Roman | Große Gefühle. Atemlose Spannung. Grenzenloser Suchtfaktor.
Kattrin Stier (Übersetzer)
Niemals aufhören. Niemals vergessen.
Große Gefühle. Atemlose Spannung. Grenzenloser Suchtfaktor.
Charlie und Silas: Beste Freunde, seit sie laufen können. Verliebt, seit sie vierzehn sind. Als sie beide ohne Erinnerung aufwachen, müssen sie nicht nur ihr Leben sortieren, sondern auch ihre Liebesbeziehung ...
Ein romantischer Thriller der Bestsellerautorinnen Colleen Hoover und Tarryn Fisher.
Charlize, genannt Charlie, und Silas, beste Freunde seit der Kindheit und heimliches Paar gegen den Willen ihrer Familien, wachen auf und erinnern sich an ... nichts. Beider Erinnerungen sind wie weggewischt. Was steckt dahinter? Oder besser: wer?
Beim Versuch, herauszufinden, wer sie sind und was passiert ist, kommen sie einer Familienfehde auf die Spur, die sie und ihre Liebe auseinandergetrieben hatte. Doch was hat das mit ihrem gemeinsamen Gedächtnisverlust zu tun?
Und dann geschieht es erneut: Genau 48 Stunden nach dem ersten Mal erwacht Silas ohne Erinnerung an all das, was zuvor war. Und ohne Charlie – denn die ist wie vom Erdboden verschwunden ...
»Eine gelungene Romeo-und-Julia-Geschichte.« buchmedia magazin
Hat mir sehr gut gefallen. Der Hauch von Fantasy tut der Geschichte gut und es war spannend mal ein etwas anderes Genre von Hoover zu lesen. Auch Tarryn Fisher hat ihre Arbeit sehr gut gemacht ;)
Hat mir sehr gut gefallen. Der Hauch von Fantasy tut der Geschichte gut und es war spannend mal ein etwas anderes Genre von Hoover zu lesen. Auch Tarryn Fisher hat ihre Arbeit sehr gut gemacht ;)
Zum Inhalt:
Charlie und Silas sind beste Freunde und heimlich ein Paar. Eines Tages wachen die beiden auf und beide haben keine Erinnerungen mehr. Wie ist das passiert? Wer oder was steckt dahinter? Beim ...
Zum Inhalt:
Charlie und Silas sind beste Freunde und heimlich ein Paar. Eines Tages wachen die beiden auf und beide haben keine Erinnerungen mehr. Wie ist das passiert? Wer oder was steckt dahinter? Beim Versuch dass herauszufinden, stoßen sie auf eine alte Familienfehde. Hat das mit dem Gedächtnisverlust zu tun? Und sann geschieht der Gedächtnisverlust wieder, aber diesmal ist Charlie wie vom Erdboden verschwunden.
Meine Meinung:
Ich war sehr neugierig auf das Buch, da Colleen Hoover im Moment ja ziemlich gehypt wird. So richtig nachvollziehen kann ich den Hype allerdings nicht. Ja, das Buch lässt sich gut lesen und die Geschichte ist auch nicht uninteressant, aber eben auch nicht so mega, dass ich den Hype verstehen könnte. Der Schreibstil ist gut und das Buch liest sich flott weg. Die Protagonisten sind ganz interessant.
Fazit:
Liest sich gut
Bis auf "Never Never" und "Too late" habe ich bislang alle Projekte von der "Queen of Hearts", Colleen Hoover gelesen. Als der dtv Verlag letzte Woche - zwei Jahre nach dem Ersterscheinungstermin, die ...
Bis auf "Never Never" und "Too late" habe ich bislang alle Projekte von der "Queen of Hearts", Colleen Hoover gelesen. Als der dtv Verlag letzte Woche - zwei Jahre nach dem Ersterscheinungstermin, die Taschenbuchauflage herausgebracht hat, habe ich meine Chance ergriffen und ein Rezensionsexemplar ergattert. Und, was soll ich sagen: dieses Gemeinschaftsprojekt der Autorinnen Hoover und Fisher hat mich zuerst verwirrt, dann begeistert und dann enttäuscht, in dieser Reihenfolge!
Silas: "Ich ziehe es vor, dich zu lieben, wenn du ganz unten angekommen bist, anstatt dich an der Spitze zu verachten."
Um das zu verstehen muss man wissen, dass sich hinter dem typischen, pink-weißen Hoover-meets-dtv-Verlag-Cover mit den dunklen Silhouetten, eine dreigeteilte Geschichte verbirgt. Da jede weitere Information, die über den Klapptext hinausgeht, ein schwerwiegender Spoiler ist, sollten alle, die die Geschichte noch nicht gelesen haben, JETZT aufhören, weiterzulesen und sofort zum Fazit springen (Spoiler Alert!!!). Das Autorinnenduo hat "Never Never" ursprünglich in drei getrennten Kurzromanen veröffentlicht, die deutsche Ausgabe vereint also alle drei Teile und den Epilog. Da jeder der drei Teile mit einem Gedächtnisverlust mitten in der Handlung endet, ist es mehr als sinnvoll, alle drei Abschnitt direkt hintereinander zu lesen, weshalb ich dem dtv Verlag für die Zusammenlegung sehr dankbar bin.
Erster Satz: "Ein Poltern."
Im ersten Teil lernen wir die beiden Highschool-Seniors Charlie und Silas kennen, welche nicht nur beste Freunde seit ihrer Kindheit, sondern auch seit mehreren Jahren in einer Beziehung sind... zumindest sagen ihre Freunde das. Denn die beiden können sich an nichts mehr erinnern. Nicht wer sie selbst sind, nicht wer der andere ist, nicht wer ihre Familie und Freunde sind - nichts. Und das, obwohl sie sich geschworen haben "Niemals aufzuhören, niemals zu vergessen" - "Never Never". Abwechselnd aus der Sicht von Charlie und Silas erzählt, folgen wir den beiden auf der verwirrenden Suche nach der Wahrheit und stehen ihnen bei ihren Schwierigkeiten bei, sich mit weggewischten Erinnerungen durch den Schul- und Familienalltag zu kämpfen. Dieser erste Teil führt also auf äußerst intensive und verwirrende Art und Weise in die Geschichte ein und baut eine immense Spannung auf, da man natürlich wissen will, was, oder wer zu dem gemeinsamen Gedächtnisverlust geführt hat.
Silas: "Alles an ihr ist faszinierend - so wie die Auswirkungen einer Naturkatastrophe, an denen die Menschen sich nicht erfreuen sollen, doch sie gaffen trotzdem. Charlie ist die Schneise der Zerstörung, die ein Tornado hinter sich lässt."
Ist der erste Teil Spannung und Verwirrung pur, geht es im darauffolgenden Teil 2 vor allem um die Annäherung der beiden Figuren und deren zurückliegende Beziehungsgeschichte. Sehr interessant ist, dass man trotz der ständigen Amnesien alle 48 Stunden relativ schnell ein Gefühl für die Figuren bekommt und sie ihre zentralen Attribute behalten, auch wenn ihr autobiografisches Gedächtnis komplett ausradiert ist. So schließt man den liebevollen, charmanten Silas mit dem Fotografenauge und den lahmen Witzen sofort ins Herz, während man die eher trockene, abweisende Charlie mit mehr Skepsis beobachtet. Doch auch wenn man die beiden Hauptfiguren nicht zu jedem Zeitpunkt der Geschichte mag und enthüllte Geheimnisse das Bild, das wir uns von ihnen gemacht haben, immer wieder zerrüttet, ist es wahnsinnig interessant, den beiden zuzusehen, wie sie sich immer neu verlieben. Colleen Hoover und Tarryn Fisher haben hier also eine sehr unkonventionelle, kreative Art und Weise gefunden, eine Liebesgeschichte zu erzählen. Die Entwicklung der aktuellen Anziehung und Nähe zwischen den Figuren wird nämlich begleitet durch die nicht lineare Erzählweise der Vergangenheit, bei der der Leser selbst die Beziehungsgeschichte aus bruchstückhaften Informationen zusammenpuzzeln muss, welche wir durch Videos, Liebesbriefe, Tagebucheinträge, Nachrichtenverläufe und Erzählungen von Außenstehenden erhalten.
Charlie: "Das heißt, du hast es auch gespürt?", fragt er und rennt um mich herum, um sich vor mich zu stellen. Ich erwäge, ihm die Wahrheit zu sagen. Dass, wenn ich tot wäre, wie Schneewittchen und er mich so küssen würde, mein Herz bestimmt wieder anfangen würde zu schlagen. Dass ich bereit wäre, Drachen zu erlegen für diesen Kuss. Aber wir haben nicht die Zeit, uns so zu küssen. Wir müssen herausfinden, was passiert ist und wie wir es rückgängig machen können. "Ich habe gar nichts gespürt."
"Never Never" ist also ganz anders als erwartet keine typische Liebesgeschichte, sondern eine atmosphärisch dichte Schnitzeljagd, während der Charlie und Silas der Wahrheit immer näherkommen und sich dabei immer wieder aufs Neue verlieben... Soweit so gut. Leider ist diese grandiose Grundidee zwar spannend umgesetzt, aber nicht konsequent zu Ende geführt. Denn was in Teil 1 spannend schmackhaft gemacht und in Teil 2 mit viel Fingerspitzengefühl vertieft wurde, sollte in Teil 3 eigentlich zufriedenstellen aufgelöst werden. Dass dies aber nicht gelingt ist das große Manko der Geschichte, denn die abrupte, unspektakuläre Auflösung zerstört leider einen Großteil der zuvor aufgebauten Magie. Was rasant und spannend beginnt, verliert schon nach wenigen Seiten an Drive - es fehlen neue Erkenntnisse, die Weiterentwicklung von Familiendynamik und ein richtiger Höhepunkt. Darüber hinaus bleiben viele Fragen offen und ungeklärt. Ganz schmerzhaft habe ich zum Beispiel die Auflösung des Hauptmotivs, also dem Schwur "Never Never" vermisst. Wie kommen zwei 14jährige dazu, sich das zu schwören und in welchem Zusammenhang steht es mit den späteren Entwicklungen?
Silas: "Niemals darfst du vergessen. dass dein erster Kuss mir gehörte. Niemals darfst du vergessen, dass dir auch mein letzter gehören wird. Und zwischen diesem ersten und dem letzten darfst du niemals aufhören, mich zu lieben. Niemals aufhören, Charlie. Niemals vergessen. Never Never."
Fast alle auf den vorherigen 300 Seiten ausgestreuten Hinweise verlaufen sich im Sand und werden nicht weiter aufgegriffen, auch wenn einige durchaus Potential gehabt hätten. Die Auflösung kommt also komplett aus dem Blaue heraus, was sehr enttäuscht, da man sich als Leser natürlich seine eigenen Theorien bastelt. Bis zum dritten Abschnitt ist alles offen - ob die Geschichte in Richtung Mystery, Psychodrama, Krimi oder Wissenschaftsthriller gehen wird lässt sich schwer abschätzen und gerade die Ratlosigkeit, was hinter alldem steckt, ist ein Hauptantrieb der Geschichte. Was sich die beiden Autorinnen hier jedoch schlussendlich überlegt haben, ist eher lasch und klingt nach einem lauen Kompromiss zwischen verschiedenen Ideen.
Silas: "Ich schließe die Augen und weiß, dass es genau so sein sollte, wie jetzt.
Charlie und Silas.
Zusammen."
Spoiler: Ich hatte entweder etwas düsteres, Voodoo-mäßiges, eine komplexe Familienintrige, oder etwas wissenschaftlich Erklärbares erwartet, aber Schicksal und Liebe? Das klang in meinen Ohren zu schwammig und vage, um als Erklärung durchgehen zu können. Nicht nur rein inhaltlich ist die Wendung eher enttäuschend, auch handwerklich ist die Erklärung für alles nicht besonders gekonnt eingefügt. Eine richtig gute Wendung ist meiner Meinung nach dadurch ausgezeichnet, dass man leise Hinweise und Andeutungen finden würde, wenn man die Geschichte mit dem neuen Wissen nocheinmal lesen würde, sie aber zu subtil sind, als dass sie einem beim Lesen sofort auffallen würden. Hier gibt es keine solche Hinweise und somit erscheint die Auflösung leider, als wären sich Colleen Hoover und Tarryn Fisher bis zum Ende nicht einig gewesen, wie ihre Geschichte enden soll.
Silas: "Meine Mutter sagt immer, Menschen in unserem Alter können noch nicht richtig lieben, aber das glaube ich nicht. Die Erwachsenen tun immer so, als wären unsere Gefühle nicht so groß und wichtig wie ihre - als wären wir zu jung, um zu wissen, was wir wirklich wollen. Aber ich glaube, dass wir letztlich etwas ganz Ähnliches wollen wie sie. Wir wollen jemanden finden, der an uns glaubt. Der zu uns steht und uns ein Stück der Einsamkeit nimmt."
Bevor ich zu meinem Fazit kommen, will ich eines nochmal hervorheben: In vielen Rezensionen habe ich gelesen, wie Colleen Hoover Fans alles Schwächen von "Never Never" gerne der Co-Autorin Tarryn Fisher zuschreiben. Ich finde das äußerst schwierig und kurzsichtig, da wir einfach nicht beurteilen können, wer nun genau was geschrieben hat und es demnach meines Erachtens müßig ist, in einem gemeinsamen Projekt einer Schriftstellerin die Schuld für Versäumnisse und einer anderen das Lob für Gelungenes zuzuweisen. Ich kenne Tarryn Fishers Stil noch nicht aus anderen Romanen, während ich schon einiges von Colleen Hoover gelesen habe, dennoch konnte ich nicht feststellen, welche Autorin welchen Part geschrieben hat. Bücher kann man meiner Meinung nach nur als Gesamtpaket beurteilen und mein Urteil fällt gemischt aus: Einem spannenden ersten Teil folgt ein genialer Mittelteil, der auf ungewöhnliche Art und Weise eine Liebesgeschichte erzählt, bevor der letzte Teil leider vieles verpasst.
Zum Abschluss noch eines meiner liebsten Zitate:
Charlie: "Wessen Meinung zählt eigentlich im Leben? Die der Eltern? Meine Meinung kann ich schonmal vergessen. Die des Freundes? Wenn man nicht gerade mit einem Heiligen wie Silas Nash zusammen ist, könnte das ganz schön schiefgehen. Ich überlege, was ich wohl Janette raten würde, sollte sie mir diese Frage stellen. "Vetrau deinem Instinkt", sage ich laut.
"Wovon redest du?", fragt Silas. Er kramt in einer Schachtel herum, die er in seinem Schrank gefunden hat, doch er hockt sich zurück auf die Fersen, um mich anzusehen.
"Vertrau deinem Instinkt und nicht deinem Herzen, denn dein Herz will es allen recht machen, und auch nicht deinem Hirn, weil es sich zu sehr auf die Logik verlässt."
Fazit:
Colleen Hoover und Tarryn Fisher haben hier eine grandiose Grundidee spannend umgesetzt, aber leider nicht konsequent zu Ende geführt. "Never Never" begeistert mit einem hochspannenden Einstieg, einer feinfühligen Charakterisierung der Figuren und einer kreativen Erzählart, leider kann das Ende und die Auflösung des großen Rätsels jedoch nicht überzeugen.
Charlie und Noah können sich an nichts erinnern. Sie wissen nicht wer sie sind, wer die anderen sind, wer Freund oder Familie ist und sie wissen auch nicht wie sie in diese Situation geraten sind. Gemeinsam ...
Charlie und Noah können sich an nichts erinnern. Sie wissen nicht wer sie sind, wer die anderen sind, wer Freund oder Familie ist und sie wissen auch nicht wie sie in diese Situation geraten sind. Gemeinsam machen sie sich daran, dies heraus zu finden. Es wird alles immer geheimnisvoller. Ihre einst befreundeten Familien hassen sich und als Charlie auch noch spurlos verschwindet, weiß Noah, dass er dieses Problem alleine nicht lösen kann, denn erneut verliert er sein Gedächtnis.
Insgesamt war der Anfang des Buch noch gut. Es war spannend, emotional und ich mochte die Protagonisten sehr. Im Verlauf der Geschichte, hat sich das leider sehr verändert. Ich empfand das Lesen als sehr mühsam, es wiederholt sich einiges, die Thematik hätte auch mehr Ernst gebraucht.
Ich habe schon viele Colleen Hoover Bücher gelesen und war jedes Mal begeistert. Dieses Mal tatsächlich gar nicht. Ich fühle mich nicht abgeholt, konnte mich nicht in die Geschichte fallen lassen und war froh, als das Buch ausgelesen war. Vielleicht lag es n dem Autorengespann zu dieser Geschichte? Ich kann es nicht erklären.
Es war definitiv nicht das richtige Buch für mich. Eigentlich waren die Nebenfiguren spannender als die Hauptfiguren. Z. B. die Geschwister von Noah und Charlie, waren faszinierend und ich hätte gerne mehr über die beiden erfahren. Insgesamt also sehr durchwachsen, kein Buch, dass man unbedingt gelesen haben sollte.
Da ich Colleen Hoover, als einer meiner Lieblingsautorinnen der letzten Jahren, auch fleißig über soziale Medien folge, habe ich gemeinsames Projekt mit Tarryn Fisher hautnah mitbekommen und mich nun gefreut, ...
Da ich Colleen Hoover, als einer meiner Lieblingsautorinnen der letzten Jahren, auch fleißig über soziale Medien folge, habe ich gemeinsames Projekt mit Tarryn Fisher hautnah mitbekommen und mich nun gefreut, dass die drei Teile gesammelt in einem Einzelband den deutschen Buchmarkt erobern können. Zwar war mir die Freundschaft der beiden Autorinnen bekannt, aber Tarryn Fisher kannte ich als Autorin noch gar nicht und somit ist ihre Zusammenarbeit mit Hoover nun meine erste Begegnung mit ihr als Erzählerin. Nach Beendigung des Romans habe ich noch einmal recherchiert, dass Fisher die Charlie-Passagen und Hoover die Silas-Passagen geschrieben hat. Dies war mir nochmal wichtig in Erfahrung zu bringen, da es meine Bewertung von „Never Never“ in großem Maße beeinflusst.
Die Grundidee des Romans fand ich großartig und finde sie auch nach Beendigung des Romans noch großartig. Durch den gemeinsamen Gedächtnisverlust erhält die Geschichte nicht etwa Sci-Fi-Elemente und das Mysterium des Gedächtnisverlusts wird auch nie 100% aufgedeckt, aber die Botschaft dahinter ist wunderschön und deswegen ist diese Grundidee einfach im Gesamten ziemlich perfekt.
Was dann gar nicht mehr so perfekt ist, sind die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wir erleben die Geschichte durch Silas‘ und durch Charlies Augen. Schon oben habe ich erwähnt, welche Autorin für welche Perspektive verantwortlich ist und der Unterschied zwischen diesen ist überdeutlich. In Silas habe ich einwandfrei Colleen Hoover entdecken können, da er dieses charmante, hilfsbereite, aber auch freche Naturell hat, was ihren männlichen Protagonisten meist zu eigen ist. Silas hat sich mir sogleich ins Herz geschlichen, da er eben die Handlung im besonderen Maße trägt und in seiner Denkweise Seiten in mir berührt, so dass ich ihn nur ganz doll lieb haben konnte. Für Charlie gilt eigentlich das umgekehrte. Durch die sozialen Medien habe ich bereits mitbekommen, dass Fisher einen sehr trockenen, teilweise auch makabren Humor hat und diese negative Aura, die beides immer umgibt, überträgt sich 1:1 auf die Protagonistin. Auch zu Hoovers weiblichen Figuren finde ich nicht immer einen hervorragenden Zugang, aber Charlie war doch schon sehr anstrengend und vor allem im Gegensatz zu Silas wirkte sie dann sehr blass und überflüssig, so dass ich mir immer die Frage stellte: was sieht er eigentlich in ihr?
Aber nicht nur die Figuren waren durch die unterschiedlichen Autorinnen geprägt, auch der Handlungsverlauf war zwangsweise durch die unterschiedlichen Stile betroffen. Gerade im mittleren Teil der Geschichte ist die Handlung um Charlie total abstrus, zu düster und nach Beendigung des Romans auch total unlogisch und überflüssig. Nur gut, dass es Silas gab, denn er konnte über diese Passagen hinweghelfen. Der letzte Teil wiederum ist in sich wunderschön gemacht. Da passt sich schließlich auch Charlies Perspektive an, ob Hoover da vielleicht Einfluss genommen hat, wird vermutlich für immer offen bleiben, aber da ist dieses Ungleichgewicht nicht mehr so zu spüren, so dass ich beseelt aus dem Buch gehen konnte.
Fazit: Vermutlich wird diese Kollaboration zwischen Hoover und Fisher meine letzte Begegnung mit Letzterer gewesen sein. Denn ihr Stil war sehr deutlich in „Never Never“ zu erkennen und hat mir nicht gefallen. Vor allem den Mittelteil hat sie zu einem zähen Vergnügen werden lassen. Hoover aber spielt wieder ganz klar ihre Stärken aus, denn die Grundidee stammt auch von ihr. Im letzten Teil pendelt sich die Geschichte wieder ein und findet einen tollen Abschluss. Daher ziehe ich das Fazit, dass die Lektüre durchaus empfehlenswert ist, sie aber Fisher als Co-Autorin nicht gebraucht hätte.