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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Die Kehrseite der goldenen Zwanziger

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Im zweiten Teil gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen hierbei erneut Magda und Celia, jedoch spielen auch Ruth und Ina wieder eine Rolle.
Magda versucht den Spagat ...

Im zweiten Teil gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen hierbei erneut Magda und Celia, jedoch spielen auch Ruth und Ina wieder eine Rolle.
Magda versucht den Spagat zwischen Polizeiärztin und niedergelassener Gynäkologin so gut wie möglich hinzubekommen. Ihre Vermieterin, die Witwe ihres Vorgängers, hat ihre eigenen Vorstellungen von der Führung einer Praxis, die sich jedoch zum großen Teil nicht mit der Meinung von Magda decken. In ihren Augen spielen die Einnahmen eine übergeordnete Rolle und Magda muss einige Kämpfe ausfechten, um dem entgegenzu wirken.
Dem Autorenduo ist es gut gelungen,das Bild der damaligen Zeit einzufangen. Die Schere zwischen der reichen Bevölkerung und den Leuten, die in bitterster Armut leben, ist sehr groß. Während die einen ihr Leben wie im Rausch genießen möchten,müssen die anderen ums nackte Überleben kämpfen.
Magda versucht durch Aufklärung den Frauen zu helfen,die vielen ungewollten Schwangerschaften zu verhindern und damit auch die illegalen Abtreibungen, bei denen immer wieder Frauen ihr Leben lassen müssen. Es ist aber oft ein Kampf gegen Windmühlen,trotzdem gibt sie nicht auf.
Ein weiteres Thema ist die beginnende Emanzipation der Frauen, die ich jedoch zu dieser Zeit noch auf tönernen Füßen stand. Zwar wollen die Frauen selbstbestimmt leben, greifen aber gerne zu, wenn sich eine lukrative Heiratschance ergibt.
Während, vor allen Dingen im mittleren Teil, die verschiedenen Liebesgeschichten ziemlich viel Raum beanspruchten,blieben die kriminalistischen Ermittlungen ziemlich im Hintergrund.
Obwohl das Interesse auf Bd. 3 dadurch geweckt wird, war mir das Ende etwas zu überhastet und ließ viele Fragen offen.

Veröffentlicht am 06.01.2022

Hulda - eine starke Frau

Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt
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Inhalt übernommen:

Berlin, 1924. Hulda Gold arbeitet in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte und versorgt dort die Frauen und ihre Neugeborenen. Die Geburtshilfe ist modern, Berlin am medizinischen ...

Inhalt übernommen:

Berlin, 1924. Hulda Gold arbeitet in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte und versorgt dort die Frauen und ihre Neugeborenen. Die Geburtshilfe ist modern, Berlin am medizinischen Puls der Zeit. Doch es kommt zu einem tragischen Todesfall: Eine junge Schwangere stirbt bei einer Operation, die ausgerechnet der ehrgeizige Chef-Gynäkologe Egon Breitenstein durchführt.
Zufällig stößt Hulda auf Ungereimtheiten, die einen üblen Verdacht keimen lassen. Die Mauer des Schweigens, die sich in der Klinik aufbaut, ist für die Hebamme aber kaum zu durchdringen. Ein Dickicht aus Ehrgeiz und falschen Ambitionen umgibt die Ärzte, die bereit sind, ihr männliches Imperium zu verteidigen – wenn nötig, bis zum Äußersten.

Meine Meinung:

Ich liebe die Reihe um die sympathische Hebamme Hulda Gold. In einer Zeit, in der die Frauen eine untergeordnete Rolle spielten, kämpft sie für ihre Rechte und schreckt auch vor der Obrigkeit nicht zurück. Sowohl ihr berufliches, als auch ihr privates Umfeld wurde wieder ausgiebig beleuchtet.

Die Art, wie die Autorin nicht nur den Protagonisten, sondern auch den Randfiguren genügend Raum gibt ,gefällt mir sehr gut. Sowohl ihre Zimmerwirtin, als auch der sympathische Zeitungsverkäufer Bert bekamen einen größeren Rahmen,welcher ihre Probleme und Gefühle mehr in den Mittelpunkt rückt.

Während es im mittleren Teil einige Längen und Wiederholungen gab, erschien mir das Ende etwas abrupt, einiges blieb unbeantwortet. So bleibt es nur voller Spannung auf den nächsten Band zu warten.

Veröffentlicht am 27.12.2021

Das schwedische Backparadies

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Inhalt übernommen:

Schweden, 1936: eine kleine Bäckerei am Rand des Kullabergs. Dort sind die fünf jungen Lindholm-Schwestern zu Hause. Seit Jahrzehnten backt die Familie an der Skåne-Küste Brot und andere ...

Inhalt übernommen:

Schweden, 1936: eine kleine Bäckerei am Rand des Kullabergs. Dort sind die fünf jungen Lindholm-Schwestern zu Hause. Seit Jahrzehnten backt die Familie an der Skåne-Küste Brot und andere Leckereien. Wirtschaftlich sind die Zeiten auch in Schweden schwer. Da kommen Ingrid, Hannah und Matilda auf die Idee, die Bäckerei um ein Gartencafé zu erweitern und die Gäste mit Vanilleherzen und anderen Familienrezepten zu verwöhnen. «Söta Himlen» wird es heißen. Schnell entwickelt sich der «Süße Himmel» zum beliebten Ausflugsziel. Doch dann beginnt ein neuer Krieg in Europa. Plötzlich droht die Weltgeschichte die engen Bande zwischen den Schwestern zu zerreißen – und mit ihnen den «Süßen Himmel».

Meine Meinung:

Diesmal begibt sich die Autorin, die ich von verschiedenen Wohlfühlbüchern kenne, in ein neues Land.Erneut stehen wieder starke Frauen im Mittelpunkt des Romans, der diesmal an der schwedischen Küste spielt. Die im Mittelpunkt stehende Familie Lindholm hat sich unter großen Anstrengungen ihren Traum vom eigenen Café erfüllt und so geht es auch hier wieder um leckere Backwaren,inklusive angehängter Rezepte,die einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Eine wichtige Rolle spielt der familiäre Zusammenhalt, in welchem alle Probleme miteinander besprochen und gemeinsam bewältigt werden. Die Autorin schafft es immer wieder, die Figuren so lebendig und realistisch darzustellen, dass ich mich als weiteres Familienmitglied fühlte. Ein bisschen zu kurz kam mir der politische Hintergrund,hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht.

Die Geschichte begann in der Gegenwart, um kurz darauf in die Vergangenheit der Jahre 1936-1940 zu wechseln. Ich hätte mir gewünscht, dass am Schluss der Bogen wieder in die Gegenwart gespannt worden wäre. Da ich aber gelesen habe, dass es eine Fortsetzung gibt, werden dort bestimmt die offengebliebenen Fragen beantwortet.

Fazit:

Ich wurde gut unterhalten und sehe der Fortsetzung gespannt entgegen.

Veröffentlicht am 25.12.2021

Deutschland aus verschiedenen Blickwinkeln

Von Grenzen und Stegen
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Eingebettet in seine persönliche Familiengeschichte,berichtet der Autor über Deutschland vor, während und nach der Teilung. Er berücksichtigt hierbei die verschiedenen Perspektiven aus Ost und West. Man ...

Eingebettet in seine persönliche Familiengeschichte,berichtet der Autor über Deutschland vor, während und nach der Teilung. Er berücksichtigt hierbei die verschiedenen Perspektiven aus Ost und West. Man merkt dem Buch deutlich an, wieviel Recherchearbeit erforderlich war um die vielen Fakten ins rechte Licht zu setzen,was auch zusätzlich durch diverse Quellenangaben untermauert wird.

Neben seiner persönlichen Geschichte (Schulzeit, Abitur, viele berufliche Umwege) ist es auch die Geschichte seiner Eltern und Großeltern, welche hier thematisiert wird. Daneben gibt es auch immer wieder Ausblicke in die Weltpolitik zu den verschiedenen Zeiten.Er macht deutlich, dass Deutschland zwar wiedervereinigt ist, die Spaltung in der Gesellschaft aber auf verschiedenen Ebenen fortbesteht.

Obwohl ich großen Respekt davor habe, mit welcher Akribie sich der Autor dieses Themas angenommen hat, konnte ich mich bis zum Schluss nicht mit dem sprunghaften Schreibstil anfreunden. Der ständige Wechsel in verschiedene Zeiten, ließ meinen Lesefluss immer wieder ins Stocken geraten.Daher von mir leider nur vier von fünf SternenIch

Veröffentlicht am 17.12.2021

Die geteilte Familie

Wenn ich wiederkomme
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Das Buch behandelt die Situation von Frauen, die ihre Familie verlassen, um im Ausland als Pflegekräfte zu arbeiten und dadurch die Familie finanziell zu unterstützen.
Die rumänische Protagonistin Daniela ...

Das Buch behandelt die Situation von Frauen, die ihre Familie verlassen, um im Ausland als Pflegekräfte zu arbeiten und dadurch die Familie finanziell zu unterstützen.
Die rumänische Protagonistin Daniela verlässt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ihre Familie um in Mailand zu arbeiten. Der damals zwölfjährige Sohn Manuel und die 20-jährige Tochter Angelica ,sowie ihr Mann bleiben zurück. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Manuel und seiner Schwester sowie Daniela erzählt. In regelmäßigen Telefonaten beschwört sie ihren Sohn, einen guten Schulabschluss zu schaffen, um ein besseres Leben führen zu können, als sie es hat. Ihr Mann fällt in ein tiefes Loch,läßt sich gehen und ist für seine Familie keine Hilfe.Manuels einzige Unterstützung ist sein Opa, der sich liebevoll um ihn kümmert. Als dieser stirbt, bricht für den Jungen die Welt zusammen.
Im zweiten Teil wird die Geschichte aus der Sicht von Daniela erzählt, die wahrlich kein leichtes Leben hat.
Obwohl mich das Thema als solches sehr berührt hat, kam ich mit dem Schreibstil nicht zurecht und konnte keine wirkliche Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Ich bin mir bewusst, dass Danielas Schicksal kein Einzelfall ist und mir ist bekannt, dass es sehr viele Frauen in ihrer Situation gibt, die auch in unserem Land arbeiten, um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Was sie dafür auf sich nehmen, darüber denkt man viel zu selten nach. Insofern hat mich das Buch etwas mehr für dieses Thema sensibilisiert und läßt mich nachdenklich zurück.