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Veröffentlicht am 28.12.2021

Penelope blüht auf

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Der vierte Band der Reihe stellt nicht etwa einen Bridgerton in der Mittelpunkt der Handlung, sondern die Nachbarin und Freundin der Bridgertons Penelope Featherington. Trotzdem bleibt die Reihe sich von ...

Der vierte Band der Reihe stellt nicht etwa einen Bridgerton in der Mittelpunkt der Handlung, sondern die Nachbarin und Freundin der Bridgertons Penelope Featherington. Trotzdem bleibt die Reihe sich von Konzept her treu und verheiratet auch in diesem Buch wieder eines der Bridgerton-Kinder. Wer die Serie geguckt hat ist für dieses Buch bereits gespoilert und auch die zusätzlichen Epiloge der Vorgänger-Bücher haben schon einiger von der Handlung dieses Buches vorweg genommen.

Zum Inhalt: Penelope Featherington hat mit ihren 28 Jahren die suche nach einem Ehemann aufgegeben und sich mit dem Status der alten Jungfer abgefunden. Elf Jahre sind seit ihrer Einführung in die Gesellschaft verlangen, ohne dass auch nur ein einziger Heiratsantrag vorgebracht wurde. Als Collin Bridgerton aus dem Ausland zurückkehrt sind sich alle sicher, dass er nun heiraten müsse. Und auch Pelelopes Herz schlägt unwillkürlich höher, ist sie doch schon immer in Collin verliebt gewesen. Doch kann als hässliches Entlein und Mauerblümchen auf eine Verbindung mit dem begehrtesten Junggesellen hoffen?

Was mir ja allen Büchern der wahnsinnig gut gefällt ist, dass die Protagonisten alle irgendeine echte Leidenschaft haben, für etwas brennen und sich für etwas engagieren. Das war ja absolut keine Selbstverständlichkeit in dieser Zeit, in der sich wohlhabende Leute gerne in Müßiggang übten. So nun auch in diesem Buch wieder. Denn wer in Collin nur den charmanten Kavalier sieht ist weit gefehlt. Collin schreibt und das mit einer Hingabe und einem Talent, das ihn selbst überrascht.

Penelope kann einem wirklich leid tun. In den vorherigen Büchern wurde oft herausgestellt, wie schwer ihre Stellung in der Gesellschaft war, wie nervtötend die Familie Feathington ist und wie Penelope von den anderen Damen, ihrer eigenen Mutter und auch Lady Whistledown geschnitten wurde. In diesem Buch nun blüht sie endlich auf, findet ihre Stimme und holt sich, was ihr zusteht.

Das Buch ist wieder super geschrieben, auch wenn mir die drei Vorgänger etwas besser gefallen haben. Diesem hier fehlte die Leichtigkeit und der Witz, die mich an der Reihe bisher so verzaubert haben. Und wie bereits erwähnt haben die Netflixserie und die vorherigen Bände schon viel vorweg genommen, sodass die Handlung sehr vorhersehbar war.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

historischer Roman mit ein paar Längen

Die Brücke der Ewigkeit
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Die Karlsbrücke in Prag ist eines der Bauwerke des Mittelalters, die sicher jeder kennt. Und eines, dass täglich von Millionen Menschen genutzt wird, was seine Bedeutung und seine Stabilität noch beeindruckender ...

Die Karlsbrücke in Prag ist eines der Bauwerke des Mittelalters, die sicher jeder kennt. Und eines, dass täglich von Millionen Menschen genutzt wird, was seine Bedeutung und seine Stabilität noch beeindruckender macht, vor allem wenn man bedenkt mit welchen Mitteln zu der damaligen Zeit gebaut wurde. Daher fand ich echt super spannend, dass die Karlsbrücke im Zentrum der Handlung dieses Buches stehen sollte.

Zum Inhalt: Jan Otlin ist Baumeister in Avignon, doch als seine Mutter im Sterben liegt beschließt er, sofort nach Prag aufzubrechen um sie ein letztes Mal zu sehen. Dort angekommen erinnert er sich an einen Schwur den er als Kind geleistet hat, als in einer stürmischen Nacht die Brücke brach und seine Mutter in den Fluten zu ertrinken drohte. Und so kommt es, dass Jan einen Entwurf einreicht, als der Kaiser einen Brückenbauer sucht und er begibt sich damit in die Welt der Ränkespiele um Macht und Einfluss in Prag.

Die Geschichte ist rückblickend durch Jan Otlin erzählt, der mit seinem Schwiegervater versucht seine Frau Maria-Magdalena aus dem Kerker zu befreien. Auf dem Weg dorthin erzählt er die Geschichte ihrer Bekanntschaft. Dabei fällt der Erzähler etwas aus der Rolle und wird zwischendurch von einem allwissenden Erzähler abgelöst. Das funktioniert allerdings sehr gut und der Leser bekommt so einen umfassenden Einblick in die Umstände der Handlung.

Zuallererst muss sich erwähnen, wie gut mir das Cover gefällt, was auf jeden Fall dazu beigetragen hat, dass ich dieses Buch lesen wollte. Lobend muss außerdem erwähnt werden, dass es zu Anfang nicht nur eine Karte und ein Personenregister gibt, sondern auch den Hinweis auf ein Glossar im Anhang des Buches. Dadurch ist mir das Lesen gleich viel leichter gefallen.

Das Buch heißt zwar „Brücke der Ewigkeit“ aber im Zentrum der Geschichte steht eigentlich nicht der Brückenbau, der als Nebenthema über Jahre hinweg vor sich hin plätschert und nur ab und zu mal durch Hochwasser oder Unwetter torpediert wird, sondern das Ränkespiel in Prag, in das vor allem Otlins Widersacher Rudolph von Straßburg verwickelt ist. Die Ironie der Geschichte ist, dass weder Otlin noch Rudolphs anderer Widersacher Parler Kenntnis von dieser Nemesis haben. Sowohl Otlin als auch seine Frau Maria-Magdalena rutschen da mehr so zufällig rein.

Tatsächlich war der Handlungsstrang um Maria-Magdalena für mich der spannendste im Buch. Ein kleines Mädchen, während der Pest von seiner Familie getrennt, wächst in einem Hurenhaus bei einem sanften Hühnen auf, das von einer Sterndeuterin und „Hexe“ geführt wird. Dieser Handlungsstrang dominiert in meinen Augen auch das gut. Was gut ist, weil ich sonst vielleicht nicht bis zu Ende gelesen hätte.
Generell hat in der ganzen Geschichte ein bisschen der übergeordnete Spannungsbogen gefehlt, der die Einzelstränge der Handlung zusammenführt. Erst ganz zum Schluss treffen die Protagonisten wirklich aufeinander und dann geht alles schnell und das Buch ist beendet.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass der dramaturgische Schwerpunkt schon etwas früher gelegen hätte.

Fazit: ganz solider historischer Roman mit ein paar Längen und etwas unfokussierter Dramatik.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Olivia Holzmann ermittelt in einem Boesherz-Buch

Im Auge des Zebras
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Mit „Im Auge des Zebras“ legt Vincent Kliesch den Grundstein einer neuen Thriller-Reihe. Den Autor habe ich seit „Auris“ auf meiner Beobachtungsliste und habe mich sehr gefreut, dass es nun etwas neues ...

Mit „Im Auge des Zebras“ legt Vincent Kliesch den Grundstein einer neuen Thriller-Reihe. Den Autor habe ich seit „Auris“ auf meiner Beobachtungsliste und habe mich sehr gefreut, dass es nun etwas neues aus seiner Feder gibt. Allerdings hat er seiner Ermittlerin in diesem ersten Band gleich in doppelter w die Show gestohlen.

Zum Inhalt: Olivia Holzmann ermittelt in einem Fall, der der Polizei Rätsel aufgibt. Innerhalb von drei Minuten wurden über ganz Deutschland hinweg sieben Jungen aus ihren Elternhäusern entführt. Die Spuren weisen alle auf ein und den selben Täter hin. Wie kann das möglich sein? Der Täter schafft damit ein juristisches Phänomen: er gibt sich durch die jeweiligen Taten selbst ein Alibi für alle Tatorte- ein Ding der Unmöglichkeit. Verzweifelt über den Fall sucht Olivia Hilfe bei ihrem Exkollegen Severin Boesherz, der als Genie der Deduktion Bekanntheit erlangt hat. Unwissend, was sie damit in Gang setzt.

Vincent Kliesch kommt sofort zur Sache. Schon das erste Kapitel war direkt spannend und faszinierend zugleich. Und genau so verhält es sich mit dem gesamten Buch: es ist ein einziger Zaubertrick, der den Leser an der Nase herumführt, bis im großen Finale die Täuschung enthüllt wird. Fanatisch geschrieben und absolut fesselnd.

Ein kleines Manko ist für much allerdings dabei, dass die titelgebende Ermittlerin leider im Schatten ihres Exkollegen und dessen Sohn, sowie eines verrückten Drogenbosses steht. Und nicht zuletzt entpuppt sie sich als getäuschte Zuschauerin in diesem perfiden Zaubertrick, als Teil der Show, wenn auch eher in Statistenrolle. Und das hat sie nicht mal verdient, denn sie ist eine überaus sympathische Protagonistin und begabte Ermittlerin. Leider sind nur ihre Gegenspieler in diesem Buch so viel begabter und faszinierender, dass sie fast schon blass dagegen wirkt.

Wer sich wie ich einen größeren Auftritt von Severin und mehr Demonstration seines Könnens gewünscht hätte, wird sich freuen, dass eine Reihe über ihn ebenfalls in den Startlöchern steht. Für Olivia Holzmann erhoffe ich mir, dass sie ihr Potential in den Folgebänden besser ausschöpfen kann

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Das Blumenmädchen und der Schurke

Boston Belles - Villain
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„Boston Belles - Villain“ ist der zweite Band der gleichnamigen Reihe und entführt und wieder in die Welt der Schönen und Mächtigen. Was optisch nach klassischer Romance aussieht, hat mir allerdings eher ...

„Boston Belles - Villain“ ist der zweite Band der gleichnamigen Reihe und entführt und wieder in die Welt der Schönen und Mächtigen. Was optisch nach klassischer Romance aussieht, hat mir allerdings eher an „Shades of Grey“ erinnert. Auch hier geht es viel um Licht und Schatten. Liebe und Verrat. Macht und Verletzlichkeit.

Zum Inhalt: Persephone ist hoffnungslos in Cillian Fitzpatrick verliebt, seitdem sie ihn bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zum ersten Mal getroffen hat. Cillian allerdings, der von den Medien nur „Villain“ genannt wird, behauptet von sich selbst kein herz zu haben. Und trotzdem er ist derjenige, an den Persephone sich wendet, als sie keinen Ausweg aus der misslichen Lage, in die ihr Ex sie gebracht hat. Cillian, der gute Presse und einen Erben braucht, um seine Position in seiner Firma und seiner Familie zu festigen, sieht in Persephones Verzweiflung eine Chance für sich. Für seine Hilfe soll sie ihn heiraten und ihm erben gebären. Was wie ein Pakt mit dem Teufel klingt, ist schon immer Persephones heimlicher Wunsch gewesen und so willigt sie in den Deal ein, der sie ihr Herz und ihn alles kosten könnte.

Ich habe beim Lesen festgestellt, dass ich einfach nicht (mehr) auf Bad Boys stehe. Wie Cillian Persy behandelt ist unter aller Sau und ich war dadurch wenig geneigt, ihn auch nur annähernd sympathisch, sexy oder sonst was zu finden. Die wenigen Male, in denen er sich korrekt verhält oder mal ansatzweise nett zu ihr ist, entschädigen überhaupt nicht für alles andere. Der einzige Charakter im Buch den ich noch weniger leiden konnte war Sam. Und Persephone wirkt anfangs wie ein dummes, naives kleines Mädchen, ein Mauerblümchen, dass zu schwach ist, um allein klarzukommen und deswegen ganz dringend einen starken Mann an ihrer Seite braucht. Beide Protagonisten waren mir deswegen circa zwei Drittel des Buches lang total unsympathisch.

Was mir gut gefallen hat war die freundschaftliche Dynamik der Frauen untereinander und das Gestichel der Herren gegeneinander. Freundschaft und Loyalität spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle und standen für mich mehr im Vordergrund als die eigentliche Lovestory. Das Buch strotzt nur so vor komplexe Charaktere mit vielschichtigen Emotionen, Ängsten und Stärken. Ich hätte mir aber gewünscht, dass die positiven Eigenschaften eher zu Tage getreten wären.

Was mir dieses Buch gerettet war der ausgesprochen gute Schreibstil und die Perspektivenwechsel, die ein wenig geholfen haben, Cillian zu verstehen und ihn nicht völlig aufzugeben. Gegen Ende des Buches konnte man so nachträgliches Verständnis für ihn entwickeln, was mich ein bisschen mit ihm und der Story versöhnt hat.

Fazit: wer auf böse Jungs steht kommt hier voll auf eine Kosten.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Thriller mit Horrorelementen

Der Gräber
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„Der Gräber“ hat mich aufgrund des Klappentextes neugierig gemacht. Und auch das Cover mutet düster und bedrohlich an. Der Inhalt war dann letztendlich aber doch ganz anderes als erwartet: ein Buch in ...

„Der Gräber“ hat mich aufgrund des Klappentextes neugierig gemacht. Und auch das Cover mutet düster und bedrohlich an. Der Inhalt war dann letztendlich aber doch ganz anderes als erwartet: ein Buch in einen Buch und eine Mischung aus Thriller und Horrorgeschichte.

Zum Inhalt: er kommt jedes Jahr in der Nacht der 6. November und holt sich ein neues Opfer. Aus den Tiefen des Erdreichs dringt er in die Häuser der Menschen ein und nimmt sie mit sich in die Dunkelheit. Ein Serienmörder, der seit Jahres sein Unwesen treibt wird aufgrund seines Modus Operandi „Der Gräber“ genannt. Doch wie gelingt es ihm, durch Erde und Beton in die Häuser seiner Opfer einzudringen? Als ein mysteriöses Manuskript auftaucht, bekommt die Geschichte um diesen albtraumhaften Killer eine neue Wendung.

Ich hatte ehrlich gesagt einen klassischen Thriller erwartet. Entweder aus Sicht der Polizei oder des Täters erzählt. Stattdessen mutet das Buch eher romanartig an und stellt eine Lektorin in den Vordergrund der Geschichte. Der eigentliche Täter und die Morde bleiben Randgestalten in diesem Buch während es sich eher auf die psychisch-soziale Entwicklung der Protagonistin konzentriert.

Was ich fantastisch umgesetzt finde ist die Idee vom Buch in einem Buch. So beginnt jedes Kapitel mit einem Abschnitt aus der fiktiven Roman „ich bin der Gräber“. Und die Zitate tragen gewaltig zur grusligen Atmosphäre im Buch bei.

Das Buch ist weder blutrünstig, noch kaltblütig. Stattdessen kommt es mit einer subtilen Schauerlichkeit daher, die an Kindheitsängste erinnert: dunkle Keller, unerklärliche Geräusche, böse Wesen. Das ist mal was anderes und definitiv nicht das, was ich bei diesem Buch erwartet hatte. Und während die Protagonisten langsam aber sicher den Verstand verlor begibt sich das Buch an die Grenzen zwischen Realität und Fantasie.

Das Buch ist Buch geschrieben und hat mich nicht losgelassen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Gräber auf sich hat. Gute Lektüre für die dunklen Abende

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