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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2022

Verliebt in ein Zeselchen

Grimm und Möhrchen – Ein Zesel zieht ein
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Grimm ist ein liebenswerter, aber auch ein wenig einsamer Buchhändler. Eines Tages steht ein vom Regen durchnässter Zebra-Esel, ein Zesel vor Grimms Tür. Möhrchen heißt das niedliche Kerlchen.
Und mit ...

Grimm ist ein liebenswerter, aber auch ein wenig einsamer Buchhändler. Eines Tages steht ein vom Regen durchnässter Zebra-Esel, ein Zesel vor Grimms Tür. Möhrchen heißt das niedliche Kerlchen.
Und mit dem Einzug Möhrchens kommt Leben und Schwung in Grimms Leben.
Die einzelnen Kapitel erzählen jeweils von einem Abenteuer der beiden Freunde. So machen sie gemeinsam Kopfstand bzw. Topfstand, bauen eine Rakete oder spielen Schiffe versenken.
Die Geschichten sind altersgerecht und liebevoll erzählt. Da gibt es so schöne Ausdrücke wie 'nudelsuppenwarmes Gefühl‘, die einem beim Lesen tatsächlich ein wunderschönes Gefühl erzeugen.
Die Illustrationen sind einfach nur niedlich und auch sehr detailreich. Besonders erwähnenswert finde ich noch, dass es zwei Lesebändchen gibt, ein schwarzes und ein weißes.
Ich habe Grimm und und seinen Zesel sofort ins Herz geschlossen und hoffe, dass es noch mehr von ihnen zu lesen geben wird.
Eine klare Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Eindringlicher und berührender Roman

Pullikalb
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Die 17-jährige Merle kommt unerwartet auf einen Bauernhof und beginnt dort ein Praktikum. Ein ziemlicher Ortswechsel. Raus aus einer lieblosen Hochhauswohnung, in der sie bisher mit ihrer Mutter lebte, ...

Die 17-jährige Merle kommt unerwartet auf einen Bauernhof und beginnt dort ein Praktikum. Ein ziemlicher Ortswechsel. Raus aus einer lieblosen Hochhauswohnung, in der sie bisher mit ihrer Mutter lebte, die keine Zeit und auch keine rechte Zuneigung für ihre Tochter hatte. Hin zu einem Bauernhof, in dem es feste Mahlzeiten, eine Menge Arbeit, Kirchgang und Unterstützung gibt.
Merle hat viel Negatives in ihrem noch recht kurzen Leben erfahren und dies hat sie geprägt. An Weihnachten, als sie ihre Hochhauswohnung verlässt, ist sie völlig einsam und verzweifelt.
Nun fügt sie sich in das Leben auf dem Bauernhof in der Familie ein und kann mit der Wertschätzung, die ihr entgegen gebracht wird, kaum umgehen. Die Arbeit erdet sie allerdings und hilft ihr immer wieder.
Als sie sich in den Nachbarjungen verliebt und dieser ihre Gefühl erwidert, brechen sich die Leere und der Selbsthass in Merle Bahn und sie zerstört sich selbst und das Gute um sie herum.
Christina Kunellis hat einen eindringlichen und äußerst emotionalen Roman geschrieben. Die Autorin versteht es, den Abgrund, der sich in Merle auftut, absolut authentisch darzustellen. Wie Positives vom Dunklen und Schwarzen überschwemmt wird, wie Merle alles um sich kaputt schlägt und gar nicht anders kann, wie sie immer tiefer fällt.
Da sind allerdings nicht nur zugewandte Menschen um sie, die ihr helfen, sondern auch ein himmlischer Unterstützer.
Mithilfe des Glaubens, der Zuneigung, Liebe und der Wertschätzung durch ihre Mitmenschen schafft die Protagonistin Halt und Schritt für Schritt langsam ihren Weg zu finden.
Der Roman hat mich sehr berührt und beeindruckt.
Man merkt, dass Christina Kunellis weiß, wovon sie schreibt. Wer mit vernachlässigten und/oder missbrauchten Menschen arbeitet, kann die schriftstellerische Umsetzung von Merles Innenleben absolut nachvollziehen und bestätigen.
Einige wenige Kritikpunkte von mir gibt es dennoch: Es wundert mich, weshalb der Großteil der Erwachsenen nicht merkt, was mit Merle los ist, und diesen Punkt finde ich schwer nachvollziehbar. Weiterhin ist mir nicht ganz klar, wie Merle denn nun auf diesen Hof gekommen ist. Und zu guter Letzt empfinde ich das Cover und ebenso den Titel des Romans (auch wenn er Sinn macht) nicht so recht passend, da man auf den ersten Blick nicht diese Art von Geschichte dahinter vermuten würde. Ich bin sehr froh, dass ich das Buch trotzdem gelesen habe, und kann es auf jeden Fall empfehlen. Es ist keine leichte Kost und ein wenig Offenheit für religiöse Themen sollte man auch mitbringen. Für mich war der Roman ein Gewinn und wird mich noch nachhaltig beschäftigen.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Lustige, schräge und liebenswerte Geschichte

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
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Cressida hat einige Probleme, wie ihre chronische Geldknappheit, zu viele schlechte Dates, eine ziemlich anstrengende Familie, den ungewollten Mitbewohner Mika (ein One-Night-Stand ihrer Mitbewohnerin) ...

Cressida hat einige Probleme, wie ihre chronische Geldknappheit, zu viele schlechte Dates, eine ziemlich anstrengende Familie, den ungewollten Mitbewohner Mika (ein One-Night-Stand ihrer Mitbewohnerin) in der WG und dann stirbt auch noch ihre Mutter, die schräge Bestattungswünsche hinterlässt und ein seit Jahren geschlossenes Bistro an Cressi vererbt.
Zum Glück gibt es da noch den Therapeuten, Herrn Lindholm, den sie regelmäßig aufsucht bzw. in Notsituationen (und die kommen oft vor) anruft.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und mich köstlich amüsiert. Cressi ist so schräg drauf und dabei so sympathisch und liebenswert. Chaotisch, frech, von ihrer Familie herumkommandiert und laut ihrem Therapeuten nahe dran therapieresistent zu sein.
Die Figuren sind natürlich überzeichnet, aber irgendwie hat man das Gefühl genau solche Menschen durchaus zu kennen mit all ihren Stärken und Schwächen. Sie alle wurden von der Autorin Mimi Steinfeld mit Liebe und Humor herausgearbeitet und dies ist ihr durch die Bank richtig gut gelungen. Die alte Chinafrau, um eine Person als Beispiel zu nennen, fand ich klasse, aber mein Highlight waren die Gespräche mit ihrem Therapeuten. Wer mit Therapeuten bereits zu tun hatte oder selbst einer ist, dürfte hier aus dem Grinsen nicht rausgekommen sein.
Cressis Gedankengänge und die Beurteilung ihrer Mitmenschen ist lustig, aber zugleich doch sehr scharfsichtig.
Ein wunderbar leichtes und witziges Buch, das mir viel Freude bereitet und ein gutes Gefühl hinterlassen hat.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Informativer und motivierender Ratgeber

Schlank und fit durch die Wechseljahre
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Tine Möller hat mit „Schlank und fit durch die Wechseljahre“ einen sehr guten Ratgeber für Frauen im Wechsel geschrieben.
Zuerst gibt es einige Hintergrundinformationen, was bedeutet es denn im Wechsel ...

Tine Möller hat mit „Schlank und fit durch die Wechseljahre“ einen sehr guten Ratgeber für Frauen im Wechsel geschrieben.
Zuerst gibt es einige Hintergrundinformationen, was bedeutet es denn im Wechsel zu sein, wie ernährt man sich am besten und wie sieht es mit günstiger Bewegung in den Wechseljahren aus. Dies erfährt man knapp, aber inhaltlich völlig ausreichend im ersten Kapitel. Danach folgt ein Kapitel, wie man am besten eine Trainingseinheit aufbaut, welche Ausrüstung benötigt wird und welche Trainingsprinzipien gelten.
Anschließend geht es ans „Eingemachte“, d. h. Tine Möller stellt ihren Leserinnen Übungen in Wort und Bild vor, wobei hier verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie z. B. die Beweglichkeit, die Ausdauer und der Beckenboden. Der Ratgeber wird durch verschiedenste Trainingspläne abgerundet.
Dies alles in einer sehr übersichtlichen Darstellungsweise.
Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, wenn Frau etwas für sich und ihren Körper zur Unterstützung tun möchte, um gut und fit durch diese Phase zu gehen.
Tine Möller schreibt nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern weist immer wieder darauf hin, dass jede selbst für sich herausfinden muss, was ihr gut tut und was nicht.
Ein weiterer Pluspunkt ist die motivierende Art, mit der die Autorin sich an ihre Leserinnen wendet. Bei mir hat es definitiv funktioniert, ein regelmäßiges Training anzupacken.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Hervorragender Krimi im historischen München

Feuerbach
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Der Kriminalroman „Feuerbach“ von Markus Flexeder spielt im historischen München in den frühen 1920er Jahren.
Wir lernen Leopold Kruger kennen, der von Berchtesgaden nach München zieht, um Schriftsteller ...

Der Kriminalroman „Feuerbach“ von Markus Flexeder spielt im historischen München in den frühen 1920er Jahren.
Wir lernen Leopold Kruger kennen, der von Berchtesgaden nach München zieht, um Schriftsteller zu werden. Sein Onkel Carl Feuerbach nimmt ihn unter seine Fittiche.
Carl Feuerbach ist ein seltsamer und wortkarger Mann, der im Krieg schreckliche Dinge erlebt hat. Er scheint in ganz München bekannt zu sein und nimmt Leopold überallhin mit ohne ihm viel zu erklären.
Dann geschehen bestialische Morde und versetzen die Stadt in Angst und Schrecken. Joseph Obermeier, ein Freund Carls, ist für die Ermittlungen zuständig.
Im Hintergrund brodelt es, Hitlers Putschversuch findet statt und die Stadt ist in Aufruhr.
Die Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen, Briefen und Auszügen aus einem Nachlass erzählt.
Der Roman entwickelt einen starken Sog und die Beklemmung schreitet mit jeder Seite voran. Die Spaziergänge durch ein nächtliches München, die Treffen in Cafés und im Hofbräuhaus, die Zustände damals insgesamt sind hervorragend beschrieben.
Der schaurig- spannende Plot, die charakterstarken Figuren, die Erzähltechnik und der sehr gute Schreibstil machen „Feuerbach“ zu einem Lesegenuss. Wer historische Krimis liebt, sollte hier unbedingt zugreifen!

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