einen Kick bekommen. Dennoch war das einzige Mal, dass irgendetwas in Richtung Slang verwendet wurde ein “(LOL)”, ohne jemals auf Community-Interne Slangs oder typische Abkürzungen zu werden.
Das ist Schade, denn so hätte man als Leser:in wirklich das Gefühl gehabt als Außenstehender einen Einblick in eine geschlossene Community zu erhaschen.

Gerade dieser Einblick ist, was diesen Roman spannend macht: Man hat ständig das Gefühl etwas zu erfahren, dass sich durch die Entfernung zu eigenen Lebensrealität verboten wirkt und deswegen dem ganzen Roman einen besonderen Reiz gibt. Man hat das Gefühl einen Einblick in Abgründe und Perversionen zu erhalten, die man so nicht für real möglich gehalten hätte, was durch die Thematisierung von Sex und Sexualität noch mal reizender wirkt.

Durch Sexualität kann man Selbstbestätigung erfahren, Beziehung aufbauen und sein eigenes inneres Seelenleben erfahren. Dass die Handllung so kaltblütigen und brutal Sex darstellt, scheint das Gegenteil davon zu sein: In diesem Roman war Sexualität immer an Wunscherfüllung gebunden, an das Bedürfnis sadistisch und selbstsüchtig die eigenen Bedürfnisse auszuleben, ohne das Bewusstsein für Konsequenzen. Die Männer in diesem Roman wollten animalisch und triebgesteuert sein, Grenzen überschreiten, sich gegenseitig übertrumpfen. Da bleibt die Frage, wie viele Menschen in unserer Gesellschaft mit solchen Bedürfnissen leben. Würden sie diese Bedürfnisse tatsächlich erfüllen wollen? Und wie weit würden sie dafür gehen?

Abschließend kann ich “Die Schlampen” mit zwei Hinweisen weiterempfehlen: Zum einen wird die Buchung von Prostituierten von den Charakteren im Buch glamourisiert und zum anderen wird Snuff ausgiebig beschrieben. Hin und wieder werden grausame Szenen dargestellt, in welchen Beispielsweise Körperteile abgetrennt und anschließend verzehrt werden. Diese Beschreibungen sind nicht allzu ausführlich und kommen erst ab der zweiten Hälfte vor, könnten aber dennoch manche:n Leser:innen aufwühlen.
Abgesehen davon war das Buch spannend bis zum Schluss: Die Frage nach der Wahrheit sorgte dafür, dass ich jeden Austausch gespannt verfolgte und sogar selbst hin und wieder einer falschen Fährte gefolgt bin.
Wer sich nach Einblicke in die brutalen und absurden Neigungen von Menschen und ihre Sexualität sehnt, hat durch “Die Schlampen” einen Schatz gefunden.

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Veröffentlicht am 27.05.2017

Der Spiegel in den man nicht schauen will

Binewskis: Verfall einer radioaktiven Familie
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Das Buch „Binewskies Eine Radioaktive Familie“, oder im Englischen „Geek Love“, wurde von Katherine Dunn geschrieben und 1989 veröffentlicht.
Die Hauptfigur ist Olympia Binewskie, welche mit ihrer Familie ...

Das Buch „Binewskies Eine Radioaktive Familie“, oder im Englischen „Geek Love“, wurde von Katherine Dunn geschrieben und 1989 veröffentlicht.
Die Hauptfigur ist Olympia Binewskie, welche mit ihrer Familie einen Wanderzirkus betreibt, bei dem sie, und viel mehr noch ihre Geschwister die Hauptatraktion sind.
Das interessante hierbei ist, dass diese alles Missgeburten sind, die so in ihrer Ausprägung von ihren Eltern gezüchtet wurden.
Der Höhepunkt dieser Ereignisse ist die Entstehung eines Kultes um diese, wobei Olympias Bruder Arturo das Epizentrum, vielmehr noch der Gott, dessen ist.
Anders als beim Lesen des ersten Kapiels gedacht, spielt das Buch in keiner surrealen Welt, in der Mutationen und fehlende Körperteile normal sind, sondern in unserer.
Und dies erschreckend realistisch.
Durch den Klappentext bin ich davon ausgegangen, dass dies ein Familiendrama der klassischen Art mit einem surrealen Twist ist, doch dies hat mich verdammt getäuscht.
Viel mehr ist dies ein sozialkritischer Roman, der auf die menschlichen Abgründe eingeht, welche erst durch die Hässlichkeit der Hauptfigur zum Vorschein kommt.
Dies beginnt bereits am Anfang mit der Entstehung der Missgeburten, welche nur durch die kommerziellen Ziele der Eltern geschaffen wurden.
Davon soll man sich aber nicht täuschen lassen: Die Kinder werden geliebt, aber, sie werden noch mehr geliebt, je mehr sie leisten.
Mich hat dies an diese Typischen Helikoptereltern erinnert, welche ihre nie erreichten Träume nun auf ihre Bälger abwälzen.
Interessant dabei ist, dass sich die Kinder sich selber nicht als Freaks wahrnehmen, sondern den Test der Welt als abnormal abtun, was sich durch immer wieder auftauchende Abfälligkeit in ihren Shows abzeichnet.
Dies ist aber nur natürlich: Sie leben im Zentrum der Menschen durch ihre Shows, dich hinter den Kulissen existiert ihr völlig eigenes Universum.
Ein Universum ohne unsere für uns normalerscheinende Moralvorstellungen, Menschenwerte und Bedürfnisse.
Eine Parallelwelt in der Inzest, Vergewaltigung und Gier normal ist.
Dies führt auch dazu, das die Binewskie-Mädchen sich alle in ihren Bruder verlieben, da dieser Maß allen gefallens ist.
Das hat mich dazu gebracht darüber nachzudenken, ob Liebe nur das Aussuchen des besten Stücks aus einer kleinen Auswahl ist und sich die Mädchen wohl auch in einen Anderen hätten verlieben können, wenn sie wüssten, dass es auch andere Möglichkeiten hätte geben können.
Und bei all diesen Gefühlen und Erfahrungen ist man hautnah dabei.
Angefangen von der ersten Sexualität bin hin zu jedem noch so kleinen zwischenmenschlichen Drama.
Genau das regt zum Nachdenken an, was wahrscheinlich auch am authentischen Schreibstil der Autorin liegt.
Sie hat den Mut zur Fäkalsprache und keine Scheu vor unschönen Details, sei es auch eine Vergewaltigung. Man hatte nie das Gefühl, das sie Handlung in einer Fremden Welt spielt. Nein, man war dabei.
Es ist alles auf dem Punkt. Keine Beschönigung. Keine nervenden Pausen. Kein fucking Fan-Service. Und keine nervende Teenie Romanze mit charakterlosen Figuren.
Es wird das Leben in allen seinen Facetten dargestellt und dies ist ein gesellschaftlicher Spiegel, in den man nicht ohne aufgestellte Nackenhaare hineinblicken kann.
Und gerade das berührt und überzeugt. Dies ist der Angelhacken im Fleisch, der einen nicht loslässt und dafür sorgt, dass ich mich nicht von diesem Buch lösen konnte.
Alles was zwischen den Zeilen und zwischen den Dialogen hängt lässt einen nicht los, denn das Buch covert so viele Aspekte des Lebens, dass man die Situationen zwar nicht nachvollziehen aber nachempfinden kann.
Natürlich ist das Buch nicht perfekt, denn Olympias Brief an ihre Tochter, welcher die Einleitung und der Schluss des Buches ist, wirkt trocken und lässt auf keine Reaktion von dieser schließen, was ein unbefriedigendes Ende zurücklässt.
Trotzdem empfehle ich dieses Buch aus vollem Herzen, denn wie gesagt, dies ist der Spiegel in den man nicht blicken will.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Vergiss den Klappentext

Gefangene des Engels
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Das Buch „Gefangene des Engels“, welches von Meredith Ann Pierce geschrieben und 2011 von Heyne in Deutschland veröffentlicht wurde, handelt von der Figur Aeriel, oder auch später Eryl.

Anders als schlecht ...

Das Buch „Gefangene des Engels“, welches von Meredith Ann Pierce geschrieben und 2011 von Heyne in Deutschland veröffentlicht wurde, handelt von der Figur Aeriel, oder auch später Eryl.

Anders als schlecht im Klappentext beschrieben, geht es um so viel mehr als ein Mädchen, das an Stockholm-Syndrom leidet und sich in ihren Entführer verliebt in einem fantasy-setting.
Selbst das Genre ist falsch, denn es geht darum wie Aeriel, welche nichtsahnend auf dem Mond lebt, welcher von der Menschheit zum Garten- Eden- Vergnügungspark umfunktioniert wurde, durch Sabotage am verfallen ist, versucht zu retten.

Hierdurch nimmt man an einer Persönlichkeitsentwicklung teil, wie es sie selten in Büchern gibt, welche auf abgrundtiefer Liebe basiert, aus der Mut entstanden ist.
Denn darum geht es, dass man mit purer Liebe und Uneigennützigkeit im Alleingang die Welt verändern und retten kann.
Die Vorstellung, dass dieses Buch dem Fantasy- Genre zugeschrieben wird, liegt daran, dass eine Welt im mittelalterlichen Stil auf die Zukunft trifft, da die Bewohner des Gartenendens bewusst dumm gehalten wurden um die größte mögliche Authentizität zu erzielen, und auch das Menschliche Verhalten zu studieren.
So werden kleine Mutanten Zwerge, Riesenechsen Drachen oder lebende Leichen mit Flügeln Vampire oder Engel der Nacht genannt.
Auch die Sprache entspricht diesem, wie auch der Schreibstil, weshalb es zu Beginn wie ein Historischer Roman gewirkt hat.
Die Sprach ist zu dem einfach, die Sätze wirken oft abgehackt und sind in der Persönlichen Erzählperspektive gehalten, was oft darauf schließen lässt, dass das Buch wie ein Märchen aufgebaut ist, worauf auch viele Prallen mit typischen Märchen hindeuten.
Sei es Ariele die Meerjungfrau mit ihrer Krabbe Sebastian, Blaubart mit den vielen Ehefrauen und die Schneekönigin, welche alle auf eine Kreative und originelle Art übernommen wurden.

Die Handlung an sich wirkt gut durchdacht, logisch und chronologisch mit einem roten Faden welcher durch eine Prophezeiung, welche jedoch in jedem Teil weitergesponnen wurde, gegeben wird, welcher jedoch am Schluss für die Spannung angepasst wurde.
Auch gibt es oft stellen die gewirkt haben, als wären diese nur dazu da um verzweifelt die Handlung weiter zu führen.
Das beste Beispiel hierfür ist das Ende des ersten Buches, bei der Aeriels Herz nach einem großen Drama einfach durch ein anderes ersetzt wurde, nach dem sie ihrer aufgegeben hatte.

Zudem ist interessant wie das Thema Liebe behandelt wurde, denn es gibt nicht die typische Romanze wie es meist fester Bestandteil in Büchern ist, sondern der Schwerpunkt auf Nächstenliebe liegt und die Erfüllung in einer Aufgabe anstatt die die übliche Hingabe für einen Partner, was ziemlich unüblich aber sehr interessant und gut umgesetzt wurde.

Auch wird versucht die Entwicklung des Menschlichen Bewusstseins zu ergründen, dadurch, dass im Laufe des Buches immer wieder hinterfragt wird, was gut und böse ist, was jedoch durch die Prophezeiung gestört wird und auch die Lenkung durch die mystifizierten Menschen, welche als die „Gottgleichen“ bezeichnet werden, welche auch an den früheren Gottglaube erinnert.
Selbst zum Schluss werden diese nicht hinterfragt, wie früher die Bibel und teilweise heutzutage der Koran.

Durch all diese Feinheiten und Nuancen die in diesem Buch vorhanden sind ist das Buch weit mehr als der Klappentext je vermitteln könnte und die meisten Bewertungen grundlegend falsch durch das Unverständnis der vorliegenden tiefe.
Es wird nicht mir Tiefgehenden Dialogen oder einer typischen Lovestory überzeugt, was auch der märchenhafte Schreibstil nicht zu lässt, sondern mit den Aussagen und Erlebnissen.
Selbst jetzt glaube ich, dass ich das Buch nicht vollkommen erfasst habe, da es so viel zum Nachdenken gibt.

Es ist natürlich nicht perfekt, aber gerade dadurch berührt es wenn man sich darauf einlässt und sich nicht vom Cover beeinflussen lässt, weshalb ich es ohne zu zögern jedem Empfehle der nicht nur liest um zu konsumieren sondern um zu erleben.

Peace.

Veröffentlicht am 20.12.2021

Tipps für groß und klein

Klara und die Monster
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Klara und die Monster

“Klara und die Monster” ist ein Kinderbuch von Elfi Sinn und wurde durch BooksonDemand veröffentlicht. Dabei verfolgen wir die ängstliche Klara auf ihrer Reise mutig zu werden.

Klara ...

Klara und die Monster

“Klara und die Monster” ist ein Kinderbuch von Elfi Sinn und wurde durch BooksonDemand veröffentlicht. Dabei verfolgen wir die ängstliche Klara auf ihrer Reise mutig zu werden.

Klara hat ihren Entschluss gefasst nachdem sie mit sich selbst nicht mehr zufrieden war und deswegen eine Veränderung herbei sehnte: Sie wollte sich nicht mehr durch ihre Angst einschränken lassen. Dabei lernt sie verschiedene Coping-Mechanismen kennen, die sie zum Schluss auch mit ihren Freunden teilen will. Langsam lernt Klara mit ihrer Angst umzugehen und zeigt dabei, dass ihr Ziel mutig zu werden sie bereits zu einer mutigen Person macht.

Bei diesen Mechanismen handelt es sich auch um Tipps, die vielen Erwachsen helfen könnten: Darunter gehört die Frage, wieso man denn überhaupt Angst hat, aber auch die Beratung durch erfahrene Personen, die sich mit der Thematik auskennen, sowie das selbstbestimmte Konfrontieren der eigenen Ängste.

Diese Lektionen werden dabei kindgerecht mit für Kinder Lebensnahen Erfahrungen vermittelt, ohne die Sorgen von Kinder kleinzureden.

Der Schreibstil selbst ist Kindergerecht, wirkt aber durch hin und wieder vorkommenden Fach- und Fremdwörter fördernd. Vorkommende Fach- und Fremdwörter werden entsprechend kindgerecht erklärt und auch angewendet, um ihre Bedeutung und Anwendung besser zu vermitteln. Außerdem wird durch die Kapitelüberschriften selbst eine kleine Geschichte erzählt, was ich absolut liebe und als aufmerksam empfand.

Wegen der tollen Tipps, der Lebensnahem Handlung und des fördernden Schreibstils kann ich dieses Buch Kindern und ihren Bezugspersonen absolut empfehlen - beide werden davon profitieren können!

Trotzdem möchte die Frage anstoßen ob das Buch in einer Passagen nicht Gender-Stereotypen verfestigt: Zum Schluss wurde Klara mit ihren Brüdern verglichen, welche durch ihren natürlichen Mut nicht auf ähnliche Hilfsmittel wie Klara zurückgreifen müssen. Ich frage mich, ob diese Unterscheidung auf den unterschiedlichen Gendern der Kindern beruht oder ob es einfach in den Persönlichkeiten der Kindern veranlagt sein soll - gerade der erste Fall wäre für mich problematisch, da Mädchen nicht von Natur aus Mutig oder nicht-Mutig sind, genauso wie Jungen nicht von Natur aus Mutig oder nicht-Mutig sind.

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