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Veröffentlicht am 18.05.2022

Ich hoffe, in der Fortsetzung gibt es eine Steigerung!

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Alle zehn Jahre (oder 50 Jahre ?) versammeln sich Tausende von Menschen in Ziran, um dem Solstasia-Turnier beizuwohnen. Dieses findet statt, sobald Bahias Komet am Himmel erscheint, der das Ende dieses ...

Alle zehn Jahre (oder 50 Jahre ?) versammeln sich Tausende von Menschen in Ziran, um dem Solstasia-Turnier beizuwohnen. Dieses findet statt, sobald Bahias Komet am Himmel erscheint, der das Ende dieses Zeitalters kennzeichnet und ein neues Zeitalter einläutet. Sieben Champions, die die sieben Schutzgottheiten repräsentieren, stellen sich in dem Turnier drei Herausforderungen. Der Gewinner zeigt, unter welchem göttlichen Einfluss das Reich in den nächsten Jahren stehen wird.
Doch noch bevor die Spiele beginnen können, wird die Königin bei einem Attentat getötet.
Ihre Tochter Karina, die seit Jahren in einer tiefen Trauer versunken ist und den Thron nicht übernehmen will, sucht einen Weg, um ihre Mutter wiederzubeleben. Weil Karina für dieses magische Totenritual das Herz eines Königs benötigt, bietet sie dem Sieger des Turniers ihre Hand an.
Währenddessen erreicht Malik, der mit seinen beiden Schwestern bereits seit zwei Monaten auf der Flucht ist, pünktlich zu den Spielen Ziran.
Er hofft, dort, fernab vom Krieg, Arbeit zu finden und Geld zu verdienen, doch dann gerät seine kleine Schwester in die Fängen eines magischen Wesens. Um sie zu befreien, muss Malik das Turnier gewinnen und in die Nähe der Prinzessin kommen, denn ihr Leben ist der Preis für das Leben seiner Schwester.

Das tolle Cover und der wunderschöne Buchschnitt haben mich dazu verleitet, bei diesem Buch ein zweites Mal hinzuschauen. Der Klappentext steigerte die Neugier auf die Story und es stand schnell fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Schreibstil und ihr afrikanischer Einfluss ist deutlich spürbar.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, um am Abend ein paar Seiten zu lesen.
Wir begleiten Karina und Malik abwechselnd aus der Sicht der Erzählperspektive und so bekam ich von beiden Seiten immer wieder Einblicke in das Geschehen.

Es hat jedoch ziemlich lange gedauert, bis ich mich mit der Geschichte richtig anfreunden konnte. Und das liegt nicht nur daran, dass ich immer noch nicht weiß, ob das berühmte Turnier nun alle 10 oder 50 Jahre stattfindet.
Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr monoton und langatmig. Doch nach etwa 50 % der Geschichte zog sie mich dann so in den Bann, dass ich den Rest fast in einem Rutsch durchgelesen habe.
Erwartet hatte ich jedoch eine ganz andere Geschichte.
Nach dem Titel und dem Lesen des Klappentextes, habe ich vermutet, dass es in erster Linie um die Spiele geht. Doch das Turnier spielt nur eine untergeordnete Rolle und ist kaum von größerer Bedeutung für die Handlung. Das fand ich etwas schade.

Als die Königin bei einem Attentat getötet wird, ist Karina völlig verzweifelt. Gerade erst hat sie von ihrer Mutter erfahren, was das große Geheimnis von Ziran ist und nun hat sie, nach Jahren der Trauer um ihren Vater und ihre Schwester, auch noch ihre Mutter verloren.
Täglich quälen sie schlimme Migräneanfälle und sie hat Angst davor, Verantwortung zu übernehmen. Sie ist einfach keine geborene Anführerin wie ihre Mutter und selbst die Ratsmitglieder zweifeln an ihr. Karina empfand ich als sehr authentisch. Sie hat früh ihren Vater und ihre Schwester, die eigentliche Thronerbin, verloren. Nach dem Tod ihrer Schwester soll sie deren Platz einnehmen, doch sie hat nie den Wunsch gehabt, irgendwann zu regieren und sich deshalb auf diese Rolle nicht vorbereitet. Sie denkt und handelt dementsprechend auch nicht wie eine Thronanwärterin.
Um zu verhindern, dass sie Königin wird, sieht Karina nur einen Ausweg. Ihre Mutter muss zurück ins Leben geholt werden. Sie ist für diese Aufgabe einfach besser geeignet und dafür geht Karina sogar über Leichen.
Auch wenn sie manchmal den Eindruck von Hochmut und Arroganz vermittelte, war sie für mich eine tolle Hauptprotagonistin und im Verlauf der Geschichte konnte man eine schöne Entwicklung bei ihr beobachten.

Auch Malik ist eine interessante Figur, obwohl ich ihn zu Beginn nur sehr schlecht einschätzen konnte. Niemand darf erfahren, woher er kommt und das er Magie wirken kann.
Malik fühlt sich zwar für seine Schwestern verantwortlich, doch übernehmen kann er diese Verantwortung nicht wirklich. Er ist einerseits sehr unsicher und agiert bevor er überlegt, aber andererseits ist er auch sehr mutig und riskiert für seine Schwestern viel. Leider hat er sich noch nicht sonderlich entwickelt. Ich bin gespannt, ob man im zweiten Teil Fortschritte sehen wird.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und eigentlich finde ich das auch sehr gut. Doch hier hatte ich irgendwie das Empfinden, dass die beiden Protagonisten viel zu wenig Zeit zusammen verbracht haben, um irgendwelche Gefühle zu entwickeln.

Auch wenn mich der Schreibstil der Autorin angesprochen hat, gibt es, besonders in der ersten Hälfte des Buches zu viele Längen und es fehlte mir eindeutig an Spannung.
Auch einige Informationen bezüglich der Magie wären schön gewesen.
Luft nach oben ist definitiv auch beim Worldbilding.
Es fiel mir schwer, mir ein Bild von der Umgebung außerhalb von Ziran zu machen. Nur die Stadt selbst hatte ich bildhaft und detailliert vor Augen.
Aber ich denke, die Story und auch die Hauptprotagonisten haben noch einiges zu bieten und der zweite Teil wird hoffentlich deutlich temporeicher. Ich werde ihm auf jeden Fall noch eine Chance geben.
Für den ersten Teil gibt es 3 Sterne 🌟🌟🌟 und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2022

Ich habe lange gebraucht um mit der Geschichte warm zu werden

Rubinsplitter
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Rosa ist ein unscheinbares Mädchen, das unter ihrem Übergewicht und unter den Modeexzessen ihrer Mutter zu leiden hat. Denn dieser bereitet es scheinbar ein diebisches Vergnügen, mit ihrer Vorliebe für ...

Rosa ist ein unscheinbares Mädchen, das unter ihrem Übergewicht und unter den Modeexzessen ihrer Mutter zu leiden hat. Denn dieser bereitet es scheinbar ein diebisches Vergnügen, mit ihrer Vorliebe für modische Kreationen, Rosa in Verlegenheit zu bringen und sie abwertend zu behandeln.
Sie hält ihre Tochter klein und erniedrigt sie immer wieder. Rose ist unsicher und wehrt sich nicht, denn sobald sie sich gegen ihre Mutter auflehnt, hagelt es Strafen. Als sie wieder einmal am Wochenende ein Sozialprogramm für problematische Jugendliche absolvieren und auf einem Konzert Sanitätsdienst machen muss, passieren plötzlich merkwürdige Dinge.
Ehe sie sich versieht, findet sie sich mit den beiden durchgeknallten Rockstars Kai und Ali in einem Wagen namens Candy wieder und fährt durch ein Portal in die magische Welt Salvya.
Dort erfährt sie, dass ausgerechnet sie diese Welt vor dem Untergang bewahren und Teil einer Prophezeiung sein soll.

Ich muss gestehen, dass ich den Klappentext nur überflogen habe, und dass mich das wunderschöne Cover dazu verleitet hat, zu diesem Buch zu greifen.
Puh….was soll ich zu dieser Geschichte sagen?! Ich habe mich sehr schwergetan mit der Handlung, die ich nicht nur merkwürdig und chaotisch fand, sondern auch unverständlich.

Die sechzehnjährige Rose hadert mit ihrem Gewicht und hat überhaupt kein Selbstbewusstsein. Sie wird von ihrer Mutter ständig gedemütigt und unterdrückt. Als sie die magische Welt Salvya betritt, weiß sie erstmal nicht mehr wer sie überhaupt ist, doch mit der Zeit wird sie selbstbewusster und wandelt sich zu einer hübschen jungen Frau, die von Ali den Namen Ruby bekommt.
Nach und nach erfährt Ruby mehr über ihre Herkunft und warum sie in dieser Welt gelandet ist.
Kai und Ruby merken schnell, dass zwischen ihnen eine besondere Verbindung besteht und die Beiden kommen sich mit der Zeit näher.
Soweit, so gut..
Unserer Welt, die hier als die Nebelwelt Caligo bezeichnet wird, erscheint den Salvyanern völlig trostlos. Salvya hingehen ist eine farbenprächtige Welt, in der die Jahreszeiten oft schlagartig und bereits nach wenigen Minuten wechseln können. Die Autorin hat Salvya sehr bildhaft und detailliert beschrieben.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig und sehr jugendlich. Ich zitiere: „Sag bloß nichts über ihren Gesang, da sind sie echt empfindlich. Sie werden dich jedoch lieben, wenn du ihnen ein wenig die Eier kraulst.“

Allerdings hatte ich mit einigen Aspekten so meine Probleme.
Es fängt an damit, wie Rose/Ruby als übergewichtiges Mädchen nach außen dargestellt wird. Auch das Kai sie alles andere als nett behandelt und sie als Rambo „beschimpft“, sich kurz darauf aber in die „neue“ Ruby verliebt, war für mich einfach unglaubwürdig.
Nur Ali versucht zwischendurch, die sich immer wieder verschärfenden Situationen zu entspannen, die Wogen zu glätten und Kai zur Vernunft zu bringen. Mir wäre fast lieber gewesen, wenn die Beiden sich verliebt hätten. Ehrlich gesagt, habe ich zu diesem Zeitpunkt überlegt, das Buch abzubrechen.
Es gibt interessante Figuren in der Geschichte. Ali ist mir von allen noch am sympathischsten, allerdings fehlte es mir bei ihm an Tiefe.
Genau wie Ruby, Kai, die Herrscherin Thyra, Amy und Gnarfel waren mir die Protagonisten einfach zu oberflächlich und blass gestaltet.
Auch von den Drachen war ich etwas enttäuscht, denn ich hatte andere Vorstellungen von den Fabelwesen.
Witzig ist hingegen die sprechende Kartoffel „Oma Käthe“, die ich zu Beginn zwar etwas albern fand, aber dann schnell ins Herz geschlossen habe.
Auch wenn die Geschichte teilweise ein hohes Tempo hatte, plätscherte die Handlung etwas vor sich hin. Es passierte zwar viel, aber es fehlten mir die spannenden Momente.
Erst im zweiten Band zog mich die Handlung mehr und mehr in den Bann und ich habe den zweiten Teil innerhalb kurzer Zeit gelesen.

Ich habe lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll und war zu Beginn eigentlich bei zwei Sternen. Allerdings wurde es im zweiten Teil doch merklich besser. Ich bin jetzt schon etwas neugierig darauf, zu erfahren, wie es weitergeht und was es mit der Prophezeiung und dem Fluch eigentlich wirklich auf sich hat.

Rubinsplitter ist ein Buch für Leser, die nicht nur Jugend-Fantasy und witzige, etwas überspritzte Dialoge mögen, sondern auch ein wenig Rockstar-Lovestory.
Deshalb gibt es letztendlich doch noch drei Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 01.01.2022

Leseempfehlung für die Altersgruppe 13 bis 18 Jahren

Between the Times
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Die 17jährige Leila ist alles andere als begeistert, als sie ihren Urlaub zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren Geschwistern in Italien verbringen soll, anstatt mit ihrer Freundin Lis nach ...

Die 17jährige Leila ist alles andere als begeistert, als sie ihren Urlaub zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren Geschwistern in Italien verbringen soll, anstatt mit ihrer Freundin Lis nach Miami zu fliegen. Doch sie hat es ihrer Mutter versprochen und so fügt sie sich der Familientradition. Dort angekommen, sinkt die Stimmung nach einem Familienstreit jedoch schnell. Um nachzudenken, geht sie an den Strand und lässt dort ihren Gefühlen freien Lauf. Am liebsten wäre sie weit weg und könnte irgendwo ein neues Leben beginnen.
Allerdings rechnet sie nicht damit, dass dieser Wunsch sich bewahrheitet und sie sich plötzlich im Jahr 2221 befindet.
Leila hat keine andere Wahl, als sich dem gutaussehenden Alec anzuvertrauen, der sie am Stand aufgabelt.
Gefangen in einem wahr gewordenen Albtraum, muss sie sich nun nicht nur an eine völlig neue Weltordnung gewöhnen, sondern auch an eine Welt, in der sämtliche Gefühlsregungen in der Öffentlichkeit strengstens verboten sind. Die empathische Leila, die nicht mit diesen Regeln aufgewachsen ist, begeht einen Fauxpas nach dem nächsten und Alec hat alle Hände voll zu tun, sie immer wieder aus den brenzligen Situationen zu befreien.
Doch wie überall, gibt es auch in dieser Welt Rebellen, die dagegen auflehnen und sich den Vorgaben der Regierung nicht unterwerfen wollen. Ehe Leila sich versieht, ist ihre komplette Gefühlswelt durcheinander und sie steckt zwischen den Fronten.

Das Cover ist sehr schön und sorgte dafür, dass ich einen zweiten Blick riskiert und mir den Klappentext etwas genauer angeschaut habe. Als ich dann gelesen habe, dass es sich um eine Zeitreisegeschichte handelt, stand schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
Es handelt sich hierbei um das Debüt der Autorin. Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig. Deshalb fiel es mir auch nicht schwer, der Handlung zu folgen.
Leila vermisst ihren Vater, der vor 10 Jahren plötzlich verschwunden ist, immer noch sehr und als ihr Stiefvater ihn in einer unbedachten Bemerkung schlecht macht, will sie nur noch weg.
Hätte sie geahnt, was auf sie zukommt, hätte sie vielleicht nicht so leichtsinnig diesen Wunsch geäußert. Aber nun ist sie im Jahr 2221 gelandet und somit 200 Jahre in die Zukunft gereist. Sie steckt mitten einer Welt, in der die Partner durch einen Computer ausgewählt werden und in der es Mysticas gibt, die sich durch Telepathie von Ort zu Ort bewegen können.
Leila ist froh, dass Alec sie am Strand aufgegabelt hat und ihr die abenteuerliche Geschichte glaubt. Ohne ihn würde sie in einer Welt, in der Gefühlsregungen unter schwersten Strafen stehen, nicht lange überleben.
Leila ist eine sympathische Protagonistin, die keine Angst hat, sich nicht einschüchtern lässt und einen hohen Gerechtigkeitssinn besitzt. Sie steckt schnell in einer Zwickmühle, denn nicht nur Alec weckt Gefühle in ihr, sondern auch sein Bruder Ryan.
Es hat mich etwas gestört, das sie irgendwie überhaupt nicht verzweifelt war und diese Zeitreise sehr schnell akzeptiert hat. Ich wäre wohl an ihrer Stelle in Panik verfallen.
Auch das Leila, was ihre Gefühle für Alec und Ryan betrifft, immer ziemlich hin und her springt, hat mich etwas genervt.
Die Storyentwicklung empfand ich teilweise als etwas unlogisch.
Zum Beispiel war es für mich unglaubwürdig, dass Leila nach zwei Tagen Zimmerarrest tut, als wäre nichts gewesen. Im Gegenteil, sie brezelt sich für ein Date mit der Person auf, der sie diesen Arrest zu verdanken hat. 🙈
Auch, dass Alec fast 7 Stunden mit dem Auto gefahren ist, nur um ein kurzes Gespräch mit Leila zu führen, hat mich den Kopf schütteln lassen ( Kapitel 19).
Viele Leser stören sich vielleicht nicht an solchen Kleinigkeiten, aber mich nervt sowas einfach sehr.
Bei Alec wusste ich lange nicht so recht, was ich von ihm halten sollte. Nicht leichter machte es, dass er nur selten Gefühle zeigen durfte. Vielleicht wäre es hier besser gewesen, die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Leila, sondern ab und zu auch aus der Perspektive von Alec zu erzählen.


Die Grundidee ist toll und man merkt deutlich, dass die Geschichte von der Arbeit der Autorin als Sozialarbeiterin geprägt ist. Die Geschichte lässt sich auch gut lesen, aber es ging mir zu wenig in die Tiefe. Ich hatte das Gefühl, dass etwas fehlt und das Potenzial nicht völlig ausgeschöpft wurde. Zu viele Fragen, die mir bereits in den ersten Kapiteln durch den Kopf schossen, blieben offen und leider konnte ich nirgendwo einen Hinweis auf eine Fortsetzung entdecken.

Auch wenn ich sonst gerne Jugendfantasy lese, konnte mich „Between the Times“ nicht restlos überzeugen.
Ich vermute, jüngeren Lesern im Teenageralter dürfte es da anders ergehen.
Deshalb würde ich es der Altersgruppe 13-18 Jahren empfehlen und gebe 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Die Fortsetzung konnte mich leider nicht richtig überzeugen

Talus - Die Magie des Würfels
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Der magische Würfel ist aufgetaucht und benutzt worden.
Die Wahrheit darüber, von wem Talus geworfen wurde und wessen Herzenswunsch sich erfüllt hat, kennen wir bisher noch nicht. Doch wir wissen, dass ...

Der magische Würfel ist aufgetaucht und benutzt worden.
Die Wahrheit darüber, von wem Talus geworfen wurde und wessen Herzenswunsch sich erfüllt hat, kennen wir bisher noch nicht. Doch wir wissen, dass so ein machtvolles Artefakt sich nicht benutzen lässt, ohne dass der Werfer dafür bezahlen muss. Deshalb erfüllt sich nicht nur sein größter Wunsch, sondern auch seine größte Angst.
Die Folgen, die diese Handlung für die Welt der Menschen haben wird, ist nicht absehbar und auch die magische Welt ist in ihrem Kern erschüttert, denn es steht nicht nur ihr Leben auf dem Spiel.
Der Würfel ist vom Rat unter Verschluss genommen worden und niemand weiß, wo er sich befindet.
Erin, Kaito, Jessica und Noah versuchen gemeinsam, das Artefakt aufzuspüren und die Folgen des Wurfes rückgängig zu machen. Doch die vier ziehen nicht an einem Strang, denn jeder von ihnen hat eigennützige Wünsche und verbirgt diese vor den anderen.

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Diesmal ist es in einem schönen Grünton gehalten und der Würfel steht mit seiner magischen Ausstrahlung, wieder im Mittelpunkt.
Nachdem der erste Teil mich sehr begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte.
Das Buch knüpft fast nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 an. Für mich ist mittlerweile jedoch ein Jahr vergangen und ich hatte deshalb zu Beginn große Probleme, wieder in die Geschichte hineinzukommen. Ich habe deshalb, nachdem es auch nach einigen Seiten nicht besser geworden ist, noch einmal Teil 1 zur Hand genommen und das letzte Viertel des Buches quer gelesen.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr flüssig und lebendig. Auch die Kapitel haben eine schöne Länge, um am Abend ein paar Abschnitte zu lesen.
Das Worldbilding ist wieder mit viel Liebe zum Detail gestaltet und sehr bildhaft. Ich konnte mir die Katakomben unterhalb Edingburghs und die magische Welt gut vorstellen.
Es werden Intrigen gesponnen und es gibt Geheimnisse und Machtkämpfe zwischen den Hexenzirkeln. Irgendwie hatte ich das Gefühl, jeder arbeitet gegen jeden. Egal ob es sich um die vier Hauptprotagonisten handelte, um den magischen Rat, oder die unterschiedlichen Hexenzirkel.
Es gibt etliche Verkettungen, die immer wieder neu zugeordnet werden mussten. Teilweise fand ich das etwas anstrengend und ich hatte Probleme, den Überblick nicht zu verlieren. Ich habe das Buch deswegen ein paar Mal zur Seite gelegt.
Erin musste innerhalb kürzester Zeit damit fertig werden, dass es die magische Welt, von der ihre Tante Charlie immer erzählt hat, wirklich gibt. Doch nicht nur das. Sie stellt sogar fest, dass sie selbst über magische Fähigkeiten verfügt. Die Entwicklung ihrer Kräfte ging mir dann auch etwas zu schnell vonstatten. Das Training mit Jessica ist eigentlich überflüssig, denn irgendwie schüttelt sie alles aus dem Ärmel.
Es gibt unerwartete Wendungen, die wirken, als ob sie eingebaut wurden, um für einen regelrechten Knalleffekt zu sorgen. Ich habe hier vor allem den Tod eines Protagonisten am Ende der Geschichte vor Augen.

Auch wenn mir die Grundidee der Geschichte gut gefällt und sie großes Potenzial hat, konnte die Fortsetzung mich leider nicht so richtig in den Bann ziehen und meine Erwartungen nicht erfüllen.
Der rote Faden, der sich durch den ersten Teil der Reihe zog, ging leider zwischendurch verloren und die Story zog sich nach meinem Empfinden etwas zu sehr in die Länge.
Für mich eine Fantasy-Reihe mit einigen Schwächen, die aber bestimmt seine Leser finden wird.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Ein schönes Buch für Fans eines poetischen Schreibstils.

Sternflüstern
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Irith hat bereits vor 20 Jahren ihren Mann verloren und nun ist auch ihr Freund Lunis gestorben.
Nach seinem Tod, versucht die 56-jährige Künstlerin sich mit Arbeit im Hotel abzulenken, als die junge Sophie ...

Irith hat bereits vor 20 Jahren ihren Mann verloren und nun ist auch ihr Freund Lunis gestorben.
Nach seinem Tod, versucht die 56-jährige Künstlerin sich mit Arbeit im Hotel abzulenken, als die junge Sophie in ihr Leben tritt. Sie kommt als Gast ins Hotel und schnell merkt Irith, dass sie nicht zufällig in der Stadt ist, sondern gezielt nach ihr gesucht hat. Sophie ist ebenfalls Künstlerin und erstellt und verkauft ungewöhnliche Bilderrahmen. Sie möchte eines von Iriths Bildern kaufen und einen Rahmen dafür machen, denn Irith gestaltet aus Scherben wunderschöne Mosaike.
Die beiden Frauen entdecken viele Gemeinsamkeiten und Irith lässt sich von der Kreativität Sophies anstecken. Deshalb macht sie der jungen Frau den Vorschlag, gemeinsam an einem Wandmosaik, den Irith für das Hotel gestalten soll, zu arbeiten.
Irith wird dadurch etwas von ihrem Kummer abgelenkt, doch in ihrem Schrank wartet noch ein verschlossenes Päckchen darauf, von ihr zugestellt zu werden. Lunis hat es ihr hinterlassen und ihr den Auftrag gegeben, es einer Frau namens Alix zu übergeben. Es fällt Irith nicht leicht, diese letzte Bitte von Lunis zu erfüllen, denn zum einen weiß sie nicht, was diese Frau für eine Rolle in seinem Leben gespielt hat und außerdem würde es auch bedeuten, dass sie Lunis endgültig loslassen muss.
Irith und Lunis sind beide Künstler und haben lange Zeit eine lockere Beziehung geführt. Manchmal haben sie über viele Wochen nichts voneinander gehört, doch genau so hat es sich für sie richtig angefühlt. Als Lunis stirbt, erfährt sie deshalb auch erst nach langer Zeit davon und es fällt ihr schwer, diese Endgültigkeit zu akzeptieren. Erst als die junge Sophie bei ihr auftaucht und Irith sich durchringen kann, Lunis letzte Bitte zu erfüllen und Alix das Päckchen zu überbringen, merken die drei Frauen, dass sie durch Lunis miteinander verbunden sind.

Das Cover ist ziemlich bunt, aber es passt sehr gut zur Geschichte und greift das Thema Mosaik, das eine zentrale Rolle in der Handlung spielt, perfekt auf.
Ich habe etwas gebraucht, um mit dem sehr bildreichen, fast schon poetisch Schreibstil zurechtzukommen. Ein paar Mal habe ich das Buch wieder zur Seite gelegt, weil ich das Gefühl hatte, nicht in der richtigen Stimmung dafür zu sein.
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von diesem Stil und deshalb war es zum Teil für meinen Geschmack schon fast etwas zu poetisch. Doch das ist Geschmackssache.
Der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark, aber gerade zu Beginn empfand ich die vielen Bandwurmsätze als sehr angestrengt.
Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich dem Buch und auch mir, die Chance gegeben habe, denn es ist eine wunderschöne Geschichte.
In den ersten 12 Kapiteln gibt es immer wieder Rückblicke in die gemeinsame Zeit von Irith und Lunis. Wir erfahren, wie Irith den wortkargen Lunis kennengelernt hat und wie sie zusammen kleine und große Kunstwerke erschaffen haben. Nachdem sie vom Tode Lunis erfahren hat, muss sie ihr Leben neu ordnen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sie durfte nicht einmal bei der Beerdigung von ihm Abschied nehmen. Irith steckt in einem tiefen Loch fest und kommt alleine nicht wieder heraus. Erst als Sophie in ihr Leben tritt, ändert sich das nach und nach.
Anschließend dreht sich die Handlung um das Zusammenfinden der drei Frauen, deren Leben von Lunis beeinflusst und geprägt wurde. Wir begleiten sie bei der gemeinsamen Verarbeitung ihrer Trauer um Lunis und beim Start in ein neues Leben.
Ich habe mich schwer damit getan, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen und konnte sie mir einfach nicht richtig vorstellen. Lunis ist ein wortkarger, sehr egoistischer Künstler, der sein Leben ohne Rücksicht auf andere so gestaltet, wie er es möchte. Er hält Irith immer wieder auf Distanz und war mir nicht sonderlich sympathisch. Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht verstanden, warum Irith sich so lange auf diese „Beziehung“ eingelassen hat.

Der Untertitel, „Die Geschichte eines Neuanfangs“ passt eigentlich nicht zum Buch. Für mich ist es eher die Geschichte einer Trauerverarbeitung. Etwas schade fand ich deshalb auch, dass das Ende ziemlich schnell kam und wir über den Neuanfang der drei Frauen nicht mehr viel lesen durften. Die Autorin hätte sich hier etwas mehr Zeit nehmen dürfen, um das neue Leben der Frauen zu beschreiben.

Ein schönes Buch für Fans eines sehr poetischen, bildreichen und anspruchsvollen Schreibstils. Ich habe mich etwas schwer damit getan.

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