Profilbild von Picciola

Picciola

Lesejury Profi
offline

Picciola ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Picciola über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Schwedens dunkelstes Kapitel

Der Verrückte
0

Inhalt:

Bertil Kras hat von seinem Leben genug und macht sich auf den Weg in den Norden, um ein neues Leben anzufangen. Er kommt im Marktflecken an, findet Arbeit und verliebt sich. Doch der Schein trügt, ...

Inhalt:

Bertil Kras hat von seinem Leben genug und macht sich auf den Weg in den Norden, um ein neues Leben anzufangen. Er kommt im Marktflecken an, findet Arbeit und verliebt sich. Doch der Schein trügt, seine politischen Ansichten gefallen nicht jedem und schon bald muss er mit verheerenden Gerüchten kämpfen.



Meinung:

Ich mag den Schreibstil von Mankell sehr gerne. Auch in diesem Buch ist er gelungen. Es wird langsam Spannung aufgebaut, durch das ganze Buch hinweg hat man als Leser das Gefühl, dass bald etwas Schlimmes passieren wird. Die Spannung bleibt subtil und im Hintergrund, es klingt ständig etwas Bedrohliches mit, das man nicht so recht greifen kann. Weiterhin beschreibt Mankell alles sehr ausführlich und plastisch, sodass man sich super in das Geschehen hineinversetzen kann und sich unmittelbar im Buch befindet.

Zu der Geschichte als solche bin ich zwiegespalten. Einerseits finde ich sie sehr interessant, die Beschreibungen (vor allem die Korruption) haben mich sauer gemacht und ich war voll drin. Andererseits schleppt sich das Geschehen teilweise etwas hin und es passiert nicht so wirklich etwas. Wenn dann aber was passiert, dann wird das Ganze so schnell abgetan.

Auch das Ende konnte mich nicht so richtig überzeugen. Fragen bleiben offen, was ich nicht schlimm fand, aber irgendwie hat das Ende mich unzufrieden zurückgelassen, dabei kann ich nicht so richtig erklären, woran das liegt.

Die Charaktere fand ich allerdings wieder super. Es gibt verschiedene Menschen mit unterschiedlichen politischen Haltungen, Meinungen und Facetten. Ihre Handlungen, Denkweisen und Positionen waren für mich interessant und auch lehrreich.

Das Problem, glaube ich, ist, dass die Einleitung, das erste Kapitel des Buches und auch das Zitat von Georg Seesslen auf dem Buchrücken auf etwas anderes hindeuten und man dadurch am Ende enttäuscht wird, da man etwas gänzlich anderes erwartet hat. Auch der Titel war für mich irreführen und ich kann ihn so im Buch nicht wiederfinden.



Fazit:

Ich mag Mankell und bleibe auch bei meiner Meinung. Aber dieses Buch konnte mich leider nicht in Gänze überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2022

Irgendetwas stört mich

Dschinns
0

Wenn ich das Thema des Buches benennen sollte, würde ich sagen: Familiendrama und Generationenkonflikt. Vom Anfang des Buches war ich ziemlich begeistert, ich fand die Aufmachung und den Schreibstil super. ...

Wenn ich das Thema des Buches benennen sollte, würde ich sagen: Familiendrama und Generationenkonflikt. Vom Anfang des Buches war ich ziemlich begeistert, ich fand die Aufmachung und den Schreibstil super. Das 1. Kapitel wirft viele Fragen auf, macht einem Lust auf mehr. Ich dachte auch, dass ich den Aufbau (6 Kapitel, beginnend mit dem Vater, dann seine vier Kinder, zum Schluss seine Frau) spannend finde. Leider wurde genau dieser Aufbau aber zu einem Problem. Die Kapitel an sich haben mir ganz gut gefallen, aber dadurch, dass alle Personen nur in ihren Kapiteln zu Wort kommen und es danach keine Zusammenführung gibt, empfinde ich es als nicht rund und irgendwie unbefriedigend.

Jedes der Familienmitglieder hat tausend Probleme. Und damit meine ich wirklich Tausende, was mir irgendwann einfach zu viel wurde. Besonders das Ende fand ich viel zu dramatisch und übertrieben, das konnte mich gar nicht überzeugen.

Den Schreibstil fand ich an sich gut. Das erste und letzte Kapitel bilden einen Rahmen, doch zwischendurch hat mich die Autorin verloren, weil mir der Schreibstil dann doch etwas zu… ,,nervig“ wurde. Ich kann es nicht so richtig erklären, aber er hat mich einfach gestört.

Das Buch hat sehr viel Potenzial, aber für meine Begriffe hätte es etwas mehr fokussiert sein müssen und nicht ganz so viele Türen öffnen sollen. Außerdem gibt es echt fast nichts Gutes, was beschrieben wird, sondern fast ausschließlich Negatives, was sich ziemlich aufs Gemüt ausschlägt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2021

Hit the road, Elias

Die Reise des Elias Montag
0

Inhalt:

Elias ist unglücklich. Das Wochenende mit seinen Freunden scheint wie dafür gemacht zu sein, endlich mal auf andere Gedanken zu kommen. Doch dann taucht plötzlich Vivian auf, die eigenen Ballast ...

Inhalt:

Elias ist unglücklich. Das Wochenende mit seinen Freunden scheint wie dafür gemacht zu sein, endlich mal auf andere Gedanken zu kommen. Doch dann taucht plötzlich Vivian auf, die eigenen Ballast mit sich schleppt. Als sie abhauen will, entschließt sich Elias kurzerhand mit ihr zu gehen.

Meinung:

Die Idee finde ich eigentlich ganz cool, ich mag Roadtrips in Geschichten. Elias und Vivian erleben auf jeden Fall einiges zusammen, was sie definitiv nicht so schnell vergessen werden.

Mir persönlich fehlen ein paar mehr Informationen aus den jeweiligen Vergangenheiten der beiden. Elias scheint einfach alles zu können, man weiß aber überhaupt nicht, woher er das ganze Wissen hat. Außerdem ist er kein ,,normaler" Typ, auch da hätten ein paar mehr Informationen aus seiner Vergangenheit geholfen, sich ein besseres Bild von ihm zu machen. Als sympathisch kann ich persönlich ihn nicht unbedingt betiteln.

Bei Vivian ist es ähnlich. Ich möchte jetzt nicht spoilern, aber ich finde ihren Aufenthaltsort und die Begründung dafür übertrieben und unlogisch.

Auch wenn ich die einzelnen Stationen des Roadtrips gut gewählt finde, läuft es entweder viel zu glimpflich ab oder maßlos übertrieben. Da hätte ich mir eine stärkere Balance gewünscht.

Das Buch lässt sich aber sehr leicht und flüssig lesen, es gibt einige philosophische Fragen, über die man definitiv nachdenkt, es ist kurzweilig und auch interessant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2021

Interessant aber nicht mein Schreibstil

Das Archiv der Träume
0

Inhalt:

Carmen verliebt sich in eine Frau und geht eine Beziehung mit ihr ein. Doch verändert sich ihre Freundin im Laufe der Beziehung, wird toxisch, und misshandelt sie immer mehr psychisch.

Meinung:

Carmen ...

Inhalt:

Carmen verliebt sich in eine Frau und geht eine Beziehung mit ihr ein. Doch verändert sich ihre Freundin im Laufe der Beziehung, wird toxisch, und misshandelt sie immer mehr psychisch.

Meinung:

Carmen ist gleichzeitig Autorin und eben Protagonistin des Buches. Man erfährt ziemlich episodenhaft von dem Kennenlernen, der Beziehung und einzelnen Situationen aus der Beziehung, wie sie immer schlimmer, immer toxischer wird.

Genau in diesem episodenhaften liegt bei mir das Problem. Es kommen ganz viele Exkurse, Allegorien, Verweise und Vergleiche zu Büchern und Filmen, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts anfangen konnte, sodass mir die Message dahinter nicht klar geworden ist und ich vieles einfach nicht verstanden habe. Anfangs fand ich den Schreibstil sehr interessant und mal etwas anderes. Doch ebbte die Anfangseuphorie dahingehend schnell ab, da mir teilweise der rote Faden und der Zusammenhang fehlte.

Ich finde das Thema sehr wichtig und mich hat die immer schlimmer werdende psychische Zusetzung sehr mitgenommen. Ich finde es auch wichtig darüber zu sprechen und nicht zu verschweigen. Ich persönlich finde aber, dass der Fokus leider nicht auf der (immer schlimmer werdenden) Beziehung lag, sondern auf vermeintlich unwichtigeren Dingen. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn es eine richtige Geschichte gewesen wäre, mit einer Protagonisten, die das ganze sozusagen gerade erlebt und durchmacht. So wirkte das Buch fast schon emotionslos, was ich bei dem Schlimmheitsgrad etwas befremdlich und unpassend fand.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2021

Männer sind Schweine

Bittersüßer Nachtschatten
0

Inhalt:

Rita ist Kellnerin und wird tagtäglich von Männern angegraben, angegrapscht und angemacht. Leider ist sie nicht sehr selbstbewusst und kann sich nicht wehren. Als sie auf einer Party blöd von ...

Inhalt:

Rita ist Kellnerin und wird tagtäglich von Männern angegraben, angegrapscht und angemacht. Leider ist sie nicht sehr selbstbewusst und kann sich nicht wehren. Als sie auf einer Party blöd von der Seite angemacht wird, steht ihr eine toughe Frau zur Seite und gibt ihr ein Versprechen. In der alten Basilika unter Prag trifft sie sie wieder und wird gefragt, was sie vom Teufel verlangen würde, wenn sie einen Wunsch frei hätte. Selbstvertrauen, ist das erste, was Rita in den Sinn kommt. Doch alles hat einen Preis.


Meinung:

Ich finde die Aussage des Buches gut, empfinde die Darstellung aber ZU gewollt und übertrieben. Rita begegnet innerhalb von drei Tagen 10 Männern, die sie blöd anmachen, sei es verbal oder physisch. Wirklich JEDER Mann ist doof. Sie kann sich quasi nirgendwo hinbewegen, ohne jemandem zu begegnen, der sie betatscht, einen dummen Spruch drückt oder mit ihr in die Kiste steigen will. Das habe ich als zu viel empfunden und das wird den Männern auch nicht gerecht (gibt ja nicht nur solche).

Rita wird im Laufe des Buches zunehmend unsympathischer, einige ihrer Aktionen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen (einerseits sind alle Männer doof, andererseits spielt sie mit einem).

Der Schreibstil ist überzeugend, das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, man kann sich das Beschriebene (Prags Unterwelt und Oberwelt, Parties usw,) bildhaft und sehr gut vorstellen.

Das Ende konnte mich leider nicht überzeugen. Dazu kann ich leider nicht mehr sagen ohne dabei zu viel des Inhaltes preiszugeben.


Fazit:

Super Idee, die ich wirklich spannend fand. Charaktere, die interessant sind und über die man mehr erfahren möchte, aber leider an einigen Stellen etwas zu übertrieben und das Ende wenig überzeugend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere