Grundidee und Umsetzung teils genial, teils anstrengend
Rabbits. Spiel um dein LebenDer Klappentext leitete mich auf eine falsche Fährte, dennoch erlebte ich eine solide Geschichte mit guten Elementen. Warum meine Begeisterung dafür fehlt, werde ich dir unten erklären.
Meine Meinung ...
Der Klappentext leitete mich auf eine falsche Fährte, dennoch erlebte ich eine solide Geschichte mit guten Elementen. Warum meine Begeisterung dafür fehlt, werde ich dir unten erklären.
Meine Meinung zur Geschichte:
Nach dem Klappentext und der guten Werbung hatte ich hohe Erwartungen. Terry Miles schrieb seine Geschichte direkt und unverblümt. Ich fand mich schnell in Ks Welt zurecht und konnte dem Geschehen leicht folgen.
Ich verstand jedoch nicht, warum K keinen richtigen Namen bekommen hat. Während dem Verlauf erfuhr ich enorm viel über ihr Aufwachsen, ihre Leben und ihre gesamte Vergangenheit. Warum konnte man ihr dann keinen gescheiten Namen geben? Abgesehen davon wurde ihr Charakter recht gut gestaltet, wodurch ich ihre Persönlichkeit erkennen konnte. Am meisten störte mich, dass im Klappentext steht, K hätte den Auftrag bekommen Hazel zu suchen. Das stimmt absolut nicht! Diesen Auftrag gab es nicht. Da ich vorher das Hörspiel »Rabbits – Dein Spiel. Dein Risiko.« gehört hatte, freut ich mich eigentlich mehr über Hazel zu erfahren. Dazu kam es nicht wirklich.
Rabbits, das Spiel, stand natürlich immer im Vordergrund. Schnell wurde mir klar, dass K schon länger und tiefer darin steckte, als sie wusste und merkte. Die ständigen Warnungen von allen, die niemand zu beachten schienen, obwohl es doch so mega gefährlich war, nervten mit der Zeit. Die Grundidee fand ich absolut genial und erwartete deshalb jeden Spielzug und jede Information mit Neugier. Ich bekam einiges davon und doch war immer ein fader Beigeschmack vorhanden. Die Geschichte sprang ständig hin und her, verlor sich in unnötigen Details und schien abzudriften. Dann wiederum kehrte der Fokus mit einem Schlag zurück. Manchmal war es mühsam den ständigen Wendungen und Richtungswechsel zu folgen. Einen Teil davon hätte gestrichen werden können.
Verschiedene Figuren kamen und gingen. Zu meiner Erleichterung gelang es mir, den Überblick zu behalten. Im Mittelteil hatte ich mit einer gewissen Langatmigkeit zu kämpfen und war froh, dass ich das Hörbuch hörte. Ansonsten hätte ich es wohl nicht geschafft, die Geschichte zu beenden. Im letzten Drittel begann die Handlung endlich anzuziehen. Es gelang mir mit zu fiebern, weil ich endlich erfuhr, was Sache war. Realitt und Fiktion verschwammen. Oder doch nicht? Das Geschehen wurde klarer und ein roter Faden war erkennbar. Eine immens große Wendung veränderte alles und machte die Ereignisse ziemlich abstrus. So richtig konnte ich damit nichts anfangen und war auch nicht wirklich begeistert. Das Ende war okay, konnte für mich aber nicht mehr viel herausholen. Es schloss die Geschichte schlüssig ab, obwohl einige Details gestellt wirkten.
Meine Meinung zu der Sprecherin und dem Sprecher:
Toini Ruhnke las die Geschichte locker und gekonnt. Sie versetzte sich gut in die Protagonistin K hinein, wodurch es leichter war ihr zu folgen. Ihre Stimme hat einen warmen Klang, der ich ihr gerne zuhörte. Dank der Sprecherin gelang es mir über die langatmigen Stellen hinauszukommen. Timmo Niesner las einzig die wiederkehrenden „Notizen zum Spiel“. Ich war ein wenig enttäuscht, dass er nicht mehr las, da ich seine Stimme und sein Vorlesen jedes Mal sehr mochte.
Mein Fazit:
An dieses Hörbuch hatte ich durch den Klappentext die falschen Erwartungen. Grundidee und Umsetzung waren teils genial, teils etwas anstrengend. Manche Elemente begeisterten mich, andere fand ich fad und zu langezogen. Kürzungen und ein klarerer Ablauf hätten der Geschichte gut getan. Mehr Fokus und weniger abdriften wären auch hilfreich gewesen. Trotzdem mochte ich Abschnitte des Buches. In den letzten Kapiteln konnte ich mitfiebern, wobei einige Details abstrus waren. Die letzte große Wendung schloss die Geschichte stimmig ab. Ich selbst war damit jedoch nicht zufrieden. Toini Ruhnke las die Geschichte mit angenehm warmer Stimme. Timmo Niesners Rolle war mir zu klein, dennoch mag ich sein Vorlesen.
Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen!
Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!