Eine lockerleichte Lektüre mit aktuellen Themen und einer reifen Protagonistin!
Dieses Buch habe ich bei einem Gewinnspiel vom Heyne-Verlag gewonnen und habe es auch dann direkt angefangen, weil ich Lust auf eine lockerleichte Lektüre hatte.
Ich muss aber zugeben, dass ich mir das ...
Dieses Buch habe ich bei einem Gewinnspiel vom Heyne-Verlag gewonnen und habe es auch dann direkt angefangen, weil ich Lust auf eine lockerleichte Lektüre hatte.
Ich muss aber zugeben, dass ich mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft hätte, auch wenn die Covergestaltung einfach zuckersüß ist. Der Klappentext hat mich dafür nicht so sehr angesprochen, dass ich es unbedingt hätte haben müssen und da mein SuB ja so groß ist, wäre es wahrscheinlich vorerst nicht in meinen Besitz gewandert, wenn ich es nicht gewonnen hätte.
So hatte ich aber das Glück, dass ich es lesen konnte.
MEINE MEINUNG
Das Buch startet damit, dass die Protagonistin Sarah ein Vorstellungsgespräch bei Inner Space, einer Wellness-Einrichtung, die sich sehr nach dem Stil des New-Age richtet, hat. Sofort wird deutlich, dass das überhaupt nicht Sarahs Ding ist, sie aber unbedingt einen Job braucht und ihr dementsprechend alles außer das Gehalt egal ist. Und die Inhaber dieser Einrichtung, Fern und Ziggy, waren mir auf Anhieb mit ihrer Lebenseinstellung etwas komisch. Ich verwerfe keinesfalls dieses New Age, aber wie die beiden sich ausgedrückt haben, war doch schon sehr ulkig. Aber genau darauf wollte die Autorin wahrscheinlich hinaus, weil Sarah genauso empfindet.
Erst danach lernt man die Umstände kennen, in und mit denen Sarah zu der Zeit lebt.
So lernt man auch ihren schwulen besten Freund Pete kennen. Vor allem in Pete habe ich mich sofort verliebt. Auch wenn einige Stereotype über homosexuelle Männer eingebaut sind, finde ich es doch generell sehr toll, dass die Autorin überhaupt eine homosexuelle Person mit einbezogen hat und vor allem auch im Buch auf das Thema Homophobie eingeht. Ab dem Moment, in dem Sarah nämlich unmissverständlich ihre Meinung über Homophobie darstellt, hat Tamara Mataya mein Herz für sich gewonnen. Ich finde es so toll, dass sie in einer Unterhaltungslektüre ein solches Thema beleuchtet und dazu Stellung nimmt.
Und bald kommt auch schon Jack ins Spiel ... Er wirkt am Anfang wie der klassische Aufreißer. Er ist sehr attraktiv, wodurch Sarah aber nicht wie in typischen New-Adult-Romanen gleich alle Vorsätze über den Haufen wirft, sondern nach reichlicher Überlegung erst handelt. Und das war für mich doch schon eine tolle Abwechslung, dass die Dame mal nicht erst handelt und dann erst denkt (oder möglicherweise gar nicht denkt), sondern hier vorher überlegt.
Nebenbei spielt aber die Website 'Missed Connections' eine wichtige Rolle. Mir gefällt die Idee von der Website, dass dort alle einen Artikel verfassen können, denen der 'Traumpartner' auf den Straßen New Yorks begegnet ist, um ihn möglicherweise noch zu erreichen, sehr gut. Sie ist mal was anderes und ich konnte Sarahs Obsession dieser Plattform gegenüber vollends verstehen. Auf dieser Seite zu stöbern ist bestimmt richtig interessant
Als sie dann gesucht wird, meldet sie sich natürlich bei ihrem Verehrer, doch man weiß bis zum Ende nicht, wer das denn ist, weil die beiden nur schreiben und sich nicht treffen, und dieses Mitfiebern hat so Spaß gemacht! Ich hatte auch bis zum Schluss keine Ahnung, Sarah hatte einen Verdacht, aber ich konnte es nie genau einschätzen. Und so habe ich gespannt auf die Auflösung gewartet, weil ich unbedingt wissen wollte, wer der Verehrer ist.
Im weiteren Verlauf des Buches wird dann Sarahs Leben im Inner Space, die Beziehung zu Jack und der Chat mit dem anonymen Verehrer beschrieben.
Ziemlich schnell habe ich aber festgestellt, dass das Buch doch mehr Erotik beinhaltet, als das Cover vermuten lässt. Damit hatte ich persönlich aber kein Problem.
Und meiner Meinung nach war alles in dem Buch: Spannung, Humor, Ernst, Erotik, usw.!
Wahrscheinlich habe ich deswegen die letzten 250 Seiten an einem Tag durchgesuchtet.
Ich konnte mich auch auf Anhieb mit Sarah identifizieren, weil sie eine Person ist, die sehr viel über ihr Handeln und Auftreten nachdenkt und damit sehr reif wirkt. Vor allem lässt sie sich von nichts und niemanden unterkriegen und versucht immer nur die guten Seiten zu sehen, egal wie schlecht es läuft. Sie bewahrt Größe und Stärke, was mir sehr an ihr gefallen hat. Insgesamt war ich sehr froh, eine so tolle Protagonistin zu haben, die natürlich nicht alles perfekt macht, sondern auch kleine Macken hat.
Tamara Matayas Schreibstil war sehr angenehm und flüssig und insgesamt sehr schön zu lesen.
Ich fand es auch gut, dass das Buch nur aus Sarahs Sicht geschrieben wurde, weil ich mich so vollends in sie hineinversetzen konnte.
Was ich an dem Buch nicht so gut fand, waren einige Dinge, die Sarah gemacht hat und die ich nicht nachvollziehen konnte und teilweise schon sehr kritisch fand..
Ich finde aber, dass der Titel überhaupt nicht zum Inhalt passt. Eher hätte der Originaltitel 'Missed Connections' übernommen werden sollen. Ich verstehe zwar den Sinn, warum man den Titel gewählt hat, dennoch finde ich, dass es nicht wirklich das zentrale Thema in dem Buch ist.