Winterliche Nostalgie & weihnachtliche Romantik
Winterzauber in Notting HillBei Notting Hill denken die meisten vermutlich direkt an den gleichnamigen, sehr populären Liebesfilm. Ein wunderschönes Setting, nostalgische Atmosphäre und ganz viel Romantik, das verbindet man damit. ...
Bei Notting Hill denken die meisten vermutlich direkt an den gleichnamigen, sehr populären Liebesfilm. Ein wunderschönes Setting, nostalgische Atmosphäre und ganz viel Romantik, das verbindet man damit. Auch Isla geht das so. Ihr Leben lang wohnt sie schon in Notting Hill und noch immer hat es für sie nichts an seinem Glanz verloren. Besonders jetzt, wo die Weihnachtszeit ansteht, genießt Isla den jährlich wiederkehrenden Trubel. Dieses Jahr jedoch kann sie das alles nicht gleich wie sonst genießen, denn es gibt ein Problem. Das Problem ist männlich, amerikanisch, unverschämt attraktiv, geschieden und hat zwei kleine Töchter. Noch dazu ist Chase seit neustem ihr Boss und Isla seine persönliche Assistentin. Und das ist nicht der einzige Grund, weshalb Islas Welt plötzlich kopfsteht…
„Winterzauber in Notting Hill“ ist solch ein typischer Schmöcker-Liebesroman. Das Setting ist wundervoll und absolut weihnachtlich. Man fühlt sich beim Lesen total wohl und versinkt in der Geschichte. Es fehlt weder an Tiefgang, noch an Humor. Die Beschreibungen von allem, den Figuren, der Atmosphäre, des Essens, Londons sind detailreich, bildlich und ausführlich. Die Haupthandlung enthält auch einige Nebenstränge, die für Unterhaltung oder auch für Spannung sorgen. Eigentlich enthält der Roman also alles, was das Herz begehrt.
Dennoch empfand ich die Geschichte teilweise als ein wenig zu ausführlich und an manchen Stellen braucht man einen langen Atem. Das ist eigentlich mein einziger, wenn auch größerer Kritikpunkt.
Natürlich kann man auch sagen, dass die Geschichte recht vorhersehbar ist. Aber ich denke, wenn man sich in diesem Genre bewegt, ist das nicht überraschend, weshalb es mich kein bisschen gestört hat.
Besonders mochte ich, dass man so viel über London erfährt. Man ist selbst nicht vor Ort, doch hat das Gefühl, sein Leben lang schon, ähnlich wie Isla, dort zu wohnen.
Außerdem habe ich natürlich die Figuren geliebt. Es gab neben den Protagonisten Chase und Isla, die man durch die wechselnde Erzählperspektive auch wunderbar kennenlernt, zahlreiche Nebenfiguren. Manche waren bewusst unsympathisch und mysteriös, andere waren skurril, zum Totlachen komisch, einfach sehr sympathisch oder zum Liebhaben zuckersüß. Das ergibt eine kunterbunte Mischung, die dem Leser mit jeder Seite mehr ans Herz wächst.
Chase und Isla sind zwei sehr verschiedene Charaktere. Während Isla stehts mit dem Herzen denkt und auch frei raus sagt, was sie denkt, ist Chase ein sehr gefasster Geschäftsmann, der erst Stück für Stück auftaut. Und doch harmonieren sie so wunderbar, dass es einem richtig das Herz wärmt zu verfolgen, wie sie sich Stück für Stück und ganz in Ruhe näherkommen. Außerdem fand ich die jeweiligen Geschichten der beiden Figuren wirklich ergreifend, sodass man als Leser mehr und mehr eine tiefe Bewunderung für Isla und Chase hegt. Beide hatten und haben es nicht leicht im Leben. Beide haben schon schwere Verluste wegstecken müssen. Und doch zeigen sie, dass man es immer irgendwie schafft, weiterzumachen. Das ist eine wundervolle Botschaft, die, gepaart mit der weihnachtlichen Stimmung, einfach einen perfekten Winterroman ergibt.
Fazit:
„Winterzauber in Notting Hill“ ist ein Liebesroman, der durch Ruhe und Stimmung überzeugt. An einem kalten Winterabend gibt es kaum etwas Schöneres, als sich mit diesem Buch auf der warmen Couch zu verkrümeln und all den weihnachtliche Glamour im Buch zu genießen. Das Buch hat seine Schwächen, weshalb ich glaube, dass es vor allem für Leser geeignet ist, die bewusst nach einem herrlich romantischen, typischen Liebesroman für den Winter und die Weihnachtszeit suchen. Wer grundsätzliche etwas gegen „kitschige Liebesromane“ hat, ist hier definitiv an der falschen Stelle. Doch allen anderen kann ich den Roman wirklich ans Herz legen. 4 von 5 Sterne gibt es von mir.