Spice? Fehlanzeige.
"Als unsere Blicke sich treffen, klopft mein Herz ein wenig schneller. Weil ich Angst habe. Unter anderen Umständen würde es vielleicht aus einem ganz anderen Grund rasen. Er ist nämlich irre hübsch. Das ...
"Als unsere Blicke sich treffen, klopft mein Herz ein wenig schneller. Weil ich Angst habe. Unter anderen Umständen würde es vielleicht aus einem ganz anderen Grund rasen. Er ist nämlich irre hübsch. Das sind [alle fünf Brüder]."
Ich sage es direkt offen und ehrlich: Ich habe mir dieses Buch besorgt, weil es viel Spice enthalten sollte. Ein Mädchen, fünf Brüder. Jeder, der schon in der Richtung (leserisch) unterwegs war, weiß wovon ich rede, und genau aus diesem Grund ist "Paper Princess" bei mir eingezogen. Nun bin ich am Ende angelangt und wie spicy war es? 0. Einfach 0% Spice. Mehr als Knutschen war halt nicht drin, was ich schon sehr enttäuschend fand, wenn das Buch auch hier im Erotik-Genre eingereiht ist.
Was das ganze drumherum anbelangt, fand ich es mehr als fragwürdig, gerade, wenn ich nun rückblickend auf das Buch schaue. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, durchaus, weil es doch immer genug Andeutungen und Spannung gab, die mich auf der nächsten Seite auf mehr hoffen lassen haben, dass ich weitergelesen habe. Und es war ja nicht schlecht. Aber dieses ständige Flirtgetue mit dem Dad und diese direkten Obszönitäten von Easton ab der ersten Begegnung haben dann für mich einfach nicht ins Bild gepasst - das auf der einen Seite, ganz kurz angedeutet, und auf dem restlichen großen Part nicht mehr als Küssen? Autorin, entscheide dich! Ganz oder gar nicht!
Ella als Charakter hat mir ansonsten sehr gefallen, sie ist eine Kämpferin mit nicht wenig Widrigkeiten im bisherigen Leben, die sich nun gegen Leute behaupten muss, die sie in offensichtliche Schubladen stecken. Ihr Mut und Selbstbewusstsein verdrängen zwar nicht die Zweifel, die ihr doch manchmal kommen, aber das macht sie als Charakter so echt, so menschlich. Die Royal-Brüder auf der anderen Seite erfüllen natürlich wieder das Klischee von "Ich bin ein Arschloch, aber nur weil ich gebrochen bin", weswegen ich über das Ende auch keineswegs überrascht war. Die Motive und der weitere Handlungsverlauf sind bei dem Muster auch völlig klar, weshalb ich mir die restliche Reihe auch sparen werde.
Wenn ich den spicy Reverse Harem-Trope möchte, suche ich mir definitv andere Bücher als "Paper Princess", denn diese Art gibt es schon zu Dutzenden und sticht leider nicht besonders hervor. Es ist ganz nett für nebenbei und erfüllt vielleicht ein paar Bad Boy-Fantasien, meine Erwartungen konnte das Buch jedoch nicht erfüllen. Ich vergebe 3/5 Sterne.