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Veröffentlicht am 02.01.2022

Das etwas andere Weihnachtsfest...

Swinging Bells
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Immer wieder habe ich mir vorgenommen diesen besonderen Weihnachtsroman endlich mal zu lesen und dann war Weihnachten doch wieder zu stressig. Aber nun ist es mir ja gelungen und ich kann zur sagen: herrlich ...

Immer wieder habe ich mir vorgenommen diesen besonderen Weihnachtsroman endlich mal zu lesen und dann war Weihnachten doch wieder zu stressig. Aber nun ist es mir ja gelungen und ich kann zur sagen: herrlich wie Missverständnisse einen in die Bredouille bringen können.

In der Geschichte geht es um Sandra und Thomas, bei denen an Heiligabend noch schnell ein Doppelbett abgeholt werden soll, bevor es dann endlich weihnachtlich werden soll. Doch die vermeintlichen Käufer machen es sich mit Alkohol im Wohnzimmer gemütlich und scheinen mehr Interesse an ihnen als Paar als an dem Bett zu haben. Was geht hier nur vor?

Als Leser bekommt man mit der Zeit tiefe Einblicke in die Beziehung der jeweiligen Paare. Während Leo und Elisabeth mit sich und der Welt zufrieden sind, scheinen Thomas und Sandra schon seit Jahren eher nur so neben einander her zu leben. Wo sind Liebe und Leidenschaft abgeblieben?

Das herrliche an dem Roman ist gewiss das Missverständnis, was sich sehr lange nicht aufklärt und nur der Leser weiß die ganze Zeit über alles Bescheid, was es so urkomisch macht. Auch die Marotten der Pärchen, wie sie sich gängeln, welche Schwächen und Macken sie haben, das liest sich einfach nur ungemein amüsant und als Leser findet man sich da durchaus wieder.

Ich bin kein Fan von Weihnachten, aber dieses weihnachtliche Setting war einfach nur herrlich.

Fazit: Eine Weihnachtsgeschichte, die an Ideenreichtum und Witzigkeit Ihresgleichen sucht. Uneingeschränkte Leseempfehlung. Klasse!

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Lösungen zum Umgang mit Narzissten...

Die perfiden Spiele der Narzissten
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Nachdem mir bereits "Gestatten, ich bin ein Arschloch." unfassbar gut gefiel, wollte ich mehr lesen und freute mich sehr auf dieses neue Buch. Und was soll ich sagen? Ich fühlte mich so verstanden, lebte ...

Nachdem mir bereits "Gestatten, ich bin ein Arschloch." unfassbar gut gefiel, wollte ich mehr lesen und freute mich sehr auf dieses neue Buch. Und was soll ich sagen? Ich fühlte mich so verstanden, lebte ich doch selbst jahrelang mit so einem Menschen unter einem Dach.

Das Sachbuch ist in neun lange Kapitel untergliedert, die die verschiedensten Spielarten des Narzissten behandeln, wie das Spiel um Autonomie, Macht, Versorgung und viele mehr.

Durch Fallbeispiele wird gut erklärt woran man diese Art von Mensch erkennen und wie man sich wehren oder gar mit dem Verhalten umgehen kann, um nicht gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Die Beispiele sind augenöffnend und gerade für Betroffene wie mich, sorgen sie dafür, dass man sich verstanden fühlt.

Auch gut gefallen haben mir die erklärenden Zeichnungen im Buch, das sorgt für Abwechslung beim Lesen und noch mehr Verstehen.

Im jeweiligen Kapitel gibt es außerdem zahlreiche Tipps, die man dann später im Umgang mit Narzissten benutzen kann und ich muss gestehen, dass ich mir dieses Buch vor 10 Jahren gewünscht hätte, um schneller zu erkennen in was für einer Spirale ich mich befinde. Wohlmöglich wäre mir dann die ein oder andere Verletzung erspart geblieben. Zudem merkt man durch die Tipps, dass man auch sein eigenes Verhalten anpassen muss, wenn man einen Narzissten nicht triggern möchte.

Fazit: Unglaublich hilfreich und aufbauend, weshalb ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen kann. Ein ungemein wichtiges Sachbuch zu einem Thema, dass gesellschaftlich nicht wirklich beleuchtet wird.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Wie gewonnen, so zerronnen...

Die Enkelin
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Bernhard Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten begeistern können und auch auf diese war ich sehr gespannt und ich bekam wie immer mehr als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um Kaspar, ...

Bernhard Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten begeistern können und auch auf diese war ich sehr gespannt und ich bekam wie immer mehr als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um Kaspar, der seine Frau verliert. In ihren Unterlagen deckt er ein Geheimnis auf, denn sie hat eine Tochter. Er begibt sich auf die Suche. Was wird er finden? Wird er sie finden und wird sie überhaupt Kontakt haben wollen?

Der Roman startet direkt mit einem Paukenschlag, denn Ehefrau Birgit stirbt. Da musste ich schlucken und dachte mir: das wird wohl eine Achterbahnfahrt der Gefühle und so kommt es dann auch.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Wir erleben die Vergangenheit, in der sich Birgit und Kaspar kennenlernen, sowie die Gegenwart in der Tochter und Enkelin auf den vermeintlichen Großvater treffen. Jeder Part ist für sich spannend und berührend.

Schlink hat mich vor allem ergriffen mit dem nüchtern beschriebenen Rechtsextremismus. Hier hätte ich gern die betroffenen Protagonisten geschüttelt und ihnen die Augen geöffnet. Es kam sehr gut rüber wie verblendet man sein kann, wenn man nichts anderes kennt und dies als Wahrheit ansieht.

Dem Autor gelingt es zudem darzustellen, dass das Leben eben selten eitel Sonnenschein ist und dass eben auch Partner vor einander Geheimnisse haben können.

Für mich eine intensive Geschichte, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Gute Unterhaltung, die auch zum Nachdenken anregt.

Fazit: Ein berührender Roman über die Wege von Familienbanden, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Klasse!

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Harter Tobak, der unter die Haut geht...

Schwarzes Herz
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Ich wollte dieses Buch nicht lesen aufgrund des Buchmesse- Eklats, sondern weil ich der Autorin schon seit langer Zeit auf Twitter als "Quattromilf" folge und sehr neugierig drauf war. Und was soll ich ...

Ich wollte dieses Buch nicht lesen aufgrund des Buchmesse- Eklats, sondern weil ich der Autorin schon seit langer Zeit auf Twitter als "Quattromilf" folge und sehr neugierig drauf war. Und was soll ich sagen? Ich wurde regelrecht weggesprengt von diesem Werk.

In der Geschichte geht es um eine farbige, namenlose Ich- Erzählerin, die alltäglich mit Rassismus zu kämpfen hat und parallel auch noch massiv unter einer toxischen Beziehung leidet. Wenn schon schlimm, dann aber doppelt hart. Dies sollte man vor Lektürestart wissen, denn das Geschilderte kann einen enorm triggern und emotional berühren. Bei mir war dies jedenfalls der Fall.

Der Roman hat mir enorm viel gegeben, da ich nun viel besser weiß als weiße Frau, wie sich Rassismus in etwa anfühlen muss und was man besser machen kann als die im Buch dargestellten weißen Akteure. Vieles passiert so unbedacht und könnte durch Aufmerksamkeit viel Kummer und Schmerz vermeiden.

Da ich selbst jahrelang in einer toxischen Beziehung gefangen war, habe ich die Ich- Erzählerin sehr intensiv gefühlt und sie unglaublich gut verstanden. Wer nicht selbst so etwas erlebt hat, der kann das nur schwer nachvollziehen warum man das alles aushält.

Die derbe Sprache empfand ich nicht unbedingt als anstrengend, transportiert sie doch sehr anschaulich was gemeint ist.

Das Geschilderte hat mich sehr oft schlucken lassen, weshalb ich den Roman nicht in einem Rutsch lesen konnte. Ich musste immer mal wieder innehalten und das Gelesene verdauen.

Fazit: Ein Buch, was lange im Gedächtnis bleiben wird und für mich ein Lesehighlight im Jahr 2021 ist. Absolute Leseempfehlung. Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Das Landleben in all seinen Facetten...

Wildtriebe
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Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau wie ich zu diesem Roman gekommen bin. Etwas zu oft in der Werbung gesehen vielleicht oder die Blumen auf dem Cover haben mich angesprochen, aber niemals im Leben ...

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau wie ich zu diesem Roman gekommen bin. Etwas zu oft in der Werbung gesehen vielleicht oder die Blumen auf dem Cover haben mich angesprochen, aber niemals im Leben habe ich erwartet, was mir hier geboten wird.

In der Geschichte geht es um den Betchens- Hof, auf dem drei Generationen leben. Da ist Lisbeth, die den Hof einst geerbt hat, ihre Schwiegertochter Marlies und Enkelin Joanna. Was bedeutet den Frauen der Hof und wie lebt jede ihr Leben? Ist der Dorfklatsch wirklich immer ausschlaggebend und sind die Hoftiere gar wichtiger als die Bauern, die sich um sie kümmern?

Selten hat mich ein Buch so berührt wie dieses. Das Erzählte hat mich so oft an das Leben meiner Großmutter väterlicherseits erinnert, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte und in Erinnerungen geschwelgt habe.

Im steten Wechsel erleben wir mal aus der Sicht von Marlies, mal aus der Sicht von Lisbeth wie sie das Leben auf dem Hof empfinden, was ihnen wichtig ist und was sie gern ändern wollen, aber durch äußere Zwänge sich nicht trauen. Die Schicksale dieser beiden Damen haben mich ergriffen, denn nur wenige Worte oder andere Taten hätten ihnen das Leben so viel leichter machen können. Und dennoch ist ihr Handeln so menschlich und so nachvollziehbar, denn wer will schon gern anecken, wenn er eigentlich harmoniebedürftig ist?

Ute Mank gelingt es hier vortrefflich das Lebenleben im Wandel der Zeit zu beschreiben. Zum einen erlebt man als Leser, was auf dem Hof alles zu tun ist. Zum anderen spürt man, dass sich die Gesellschaft um die Frauen drumrum verändert, mehr möglich zu sein scheint, man nach den Sternen greifen könnte, wenn man es nur wollen oder sich trauen würde.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Man kommt flüssig voran, die Figuren sind übersichtlich und man weiß stets wo man gerade ist. Die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben mir keine Schwierigkeiten bereitet.

Fazit: Ein toller Familienroman, der gelesen gehört. Ich musste mich arg zusammenreißen, dass mir beim Lesen nicht die Tränen kommen. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Spitzenklasse!

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