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Veröffentlicht am 25.01.2022

Es ist immer möglich, zu werden, wer man wirklich ist.

Felix Ever After
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Felix Love ist Freund, Sohn, Künstler und vieles mehr. Und er ist trans*. Er versucht ein normales Teenagerleben zu führen, was ihm aber nicht gerade leicht gemacht wird, denn er ist von intersektionale ...

Felix Love ist Freund, Sohn, Künstler und vieles mehr. Und er ist trans*. Er versucht ein normales Teenagerleben zu führen, was ihm aber nicht gerade leicht gemacht wird, denn er ist von intersektionale Diskriminierung betroffen aufgrund seiner Hautfarbe, seiner sexuellen Orientierung und seiner Geschlechtsanpassung. Wie alle Jugendlichen, träumt er davon, sich zu verlieben, auf ein gutes College zu gehen, eben eine gute Zukunft und ein schönes Leben zu führen. Doch wie kann man sich selbst lieben und erwarten, von jemand anderem geliebt zu werden, wenn man immer wieder vermittelt bekommt, dass man nicht liebenswert ist? Als dann auch noch Felix‘ Deadname und alte Bilder von ihm veröffentlicht werden, sieht er rot und will sich rächen.

Dieses Buch ist wichtig. Es ist gut, dass es existiert und es ist wichtig, dass es von vielen Menschen gelesen wird. Es behandelt viele tabuisierte und beinah unsichtbare Themen, mit denen sich der Großteil der Menschen nicht befassen will, weil er sich eben nicht damit befassen muss.

Leider konnte es mich trotz der phantastischen Botschaft nicht so recht überzeugen.

Es ist ein gutes Buch für Jugendliche, die selbst auch auf der Suche sind. Es hat das Potenzial, Antworten zu geben oder zumindest dabei zu helfen, selbst Antworten zu finden. Es ist gut für Menschen, die sich noch nicht viel mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Es ist ein schöner Einstieg, gibt einen kleinen Einblick und motiviert, sich weiter damit zu beschäftigen, über den Tellerrand zu gucken. Im besten Fall, sorgt es dafür, dass du dein eigenes Verhalten und deine Haltung reflektierst.

Der Aufklärungsaspekt im Buch nimmt aber so viel Raum ein, dass die Story an sich deutlich an Inhalt einbüßt. Es kommt eben darauf an, was man vom Buch erwartet. Wer eine ausgeklügelte Geschichte mit Spannungsbogen, einer knisternden Lovestory und mit Charakteren, die sich weiterentwickeln sucht, wird hier nicht so ganz abgeholt. Wer Fragen hat, wer sich erstmals mit der Thematik beschäftigen will, wird sich wahrscheinlich gut unterhalten fühlen.

Ich hätte mir mehr Geschichte, mehr Selbstverständlichkeit und weniger offensichtliche Aufklärung gewünscht. Es hätte mir besser gefallen, wenn die Themen „Identität“, „Diversität“, „Queer-Sein“ etc. in die Geschichte integriert worden wären und nicht eine Geschichte um diese Themen gebastelt worden wäre. Die Story wirkte so nur als Mittel zum Zweck.

Zusätzlich habe ich irgendwie keine Connection zu den Figuren gekriegt. Der Schmerz, die Sorgen, die Ängste und alle Gefühle, die Felix und die anderen Figuren hatten, konnte ich zwar wahrnehmen, aber nicht fühlen. Der Schreibstil hat mich einfach nicht gecatcht.
Es wird gegendert, was hier natürlich irgendwie selbstverständlich ist, es ist mir trotzdem positiv aufgefallen.

Es ist schade, denn ich wollte das Buch so gerne mögen. Es war auch nicht schlecht, aber eben auf einigen Ebenen nicht ganz überzeugend.

Auch wenn ich bis zuletzt keine Connection zu Felix habe aufbauen können, gab es aber doch auch immer wieder Momente, die mich zu Tränen gerührt haben.

Im Nachwort wird die Hoffnung beschrieben, dass dieses Buch mindestens einer Person helfen soll, mehr über sich selbst herauszufinden, dass jemand vielleicht mehr über die eigene Identität erfährt. Und da bin ich mir sicher, dass dieses Buch das für einige sein kann. Wenn mich das Buch insgesamt auch nicht ganz überzeugen konnte, hat es mir aber doch nochmal klargemacht, wo ich mich dumm und ignorant verhalten habe und wo ich nochmal mehr umdenken sollte. Und deshalb hatte dieses Buch eindeutig ein Mehrwert für mein Leben :)

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Interessanter Auftakt mit Luft nach oben

Die Legende von Koli - Buch 1: In die Verbannung
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Koli lebt in einer nicht sehr menschenfreundlichen Welt in der Zukunft. Die Natur und die Technik haben sich gegen sie gewandt und die Menschheit beinah komplett ausgerottet. Sie leben verteilt in verschiedenen ...

Koli lebt in einer nicht sehr menschenfreundlichen Welt in der Zukunft. Die Natur und die Technik haben sich gegen sie gewandt und die Menschheit beinah komplett ausgerottet. Sie leben verteilt in verschiedenen Dörfern, haben kaum Kontakt zueinander, denn nach draußen zu gehen ist jedes Mal ein Spiel mit dem Tod. Einige wenige sind noch in der Lage, Technik zu bedienen, jedenfalls die, die noch übrig ist und nicht darauf programmiert ist, auf alles zu schießen, was lebt. Diese Leute sind „das Bollwerk“ und herrschen mit eiserne Hand über das 200 Seelen Dorf „Mythen Rood“. Doch dann kommt Koli hinter ihr ungeheuerliches Geheimnis und begibt sich daraufhin in unnötig dumme Gefahr.

Die Welt, die der Autor geschaffen finde ich absolut faszinierend. Die Natur hat sich gegen die Menschen gewandt, Bäume greifen unter bestimmten Bedingungen an, töten und verspeisen menschliche Körper. Die Tiere sind tödlicher geworden und allgemein ist es nicht ratsam sich draußen in den Wäldern aufzuhalten. Das Problem ist, mit Ausnahme der paar Dörfer, ist der Wald nun überall. Er hat sich ungebremst ausgebreitet. Die Bedingungen, unter denen die Menschen leben, ist richtig interessant und aufregend. Man fragt sich auch, wie es so weit kommen konnte, was ist mit der ganzen fortschrittlichen Technik? Gab es Kriege, die die Menschheit so dezimiert hat? Vieles kommt so Stück für Stück heraus. Auf alles kriegen wir keine Antwort, denn das Wissen darüber existiert kaum noch.

Die Welt, in der Koli lebt ist spannend, die Idee hinter dem Buch gefällt mir richtig gut, deshalb ist es auch so schade, dass die Geschichte, die eigentlich so nervenaufreibend hätte sein können, so langweilig erzählt wird. Es wird aus Kolis Perspektive erzählt und er erzählt so, wie er wahrscheinlich tatsächlich sprechen würde, wenn er uns gegenüberstünde. Es sind grammatikalische Fehlerchen eingebaut worden und der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, weil Koli eben auch irgendwie einfach gestrickt ist. Das macht die ganze Geschichte mitsamt aller Charaktere sehr authentisch, nur die Spannung hat eben gefehlt.

Koli ist ein anstrengender Protagonist. Er ist irgendwie nicht so helle und denkt – wenn überhaupt – immer erst, nachdem er handelt. Er lebt sein relativ einfaches, stark vorstrukturiertes Leben und ist damit weitestgehend zufrieden. So lange man in einer dystopischen Welt nichts hinterfragt, kann man ja auch eigentlich ganz gut zurechtkommen. Nur erfährt Koli das Geheimnis hinter den Bollwerken, und mit so einem zerstörten Weltbild kann man einfach nicht weitermachen, wie bisher. Er wird neugierig, unvorsichtig und handelt teilweise richtig dumm. Nachvollziehbar, aber er hätte es sicher schlauer anstellen können. Mit voranschreitendem Alter und je mehr Koli erfährt und hinterfragt, desto weniger anstrengend habe ich ihn empfunden. Und auch wenn er viele liebenswürdige und sympathische Eigenschaften hat, hat er mich mehr genervt als gut unterhalten ^^

Ich finde, dem Buch hat insgesamt ein roter Faden gefehlt. Koli erzählt seine Geschichte chaotisch und ohne für mich erkennbarem Ziel. Er erzählt um des Erzählens Willen. Deshalb kam mir dieses Buch mehr wie eine sehr lange Einleitung zur eigentlich Geschichte vor. Denn wo das Buch endet, scheint nun eine sehr spannende und vielversprechende Abenteuerreise zu beginnen, von der ich glaube, dass sie mir richtig gut gefallen könnte. Ich bin neugierig, wie es mit Koli und seinen Begleiterinnen weitergehen wird. Die Prämisse, die der Geschichte zugrunde liegt, hat wahnsinnig viel Potenzial, von dem ich hoffe, das es in den Folgebänden auch tatsächlich ausgeschöpft wird.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Trotz Kritik gelungener Einstieg

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Amaia und ihre Geschwister unterscheiden sich von anderen Menschen. Sie altern deutlich langsamer als der Rest der Menschheit und sie haben diese besonderen Fähigkeiten. Ihre Eltern lassen sie aber im ...

Amaia und ihre Geschwister unterscheiden sich von anderen Menschen. Sie altern deutlich langsamer als der Rest der Menschheit und sie haben diese besonderen Fähigkeiten. Ihre Eltern lassen sie aber im Dunkeln darüber, wer oder was sie sind. Doch als Noár in ihr Leben tritt, eröffnet sich eine völlig neue Welt und plötzlich befinden sich die Geschwister in Lebensgefahr. Sie müssen fliehen, doch auch in Cassardim lauern überall Gefahren.

Seit Izara bin ich Fan der Autorin, deshalb hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Nur das Cover hat mich bisher davon abgehalten, das Buch zu lesen. Ich finde es wirklich furchtbar :D Aber man soll ja ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen und nach den vielen positiven Rezensionen habe ich dann doch endlich zum Buch gegriffen.

Die Autorin hat sich mit dem Worldbuilding mal wieder selbst übertroffen. Cassardim ist eine fantastische und aufregende Welt, geheimnisvoll, wunderschön und vor allem gefährlich. Ihr Schreibstil sorgte dafür, dass ich mir diese beeindruckende Welt sehr genau vorstellen konnte. Cassardim wird von verschiedenen Fürsten oder Kaiserinnen regiert. Die Bräuche sind speziell und manchmal schwer nachzuvollziehen, die Kreaturen sind kreativ, teilweise gefährlich, aber auch zutraulich und niedlich. Es ist von allem etwas dabei.

Sobald sie die Menschenwelt verlassen haben, passieren unglaublich viele spannende Dinge. Gefahren, Intrigen und undurchschaubare Machenschaften. Es ist schwer zu durchschauen. Wer hat welche Motive und Beweggründe? Alle scheinen irgendwie eigene Ziele zu verfolgen, aber keiner weiß, welche genau und wer steht überhaupt auf welcher Seite? Und auf welcher Seite soll ich als Leserin am besten stehen? :D Wo sind die Loyalitäten? Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? Und was ist hier überhaupt los?

Die Geschichte war spannend und kreativ und konnte mich immer wieder mit plötzlichen Wendungen überraschen.

Die Charaktere mochte ich gerne. Amaia ist selbstbewusst, schlagfertig und hat einen richtig guten Humor. Sie muss sich noch in dieser neuen Welt zurechtfinden, schlägt sich aber sehr gut und lernt immer mehr dazu. Ihre Entwicklung hat mir gut gefallen.

Zu Noár habe ich zwiegespaltene Gefühle. Ich mochte, dass er so geheimnisvoll und mysteriös daherkam. Er ist stark und beschützerisch, wird dabei aber auch besitzergreifend. Er kann sehr brutal und skrupellos sein. Die Welt, in der er lebt, zwingt ihn dazu. Trotzdem kann ich mich nicht ganz dazu durchringen, ihn zu mögen, auch wenn ich es so gerne wollte.

Kritik gibt es von mir für die rückständigen Rollenbilder in dieser Geschichte. Obwohl die Autorin klarzumachen versucht, dass diese Rollenbilder nicht gerade modern sind, denn Amaia erkennt Cassardim als mittelalterlich in seinem Rollenverständnis an, handelt aber auch gleichzeitig nach diesem rückständigen Konzept. Noár demütigt Amaia bei vielen Gelegenheiten, ist ein richtiges Ekel und das Schlimmste: er wird an einer Stelle im Buch sexuell übergriffig - völlig grundlos. Und es bleibt unsanktioniert. Das hätte die Geschichte einfach nicht gebraucht. Ich mochte den Bad Guy Noár, ich finde die „harte Schale, weicher Kern“ - Nummer bei diesem Charakter auch sehr passend und insgesamt hat mir die Figur auch gut gefallen. Aber warum brauchte es diesen Übergriff und warum wird dieser nicht angeprangert??

Insgesamt eine spannende und kreative Geschichte mit fantastischem Worldbuilding und überwiegend sympathischen Charakteren. Das rückständige Rollenverständnis von Männern und Frauen und vor allem der Übergriff von Noár an Amaia trüben das Bild dieser eigentlich tollen Geschichte. Amaia gewinnt gegen Ende des Buches an Augenhöhe und auch bei Noár stellt sich eine Veränderung ein, die mich hoffen lässt, dass sich die Rollen ein wenig ändern und die Geschichte einen Schritt aus dem Mittelalter herausmacht. Trotz Kritik bin ich gespannt auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Netter Begleiter durch die Adventszeit. Da wär aber mehr drin gewesen...

December Dreams. Ein Adventskalender
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In December Dreams finden sich 24 + 1 Kapiteltürchen, bei dem du, wie bei einem Adventskalender, jeden Tag eines öffnen kannst. Dahinter verstecken sich dann kurze romantische Geschichten mit einem weihnachtlichen ...

In December Dreams finden sich 24 + 1 Kapiteltürchen, bei dem du, wie bei einem Adventskalender, jeden Tag eines öffnen kannst. Dahinter verstecken sich dann kurze romantische Geschichten mit einem weihnachtlichen Setting von bekannten deutschen Autor:innen.

Die Idee hat mir super gefallen und ich habe auch tatsächlich jeden Tag vom 1. bis zum 24. Dezember ein Kapiteltürchen geöffnet. Das hat Spaß gemacht und mir jeden Tag ein bisschen weihnachtliche Vorfreude geschenkt.

Die Geschichten selber waren mal mehr und mal weniger schön, mal mehr und mal weniger gut geschrieben und mal mehr und mal weniger weihnachtlich. Es lässt sich nicht pauschal sagen, was gut und was nicht so gut war. So richtig umgehauen haben mich aber nur wenige Türchen.

Es war auch irgendwie so, dass im direkten Vergleich schon sehr deutlich geworden ist, welche Stärken und Schwächen die einzelnen Autor:innen so haben. Während einige sehr positiv hervorgestochen sind, ist bei anderen eben das Gegenteil der Fall gewesen. Autorinnen, die ich eh schon mochte, haben in diesem Buch wieder geglänzt und ich habe auch welche entdeckt, die ich noch nicht kannte und von denen ich gerne mehr lesen möchte.

Teilweise war es hilfreich, die Bücher bzw. Reihen von den Autor:innen zu kennen, um mit einigen Geschichte überhaupt etwas anfangen zu können. Mit hat ab und zu einfach der Kontext gefehlt. Das war aber nicht immer der Fall. Manche haben es auch geschafft, mich trotzdem zu begeistern.

Kaum eine Geschichte hat es aber tatsächlich geschafft, eine weihnachtliche Atmosphäre zu erzeugen. Das ist natürlich für ein Adventskalenderbuch nicht so erstrebenswert… das war schon sehr schade.

Ich hab viel geschmunzelt, mitgefiebert, die Augen verdreht und trotzdem gelacht :D Die Geschichten waren jetzt nicht außergewöhnlich - Kurzgeschichten schreiben ist auch wirklich nicht sehr leicht - ich wurde aber gut unterhalten. Und jeden Tag ein Türchen zu öffnen, hinter dem eine süße Weihnachtsgeschichte steckt, fand ich echt schön.

Tatsächlich hatte ich mir etwas mehr erhofft - mehr Gefühl, mehr Weihnachten, mehr Kontext :D - aber alles in allem habe ich das Buch als bereichernd für die Vorweihnachtszeit empfunden.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Schöne Idee mit Luft nach oben

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Nach einem Unfall, den Quinn nur knapp überlebt, bemerkt er plötzlich merkwürdige Veränderungen an sich. Halluzinationen? Spontane Superkräfte? Oder vielleicht eine beginnende Schizophrenie? Die merkwürdigen ...

Nach einem Unfall, den Quinn nur knapp überlebt, bemerkt er plötzlich merkwürdige Veränderungen an sich. Halluzinationen? Spontane Superkräfte? Oder vielleicht eine beginnende Schizophrenie? Die merkwürdigen Gestalten, die ihn bedrohen, bildet er sich aber sicher nicht ein - die Gefahren sind ganz real! Wo ist er hier nur reingeraten?

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie beginnt rasant und ich konnte schnell in das Buch eintauchen. Nur leider flacht es dann aber auch recht schnell wieder ab und schlägt eine völlig andere (nicht schlechtere!) Richtung ein.

Gleich vorweg: Ich mochte Quinn nicht. Er ist ein Mistkerl und ein mieser Mobber voller Vorurteile und einem Hang zu selbstgerechtem Handeln. Ich fand ihn gemein und narzisstisch, aber trotzdem nicht vollkommen unsympathisch. Er hatte auch seine Momente ^^

Im Gegensatz dazu steht Matilda, die ich sehr gerne mochte, die aber ruhig mehr Selbstachtung im Gepäck hätte haben dürfen. Ihre blinde Verliebtheit ist zwar sehr sympathisch, lässt sie aber irgendwie naiv und auch ein wenig rückgratlos wirken.

All diese Eigenschaften haben mich an den Charakteren zwar gestört, es machte sie aber nicht weniger authentisch. Im Gegenteil. So sind Menschen :D Ich konnte über ihre Schwächen hinwegsehen, dafür haben sie mich nämlich sehr gut unterhalten. Die beiden hatten eine tolle Dynamik zusammen, sie hatten so eine Leichtigkeit und ich hab mich mit ihnen meistens richtig wohlgefühlt.

Die Geschichte an sich nimmt nur sehr langsam an Fahrt auf und wird auch immer wieder durch Längen ausgebremst. Sie ist aber auch voller kreativer Ideen und hat das Potential, zu einem phantastischen Abenteuer zu werden. Das brodelt noch im Untergrund, denn Band eins kommt ein wenig wie eine sehr lange Einleitung zur tatsächlichen Geschichte daher, auf die ich jetzt aber schon ziemlich neugierig bin.

Das Buch ist humorvoll geschrieben, lässt sich aufgrund des lockeren und leichten Schreibstils zügig lesen und macht definitiv Lust auf die Fortsetzungen. Das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft und es gibt noch Luft nach oben, was mich auf Band zwei hoffen lässt.

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