Berührende Geschichten aus einem erfüllten Leben
Wie schon seine treueste Leserin, Margit Helten, in ihrem Vorwort schreibt, öffnet Rüdiger Marmulla in dem schmalen Bändchen mit dem Titel „Der Abenteuergarten“ die Tür zu seiner Persönlichkeit – mehr ...
Wie schon seine treueste Leserin, Margit Helten, in ihrem Vorwort schreibt, öffnet Rüdiger Marmulla in dem schmalen Bändchen mit dem Titel „Der Abenteuergarten“ die Tür zu seiner Persönlichkeit – mehr als nur einen Spalt breit! Er tut dies in kurzen Geschichten, Anekdoten, manchmal wenig mehr als Eindrücken, Gedankensplittern, die allesamt mit ihm und seinem Leben zu tun haben. Und in der Tat, am Ende hat man das Gefühl, ihn zu kennen, selbst wenn man bislang noch keine seiner zahlreichen Veröffentlichungen gelesen hat, auf die man freilich während des Lesens neugierig wird, von denen man schließlich das eine oder andere auf seine Leseliste setzt.
Ich habe genau das getan, so wie ich schon nach den ersten paar Geschichten weitere Auskünfte über den Autor eingeholt habe; und was ich da herausfand über ihn und sein Leben, erstaunte mich zunächst, verblüffte mich, wiewohl ich , nachdem ich das Büchlein zuklappte – für den Moment nur, denn es wird sich die Gelegenheit ergeben, die eine oder andere Geschichte wiederzulesen, wird mir gar ein Bedürfnis sein -, fanden das, was ich über Rüdiger Marmulla recherchiert hatte und meine Eindrücke, die ich nach beendeter Lektüre von ihm gewonnen hatte, nahtlos zusammen. Es war stimmig, es passte! Authentizität, so spürte ich, ist das, was den Autor, sein Werk und sein Leben kennzeichnet.
Ohne Schwierigkeiten kann man das Kind, das er einmal war in seinem Abenteuergarten, den er zu Beginn der Geschichtensammlung betritt, und der sein Bild vom Himmel widerspiegelt – damals wie heute - in dem nicht mehr jungen Mann erkennen, der nach langen Jahren, als Abschluss seiner Reminiszenzen gleichsam, diesen Garten erneut betritt. Und er muss nur die Augen schließen, dann sind sie wieder da, die Bilder von einst, die Menschen, in deren Geborgenheit er aufwachsen konnte, die bereits ihren Erdenweg vollendet haben, aber stets Teil von ihm geblieben sind – bis zum Wiedersehen in einem anderen, einem ewigen Abenteuergarten.
Die in klarer, schöner Sprache verfassten kleinen Geschichten, die ich mit Bedacht gelesen habe, denn jedes Durchhasten verbietet sich, haben mich berührt und nicht zuletzt auch dazu gebracht, über mein eigenes Leben nachzudenken. Zur gleichen Generation wie der Autor gehörend, kam mir so vieles, an das er sich erinnert, sehr vertraut vor, obschon sich unsere Sichtweisen naturgemäß unterscheiden. Tatsächlich war mir manchmal so, als führte mich jemand zu meinen eigenen Erinnerungen zurück, zu meinem eigenen, ganz persönlichen Abenteuergarten. Und das ermutigte mich, tiefer zu schauen, längst vergessen geglaubte Details aus meinem Leben ans Tageslicht kommen zu lassen, darüber nachzusinnen, sie einzupassen in ein Gesamtbild, das mein Leben ist, das Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen lässt und Zukunft verspricht.
Danke, Rüdiger Marmulla, für diesen kleinen Schatz, den Sie vertrauensvoll in die Hände Ihrer Leser gelegt haben!