In ihrem zweiten Fall für Svea Kopetzki entführt uns Autorin Anke Küpper an die Alster. Während das Feuerwerk in der Nacht des 15. August für ein farbenprächtiges Spektakel sorgt, taumelt eine Frau vor einen Touristenbus und stirbt. Allerdings ist der Tod nicht durch den Verkehrsunfall eingetreten, sondern durch eine Stichwunde am Hals.
Schnell stellt sich heraus, dass Helene Pahde, die Tote, eine bekannte Schönheitschirurgin ist, die mit ihrem Geschäftspartner eine lukrative Klinik in der Nähe führt.
Auf der Suche nach Motiv und Täter eröffnen sich für Svea Kopetzki zahlreiche Spuren, die akribisch verfolgt werden müssen. Wer hat ein Motiv? Der vernachlässigte Ehemann? Ein eventueller Geliebter oder doch ein unzufriedener Patient? Wie passt da die Witwe, Pahde für den Selbstmord ihres Mannes verantwortlich macht und die Klinikfassade beschmiert hat, ins Bild? Warum fehlen eine Menge Bargeld und ein teurer Ring? Ist das Ganz doch nur ein missglückter Einbruch?
Das Team von Svea Kopetzki hat jede Menge zu tun, um die offenen Fragen zu beantworten. Dabei sind die Kollegen Tamme Claußen und Franziska „Franzi“ Grüner nicht ganz so belastbar wie üblich. Tamme, der von seiner Frau verlassen worden ist, muss sich um seine drei Töchter kümmern, und die kluge Franzi denkt über ein Sabbatical nach. Und Svea? Sie wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Meine Meinung:
Anke Küpper ist ein verzwickter Krimi gelungen, bei dem wenig so ist, wie es scheint. Geschickt führt sie ihre Leser in die Irre. So manche, anfangs vielversprechende Spur, endet in einer Sackgasse.
Die Ermittlungen sind realistisch geschildert. Auch das schlechte Gewissen Sveas wirkt authentisch. Bin schon gespannt, ob wir in einem dritten Fall das gesamte Ausmaß erfahren werden.
Gut gelungen ist auch die Darstellung der Probleme, die Alleinerziehende haben, um Job und Kinder unter einen Hut zu bringen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, warum die drei Töchter bei Tamme bleiben, und nicht bei der Mutter. Die hätte es als Lehrerin mit geregelter Arbeitszeit ja leichter als Tamme.
Fazit:
Der Krimi ist ein ausgewogener Mix aus Lokalkolorit, persönlichen Konflikten, solider Polizeiarbeit und Spannung. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.