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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2021

Witzig, mit einem tollen Sidekick

Gehetzt
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Die Handlung von Gehetzt ist eigentlich gar nicht so umfangreich.
Der letzte noch lebende Druide muss sich im Kern nur seinem Erzfeind und keltischen Gott der Liebe Aenghus Óg stellen.
Naja, etwas mehr ...

Die Handlung von Gehetzt ist eigentlich gar nicht so umfangreich.
Der letzte noch lebende Druide muss sich im Kern nur seinem Erzfeind und keltischen Gott der Liebe Aenghus Óg stellen.
Naja, etwas mehr passiert schon, denn auch andere Götter (vor allem Göttinnen) der keltischen Sagenwelt tragen dabei ihre Machtspielchen aus.
Zudem kommen Werwölfe, ein Vampir und Hexen mit in der Handlung vor. Und all diese Charaktere in zeitgemäßer Fassung, obwohl sie zeitlich betrachtet auch schon recht alt sind.

Und da bin ich bei dem, was mir am Stil des Autors gefällt.
Da sind zum einen die humorvollen und zu den Situationen passend eingebundenen Kommentare, die der gute Atticus immer wieder einmal ins Feld führt; vor allem in der Konversation mit seinem irischen Wolfshund Oberon, dem für mich seit langem kurzweiligsten Sidekick eines Romans.
Zum anderen ist es die Art und Weise, wie der Autor Atticus mit anderen Personen und Gruppierungen sprachlich interagieren lässt. Der Druide pflegt mit Werwölfen einen anderen sprachlichen Umgang als mit seinem vampirischen Anwalt. Und auch der Sprachgebrauch gegenüber den Hexen ist wieder anders, als zum Beispiel gegenüber seiner eigenen Götterwelt.
Das zeigt für mich, dass sich der Autor wirklich Gedanken gemacht hat, wie welche Gruppierung funktioniert, wie deren Wurzeln sind und wie sich diese entwickelt haben.

Ob die sprachliche Gestaltung und der unterhaltsame Humor über neun Bände hinweg auf gleich gutem Niveau durchgehalten wird, bleibt abzuwarten. Bisher bin ich aber von der Reihe sehr angetan und lese fleißig weiter.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Schöner Wikingerroman mit überraschender Location

Wikingerblut – Die Rache des Kriegers
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Der Roman hat einfach alles, was man von einem Wikingerroman erwarten sollte; ein frühmittelalterliches Setting; Verstoßene, die entweder auf Rache aus sind oder zurück in die Gesellschaft wollen; harte ...

Der Roman hat einfach alles, was man von einem Wikingerroman erwarten sollte; ein frühmittelalterliches Setting; Verstoßene, die entweder auf Rache aus sind oder zurück in die Gesellschaft wollen; harte Charaktere, die sich in unterschiedlichen Schicksalswendungen zurechtfinden müssen; Intrigen und Verrat; aber auch die gemeinhin bekannte Eingeschworenheit und Brüderlichkeit einer Gemeinschaft.

Es fiel mir nicht schwer mit den Charakteren des Romans mit zu fühlen – sowohl den Protagonisten, als auch Antagonisten. Das zeugt vom guten schriftstellerischen Vermögen des Autors.
Was mich jedoch am meisten an diesem Roman überzeugt hat, ist das Einfühlungsvermögen in die historische Zeitstimmung des 9. Jahrhunderts. Die Charaktere wirken in diesem Rahmen sehr glaubwürdig. Die Wikinger überzeugen eben so sehr wie die Schotten und eben auch die noch vorhanden Reste der Pikten.
Gerade das Auftauchen Letzterer fand ich überraschend gelungen, gibt es doch recht wenig Überliefertes aus der abschließenden Phase der piktischen Besiedlung.
Aber alles scheint passend und stimmig, so dass das Lesen des Romans mir persönlich richtig Spaß bereitet hat und das Buch nicht umsonst mein Monatshighlight im Oktober war.

Ich kann den Roman allen Liebhabern historischer Romane aus der Wikingerzeit wirklich empfehlen. Auf den zweiten Band „Wikingerblut – Schlacht der Nordmänner“ bin ich sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Klassisches Spielbuch – nicht nur für Erwachsene

Monster & Magie: Diebe des Drachendolchs
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Wie der Autor es schon sagt – „Deine Entscheidung – dein Abenteuer!“. Aber so sollten gute Abenteuerspielbücher ja auch funktionieren.
Dabei ist der Grundgedanke solcher Bücher recht einfach. Der Leser ...

Wie der Autor es schon sagt – „Deine Entscheidung – dein Abenteuer!“. Aber so sollten gute Abenteuerspielbücher ja auch funktionieren.
Dabei ist der Grundgedanke solcher Bücher recht einfach. Der Leser selbst erlebt die Handlung, die kapitelweise beschrieben wird und muss sich am Ende ebendieser aus verschiedenen Handlungsmöglichkeiten die aussuchen, die er fällen würde. Das kann erfolgreich zum glücklichen Happy End führen. Viel häufiger führt es den Leser jedoch zu folgenden (wenn auch sehr tröstlichen) Formulierungen: „Kein gutes Ende, oder? Aber nicht verzagen: Natürlich kannst du dich noch einmal anders entscheiden – oder ganz von vorne beginnen!“ (S. 133).
Das garantiert definitiv längere Unterhaltung, als es das 281 Seiten umfassende kleine Taschenbuch zu Beginn erahnen lässt.
Denn die wenigsten Leser kommen ganz geradlinig durch das Abenteuer zum glücklichen Ende durch.

Das Abenteuer selbst besticht durch sehr schlicht gehaltene Fantasy mit einer großen Menge Humor, die unter anderem auch dafür sorgt, dass man bisweilen gerne in eine der zahlreichen Fallen treten möchte, nur um zu sehen, was passiert.

Ich hatte auf jeden Fall eine ganze Menge Spaß.
Und da das Buch auch für ältere Kinder geeignet ist, habe ich es mit meinem Sohn auch noch einmal „getestet“. Es hat ihm erhebliche Freude bereitet gefühlt alle möglichen Enden auszuprobieren. Aber immerhin lernte ich so auch Aurike kennen, die ich allein niemals gefunden hätte.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Humor und Phantasie vom Feinsten

Mein Bruder der Elbenritter hat nicht mehr alle Ziegel auf dem Dach
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Finn ist bereits 10 Jahre, kann aber leider nicht wirklich lesen. Irgendwie funktioniert das einfach nicht. Aber da er ziemlich schlau ist, kann er diese Tatsache gut vertuschen – jedenfalls bis zu dem ...

Finn ist bereits 10 Jahre, kann aber leider nicht wirklich lesen. Irgendwie funktioniert das einfach nicht. Aber da er ziemlich schlau ist, kann er diese Tatsache gut vertuschen – jedenfalls bis zu dem Tag, an dem seine Eltern ihm Yuki vorstellten, einen Waisenjungen und nunmehr sein neuer Bruder. Seitdem läuft alles aus dem Ruder, denn Yuki ist anders. Er behauptet ein Elbenritter zu sein, auf der Suche nach einem besonderen Schlüssel, mit dem ein besonderes Tor geöffnet werden muss. Elbenritter? Alles Humbuck, denkt Finn, oder etwa doch nicht?

Die Autoren Thomas Möller und Sebastian Grusnik haben mit tiefem Empfinden für Witz, Humor, und abwechslungsreichen Handlungsablauf eine sehr unterhaltsame, zum Teil ziemlich lustige Geschichte für das junge Lesepublikum geschrieben.
Der kurze Kapitelaufbau nebst den absolut kurzen Kapitelüberschriften, die sehr neugierig machen, was wohl in dem Kapitel folgen mag sorgen dafür, dass auch jüngere Grundschüler ganz gut mit dem Buch zurecht kommen sollten. Und wenn nicht, dann gibt es ja auch noch Eltern, die vorlesen können (und dabei selber voll auf ihre Kosten kommen werden).

„Übrigens, sollten wir die Hexe treffen, musst du keine Angst haben. Hexen essen nur sehr selten Kinder … Trotzdem, ich würde nicht alles annehmen, was dir eine Hexe anbietet. Nur so als Tipp.“ (S.100)

Über diese Aussage Yukis Finn gegenüber musste mein Sohn im Nachgang herzlich lachen, als die beiden Buchhelden dann wirklich bei der Hexe vorbeischauten.

Uns bleibt nur zu sagen – tolles Buch, absolute Leseempfehlung und eines unserer Highlights in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Fantasy für die Jüngeren

Andor Junior, 1, Der Fluch des roten Drachen
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Das wahnsinnig schön gestaltete Buch richtet sich mit seiner Geschichte an etwa 8jährigen Kinder und nimmt sie passend zum Spiel Andor Junior mit in dessen Welt.
In der Geschichte eröffnet sich den kleinen ...

Das wahnsinnig schön gestaltete Buch richtet sich mit seiner Geschichte an etwa 8jährigen Kinder und nimmt sie passend zum Spiel Andor Junior mit in dessen Welt.
In der Geschichte eröffnet sich den kleinen Lesern eine schöne fantastische Welt mit Menschen, Zwergen, Drachen und anderen Lebewesen. So wie es sich für Fantasy eben gehört.

Sehr schön und vor allem für das junge Zielpublikum gut nachvollziehbar ist die junge Heldengruppe. Vier Kinder voller Drang auf Abenteuer, sehr individuell charakterlich gestaltet, wollen genauso wie die Leser sicherlich auch, einfach ihre Heimat retten, müssen sich dabei Gefahren stellen und schlussendlich auch eine Lösung finden, wie sie die Gefahr bannen können.
Jens Baumeister erzählt die Geschichte schwungvoll, spannend und doch lustig zugleich. Zudem tragen die Illustrationen von Michael Menzel die Handlung ganz wesentlich. Die Harmonie von Text und Bildern ist in diesem Buch sehr, sehr hoch und macht sofort Lust auf weitere Abenteuer.

Ich empfehle das Buch mit Begeisterung weiter. Und wer noch auf der Suche nach einem kleineren Geschenk für das kommende Weihnachtsfest ist, dem kann ich nur raten, es dem Weihnachtsmann mit in den Geschenkesack zu legen.

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