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Veröffentlicht am 16.01.2022

Anders als erhofft

Der Herzgräber
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„Der Herzgräber“ ist nach zahlreichen Fantasy-Geschichten der erste Thriller von Jen Williams. Heather, eine gescheiterte Journalistin, kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter nach Hause zurück, um zu ...

„Der Herzgräber“ ist nach zahlreichen Fantasy-Geschichten der erste Thriller von Jen Williams. Heather, eine gescheiterte Journalistin, kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter nach Hause zurück, um zu ergründen warum sie den Freitod wählte. Als sie dann Briefe findet, die zeigen, dass ihre Mutter jahrzehntelang mit dem sadistischen Serienmörder Michael Reave korrespondiert hat, geht sie diesem Umstand auf den Grund, denn der Name dieses Mörders ist gerade wieder in den Nachrichten. Obwohl Reave seit Jahren im Gefängnis sitzt, kopiert anscheinend jemand seine Verbrechen. Schon bald steckt Heather tief in der Vergangenheit ihrer Mutter drin und deckt Ungeheuerliches auf.
Die Autorin entwirft hier eine Story, die durch die gruselige Atmosphäre und die mystischen Elemente der Grimm-Märchen punkten soll, es aber letztlich nicht wirklich schaffen die Spannung voll zu transportieren. Das liegt aus meiner Sicht auch an der Hauptfigur Heather selbst, die ein teils sehr fragwürdiges Verhalten an den Tag legt. Auch den anderen Figuren fehlt es an Tiefe und Glaubwürdigkeit. Das Buch lässt sich schnell und leicht lesen, wobei im Verlauf das Tempo und die Raffinesse für einen Thriller leider stetig abnehmen, und das Ende für meinen Geschmack zu abrupt und wenig ausführlich beschrieben ist.
Alles in allem hatte ich mir bei der Inhaltsangabe einen fesselnderen und aufregenderen Thriller erhofft. Es ist eine Geschichte, die meines Erachtens ihr Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft hat. Eine Leseempfehlung spreche ich aber aus und vergebe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.01.2022

Betrug beim Casting

Die drei !!!, 2, Betrug beim Casting (drei Ausrufezeichen)
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Kim, Franzi und Marie sind drei Freundinnen, die gern mysteriösen Vorkommnissen auf die Spur kommen. Kim, die Gründerin des Detektivclubs, liebt Krimis und sieht sich hier als die mit dem richtigen Gespür ...

Kim, Franzi und Marie sind drei Freundinnen, die gern mysteriösen Vorkommnissen auf die Spur kommen. Kim, die Gründerin des Detektivclubs, liebt Krimis und sieht sich hier als die mit dem richtigen Gespür für das Kriminelle. Franziska, genannt Franzi ist die Sportliche und muss deshalb des öfteren die Verfolgung aufnehmen. Und dann ist da noch Marie, die gern in andere Rollen schlüpft, was bei manchem Fall schon sehr hilfreich sein kann.

Ein Casting - was für eine tolle Sache und genau das Richtige für Marie, die daran teilnehmen will. Doch was ist das für eine Wertung? Hier stimmt doch was nicht. Die drei stecken in ihrem nächsten Fall und decken betrügerische Machenschaften auf.

Auch ihr neuester Fall, der wieder viel Spannung und Girlpower (nicht nur) für Mädchen garantiert, zeigt, wie clever und mutig die drei Freundinnen zur Sache schreiten und den Fall mit Bravour lösen.

Veröffentlicht am 15.01.2022

Ruhe sanft...

Schlaf schön
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Mit „Schlaf schön“ hat Andrea Revers ihren ersten Kriminalroman veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht Frederike Suttner, ihres Zeichens Kriminalkommissarin a. D. Und wie die Katze das Mausen nicht lassen ...

Mit „Schlaf schön“ hat Andrea Revers ihren ersten Kriminalroman veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht Frederike Suttner, ihres Zeichens Kriminalkommissarin a. D. Und wie die Katze das Mausen nicht lassen kann, so kann auch Frederike nicht anders. Als es zu mehreren Todesfällen in einem Seniorenheim kommt beginnt sie zu ermitteln. Dabei erhält sie reichlich Unterstützung durch eine Gruppe Bewohner, die eine enge Beziehung zu einer der Verstorbenen hatten. Jeder bekommt seine Aufgabe und kann so Hinweise liefern, die zu weiteren Ermittlungsansätzen führen. Trotz des Ermittelns kommt aber auch die lebensbejahende Haltung der „Alten“ nicht zu kurz. Die kleinen Frotzeleien der „Rentner-Gang“ untereinander, bei denen ich mir dann ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, belebt die Handlung. Wie und warum es zu den Todesfällen kommt, dazu will ich an dieser Stelle nichts verraten, dass müsst ihr schon selber lesen.
Die Autorin hat einen eingängigen Schreib- und Erzählstil der sich flüssig lesen lässt. Durch kleine Wendungen wurde ich ein- zweimal auf die falsche Fährte geführt und es wurde erst spät klar wer es war, und wieso und warum das alles passieren musste. Für mich hätte im Krimi noch ein bisschen intensiver die Eifelregion beschrieben werden können und manche Situation löste sich für meinen Geschmack zu leicht und schnell auf. Aber trotz der kleinen Kritikpunkte wurde ich gut unterhalten und ich empfehle den Krimi hiermit auch gern weiter.

Veröffentlicht am 14.01.2022

Anders als erhofft

Der Herzgräber
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„Der Herzgräber“ ist nach zahlreichen Fantasy-Geschichten der erste Thriller von Jen Williams. Heather, eine gescheiterte Journalistin, kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter nach Hause zurück, um zu ...

„Der Herzgräber“ ist nach zahlreichen Fantasy-Geschichten der erste Thriller von Jen Williams. Heather, eine gescheiterte Journalistin, kehrt nach dem Selbstmord ihrer Mutter nach Hause zurück, um zu ergründen warum sie den Freitod wählte. Als sie dann Briefe findet, die zeigen, dass ihre Mutter jahrzehntelang mit dem sadistischen Serienmörder Michael Reave korrespondiert hat, geht sie diesem Umstand auf den Grund, denn der Name dieses Mörders ist gerade wieder in den Nachrichten. Obwohl Reave seit Jahren im Gefängnis sitzt, kopiert anscheinend jemand seine Verbrechen. Schon bald steckt Heather tief in der Vergangenheit ihrer Mutter drin und deckt Ungeheuerliches auf.
Die Autorin entwirft hier eine Story, die durch die gruselige Atmosphäre und die mystischen Elemente der Grimm-Märchen punkten soll, es aber letztlich nicht wirklich schaffen die Spannung voll zu transportieren. Das liegt aus meiner Sicht auch an der Hauptfigur Heather selbst, die ein teils sehr fragwürdiges Verhalten an den Tag legt. Auch den anderen Figuren fehlt es an Tiefe und Glaubwürdigkeit. Das Buch lässt sich schnell und leicht lesen, wobei im Verlauf das Tempo und die Raffinesse für einen Thriller leider stetig abnehmen, und das Ende für meinen Geschmack zu abrupt und wenig ausführlich beschrieben ist.
Alles in allem hatte ich mir bei der Inhaltsangabe einen fesselnderen und aufregenderen Thriller erhofft. Es ist eine Geschichte, die meines Erachtens ihr Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft hat. Eine Leseempfehlung spreche ich aber aus und vergebe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.12.2021

recht spezielle Lektüre

Die militante Madonna
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Im Mittelpunkt dieses ungewöhnlichen Romans steht Chevalier Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont. Er lebte von 1728 – 1810 und war ein französischer Diplomat, Soldat, Freimaurer, ...

Im Mittelpunkt dieses ungewöhnlichen Romans steht Chevalier Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont. Er lebte von 1728 – 1810 und war ein französischer Diplomat, Soldat, Freimaurer, Schriftsteller und Degenfechter. Aber Berühmtheit erlangte er letztlich, weil er einen großen Teil seines Lebens als Frau lebte.
Irene Dische knüpft an genau diesem Fakt an und bringt dem Leser diesen einerseits Königstreuen und feinsinnigen Bücherfreund aber andererseits auch hinterhältigen Ränkeschmied näher, der seine Auftritte je nach Lust oder Notwendigkeit mal als Mann dann wieder als Frau gekleidet absolvierte. Dazu passt auch sein abenteuerlich anmutendes Leben selbst. So war er z. B. Botschafter in London und lebte auch eine Zeit lang in Russland. Während zahlreicher Beschreibungen des umtriebigen Lebenswandels des d’Éon de Beaumont, lässt die Autorin ihren Helden immer wieder zu Wort kommen und ihn zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herspringen, so dass ein aufmerksames Lesen angeraten ist.
Mein Fazit: Die Lebensgeschichte des Chevalier, der mal arrogant herablassend mal zynisch seine Ansichten kund tut, ist schon eine recht spezielle Lektüre. Ich bin mit dem Mann, aber auch der Frau in ihm, nicht wirklich warm geworden. Eine Leseempfehlung für interessierte Leser von außergewöhnlichen Biographien kann ich jedoch aussprechen.