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Veröffentlicht am 04.01.2022

Die Frauen vom Friesenhof

Der Friesenhof
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Hanna, Gesa, deren Mutter Hendrike und die alte Tanti leben auf dem Friesenhof. Onno, der Bauer, ist verstorben und nun versuchen die Frauen den Hof alleine zu bewirtschaften. Dies fordert von jeder von ...

Hanna, Gesa, deren Mutter Hendrike und die alte Tanti leben auf dem Friesenhof. Onno, der Bauer, ist verstorben und nun versuchen die Frauen den Hof alleine zu bewirtschaften. Dies fordert von jeder von ihnen alles ab. Ob sie es schaffen können, im Ostfriesland kurz nach dem zweiten Weltkrieg, den Hof zu retten?

Mir hat schon das Cover gut gefallen. Um das Bild der jungen Frau aus den Nachkriegsjahren war ein Muster wie auf Ostfriesischem Teegeschirr.
Da ich auch von Fenja Lüders schon die Speicherstadtsaga kannte , die mir gut gefiel, habe ich mich entschieden auch mit der Teehändlersaga zu beginnen.

Um es vorweg zu nehmen, auch dieser Roman der Autorin hat mich sofort begeistert. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist leicht zu lesen und sehr anschaulich, so dass ich immer das Gefühl habe völlig in die Geschichte einzutauchen. Ich konnte auch hier die Protagonisten bei ihren Aktionen lebhaft vor meinem inneren Auge sehen.

Gesa ist eine taffe junge Frau, die zwar um ihren Verlobten bangt, der im Krieg als vermisst gilt, aber dennoch beherzt an neue Aufgaben heran geht, um den elterlichen Hof zu retten.

Hanna , ihre jüngere Schwester, war die Lieblingstochter Onnos und knabbert am meisten am Verlust des Vaters. Aber auch sie kann zupacken und ist sehr bewandert in allen Anliegen die mit dem Hof zu tun haben. Onno hatte ihr , nachdem Renke , der eigentliche Hoferbe, verstorben war, alles gezeigt was man zum Führen eines Bauernhofs brauchte.

Hendrike, die trauernde Witwe ist eher labil und wirkt oft kränklich. Doch wenn es drauf ankommt kann auch sie über sich hinaus wachsen.

Der ruhende Pol, der die ganze Schar auf dem Hof zusammenhält ist aber Tanti. Sie ist mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch. Sie ist sehr weise und hat das Herz auf dem rechten Fleck.

Natürlich gibt es auch noch den bösen Widersacher. In diesem Fall in der Person von Günter. Einem alten SS Mann, der die älteste Tochter der Familie de Fries geheiratet hat und nach Onnos Tod scharf auf den Hof und eine Stellung als Bauer im Marschland ist.

Außerdem erfährt man als Leser viel über die Menschen im Marschland und das Leben in der Nachkriegszeit.

Wie ich finde wieder ein sehr gelungener Reihenauftakt von Fenja Lüders.
Ich bin schon auf den zweiten Teil gespannt.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Rassenreinheit

Unwert - Der Weg des Kirschmädchens
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Das Cover des Buches wirkte auf mich noch wie heile Welt und Dorfidyll, auch wenn ich mich schon fragte auf was das Mädchen wohl zurück blickte.

Im Klappentext wurde ich dann darüber informiert das der ...

Das Cover des Buches wirkte auf mich noch wie heile Welt und Dorfidyll, auch wenn ich mich schon fragte auf was das Mädchen wohl zurück blickte.

Im Klappentext wurde ich dann darüber informiert das der Roman kurz vor dem zweiten Weltkrieg im Rheingau spielt. Das hat mich neugierig gemacht, da ich den Rheingau gut kenne.
Das es der Protagonistin auf sexuelle Weise übel ergeht wurde schon hier klargestellt. Das ihr aber auch auf andere Art noch übler mitgespielt wird konnte ich mir da noch nicht vorstellen.

Zunächst fängt der Roman mit dem Choleriker Karl Ott an. Dieser ist mir von Anfang an unsympathisch und wird auch im Laufe des Romans noch öfter auftauchen, wobei ich mal mehr , mal weniger schockiert über seine Aktionen war.

Seine Tochter Elsa war mir sympathisch. Jedoch hätte ich sie so manches Mal schütteln wollen ,um sie darauf zu stoßen was ihr Vater für ein mieser Charakter ist.

Käthe selbst ist eine unbedarfte Jugendliche, die aufgrund ihrer bäuerlichen Familie eher dumm gehalten wurde und nur wenige Jahre die Schule besuchen konnte. Dadurch wirkt sie naiv und leicht zu beeinflussen, was dann auch so manche ausnutzten.

Aber auch Käthe trifft irgendwann auf Menschen die ihr Gutes wollen und das hat mich mit dem Roman ausgesöhnt. Sonst hätte ich ihn wohl, wie so viele früher das Regime, nicht ertragen.

Es hat mich schockiert wie wenig ein Menschenleben zählte und wie wenig hinterfragt wurde. Menschen wie der Ott oder Dr. Tabert konnten in dem Regime schalten und walten ohne das ihnen jemand an den Karren gefahren ist oder sie zur Rechenschaft gezogen hat.

Ein Buch mit erschreckendem und aufrüttelndem Inhalt das sicherlich jeder mal gelesen haben sollte, damit wir in solche Zustände nie im Leben wieder zurück kehren werden.

Da es auf einer wahren Begebenheit beruht hat es mich sicherlich noch viel betroffener gemacht, als eine Fiktion.

Ich finde es toll das die Autorin sich dieses schwierigen Themas angenommen, und es in so einen ergreifenden Roman eingearbeitet hat.

Eine klare Kaufempfehlung von meiner Seite her.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Ein wahrer Schatz über vierzig Sporthelden

Champions – Sporthelden, die Geschichte schreiben
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Dieses Buch von Sven Voss, dem Moderator des aktuellen Sportstudios im ZDF, ist für den Sportverrückten mehr als ein Buch über die Sportasse. Er will Kindern damit aufzeigen das die Sporthelden aus dem ...

Dieses Buch von Sven Voss, dem Moderator des aktuellen Sportstudios im ZDF, ist für den Sportverrückten mehr als ein Buch über die Sportasse. Er will Kindern damit aufzeigen das die Sporthelden aus dem Buch auch mal klein angefangen haben.

Hierzu hat er für 40 Sportler, aus den verschiedensten Bereichen, kleine Lebensgeschichten, die ihren Werdegang und ihren größten sportlichen Erfolg schilderten, geschrieben.

Das Cover hatte mich zunächst nicht gelockt, und mehr aus Langeweile sah ich mir die Leseprobe an. Dann hatte mich das Buch jedoch gleich und ich war mir sofort bewusst welchen Schatz ich dort in Händen hielt und das ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Die Texte umfassen ca. 3-4 Seiten, sind allerdings mit kleiner Schriftgröße gedruckt. Der Inhalt ist in leichter Sprache, für Kinder gut verständlich geschrieben. Ideal zum gemeinsamen Lesen von einem Erwachsenen für Kinder oder mit Kindern.

Die Illustrationen haben mich nicht wirklich vom Hocker gerissen, da ich viele der mir bekannten Sportler darauf nicht erkannt hätte. Meine Tochter, die in der 12. Klasse einen Kunstleistungskurs besucht, war jedoch total begeistert von den Bildern und fand sie mega.

Ich fand toll, das ich im Buch auch Helden aus meiner Kindheit entdecken konnte.
Die Auswahl der Sportler war echt quer Beet. Wasser-,Schnee-, Eis-Sportler, Rennfahrer, Reiter, Mannschaftssportler und Einzelkämpfer, junge und alte,…

Super fand ich auch das auch Menschen mit Körperbehinderungen dabei waren, wie die Surferin Bethany Hamilton, der Weitspringer Markus Rehm oder gar die Bahnradfahrerin Kristina Vogel. Sie zeigen auf, dass man nie aufgeben sollte, selbst wenn das Schicksal es mal nicht gut mit einem meint.

Auch Kinder aus armen Regionen wie Pelé, Giannis Antetokounmpo, Yusra Maridini , um hier nur einige zu nennen, konnten es schaffen sich in ihrem Sport weit nach vorne zu kämpfen. Es bedarf natürlich eines gewissen Talents und auch glücklicher Fügungen das dies gelingen kann, aber letztendlich haben es die meisten aufgrund ihres unbändigen Willens geschafft sich an die Spitze zu kämpfen.

Und einmal dort oben angekommen haben diese Sportler nie vergessen woher sie kamen. Viele von ihnen haben als reiche Sportler später Kinder, die in der gleichen Situation wie sie als Kind waren, unterstützt.

Mir hat dieses Buch super gut gefallen, weil man von jedem Sportler einen kurzen Lebenslauf erhielt, der informativ aber auch sehr ansprechend geschrieben war. Auch mir als Erwachsene hat dieses Buch viele neue Informationen geliefert und mich an mancher Stelle sogar zu Tränen gerührt.

Für kleine Sportler, die vielleicht manchmal an sich zweifeln, ein tolles Buch um sie zu motivieren weiter zu machen. Da Sportler aus allen Sparten dabei sind findet sicherlich jeder kleine Leser ein Idol dem er nacheifern mag.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Rayna, Adam und die Gewittertierchen

Herbstregenküsse
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Rayna wird an ihrem Jungesellinnenabschied vom Blitz getroffen. Adam ist im selben Ort um eine Reportage über Gewitter zu machen und den trifft dabei der selbe Blitz. In diesem Buch erfährt man wie die ...

Rayna wird an ihrem Jungesellinnenabschied vom Blitz getroffen. Adam ist im selben Ort um eine Reportage über Gewitter zu machen und den trifft dabei der selbe Blitz. In diesem Buch erfährt man wie die beiden sich durch dieses Schicksal näher kennenlernen.



Das Cover des Buches hat für mich schon gleich einen Hingucker, da ich die Farbe türkis sehr liebe. Als ich es dann in Händen hielt gefiel es mir sogar noch besser da sich die goldenen Einprägungen sogar noch haptisch vom Rest abhoben.

Zum Buch selbst kann ich sagen , dass es mich „geflashed „ hat. Die Geschichte von Rayna und Adam ist toll geschrieben. Die Autorin lässt die beiden Protagonisten in der ich Form erzählen. Damit man immer am Anfang weiß wer gerade berichtet stehen jeweils die Namen über den Abschnitten.

Als weiteres Stilmittel nutzt Rebekka Knoll auch Briefe und Emails, die den Text noch auflockern und die Gefühle der Personen gut an mich als Leserin rüber bringen.

Die Personen für sich sind alle interessant.

Neben den Protagonisten gibt es noch die Gruppe der Gewittertierchen die mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen ist. Besonders begeistern konnte ich mich hier für Ruth. Sie wirkt ein wenig schroff und unnahbar, hat aber das Herz auf dem rechten Fleck und ist in Notzeiten zur Stelle.

Auch Merle die Freundin Raynas mochte ich sehr gerne. Obwohl hin und wieder tausende Kilometer zwischen den Freundinnen lagen hatte sie doch immer ein offenes Ohr für Rayna und war ihr jederzeit eine große Hilfe bei kleineren und größeren Katastrophen.

Natürlich gab es auch in diesem Buch den einen, der mir suspekt war und den ich durch seine eher beherrschende Art nicht wirklich mochte. Das haben aber die anderen auf jeden Fall wieder rausgerissen.

Frau Knoll hat diese wunderschöne, spannende, leicht mystische und auch ein bisschen traurige Geschichte gut in Worte gefasst und mich damit sehr gut unterhalten. Außerdem erfuhr ich hierdurch noch sehr viel Wissenswertes über Wetterphänomene und Blitze im besonderen.

Ein Buch das meinen Erfahrungsschatz bereichert hat.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Die deutsch- deutsche Grenze

Die Dorfschullehrerin
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Helene ist Lehrerin und beginnt im hessischen Kirchdorf, einem Dorf nahe der Grenze zur DDR, eine Anstellung als Volksschullehrerin. Schon bald hat sie , mit ihren modernen Ideen nicht nur im ortsansäßigen ...

Helene ist Lehrerin und beginnt im hessischen Kirchdorf, einem Dorf nahe der Grenze zur DDR, eine Anstellung als Volksschullehrerin. Schon bald hat sie , mit ihren modernen Ideen nicht nur im ortsansäßigen Arzt, einen Unterstützer gefunden. Doch das dörfliche Idyll trügt. Helenes Vergangenheit droht sie auch dort einzuholen.

Dieser Roman von Eva Völler spielt in den frühen 60 ern und erzählt von den Problemen der Zonenrandgebiete hüben wie drüben.
Ich hatte mich bei Lesejury auf die Leserunde beworben, da ich historische Romane mit starken Frauenfiguren liebe und kam hier voll auf meine Kosten.

Auf sehr anschauliche Weise erhielt ich als Leserin Einblicke in die Zeit und auch in die Denkweise in Ost- und Westdeutschland.
Auch das Leben in der Rhön mit seinen Menschen, die selbst in diesen Jahren noch mit den Kriegsfolgen zu kämpfen hatten wurde uns als Leser näher gebracht.

Dank des bildhaften Schreibstils von Frau Völler konnte ich in die Geschichte eintauchen und fieberte mit Helene, die täglich hoffte eine Lösung für ihre Probleme zu finden, aber auch Angst hatte das man zu viel über sie in Erfahrung bringen konnte, mit.

Scheibchenweise gab die Autorin preis was in Helenes Vergangenheit passiert war und warum es sie ausgerechnet in das kleine Dorf in der Rhön verschlagen hatte.
Dadurch wurde der Spannungsbogen gut aufgebaut und spannte sich zum Ende hin immer mehr, so dass ich schon befürchtete das die Geschichte ein dramatisches Ende haben würde. Dem war auch so und ich fieberte die ganze Zeit mit den Protagonisten.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich wurde gut unterhalten und erhielt Wissen über die Menschen in den Zonenrandgebieten, das ich vorher noch nicht hatte.

Ein gelungener Roman, der mich neugierig auf den Fortgang der Geschichte zurück lässt.

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