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Veröffentlicht am 05.01.2022

Wer fürchtet sich vorm braven Wolf?

Das Lied der Wölfe
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Meine Meinung:

Meine Erwartungen zu diesem Roman wurden schlichtweg übertroffen. Ich habe eine Geschichte über Wölfe erwartet und bekommen. Wer kennt sie nicht, die Märchen vom bösen Wolf? Wer hätte nicht ...

Meine Meinung:

Meine Erwartungen zu diesem Roman wurden schlichtweg übertroffen. Ich habe eine Geschichte über Wölfe erwartet und bekommen. Wer kennt sie nicht, die Märchen vom bösen Wolf? Wer hätte nicht Angst diesem Tier im Wald zu begegnen? Dabei sind es tolle Tiere, denen der Mensch ihren normalen Lebensraum weggenommen hat. Ich habe sehr viel gelernt. Dazu durfte ich in einem noblen Herrenhaus in den Highlands verweilen. Und damit hat mich die Autorin ins Lesefieber versetzt. Ich hatte die farbenprächtige Landschaft stets vor Augen. Habe den Regen auf meiner Haut gespürt. Bin zwischen dichten Nebelschwaden spazieren gegangen und habe dem Lied der Wölfe gelauscht.

Die Protagonisten sind jedoch dafür verantwortlich, dass Das Lied der Wölfe für mich zu einem absoluten Highlight geworden ist. Kaya und Nevis sind ein Paar, das mein Herz berührt hat. Der Elitesoldat Nevis leckt seine Wunden. Kümmert sich um einen ehemaligen Kriegskameraden und versteht sich mit seinen Eltern nicht. Er wohnt in dem Herrenhaus seines Vaters. Alistair MacKinley möchte auf seinen Ländereien den Wölfen wieder ihren richtigen Lebensraum bieten. Kosten scheut der Milliardär absolut keine. Stellt sogar die deutsche Wolfsforscherin Kaya ein, um seinen Traum zu verwirklichen. Nevis kann das alles nicht fassen. Die Deutsche wohnt sogar im Herrenhaus!

Kaya gefiel mir auf Anhieb. Der Sarkasmus der jungen Frau ist einfach nur köstlich und stets angebracht. Sie lässt nicht erkennen, wie sehr sie die abweisende Art des Milliardärsohnes verletzt. Schaut jedoch hinter Nevis Fassade. Sieht in seinen wunderschönen sturmgraublauen Augen alles Leid, welches dieser verschlossene Mann ertragen muss. Auch Kaya durchlebt Alpträume, die ihr ihr Ex beschert hat. Für sie ist das Wolfsprojekt dennoch eine willkommene Abwechslung, in das sie ihr ganzes Herzblut steckt. Sie leistet viel Aufklärungsarbeit bei der Bevölkerung. Versucht den Menschen die Angst vor Wölfen zu nehmen.

Wir alle tragen unsere inneren Dämonen mit uns herum. Aber wir hüten uns, sie aus ihrem Gefängnis zu lassen. (Zitat aus dem Buch)

Sie weiß nicht, wie sie mit diesem Mann zusammenarbeiten soll. Versteht nicht, dass ihr Arbeitgeber Alistair MacKinley wenig Interesse an dem Projekt zeigt. Erst nach einem Unglück kommen sich Kaya und Nevis näher.

Wer meine Rezensionen verfolgt weiß, wie sehr ich herrschaftliche Häuser und Familiengeheimnisse liebe. Dieses warmherzige Drama hat mir wunderbare Lesestunden beschert. Ich habe einiges über Flashbacks erfahren. Kann mir nicht vorstellen, in so einem Alptraum leben zu müssen. Besonders das Familiendrama der MacKinleys hat mich komplett fassungslos zurückgelassen. Ich will wirklich nicht zur Heulsuse mutieren, aber es gibt einige Szenen in diesem Buch, die meinen Taschentuchverbrauch in die Höhe schnellen ließen. Das Wolfspärchen Rada und Gordej musste auch einen Verlust hinnehmen. Die Geschichte der Beiden und ihren Welpen hat mein Herz gewärmt.

Fazit

Ich liebe die Highlands. Ich liebe Wölfe. Zweiteres seit ich diese Geschichte gelesen habe. Sie hat alles, was ein gutes Buch braucht. Neben Aufklärung über Wölfe habe ich eine wunderbare Liebesgeschichte erleben dürfen. Gutes Essen genossen und tolle Menschen kennengelernt. Mit Familiengeheimnissen wurde wahrlich nicht gegeizt.

Ich empfehle Euch Das Lied der Wölfe! Haltet bitte Taschentücher bereit! Vielleicht tragen Rada und Gordej dazu bei, ein besseres Verständnis für Wölfe und ihren Lebensraum zu bekommen.

Herzlichen Dank Rena Fischer für diesen farbenprächtigen Roman.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Umweltdrama im Fantasygewand

Helles Land
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Meine Meinung:


Wir alle wissen um den Klimawandel. Doch kaum noch was erschreckt uns wirklich. Daher hätte ich es nicht für möglich gehalten, um einen Baum zu weinen. Aber genau das ist passiert.


Aus ...

Meine Meinung:


Wir alle wissen um den Klimawandel. Doch kaum noch was erschreckt uns wirklich. Daher hätte ich es nicht für möglich gehalten, um einen Baum zu weinen. Aber genau das ist passiert.


Aus der Sicht von der Schirmerin Clay werden wir durch dieses Abenteuer geführt. Die Hüterin der Bäume kann mit allen Pflanzen Gedanken austauschen. Zu der Lichteiche hat sie ein besonders zärtliches Verhältnis. Der uralte Baum ist in der Lage, die Welt vor den zwei Sonnen zu schützen. Jedoch gibt es sie nur im Refugium. Ihre Kraft wirkt sich auch positiv auf alle anderen Bäume aus. Die Menschen im Refugium sind eins mit der Natur. Die Schirmer brauchen keine Luxusartikel und verehren ihre Lichteiche. Die steht an einem geheimen Ort, den nur Clay und ihre Schülerin Camille kennen. Das Essen im Refugium ist sehr gesund und absolut schmackhaft. Clays Freund Parrett stammt eigentlich aus der Welt der Türmer, in der Luxusgüter und Eitelkeit an erster Stelle stehen. Der Antiquar hat sich jedoch in die naturverbundene Clay verliebt. Verzichtet nun freiwillig auf Height-tech. Nachdem Parrett entführt wird, beginnt eine abenteuerliche Suche, die Clay zuerst in das vertrocknete Savannah führt.


Ich habe die Geschichte sehr genossen. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Von Anfang an habe ich gerätselt, wer die Bösen und wer die Guten sind. Oh Gott, auch ich bin etwas zu eitel. Bin mächtig stolz darauf richtig gelegen zu sein. Das war eigentlich gar nicht so einfach. Aber bestimmte Menschen haben ganz einfach Alarmglocken bei mir klingeln lassen. Das Wordbuilding ist absolut gelungen. Ich hatte alle Orte vor Augen. Habe in der Savannah staubige Luft eingeatmet und mich in Höhlen vor der bestialischen Hitze geschützt. Im Wald hatte ich stets den Duft von Erde und Blüten in der Nase. Dem Gesang der Vögel gelauscht und mich vor gefährlichen Bestien in Acht genommen. Bei den Türmern fühlte ich mich total in die Zukunft versetzt.

Wie ich schon erwähnt habe, sind die Menschen in diesem Roman sehr gut ausgearbeitet. Meine besondere Sympathie galt jedoch Avem. Später kam noch eine resolute Dame dazu, die auch Pflanzen zu schätzen weiß. Jedoch auch lernen musste, dass auch Pflanzen irgendwann sterben. Mehr erzähle ich Euch nicht mehr. In diese wunderbare Geschichte solltet Ihr euch einfach nur hineinfallen lassen.

Fazit:

Ich würde diesen Roman als Umweltdrama im Fantasygewand bezeichnen. Etwas SciFi ist auch dabei. Aber nur etwas! Wir stecken mitten drinnen. Helles Land macht besonders deutlich, wie wilde Tiere eigentlich ticken. Es ist Angst, die sie zu Bestien werden lässt. Auch das Refugium hat mich das eine oder andere mal die Stirn runzeln lassen. Alle haben Hilfe vor der sengenden Hitze gesucht. Es ist wie im realen Leben. Wir müssen gemeinsam nach einer Lösung suchen. Wir sollten alle an einem Strang ziehen. Der Schreibstil ist absolut fesselnd und kommt stellenweise ruhig daher. Die Idee einfach umwerfend.

Ich träume davon, dass unsere Politiker endlich auch so agieren. Somit kommt zu Fantasy und SciFi nun auch noch Märchen dazu. Der Prolog ist gleichzeitig auch der Epilog.

Eine absolute Empfehlung von mir. Das Ende ist Action pur und lässt keine Fragen offen. Ach und Blue Bird … du warst absolut klasse!


Danke Mary E. Garner.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Ein Sahneschnittchen unter den Familienromanen

Ein Ort, der sich Zuhause nennt
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Meine Meinung

Ein Sahneschnittchen unter den Familienromanen

Da mir díe ersten beiden Bände der Winterfrauen ausnehmend gut gefallen haben, waren meine Erwartungen an das Finale sehr groß. Astrid Ruppert ...

Meine Meinung

Ein Sahneschnittchen unter den Familienromanen

Da mir díe ersten beiden Bände der Winterfrauen ausnehmend gut gefallen haben, waren meine Erwartungen an das Finale sehr groß. Astrid Ruppert hat sich mit “Ein Ort, der sich Zuhause nennt” selbst übertroffen. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass hinter Charlotte so eine mutige Frau steckt. Kam sie in den ersten 2 Bänden doch ziemlich bieder daher. Die Geschichte hat wieder einmal gezeigt, welch brutale Vergangenheit Deutschland hat. Was mich am meisten traurig gemacht hat, wie viele (arische) Deutsche Juden den Rücken gekehrt haben. Teilweise aus Angst, teilweise um eigene Vorteile daraus zu ziehen. Ich weiß, das ist uns allen nicht mehr neu. Dennoch konnte ich mit mitfühlen, wie selten bei bei einem Buch. Dieser emotionale Schreibstil hat mir wieder mal das eine oder andere Tränchen entlockt.

Ich war sehr erstaunt, dass die wortkarge Charlotte eine begnadete Schneiderin war. Das konnte ich absolut nicht aus den Vorgängerbänden erlesen. Charlotte hatte ganz groß geliebt. Nach einem Schwächeanfall musste die 90jährige Charlotte in ein Krankenhaus. Dort spricht sie zum ersten mal über ihre Vergangenheit. Ihre Tochter Paula und Enkelin Maya kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Paula muss erkennen, dass auch ihre Mutter eine Rebellin war, die ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt hat, um anderen Menschen zu helfen. Mehr wie einmal musste die junge Charlotte schwierige Entscheidungen treffen.

Ich mag alle 4 Frauen sehr gerne. Lisette war in den Vorgängerbänden meine ganz persönliche Heldin. Daran hat sich auch nicht viel geändert. Paula hat für ihre große Liebe alles gegeben. Ist ihren Weg gegangen und hat stets versucht eine gute Mutter zu sein. Maya haben wir zu verdanken, dass viele Geheimnisse nun gelöst sind. Auch sie trifft nun mutige Entscheidungen. Zeigt uns, dass man auch mit Ängsten Großes bewirken kann. Dennoch gehört meine größte Sympathie nun Charlotte. Dieser tapferen Frau, die so groß geliebt hat, und aus Liebe zu ihrer Tochter ein Leben geführt hat, welches eigentlich nicht ihren Wünschen entsprach.

Wir können nur hoffen. nie wieder eine so schlimme Zeit miterleben zu müssen. Alleine schon Bücher zur Kindererziehung damals, lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.

Fazit

Ich lese sehr viele Romane, die im ersten und zweiten Weltkrieg spielen. Ich habe ein Faible für Familiengeheimnisse und alte Häuser. Noch nie ist es mir so schwer gefallen Abschied zu nehmen. Das ist ein großes Kunststück, da ich viele Bücher in diesem Genre lese. Ich habe eigentlich nicht viel Neues erfahren. Dennoch hat mich die Geschichte, die wieder in verschiedenen Zeitebenen spielt, emotional wahnsinnig berührt. Ich werde die vier Frauen, die sehr groß geliebt haben, nicht mehr vergessen.

Danke Astrid Ruppert. Es war eine schöne Zeit mit den Winterfrauen.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Eine Geschichte von Frauen über vier Generationen, die zu bezaubern weiß.

Wilde Jahre
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Zum Inhalt

Auch den 2. Band der Winterfrauen habe ich sehr genossen. Zu Recht nennt er sich Wilde Jahre! Lisettes Enkelin Paula genießt das Leben in vollen Zügen. Sie verfügt über eine wunderschöne Stimme ...

Zum Inhalt

Auch den 2. Band der Winterfrauen habe ich sehr genossen. Zu Recht nennt er sich Wilde Jahre! Lisettes Enkelin Paula genießt das Leben in vollen Zügen. Sie verfügt über eine wunderschöne Stimme und möchte unbedingt Sängerin werden. Aber für ihre Eltern zählt nur die Arbeit auf dem Hof. Zwischen Hühnern, Schweinen und Kartoffeln fühlt sich die temperamentvolle Paula aber einfach nicht wohl. Sie bricht aus dem hessischen Heimatdorf aus. Erklärt ihren Eltern, dass sie eine tolle Arbeit haben wird. Paulas Mutter Charlotte scheint ihren Mut zu bewundern, auch wenn sie das nicht zeigt. Zumindest hatte ich diesen Eindruck. Ihr Weg führt sie mit ihrer großen Liebe Harry nach London. Von dort verschlägt es das Liebespaar nach Whitstable.

Paulas Tochter Maya geht mehr nach ihrer Mutter Charlotte. Maya liebt das beständige Leben an einem Ort. Das kann sie bei ihrer Mutter nicht haben, da diese ständig in sämtlichen Städten als Sängerin und Schauspielerin unterwegs ist. Nur bei ihrer Großmutter Charlotte fühlt sie sich geborgen und verstanden. Paula zieht ständig um. Wittert immer eine Chance beruflich Karriere zu machen. Merkt nicht, wie sich ihre Tochter immer weiter von ihr entfernt. Sie erzählt Maya nicht wer ihr Vater ist. Doch Maya begibt sich auf Spurensuche. Ihr Weg führt sie nach London.

Meine Meinung

Eine Geschichte von Frauen über vier Generationen, die zu bezaubern weiß.

Ich habe die Zeit in Whitstable sehr genossen. Paula ist dort glücklich mit ihrer großen Liebe. Abends singt sie in einem Pup. Tagsüber genießt sie das Leben an der Nordküste der englischen Grafschaft Kent. Vertilgt Unmengen Fish and Chips.Spürt die Sonne auf der Haut und genießt die Liebe am Meer.

Auch in diesem Band gibt es wieder eine Frau, die sehr geliebt hat. Paula hat mich sehr an Lisette erinnert. Der Hunger nach Leben hat die beiden zu Seelenverwandten gemacht. Lisette hat ihre Enkelin stets dazu ermuntert ihre Träume wahr werden zu lassen. Ich konnte jedoch alle Frauen gut verstehen. Charlotte war froh, in geordneten Verhältnissen zu Leben. Der Alltagstrott schien genau richtig für sie zu sein. Daher fühlte sie sich früher schon zur ihrer Großmutter hingezogen. Paula fühlte sich nie verstanden. Bekam immer nur zu hören: “Wer glaubst du denn wer du bist?” Paula möchte unbedingt erreichen, dass ihre Tochter Maya auch mal über den Tellerrand blickt. Verstehen lernt, dass das Leben so viele Überraschungen birgt.

Astrid Rupperts bildlicher Schreibstil hat mich auch dieses mal von Anfang an mitgenommen. Die Winterfrauen sind total verschieden. Ob Charlotte, Lisette, Paula oder Maya. Ich kann alle vier Frauen sehr gut leiden. Jede versucht doch nur auf ihre Weise glücklich zu werden. Die Geschichte spielt in den 60ern und 70ern. Im Nachwort hat die Autorin erwähnt, dass sie nicht damit gerechnet hat, für den 2. Teil so viel recherchieren zu müssen, da sie in den 60ern schon auf der Welt war. Ich bin auch Anfang der 60er geboren. Lese im Moment einige Geschichten, die in dieser Zeit spielen. Dennoch erfahre ich jedes mal wieder Neues. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man noch einige Bücher aus dieser Zeit füllen kann.

Fazit

Ich werde einmal alles ganz anders machen als meine Mutter. Ich werde anders sprechen und handeln. Als Teenager haben wir wahrscheinlich fast alle so gedacht. So wie die Winterfrauen auch. Dennoch merken die Winterfrauen irgendwann, dass sie mehr von ihren Müttern übernommen haben, als sie für möglich hielten. Sprechen teilweise genauso mit den eigenen Töchtern, auch wenn sie andere Worte dafür benutzen. Ich würde gerne mal bei Großmutter Charlotte Urlaub auf dem Bauernhof machen. Sehr gerne ihre weltbeste Schwarzwälderkirschtorte genießen. Anschließend würde ich dann Lisette in ihrem bunten Haus besuchen. Mir ihre wundervollen Kleider betrachten. Mit Paula London unsicher machen und mit Maya auf Spurensuche gehen. Eine Geschichte über vier Generationen, die zu bezaubern weiß. Vier tolle Frauen!

Vielen Dank Astrid Ruppert. Nach dem Cliffhanger freue ich mich nun auf das Finale.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Bewegender Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie

Leuchtende Tage
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Meine Meinung

Bewegender Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie

Ich lese sehr viele Familienromane, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Da möchte man meinen, mich könnte in diesem Genre kein Buch mehr ...

Meine Meinung

Bewegender Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie

Ich lese sehr viele Familienromane, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Da möchte man meinen, mich könnte in diesem Genre kein Buch mehr überraschen. Weit gefehlt. Ich bin hin und weg von dem Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie.

Die Geschichte beginnt in Wiesbaden 1906. Die blutjunge Lisette Winter ist gerade dabei ihr Elternhaus heimlich zu verlassen. Das warmherzige Mädchen fühlt sich in ihrem Elternhaus wie in einem Gefängnis. Sie braucht kein feines Porzellan und edle Buttermesserchen um glücklich zu sein. Lieber gärtnert sie. Macht sich schmutzig und liebt den Duft von Rosen. Träumt vom Land der Zitronen und Orangen. Hilft gerne in der Küche mit. Sie will in kein enges Korsett gepresst werden. Sie möchte selber Kleider entwerfen. Ihr Notizbüchlein ist voll von einzigartigen Entwürfen. Doch für Frauen gibt es in ihrem Elternhaus nur eines. Einen geeigneten Ehemann finden. In eng geschnürten Kleidern elegant durch die Gegend trippeln und um Himmels Willen nur keine eigene Meinung haben. Eine gute Frau stimmt ihrem Mann in allem zu. Mir wurde ja ehrlich gesagt schon beim Lesen übel. Astrid Rupperts mitreißender Schreibstil hat es mir ermöglicht einen Bezug zu sämtlichen Protagonisten aufzubauen. So war mir Lisettes kühle Mutter mit ihrer übertriebenen Arroganz suspekt. Bei jedem Widerwort, seitens ihrer Tochter, musste sie jedes mal tagelang das Bett hüten. Die zwei Söhne verhielten sich ganz nach ihrem Geschmack. Ihrem Mann ist sie eine unterwürfige brave Frau. Eine Frau mit einem Geheimnis! Für Lisette geht die Sonne auf, als Emile in ihr Leben tritt. Der junge Schneidergeselle und Modezeichner ist begeistert von Lisettes Talent. Nimmt sie ernst. Träumt mit ihr die gleichen Träume. Im Rheingau finden beide Freunde, die ihnen helfen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Schon bald werden die Kreationen von den Beiden eine Sensation. Das wunderbare Leben erfährt ein jähes Ende, als der 1. Weltkrieg ausbricht.

2006 schlägt sich Lisettes Urenkelin Maya mit einem ähnlichen Problem herum. Die Übersetzerin fühlt sich von Ihrer Mutter Paula nicht verstanden. Möchte ein ruhigeres Leben führen. Hat Angst davor, alleine in verlassene Häuser zu gehen. Führt eine Partnerschaft, die jeglicher Leidenschaft entbehrt. Stellt sich Fragen: Wer sind meine Vorfahren? Wer ist mein Vater? Was hält das Leben mit meinen knapp 30 Jahren für mich bereit? Eines verwundert Maya immer wieder. Keine der Winterfrauen war jemals verheiratet. Jede hatte und hat eine Tochter, die sich nicht verstanden fühlt.

Überwiegend wird die Geschichte von Lisette erzählt. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Lisettes Temperament und ihre Warmherzigkeit haben mich tief berührt. Ihre Liebe zu Emile knisterte zwischen den Zeilen. Szenen aus dem 1. Weltkrieg haben meine Verbrauch an Taschentüchern in die Höhe schnellen lassen. Ich musste stellenweise das Buch zur Seite legen. Habe mit Lisette und Emile gehofft und geweint. 100 Jahre später entdeckt Maya das Sommerhaus, in dem einst Lisette so glücklich war. Lässt die Vergangenheit wieder aufleben.

Fazit

Diese emotionale Geschichte erzählt uns von der Revolution der Kleider und dem 1. Weltkrieg. Von 1906 – 1931 erleben wir eine Welt, in der Frauen sich ihre Rechte erkämpfen müssen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das habe ich schon gefühlte 1000 mal gelesen. Doch noch nie konnte mich dabei ein Liebespaar so berühren. Lisette und Emile haben Träume wahr werden lassen. Haben mein Leserherz zum Leuchten gebracht. Ihnen haben wir Frauen zu verdanken, dass wir kein Korsett mehr tragen müssen. Die Personen und manche Orte in der Geschichte sind fiktiver Natur. Aber solche Menschen hat es wirklich gegeben. Würden wir sonst bis ins hohe Alter Jeans tragen können? Meinen Abschiedsschmerz kann ich nun mit den zwei Folgebänden lindern.

Herzlichen Dank Astrid Ruppert. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

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