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Veröffentlicht am 08.05.2022

Der Abschluss einer wunderschönen Reihe

Das Haus am Deich – Sicherer Hafen
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Klappentext:

„1961: Der Mauerbau droht die langjährigen Freundinnen Frida und Erna zu trennen. Denn Erna lebt jetzt in Berlin, wo sie eigentlich neue Freiheit zu finden hoffte. Als ihr und ihrer Familie ...

Klappentext:

„1961: Der Mauerbau droht die langjährigen Freundinnen Frida und Erna zu trennen. Denn Erna lebt jetzt in Berlin, wo sie eigentlich neue Freiheit zu finden hoffte. Als ihr und ihrer Familie die Flucht in den Westen gelingt, erweist sich Frida als starke Stütze. Dabei ist auch deren Leben voller Schicksalsschläge: Als ein Jahr später eine schwere Sturmflut die Nordseeküste trifft, wachsen in ihr Zweifel, ob sie an diesem Ort, geprägt von Wind und Meer, alt werden will. Doch in den Stürmen des Lebens geben ihr letztlich nur zwei Dinge Halt: ihre Freundschaft zu Erna und das Haus am Deich, ihr sicherer Hafen.“



Mit dem dritten Band der Reihe „Das Haus am Deich - Sicherer Hafen“ geht nun eine wunderbare Trilogie zu Ende. Im letzten Band erzählt uns Regine Kölpin nochmal mit viel Spannung, gut ausgefeilten Protagonisten und einer stimmigen und runden Handlung den letzten Akt von Frida und Erna. Die Zeiten haben sich geändert, die Damen gehen ihren eigenen Weg aber dennoch umgibt sie ein unsichtbares Band der Freundschaft - egal wie weit sie von einander entfernt sind. Auch im letzten Teil der Reihe ist der Lokalkolorit wieder sehr hoch und die bildhaften Beschreibungen bilden den perfekten Rahmen. Kölpin verbindet auch hier wieder Geschichte und Lebensgeschichten gekonnt und verwebt diese miteinander, auch wieder ohne Kitsch und Schmalz. Das Leben bietet nicht immer Sonnenschein und jeder muss seine Erfahrungen im Leben machen und genau so ergeht es Erna und Frida. Egal ob Haupt- oder Nebendarsteller, alles hat einen runden Verlauf und bietet dem Leser eine ausgezeichnete Lesemöglichkeit. Der Spannungsbogen ist gekonnt aufgebaut und wirkt realistisch. Wenn man wie ich hier an genau diesem Schauplatz der Geschichte wohnt, sind schwere Sturmfluten bekannt und ja, wer mal eine oder mehrere mitgemacht hat, weiß welche Bedrohung das werden kann. Kölpin hat hier nicht übertrieben. Wenn der „Blanke Hans“ sich zeigt, wird man ehrfürchtig und kann Frida mit ihrer Angst nur zu gut verstehen. Auch wenn heute die Deiche höher sind als damals, die Angst bleibt. Und genau so eine Flut wird in der Geschichte zu einer gewissen Metapher: egal welche Wellen des Lebens kommen mögen, die Freundschaft zwischen Frida und Erna hält allem stand, auch wenn es noch so hart scheinen mag. Sie finden das doch etwas kitschig? Mitnichten! Wie gesagt, der Stil der Geschichte ist eindeutig anspruchsvoller als das Cover auf den ersten Blick vermuten mag und genau das macht die Geschichte so lesenswert und besonders. Ich vergebe gern 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.04.2022

4,5 Sterne

Töchter der Speicherstadt – Der Duft von Kaffeeblüten
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Klappentext:

„Hamburg 1889: Als die junge Brasilianerin Maria den Kaffeehändler Johann Behmer heiratet, fühlt sie sich fremd in Hamburg und einsam in Johanns zerstrittener Familie. Doch Maria ist eine ...

Klappentext:

„Hamburg 1889: Als die junge Brasilianerin Maria den Kaffeehändler Johann Behmer heiratet, fühlt sie sich fremd in Hamburg und einsam in Johanns zerstrittener Familie. Doch Maria ist eine Kämpferin, und als Tochter eines Kaffeeplantagenbesitzers liegt ihr das »schwarze Gold« im Blut. Begierig lernt sie in der neu eröffneten Speicherstadt alles, was man über den Handel mit dem Luxusgut wissen muss. Schon bald erweist sie sich als kluge Geschäftsfrau. Aber dann beginnt der Erste Weltkrieg, der Kaffeehandel kommt fast zum Erliegen, und Maria merkt, dass jemand in der Familie ihren Mann aus der Firma drängen möchte …“



In der heutigen Zeit dreht es sich in der Buchwelt entweder um Tee, Ärzte, Krankenschwestern oder um Kaffee. Hamburg und Kaffee gehören zusammen wie das Amen in der Kirche und es ist für Autoren nicht gerade leicht diese Themen, wenn sie denn bereits von anderen Autoren ebenfalls behandelt worden sind, gekonnt zu verpacken und sich somit aus dieser Masse abzuheben. Anja Marschall hat es versucht und es ist ihr sehr gut mit ihrem Auftakt „Töchter der Speicherstadt“ gelungen. Ihre Protagonistin Maria schließt man schnell ins Herz, man spürt ihr Temperament und ihre brasilianischen Wurzeln und das ist gut so. Die Geschichte rund um sie und ihren Mann Johann und dem Kaffee ist der rote Faden und dieser zieht sich elegant bis hin zum Ende des Buches durch. Der Spannungsbogen ist wirklich gekonnt gezogen und somit erweist sich die Geschichte als echter Pageturner. Es gibt die Guten und es gibt die Bösen, es gibt Frieden und es kommt der Krieg. Die Zeiten werden hart und es wird noch härter kommen. Maria wird zur Kämpferin und auch zur Vorreiterin der Frauen der damaligen Zeit. Was hier ebenso aus dem Kaffee-Nebel heraussticht sind die bildhaften Beschreibungen. Marschall vergisst hier nicht den Kaffeeduft den Lesern immer wieder unter der die Nase zu reiben, wie es bei anderen Autoren gern mal der Fall ist. Als Leser erleben wir nicht nur die Geschichte der Familie Behmer sondern auch eine ganzen Menge zum Kaffee-Handel der damaligen Zeit.

Der Rahmen für die Geschichte ist sehr gut gewählt und ich bin gespannt ob er Anspruch sich auch in den nächsten beiden Bänden der Trilogie fortsetzen wird! Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.01.2022

4,5 Sterne

Die Harfenspielerin
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Klappentext:

„Norwegen, 1905. Ane Solingen hat mit ihrem Mann Hans das Glück gefunden. Zurückgezogen im Wald, ganz im Einklang mit der Natur, leben sie auf einem kleinen Gehöft. Doch eines Tages kommt ...

Klappentext:

„Norwegen, 1905. Ane Solingen hat mit ihrem Mann Hans das Glück gefunden. Zurückgezogen im Wald, ganz im Einklang mit der Natur, leben sie auf einem kleinen Gehöft. Doch eines Tages kommt Hans bei einem Gewitter ums Leben. Zu Anes Überraschung kümmern sich die Dorfbewohner rührend um sie. Sie machen ihr ein Geschenk, das ihr Leben für immer verändern wird: eine Harfe.



Ane entdeckt ihr Talent für das märchenhafte Instrument. Schwanger mit Hans' Kind beginnt sie, an eine glückliche Zukunft zu glauben. Als das Schicksal erneut zuschlägt, begibt sie sich auf eine mutige Reise mit ungewissem Ausgang – immer begleitet vom Zauber der Musik, die ihr Herz auch in düsteren Zeiten zum Klingen bringt.“



Autorin Laila Brenden hat die Geschichte „Die Harfenspielerin“ verfasst. Nicht nur das Instrument gibt zarte Töne von sich, sondern auch die Autorin an ihre Leserschaft. Sie nimmt uns mit noch Norwegen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die bildhaften Beschreibungen machen es dem Leser leicht sich in die Natur und die Seelen der Dorfbewohner zu denken. Die Figuren werden ruhig und unaufgeregt dargestellt, erhalten von Seite zu Seite immer mehr Farbe und Kontrast und entwickeln sich behände immer weiter. Ane und ihre Geschichte rund um den Verlust von Hans sind der rote Faden, bzw. die Haupttonleiter der Geschichte, die nicht nur Emotionen inne hat, sondern auch genügend Tragik. Um der Trauer um Hans‘ zu entschwinden kommt das Geschenk, eine Harfe, der Dorfbewohner irgendwie gerade richtig. Es heißt immer „Die Töne einer Harfe sind die Stimmen der Engel“ bzw. ihre Saiten sind aus Engelshaar und können deshalb so liebliche Töne erzeugen…Auch wenn wir Leser es besser wissen, ist ihr Klang doch wahrlich immer wieder bezaubernd. Ab einem gewissen Punkt meint man wirklich, man hört im Unterbewusstsein zarte Harfenklänge, gerade wenn Ane darauf spielt. Der Roman hat eine gewisse Sphäre die weder kitschig noch überladen ist. Brendens Wortwahl ist hier sehr stimmig und ihr Ausdruck verleiht der Geschichte den richtigen Touch.

Einen halben Stern Abzug gibt es für das Taschenbuch-Format und das Cover. Hier wäre ein Hardcover und ein „feineres“ Cover, meines Erachtens, besser gewesen, aber das ist alles Ansichtssache. 4,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 29.12.2021

4,5 Sterne

Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund
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Klappentext:

„Ein norwegisches Tal im Jahr 1880: Der junge Pfarrer Kai Schweigaard will in Butangen eine neue Kirche bauen. Dafür muss die 700 Jahre alte Stabkirche weichen. Mit ihr die beiden Glocken, ...

Klappentext:

„Ein norwegisches Tal im Jahr 1880: Der junge Pfarrer Kai Schweigaard will in Butangen eine neue Kirche bauen. Dafür muss die 700 Jahre alte Stabkirche weichen. Mit ihr die beiden Glocken, denen übernatürliche Kräfte zugeschrieben werden. Und die auf Gedeih und Verderb zusammenbleiben müssen – wie die beiden Hekne-Schwestern, siamesische Zwillinge, zu deren Gedenken sie vor langer Zeit gestiftet wurden. »Eines Tages wirst du dafür bluten«, prophezeit die Hekne-Nachkommin Astrid, die sich vergeblich für den Erhalt des Glockenpaars einsetzt. Das Unglück nimmt seinen Lauf. Astrid stirbt im Kindbett nach der Geburt von Zwillingen, von denen angeblich nur einer überlebt, Jehan. Den Pfarrer plagen Schuldgefühle. Wie lässt sich das Glockenpaar zurückgewinnen? Die Legende sagt, dass nur zwei »Folgebrüder«, also Zwillinge?, die Glocken wiedervereinen können.“



Weiter geht es mit der Geschichte der Schwesternglocken. Autor Lars Mytting nimmt uns ab der ersten Seiten komplett wieder mit ins Geschehen und wir sind sofort wieder „Dorfbewohner“. Seine Art und Weise Mystik, alte Traditionen und Sagen, viele Charaktere, der rote Faden an sich und dann auch noch Natur in einem Buch vernünftig und sinnig zu vereinen ist grandios - das kann ich nicht anders sagen. Er weiß genau, wo es richtig ist aufzuhören oder eben anzufangen. Er spinnt ein riesiges Geflecht an Personen, jede davon kommt zu Wort und erzählt ihre Geschichte, aber dennoch harmoniert alles zusammen und wirkt nicht zu viel oder zu verworren. Mytting zeigt dem Leser aber auch Strukturenwandel der damaligen Zeit auf und wir erleben im Dorf eine kleine Revolution. Und dann sind da natürlich auch noch die Glocken. Sie klingen auf blauschwarzem Grund des Sees und der Drang nach ihrer „Auferstehung“ ist groß. Sie müssen wieder ans Tageslicht und ihren Dienst erfüllen wie es ihnen aufgetragen wurde. Nur ist das sinnvoll? Ist das gut für die Menschen? Als Leser wird man hier gefordert und das macht unheimlich Spaß. Man fiebert mit den Charakteren mit, man fiebert mit den Glocken mit und weiß nicht so recht ob das überhaupt gut ist. Alte Sagen und Geschichten ranken sich durch die Seiten und nehmen einen ein. Man ist gebannt, gefesselt und akzeptiert viel, was der menschliche Verstand vielleicht regulär verweigern würde. Und dann kam das dicke Ende, im wahrsten Sinne….es war unnötig, es kam zu schnell und vor allem nahm mir den Zauber der Geschichte. Es war unrealistisch, es war eigentlich nicht möglich und hatte etwas von einer unglaubwürdigen Situation. Nein, ausgezeichnet war diese Geschichte für mich nicht, denn genau wegen dem Ende verblasst meine Euphorie. Ich vergebe 4,5 Sterne für Teil 2 der Trilogie und bin sehr gespannt auf Band 3 und auf die Glocken und auf…ach so viel! Ich hoffe nur, Mytting unterlässt solche schnellen Schlüsse!

Veröffentlicht am 11.10.2021

4,5 Sterne

Eine Prise Meersalz
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Klappentext:

„Ist diese Frau verrückt? Die Zelte in Deutschland abzubrechen, um mit knapp fünfzig Jahren und ohne Rücklagen auf Mallorca neu anzufangen – das klingt naiv. Nach einem Wagnis. Nach einem ...

Klappentext:

„Ist diese Frau verrückt? Die Zelte in Deutschland abzubrechen, um mit knapp fünfzig Jahren und ohne Rücklagen auf Mallorca neu anzufangen – das klingt naiv. Nach einem Wagnis. Nach einem Traum. Nach dem ganz großen Abenteuer.

Nanni Burba hat 2006 den Sprung gewagt. Mit viel Arbeit, Einfallsreichtum und einem Sack voll Optimismus, aber auch mit Rückschlägen und Enttäuschungen bauten sich die erfahrene Gastronomin und ihr Mann eine Existenz auf. Seit 15 Jahren lebt und arbeitet Nanni Burba da, wo andere Urlaub machen. Im Frühjahr 2020 scheint endlich alles perfekt zu laufen. Und dann kommt Corona …

Mit Humor und Herz erzählt Nanni Burba die unglaubliche Geschichte ihrer Auswanderung und von der einzigartigen mallorquinischen Mentalität. Wir lernen prekäre Jobs, komplizierte Vermieter und geniale Geschäftsideen kennen. Und außerdem verrückte Millionärinnen, verlassene Hunde, verpeilte Gäste, verbotene Liebe und versonnene Momente am Meer. Und wir bangen bis zum Ende: Werden Nanni und ihre Trauminsel es trotz Corona schaffen?“



Für die einen mag Autorin Nanni Nurba ihre Midlifecrisis voll auskosten, für die anderen ist sie Vorbild, denn sie hat sich ihren Lebenstraum erfüllt - nach Mallorca gehen und ein Leben neu aufbauen. Ja, Nanni will Altlasten zurücklassen und wagt den großen Schritt nach vorn. Ihre Beschreibungen lesen sich dabei flüssig und verständlich. Sie beschreibt viel und lässt uns Leser nochmal indirekt an diesem großen „Ding im Leben“ teilhaben. Auch hier stellen wir schnell fest und eben auch Nanni, es ist nicht alles Gold was glänzt und auch auf Mallorca muss man hart kämpfen um zu überleben. Als dann noch im Jahr 2020 Corona dazu kommt, scheint alles auf Messers Schneide zu stehen…Ab diesem Zeitpunkt mutet diese Geschichte fasst einem Krimi gleich und man wird als Leser immer neugieriger und gespannter…“

„Überraschen lassen auf das was da kommt“ lautet da die Devise.

Ich habe diese kurzweilige Geschichte wahrlich genossen und vergebe 4,5 von 5 Sterne!