Ein Roman wie ein Gemälde
In Zeiten des TulpenwahnsDieser Roman spielt im so genannten Goldenen Zeitalter in Holland. In der Geschichte, die erzählt wird, geht es um den Gärtner Nicolaes Verbeeck und seine Tochter Margriet. Nicolaes hat bei einem Brand ...
Dieser Roman spielt im so genannten Goldenen Zeitalter in Holland. In der Geschichte, die erzählt wird, geht es um den Gärtner Nicolaes Verbeeck und seine Tochter Margriet. Nicolaes hat bei einem Brand seine Frau verloren. Er wurde dabei schwer verletzt. Die Brandnarben in seinem Gesicht erinnern ihn immer wieder an die Tragödie, als er seine kleine Tochter aus den Flammen trug, seine Frau jedoch nicht retten konnte.
Inzwischen ist die damals Zweijährige zu einer schönen jungen Frau herangewachsen. Margriet ist Nicolaes‘ Ein und Alles. Sein Kind möchte er glücklich sehen,und als sich Margriet verliebt, lässt er nichts unversucht, sie mit einer angemessenen Mitgift auszustatten. Nach langem Zögern wagt er es, in den damals florierenden Handel mit Tulpenzwiebeln einzusteigen. Es war die Zeit im 17. Jahrhundert, als mit Tulpenzwiebeln spekuliert wurde und die Preise ins Unermessliche stiegen. Der Roman hat seinen Titel völlig zurecht, denn das, was damals in Holland ausgebrochen war, konnte man wahrlich nur als „Tulpenwahn“ bezeichnen. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf…
Es ist ein eher leiser Roman, der auf schöne, ausdrucksstarke Bilder setzt. Viele Szenen sind so wunderbar und vollkommen beschrieben, dass man sie wie ein Gemälde vor sich sieht und die Atmosphäre spürbar wird. Daneben kann die Geschichte jedoch auch mit sehr viel Spannung aufwarten, und auch wenn sich so manche Dramen abspielen, so sind diese nie reißerisch dargestellt, sondern fügen sich schicksalsergeben in die Handlung ein. Es ist eine Geschichte mit intensiv gezeichneten Charakteren, und auch wenn sie kein klassisches Happy End zu bieten hat, so ist ihr Ausgang für mein Empfinden realistisch und absolut passend. Ich habe in diesem Roman Liebe und Freude aber auch Trauer und Leid erlebt, und die Geschichte hallt immer noch stark in mir nach. Das Buch stellt für mich ein Kleinod in der Bücherwelt dar, und ich nehme es immer wieder gerne zur Hand, um einzelne Passagen erneut zu lesen und den Zauber der Worte auf mich wirken zu lassen, denn ich habe dabei stets farbenprächtige Bilder vor Augen.