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Veröffentlicht am 31.12.2021

Getrennte Wege ist nicht immer das Richtige

Das größte Versprechen
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Wir schreiben das Jahr 1916 und auf Gut Benhaim wird geheiratet. Rotkreuz Schwester Klara verlässt das Gut und zieht an die Front.

Die große Liebe die dann gesellschaftlich nicht sein darf. Klara entscheidet ...

Wir schreiben das Jahr 1916 und auf Gut Benhaim wird geheiratet. Rotkreuz Schwester Klara verlässt das Gut und zieht an die Front.

Die große Liebe die dann gesellschaftlich nicht sein darf. Klara entscheidet sich gegen ihr Herz und geht ihren Weg allein, weit weg vom dem Mann den sie liebt. Die Brüder Rainer und Albert gründen eine Möbelfirma und schon bald haben sie gut zahlende Kunden.

Die spanische Grippe hat Gut Benhaim erreicht und Klara geht zurück um zu helfen. Geht aber nach getaner Hilfe wieder weg vom Gut. Als ein schreckliches Unglück Isabel erreichte, hat es mich schon emotional gepackt. Die Frauen deren Männer im Krieg waren fühlten sich einsam. Sie suchten woanders das was sie in ihrer Ehe auch noch nach Kriegsende nicht bekamen. Ich denke da auch an meine eigene Mutter.

Die Historie des Ersten Weltkrieges wurde von der Autorin gut recherchiert. Ich konnte mir einiges bildhaft vorstellen, meine Mutter hat mir oft von Kriegstagen und dem Elend erzählt. Protagonist Albert hab ich in mein Herz geschlossen. Alle anderen Charakthere wurden gut und nachvollziehbar dargestellt. Den kleine Tobias mochte ich sehr.

Ich kannte den ersten Teil leider noch nicht, aber dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Ich hatte angenehme Lesestunden. Von mir gibt es 5 Sterne und einen Lese Empfehlung.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Eine Freundschaft für's Leben

Wir für uns
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Die Geschichte spielt in einem kleinen hessischen Dorf. Josie wird mit Anfang 40 schwanger von einem verheiratetem Mann. Durch ihn stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse immer hinten an. Seine Frau weiß ...

Die Geschichte spielt in einem kleinen hessischen Dorf. Josie wird mit Anfang 40 schwanger von einem verheiratetem Mann. Durch ihn stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse immer hinten an. Seine Frau weiß nichts von der Affäre obwohl es schon jahrelang geht und jetzt ein Kind, dass kann er überhaupt nicht gebrauchen. Warum sind es immer die Frauen, die den Kopf hinhalten müssen? Wie wird sich Josie entscheiden? Behält sie das Kind oder gibt sie dem drängen nach Abbruch nach?

Nach 50 Jahren Ehe ist Kathi plötzlich Witwe und allein, ihr eigener Sohn ist ihr fremd geworden. Ihr Zufluchtsort war immer das vom Großvater geerbte Geschäft , dabei war dessen Frau total dagegen. Und wie das so oft in einer Ehe vorkommt, so hat auch Kathi ihre Wünsche immer auf später verschoben. Die latente Wut auf ihren Werner kann man verstehen, denn treu war auch er nicht in der Ehe. Menschen betrügen sich öfter. Wie kommt sie mit dem Alleinsein klar? Was hat das Leben noch an Überraschungen für sie?

Als Kathi und Josie sich kennenlernten nimmt die Geschichte eine Entwicklung an bei der es sehr viele Überlegungen gibt, wie die beiden sich ihr Leben in der Zukunft vorstellen. Irrtümer sind nicht selten manche lassen sich nicht mehr ändern. Man muss sich dem stellen und loslassen können, sonst geht man selbst daran zu Grunde. Doch die beiden Frauen haben sich angefreundet und gegenseitig eine Stärke entdeckt die zu positiver Lebensfreude führt.

Die Autorin hat einen Schreibstil der mich immer wieder begeistert. Ihre Art die Geschichte zu erzählen kommt sehr realistisch rüber und die Worte kommen einfühlsam zu Papier. Die Charaktere sind authentisch. Man sieht eindeutig, dass Freundschaft nichts mit Alter zu tun hat. Für mich war es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, nur muss man auch mal schlafen, ich hatte die Geschichte in 2 Tagen durch.

Empfehle das Buch gerne weiter, es lohnt sich zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Die Wahrheit lässt sich nicht verschweigen

Unter dem Schnee
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dieser Geschichte geht es um Schloss Schwanenholz, dessen Besitzerin Luise von Schwan mit strenger Hand die dortige Baumschule führte. Als sie starb gibt es Turbulenzen während der Trauerfeier, ein starker ...

dieser Geschichte geht es um Schloss Schwanenholz, dessen Besitzerin Luise von Schwan mit strenger Hand die dortige Baumschule führte. Als sie starb gibt es Turbulenzen während der Trauerfeier, ein starker Schneesturm fegt über Norddeutschland. Die Angereisten sitzen auf dem Gut fest und ein Stromausfall verdammte sie teilweise in die Dunkelheit. Vom Schnee eingeschlossen lernt man in den fünf Tagen die wahren Charaktere kennen.

Damit nicht genug taucht auch noch die 35jährige Aimee aus dem französischen Arles auf. Jetzt fragt man sich, was will sie hier und wieso behauptet sie etwas wovon keiner zuvor etwas wusste. Was steht in den Kirchenbüchern?
Und dann war da noch Carl, der mit den Beweisen über Zwangsarbeiter während des Krieges anstellte was unentschuldbar ist. Geheimnisse aus den Kriegszeiten gibt es selbst heute noch.

Ich habe diess Buch sehr genossen, der Schreibstil der Autorin ist flüssig und nie langweilig. Ihr Spannungsbogen ist großartig. Beim gefundenen Brief von Luise hab ich ein bisschen geweint. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und möchte mir nicht vorstellen, dass ich selbst einmal in diese von der Außenwelt abgeschnittene Situation gerate.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Wenn Frauen ihren Wert entdecken

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Protagonistin Magda eine verwitwete Ärztin. Sie flieht vor ihren Erinnerungen an ihren geliebten Gatten, der ermordet wurde. Sie wird Polizeiärztin und lernt zuerst ...

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Protagonistin Magda eine verwitwete Ärztin. Sie flieht vor ihren Erinnerungen an ihren geliebten Gatten, der ermordet wurde. Sie wird Polizeiärztin und lernt zuerst einmal die Schattenseiten der Großstadt kennen. Schreckliche Armut und Verbrechen an fast jeder Ecke. Nächstenliebe gibt es so gut wie gar nicht. Wie will sie sich in dieser Metropole durchsetzten. Sie begegnet der Anwältin Ruth und Celia einer angeheirateten Frau einer Adelsfamilie. Die junge Verkäuferin Doris möchte in Berlin berühmt werden und Karriere machen. Starke Frauen in Armut und Glamour, so war es damals und hat sich bis heute nicht geändert.

In den Zwanzigern war es tabu das Frauen fangen an sich zu wehren. Aber sie taten es. Erzwungene Ehen und Frauen die arbeiten wollen um eigenes Geld zu verdienen. Im Glitzer der Millionenstadt Berlin muss sich die Polizeiärztin behaupten. Es gilt einen Mord aufzuklären und man hält die Ärztin dafür zu weich. Den Panzer auf der Seele, den man sich einhandelt bei der Polizeiarbeit, den kann sie nicht vorweisen. Empathie darf sie nicht wirklich zeigen. Das sie sich dennoch gut behauptete im privaten sowie in ihrer Arbeit ist bewundernswert. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Wenn ich daran denke wie damals Kinder unter furchtbarem Hunger und sexuellem Missbrauch litten und teilweise einfach so weggegeben wurden, dann kommen mir schon die Tränen. Das Land schaut dann einfach darüber hinweg nur Geld und Macht zählen.

Berlin in den Zwanzigern, ich liebe solche Bücher. Die Geschichte hat mir gut gefallen, ein kurzweiliger Schreibstil der mir angenehme Lesestunden bereitete. Ob es eine Fortsetzung gibt würde mich freuen, das mit Doris am Ende ist noch ungeklärt.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Was wären wir, ohne auf den Verstand zu hören

Nach dem Verstand einfach geradeaus
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Unser Protagonist Quentin war nie spontan und lebte immer auf der sicheren Seite. Perfekt angezogen im Beruf und immer korrekt. Der bei der kleinsten Haarspitze seinen Friseurtermin überprüft und wenn ...

Unser Protagonist Quentin war nie spontan und lebte immer auf der sicheren Seite. Perfekt angezogen im Beruf und immer korrekt. Der bei der kleinsten Haarspitze seinen Friseurtermin überprüft und wenn die Anzüge im Schrank durcheinander hingen schon Panik bekommt, der Socken nicht wegwirft, nur weil das passende Teil fehlt. Konsequenzen musste er immer überdenken und aufpassen, das nur ja nichts falsch läuft.

Wenn dann einem plötzlich der Verstand abhanden kommt, ist das schon seltsam. Ein Leben ohne Werte ist doch irgendwie verloren. Also haut man ab, weil der Verstand plötzlich abhanden kommt, er macht sich auf den Weg und unser Protagonist Quentin dann weder Hemmungen noch Grenzen im Leben kennenlernt. Er lässt einfach alles auf sich zukommen. Seine Socken Geschichte boomt und auf Kuba wollen sie gar eine Doku mit ihm drehen. Und wie geht die Sache mit Sabine aus, der Traumfrau aus Kindertagen. Wenn da nicht auch noch Flora wäre.

Ich hab mich köstlich amüsiert, die Autorin hat mich mitgenommen auf eine Reise die mich selbst auch lehrte, das Leben nicht immer so ernst zu nehmen. Ihre Komik brachte mich ernsthaft zum nachdenken. Es ist nie zu spät die Reißleine zu ziehen.

Danke an Frau Buchwinkel für die humorvollen Lesestunden, ich hab selten so viel gelacht, wie in diesem Buch auch, wenn mich einiges zum Nachdenken brachte. Was wären wir, ohne auf den Verstand zu hören? Ein wunderbares Buch, dem ich gerne 5 Sterne gebe, was bei mir eher selten ist. Ich empfehle es gerne weiter.

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