Tolle, facettenreiche Geschichte
Albertos verlorener GeburtstagTinos Vater hatte einen schlimmen Unfall und ob er überleben wird ist unklar, als Tino zu seinem Opa Alberto kommt. Der Junge hat große Angst um seinen Vater und benötigt dringend Ablenkung. Daher machen ...
Tinos Vater hatte einen schlimmen Unfall und ob er überleben wird ist unklar, als Tino zu seinem Opa Alberto kommt. Der Junge hat große Angst um seinen Vater und benötigt dringend Ablenkung. Daher machen sich die beiden auf die Suche nach Albertos Geburtstag und seiner Vergangenheit, die ausgelöscht zu sein scheint.
Absolut warmherzig und trotzdem spannend, erzählt Rosie Albertos Lebensgeschichte. Die Autorin wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Hier sind die verschiedenen Zeitebenen deutlich voneinander abgegrenzt, sodass beim Lesen keinerlei Verwirrung entsteht. Während die Gegenwart vorwärts geschildert wird, wird die Vergangenheit rückwärts und aus verschiedenen Sichten erzählt. Die Ebenen verwebt die Autorin so gekonnt, dass ich zwischenzeitlich gerne den Hut ziehen wollte! Die Charaktere sind in Großteilen sehr sympathisch und die wenigen, die es nicht sind, sind auch gut gelungen. Der spanische Bürgerkrieg ist gut dargestellt, sodass man auch dann alles versteht, wenn man im Geschichtsunterricht nicht sehr aufmerksam war ;) Die bildhafte Sprache lässt vor dem inneren Auge das schöne Spanien aufleben. Die Familiengeschichte ist einfach herzerwärmend, dramatisch, emotional, liebenswürdig, tiefgründig - so facettenreich, wie nun mal Familie sein kann.
Das Ende ist irgendwie etwas kitschig, aber noch in einem vertretbaren Maß (wenn es mir persönlich so auch nicht ganz gefiel), sodass ich gerne fünf Sterne vergebe. Gerne hätte ich noch mehr von der tollen Enkel-Großvater-Beziehung gelesen…