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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Das große Geschäft mit unerfüllten Wünschen

Frische Wunden
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Die grausam zugerichtet Leiche einer jungen Frau wird im Würzburger Stadtwald gefunden - ihr Schädel an einem Baumstamm zertrümmert und mit einer Babydecke bedeckt. Die Untersuchungen ergeben, dass die ...

Die grausam zugerichtet Leiche einer jungen Frau wird im Würzburger Stadtwald gefunden - ihr Schädel an einem Baumstamm zertrümmert und mit einer Babydecke bedeckt. Die Untersuchungen ergeben, dass die Frau erst kürzlich ein Kind zur Welt gebracht hat. Für das Team um Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund beginnt die fieberhafte Suche nach dem Baby und den Mörder...
Der Autorin ist es wunderbar gelungen ein schwieriges Thema zu einem flüssig zu lesenden und extrem spannenden Thriller zu verwandeln. Dabei verknüpft sie geschickt verschiedene Schicksale und verdeutlicht gekonnt die Hoffnung sowie Verzweiflung die letztendlich zu dieser grausamen Tat führen. Das florierende Geschäft mit dem sehnsüchtigen Wunsch bringt in Folge Reaktionen hervor, mit denen niemand rechnete.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Makaber und vielschichtig

TEAM HELSINKI
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Vor der Villa des reichen Unternehmers Lemusoja wird in einem firmeneigenen Container eine tote Frau gefunden - welche unter unvorstellbaren Qualen ertrunken ist, als dieser mit Wasser vollgepumpt wurde... ...

Vor der Villa des reichen Unternehmers Lemusoja wird in einem firmeneigenen Container eine tote Frau gefunden - welche unter unvorstellbaren Qualen ertrunken ist, als dieser mit Wasser vollgepumpt wurde...
Das Team Helsinki um Paula Pihlaja steht vor einem Rätsel.
Ich bin gut in die Geschichte gekommen und das Ermittlerteam ist mir sehr sympathisch. Die Familie Lemusoja bedient zwar klar das typische Klischee der Reichen, dies jedoch ohne abgedroschen zu wirken.
Bemerkenswert ist der Fokus auf Details wie den ausgebrochen Nagel, die die Qualen des Opfers mehr als verdeutlichen. Der Motive gibt es viele, so das nach und nach einige Personen in den Fokus der Ermittlungen geraten. Einige Ansätze sind dabei so offensichtlich, dass sie bereits dadurch aus den weiteren Betrachtungen ausgeklammert werden können.
Mit den Schilderungen um die private Paula bietet sich zusätzlich zu der Tat noch ein sehr interessanter zweiter Handlungsstrang .
Das Ende hat es ganz schön in sich, da dort viele Theorien völlig über den Haufen geworfen und somit ausgeschlossen werden. Aber gerade das macht meines Empfindens nach einen guten Krimi aus.
Im Gegensatz zu den Meinungen anderer Lesern, empfand ich dieses Buch somit keinesfalls langweilig oder spannungslos. Einzig die finnischen Namen erschwerten das sofortige Verständnis etwas. Ein Personenverzeichnis zu Beginn wäre wünschenswert gewesen.
Ein spannendes Buch, welches ich gern empfehle.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Mystisch atmosphärischer Thriller

Eis. Kalt. Tot.
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Kopenhagen wird durch einen grausamen Mord erschüttert: als Fabelwesen drapiert wird das Mordopfer zur Schau gestellt. Die Polizei ermittelt fieberhaft, die Presse im Nacken als bereits ein weiterer Toter ...

Kopenhagen wird durch einen grausamen Mord erschüttert: als Fabelwesen drapiert wird das Mordopfer zur Schau gestellt. Die Polizei ermittelt fieberhaft, die Presse im Nacken als bereits ein weiterer Toter aufgefunden wird.
Erst mit der Hilfe der Super-Recognizerin Marit Rauch findet sich ein Zusammenhang und eine Spur, die in die Kälte der Gletscherlandschaft Grönlands führt...
Eiskalt war mir auf jeden Fall beim Lesen des Buches und dies nicht nur durch die gelungene Atmosphäre, sondern auch durch die abscheulichen Morde.
Charakterstark und herrlich unkonventionell sind die weiblichen Protagonisten; sowohl Kommissarin Kirsten Vinther als auch Marit entsprechen eher dem Antihelden, doch gerade diese Macken, Ecken und Kanten machen sie so herrlich menschlich. Dagegen wirkt Kirstens neuer Kollege, Jesper Bæk, richtig farblos.
Während ich die Informationen über die Mythologie und Sagen der Inuuit sehr interessant und spannend fand, enttäuschte mich die Auflösung zum Ende jedoch sehr. Das Motiv ist auch da letztendlich "nur" sehr gewöhnlich.
Fazit: Spannende Geschichte mit einer interessanten Thematik - bis auf das eher enttäuschende Ende absolut lesenswert. Zieht Euch warm an

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Wie eine kleine Entscheidung Leben verändert

Schweigende Seele
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Um mit ihrem Freund Nick ungestört zu sein, schickt Lisa ihren dreizehnjährigen Bruder Ben vor die Tür. Als sie ihn holen will, ist er verschwunden und alle Suchen sind und bleiben ergebnislos.
Drei Jahre ...

Um mit ihrem Freund Nick ungestört zu sein, schickt Lisa ihren dreizehnjährigen Bruder Ben vor die Tür. Als sie ihn holen will, ist er verschwunden und alle Suchen sind und bleiben ergebnislos.
Drei Jahre später taucht er stark traumatisiert wieder auf, verrät allerdings nichts über seine Entführerin, vor der er sich extrem fürchtet. Lisa schwankt in ihrer Freude über seine Rückkehr bzw. ihren Schuldgefühlen und möchte ihm zu gern helfen. Als dann drei Jungen ermordet aufgefunden sieht sie darin eine Warnung der Entführerin und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, was sie selbst in große Gefahr bringt.
Der erste Eindruck nach dem Auslesen des überaus fesselnden Buches ist positiv. Doch je länger ich darüber nachdenke, umso mehr kleine Unstimmigkeiten fallen mir auf. Es sind Kleinigkeiten die die Geschichte, mit einer durchaus interessanten Grundidee, zu konstruiert wirken lassen. Jedoch möchte ich hier nicht spoilern.
Ein Eyecatcher sind die herunterlaufenden Bluttropfen zu Beginn eines jeden neuen Kapitels.
Auf jeden Fall ein sehr spannendes Buch, was ich nicht aus der Hand legen konnte, dessen Ende mich allerdings nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Realität oder Einbildung?

Die erste Frau
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Hannah verliebt sich in den charmanten Thomas und zieht kurz nach dem Kennenlernen Hals über Kopf zu ihm und seinen Sohn Ben an den Bodensee. Beide haben einen schweren Verlust zu verkraften, denn Thomas ...

Hannah verliebt sich in den charmanten Thomas und zieht kurz nach dem Kennenlernen Hals über Kopf zu ihm und seinen Sohn Ben an den Bodensee. Beide haben einen schweren Verlust zu verkraften, denn Thomas erste Frau Katharina verschwand vor zwei Jahren spurlos. Seitdem ist Ben verstummt.
Von Thomas berufsbedingt oft allein gelassen fühlt sich Hannah in diesem Haus immer unbehaglicher, beschleicht sie das Gefühl, das etwas Schreckliches mit Katharina passiert sein muss - hat Thomas sie ermordet?
Und welche Rolle spielt die seltsame Haushaltshilfe Rachel?
Abgesehen von den etwas realitätsfernen Handlungen Hannahs (zieht zu Thomas ohne ihn richtig zu kennen und lebt dort eher in den Tag hinein, als sich beispielsweise um eine Arbeitsstelle zu bemühen) ist "Die erste Frau" ein gut durchdachter atmosphärischer Thriller. Im gleichen Zug wie Hannah sich immer unwohler fühlt, wurde ich misstrauischer gegenüber den Akteuren, aber auch Hanna. Ist alles nur ihrer Einbildung und blühender Fantasie entsprungen bzw. wenn nicht, wer könnte für den "Spuk" verantwortlich sein? Jede ihrer logischen Überlegungen und Rückschlüsse wird durch ebenfalls so plausible Erläuterungen Thomas' erklärt. Damit spielt Rebecca Russ sehr gelungen mit der Wahrnehmungsvermögen des Lesers, was noch von einem überraschenden Ende getoppt wird.
Ein Stern Abzug für Hannas zu offensichtliche Naivität, ansonsten ein empfehlenswertes Buch.

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