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Veröffentlicht am 30.12.2021

Jessica Niemi und die Influencer

Teufelsnetz
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Helsinkis Blogger Szene wird vom Verschwinden zweier Influencer erschüttert. Schnell ist klar, dass die Kriminalpolizei eingeschaltet werden muss, als eine im Manga-Schulmädchen-Style gekleidete Frau tot ...

Helsinkis Blogger Szene wird vom Verschwinden zweier Influencer erschüttert. Schnell ist klar, dass die Kriminalpolizei eingeschaltet werden muss, als eine im Manga-Schulmädchen-Style gekleidete Frau tot am Strand angespült wird. Doch wie hängen die beiden Fälle zusammen und welche Motive hatte der Täter? Handelt es sich schlichtweg um einen Unfall, organisisertes Verbrechen und Menschnschmuggel?

Max Seeck spannt in seinem zweiten Buch um Ermittlerin Jessica Niemi im warsten Sinne des Wortes ein "Teufelsnetz" auf. Ein lebendiger Ablauf der Story macht es dem Leser auf jeden Fall einfach der ganzen verzwickten Geschichte zu folgen.
Jessica hat aber nicht nur mit ihrem Fall zu kämpfen, sondern muss sich auch gegenüber ihrer neuen Chefin behaupten, die man fast schon als intrigant bezeichnen kann.
Das Leben ist also im zweiten Band für die zielstrebige Protagonistin nicht leichter geworden.

Was man nicht vergessen darf ist, dass Max Seeck es geschafft hat aus einer bunten Mischung an Themen viel Leben in diesen Thriller zu schaffen, ohne dass es auf mich zu überladen gewirkt hat.
Dem Leser wird immer dann, wenn sich ein neues Detail im Fall offenbart von einem auf den anderen Moment der Boden unter den Füßen weg gezogen. Hin und wieder werden auf die Geschehnisse aus dem ersten Teil verwiesen, was für mich den ganzen Titel noch ein wenig abrundet. Allerdings kann man Teufelsnetz auch als Stand Alone lesen.

Langweilig wird einem bei diesem Buch auf jeden Fall nicht! Ich bin auf jeden Fall jetzt schon mega gespannt, was der dritte Teil hervorbringen wird. Die Messlatte wurde hoch gelegt.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Wenn Kinder Mut finden

Über die Grenze
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Maja Lunde, bekannt u.a. durch „Die Geschichte der Bienen“ hat sich hier an einem Buch versucht, das kindgerecht den Holocaust in Norwegen behandelt. Das sensible Thema wird in diesem Kinderbuch mit Sorgfalt ...

Maja Lunde, bekannt u.a. durch „Die Geschichte der Bienen“ hat sich hier an einem Buch versucht, das kindgerecht den Holocaust in Norwegen behandelt. Das sensible Thema wird in diesem Kinderbuch mit Sorgfalt zur Sprache gebracht. Die Gräuel werden nicht verharmlost, allerdings so präsentiert, dass sie für Kinder verständlich sind.

Norwegen steht im Jahr 1942 unter deutscher Besatzung. Für die Eltern von Gerda und Otto ist klar, dass sie die systematische Judenverfolgung nicht unterstützen wollen. Dies wird zwar nie so konkret im Buch beschrieben, da alles aus der Perspektive der Kinder geschrieben ist, jedoch werden die Beweggründe der Erwachsenen sehr gut indirekt dargestellt. Die Eltern der Geschwister haben die Kinder Sarah und Daniel in ihrem Keller vor ihren Verfolgern versteckt.

Gerdas Lieblingsbuch ist "Die drei Musketiere". Ganz nach dem Motto Abenteuer-selbst-gestalten stürzt sie sich Hals über Kopf mit den Flüchtenden in eine Reise an die schwedische Grenze.
Aus Sicht eines Erwachsenen mag dieses Abenteuer durch schneebedeckte Wälder, vorbei an den Nazis durchaus naiv wirken. Ich denke jedoch, dass dieeigentliche Message hier sein soll, dass die Unterdrückung bekämpft werden kann und dass sich selbst der ängstlichste Mensch am Ende als mutig erweisen kann.

Ob es die Kinder am Ende "Über die Grenze" schaffen und welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden erfahrt ihr auf 192 Seiten. Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen, hat aber keine Altersbeschränkung ;)

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Auf die Freundschaft

Der Mauersegler
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Jasmin Schreiber feierte bereits mit ihrem Debutroman Mariannengraben große Erfolge. Ihre neueste Erscheinung auf dem Buchmarkt verspicht ebenfalls ein neuer Bestseller zu werden.
Ich persönlich fand ...

Jasmin Schreiber feierte bereits mit ihrem Debutroman Mariannengraben große Erfolge. Ihre neueste Erscheinung auf dem Buchmarkt verspicht ebenfalls ein neuer Bestseller zu werden.
Ich persönlich fand "Der Mauersegler" sehr einfühlsam geschrieben. Wieder einmal hat es die Autorin geschafft, die alltäglichen Themen Freundschaft, Konflikte, Leben und Sterben emphatisch aufzuarbeiten.

Menschen träumen vom Fliegen. Doch hat sich schon einmal jemand gefragt, wovon die Lebewesen träumen, denen die weiten des Himmels offen stehen? Das ist mehr oder wenigere der Start in die Geschichte um die zwei Jugendfreunde Prometheus (ja, er heißt wirklich so) und Jakob.
Das Schicksal führt den Arzt Prometheus eines Nachts an einen Dänischen Strand. Geflüchtet vor den eigenen Freunden und der Familie, und einer nebenbei drohenden Verhaftung, bleibt Promethues im Sandstrand stecken. Seine "Arztkarre" kann ihm da leider nicht weiter helfen.

Er wird von zwei Frauen aufgelesen, denen fast schon etwas mystisches anhaftet. Helle und Aslaug schleppen ihn ab und nehmen Prometheus mit auf ihren Pferdehof.

Hier findet der von Verzweiflung geprägte Protagnist einen Ort der Ruhe und der Selbstfindung. Ihm wird mit der Zeit so einiges über sich und seine Lebensumstände klar.
Sich den beiden Pferdehofbesitzerinnen zu öffnen fällt ihm allerdings schwer.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Eins meiner Jahreshighlights

Der Tod des Vivek Oji
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Akwaeke Emezi hat es mit ihrem im April 2021 veröffentlichten Buch "Der Tod des Vivek Oji" bei mir in die Kategorie Must-Read geschafft.

Eines Nachmittags findet Viveks Mutter ihren Sohn in bunten Stoffe ...

Akwaeke Emezi hat es mit ihrem im April 2021 veröffentlichten Buch "Der Tod des Vivek Oji" bei mir in die Kategorie Must-Read geschafft.

Eines Nachmittags findet Viveks Mutter ihren Sohn in bunten Stoffe eingewickelt Tod auf der Veranda. 
Im Südosten Nigerias hatte es Vivek nicht immer leicht. Er war von klein auf ein merkwürdiges Kind.
Ein Junge der nie so richtig von der Gesellschaft akzeptiert wurde. Lange Haare
und ein eher weibliches Aussehen in seiner Jugend führte dazu, dass er von Nachbarn und Eltern nie verstanden wurde. Der vom Vater herbeigesehnte Militärdienst und ein Studium können daran auch nichts rütteln.

Viveks Cousin Osita spielt eine zentrale Rolle im Leben des jungen Mannes. Emezi erzählt fesselnd wie die Beziehung zwischen den beiden ist. Bis zu Viveks Tod sind die beiden immer wieder in engen Kontakt, um dann zeitweise komplett aus der Sichtweite des anderen zu verschwinden.
Dass Viveks Leben endet, ist kein Geheimnis. Im Gunde besteht es aus Rückblicken, die sich aus wichtigen Ereignissen vor seinem Tod zusammen setzen.

Emezis Roman hat einfach das gewisse etwas für mich gehabt. Tragisch endet es nicht nur für Vivekt, sondern auch Osita und seine Freunde, die ein Person aus ihrer Mitte verloren haben. Dieser Umstand wird so gut erzählt, dass "Der Tod des Vivek Oji" für mich auf die Highligths des Jahres wandert.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Krisen und Aufbrüche

Das Glashotel
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"Das Glashotel" schlägt eine Brücke über den Abgrund der menschlichen Psyche. Verstand und Logik in Kombination mit einer phantastischen Scheinwelt mischen sich in diesem Roman zu etwas ganz Besonderem. ...

"Das Glashotel" schlägt eine Brücke über den Abgrund der menschlichen Psyche. Verstand und Logik in Kombination mit einer phantastischen Scheinwelt mischen sich in diesem Roman zu etwas ganz Besonderem.

Anders als der Titel vermuten lässt, geht es hier nicht um eine Reisegeschichte, oder einen Erfahrungsbericht über ein Hotel.

Die junge Barkeeperin Vincent und ihr Bruder arbeiten in einem Luxushotel. Als eines abends der Investor Jonathan Alkaitis an der Hotelbar platz nimmt, ändert sich vieles. Vincent erkennt ihre Chance aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen und geht mit Alkaitis nach New York. Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sein gesamtes Vermögen auf einer Betrugsmasche basiert. Der Crash kann also mit allen Tiefen kommen.

Eine Reihe von Nebenstories machen die Geschichte noch zusätzlich aus einer anderen Perspektive interessant. Vincents Bruder Paul kämpft mit seinen eigenen Problemen, während Alkaitis langsam den Halt im Leben verliert.

Autorin Emily St. John Mandel mir vor "Das Glashotel" noch vollkommen unbekannt. Ich muss aber sagen, dass mich ihr Schreibstil richtig eingenommen hat.

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