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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ein interessanter Was-wäre-wenn Roman mit einer magischen Uhr – eines meiner Jahreshighlights!

Zwischen hier und für immer
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„Wie meinen Sie das?“
Der Uhrenverkäufer lächelt nachdenklich und trommelt mit den Fingern auf den Karton vor ihm.
„Man fängt an nachzudenken, über die falschen Entscheidungen, die man im Leben getroffen ...

„Wie meinen Sie das?“
Der Uhrenverkäufer lächelt nachdenklich und trommelt mit den Fingern auf den Karton vor ihm.
„Man fängt an nachzudenken, über die falschen Entscheidungen, die man im Leben getroffen hat. (…) Oder über den falschen Weg, den man eingeschlagen hat. (…) Man fängt an, sich zu fragen, wie es anders hätte laufen können. Und ob man – wenn man in der Zeit zurückreisen und bestimmte Dinge ändern könnte – es dann auch tatsächlich tun würde.“
3. Kapitel

London, 24. Dezember 2020:
Ben sitzt mit seinem besten Freund Harv in der Bar, nachdem er sich wieder mal mit seiner Frau Daff gestritten hat. Sein Traum, Autor zu werden, ausgeträumt, die Beziehung ein Trümmerfeld. Wie wäre es wohl gelaufen, wenn er sich damals für Alice entschieden hätte und nicht für Daff? Wie würde sein Leben jetzt laufen?
Da schenkt ihm ein merkwürdiger Uhrenverkäufer eine Uhr, die noch dazu kaputt zu sein scheint, denn sie ist um kurz vor Mitternacht stehengeblieben. Mißmutig vergräbt er sich daheim im Dachboden und wühlt in alten Erinnerungen…
Doch Ben erwacht am nächsten Morgen in der Vergangenheit! Von jetzt an schickt ihn die Uhr jede Nacht kurz vor 12 zu einem anderen, bedeutenden Tag in seiner Vergangenheit. Er hat die Möglichkeit, die Dinge erneut zu erleben, zu verändern und einen anderen Weg auszuprobieren! Aber bringt ihn das ans Ziel? Und ist dieses Ziel wirklich erstrebenswert?
„Zwischen hier und für immer“ spielt auf sehr interessante Weise mit den beliebten Themen Was-wäre-wenn und Zeitreisen. Unser Protagonist Ben ist mürrisch, hadert mit seinem Schicksal, träumt ungelebte Träume und tut doch nichts für deren Erfüllung. Die Uhr gibt ihm ungeahnte Möglichkeiten und zeigt ihm teilweise andere Facetten des bereits Erlebten.
Zu Beginn konnte ich mit Ben nicht viel anfangen, zu pessimistisch, passiv dümpelt er vor sich hin, enttäuscht seine Frau und ist doch selbst ständig enttäuscht. Aber seine innere Frage kennt wohl jeder von uns nur zu gut, als dass ich ihn nicht ein Stück weit verstanden hätte. Was wäre, wenn damals… Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, sagt man, und gemeinsam mit Ben erfahren wir, was ihn dorthin gebracht hat, wo er jetzt ist und wie er zu dem heutigen Ben wurde.
Aber die Uhr hat ihre eigenen Regeln und er erlebt nicht nur schöne, sondern auch schreckliche Tage ein zweites Mal, und genau das macht sie für ihn auch unendlich wertvoll. Er nutzt die Zeit, um hinter die Kulissen zu sehen, die Menschen um ihn auch von einer anderen Seite kennenzulernen und vor allem auch, um sich selbst zu hinterfragen und endlich auch Verantwortung für sein Tun und sein Leben zu übernehmen.
Und er begreift, dass er zwar nicht alles andere verändern kann, aber sich selbst und damit auch den Umgang der Menschen mit ihm!
Ich habe ihm gerne beim Wachsen zugesehen, dankbar Lektionen mit ihm gelernt und seine Sicht auf die Dinge auch in mir reifen lassen.
Die Seiten sind nur so dahingeflogen und das Buch hat mich auf fast magische Weise berührt! Bereits jetzt, Anfang Februar, eines meiner Jahreshighlights!
Fazit: Ein interessanter Was-wäre-wenn Roman mit einer magischen Uhr – eines meiner Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein spannendes und lehrreiches Jugendbuch über Freundschaft und moderne Technik, wundervoll illustriert!

#Datendetektive. Band 1. Roboter in Gefahr
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„Wir können noch einen Schüler in den Kurs nehmen“, sagte Brabbelbot. „Ich brauche keinen Computer.“

Frau Schnacklburger schüttelte den Kopf: „Warum brauchst du keinen Computer?“

„Ich bin ein Computer“, ...

„Wir können noch einen Schüler in den Kurs nehmen“, sagte Brabbelbot. „Ich brauche keinen Computer.“

Frau Schnacklburger schüttelte den Kopf: „Warum brauchst du keinen Computer?“

„Ich bin ein Computer“, sagte Brabbelbot.

Seite 61



Eine neue Mitschülerin ist schon spannend genug, aber Lina hat auch noch den Roboter Brabbelbot mit dabei!

Vicki ist total fasziniert und will alles über ihn wissen, liebt sie doch alles Technische und Digitale. Sie schreibt sogar Vickis Media, wo sie leicht verständlich Begriffe aus der digitalen Welt erklärt.

Doch nicht nur sie findet Brabbelbot toll, und so ist der freche Roboter bald in Gefahr. Mitschüler Laurin und sogar der schweigsame Theo helfen ihm und so werden die unterschiedlichen Klassenkollegen zu Freunden und – den Datendetektiven!

„Roboter in Gefahr“ ist der erste Band einer neuen und zeitgemäßen Jugendreihe für Kinder ab ca. 8 Jahren. Und ich war schon nach den ersten Seiten ein großer Fan! Erst mal mag ich den Autor und seinen jungenhaften Stil, und ich bin seit dem Teenageralter ein riesengroßer Fan von Jugenddetektivbanden aller Art!

Und diese hier hat es ganz besonders in sich! Denn welche Bande hat schon einen Roboter als Mitglied? Aber auch die anderen sind einfach zum gernhaben! Da ist Vicki, die sich in der digitalen Welt besser auskennt als die meisten Erwachsenen. Ihre Einträge in Vickis Media sind lehr- und hilfreich und auch für sehr interessant. Dann natürlich Lina, deren Stärke aber nicht nur ihr Roboter Brabbelbot ist. Denn sie kann auch Kung-Fu und wenn die kleine, schmächtig wirkende Lina sagt: „Haltet mich fest“, sollte man das besser tun!

Laurin ist der Beobachter der Datendetektive, kann aber auch zupacken, wenn es nötig ist.

Ebenfalls auf seine Art toll ist Theo, der zwar alles zählen, aber nichts erzählen kann und deshalb wohl oft falsch eingeschätzt und unterschätzt wird. Neu an seiner Seite ist Leo, aber den müsst ihr im Buch selber kennenlernen!

Die spannende und lehrreiche Geschichte ist von Marek Bláha wunderbar illustriert, der den Geschehnissen ein Gesicht gibt.

Mehr will ich hier gar nicht verraten, lest selbst!

Fazit: Ein spannendes und lehrreiches Jugendbuch über Freundschaft und moderne Technik, wundervoll illustriert!





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Veröffentlicht am 18.01.2022

Ein wunderbar stimmungsvoller Familien-Winter-Friesland-Liebesroman!

Friesenwinterzauber
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„Weihnachten auf Hawaii … wow! Ich werde lieber noch mal einen Blick auf die Fleecejacken werfen. (…) Und ich kann schon fast den Schneepflug hören …“
Es ist kurz vor Weihnachten. Isabel bereitet sich ...

„Weihnachten auf Hawaii … wow! Ich werde lieber noch mal einen Blick auf die Fleecejacken werfen. (…) Und ich kann schon fast den Schneepflug hören …“
Es ist kurz vor Weihnachten. Isabel bereitet sich auf den gemeinsamen Hawaii-Urlaub mit ihrem Jens vor. Doch der hat andere Pläne, und so sieht es nach einsamen Weihnachten aus für sie… Denn Isabel hat keine Familie und als ihre Nachbarin Frau Osterfeld sie bittet, sie zu ihrer Schwester zu fahren, sagt sie spontan zu. Jetzt ist sie auf dem Weg mit ihr und ihrer Hündin Mari nach St. Peter-Ording und ahnt noch nicht, was sie dort alles erwartet…

Isabel ist eine entzückende junge Frau. Sie ist in einem Heim aufgewachsen, aber hat liebe Freunde und einen interessanten Job als Hundetherapeutin mit ihrer liebenswürdigen Hündin Mari. Leider sieht ihr Jens das im Moment nicht, und so steht sie kurz vor Weihnachten alleine da. Umso willkommener ist ihr die Bitte ihrer Nachbarin, daher packt sie kurzentschlossen den Koffer und nimmt die 10stündige Fahrt nach Nordfriesland in Kauf. Dort angekommen, erkundet sie die winterliche Insel und wir mit ihr! Dabei lernt sie den engagierten Nils und seine große Familie kennen, die sie offen willkommen heißt!
Auch wenn Weihnachten für mich gerade rum ist, war es für mich eine wunderschöne Leseerfahrung! Angefangen bei Isabel, die nett, höflich und hilfsbereit ist, die Dinge anpackt und ihren Weg geht. Aber auch die See, selbst wenn es dort im Moment kühl ist, hat mich bei jeder Zeile angelacht und gelockt!
Dazu die weihnachtlich-winterliche Stimmung und die tollen Menschen, die sie in St. Peter – Ording kennenlernen darf. In Nils und seiner Schwester hat Isabel rasch gute Freunde gefunden und so fällt es ihr immer schwerer an den Tag der Heimreise zu denken. Denn Nils Eltern und sein Großvater nehmen sie so offen und herzlich auf, dass sie zum ersten Mal selbst spürt, was es heißen könnte, Familie zu haben…
Tanja Lanz schreibt locker und flüssig, dabei aber so stimmungsvoll dass ich selbst den Wind um die Nase und die Sehnsucht nach Meer gespürt habe!
Das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich sie auf eine Reise in den Norden begleitet habe!
Fazit: Ein wunderbar stimmungsvoller Familien-Winter-Friesland-Liebesroman!


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Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein Buch übers Loslassen, Heilen, Über sich hinauswachsen und großartige Frauen! Susan Mallery in Bestform!

Glücksfreundinnen
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„Wir schließen einen Pakt und fordern uns gegenseitig dazu heraus, den Sommer über ein paar Veränderungen anzugehen. (…) Wir erstellen für jede von uns eine Liste mit Dingen, die wir tun müssen, und wer ...

„Wir schließen einen Pakt und fordern uns gegenseitig dazu heraus, den Sommer über ein paar Veränderungen anzugehen. (…) Wir erstellen für jede von uns eine Liste mit Dingen, die wir tun müssen, und wer die meisten davon abhaken kann, gewinnt.“

Kapitel 5

Was die Freundinnen Ellen und Unity zu diesem Pakt treibt? Nun, die beiden treten auf der Stelle. Unitys Mann starb vor drei Jahren und sie ist gefangen in ihrer Trauer. Und Ellen hat, seit sie als Teenager schwanger wurde, den Männern abgeschworen. Nun merken sie, dass sie das auf Dauer nicht weiterbringt. Durch einige schmerzhafte Erfahrungen angespornt, beschließen sie, sich etwas aus ihrer Komfortzone hinauszuwagen.

Unity macht das eigentlich nur aus Freundschaft zu Ellen, um ihr zu helfen. Doch nach und nach erkennt sie, dass sie mindestens ebenso viel Hilfe braucht und dringend ihr Leben ändern muss, um glücklich zu werden.

Dies ist wieder eine von Susan Mallerys Geschichten, die mein Herz im Sturm erobert hat – und mich zum genau richtigen Zeitpunkt erwischt hat! Wie Ellens Sohn Coop steht auch mein Kind davor, flügge zu werden. Und welche Mutter kennt nicht das Gefühl, alleine dazustehen, loslassen zu müssen? Ellen fällt dies schwer, vor allem, da sie seit Coops Geburt alles getan hat, damit es ihm gut geht. Und dabei ganz vergessen hat, dass sie eigene Bedürfnisse hat.

Unity lebt nach dem Tod ihres Mannes in seinem Elternhaus, schläft in seinem Teenagerzimmer und arbeitet als Handwerkerin in einer Seniorenresidenz. Erschüttert erkennt sie, dass sie eigentlich nur noch darauf wartet, selbst dorthin zu ziehen. Auch wenn es nicht leicht ist, beginnt sie darüber nachzudenken, ob das alles ist, was sie noch vom Leben will, oder ob es doch noch mehr für sie zu bieten hat.

Auf ihre eigene Art versuchen die beiden Frauen, die Vergangenheit loszulassen. Doch dazu müssen alte Wunden wieder aufbrechen, um dann ordentlich verheilen zu können und es war schmerzhaft, traurig, aufbauend und ermutigend, ihnen dabei zuzusehen. Wie immer kommt in Susan Mallerys Buch die Liebe nicht zu kurz und so durfte ich mich auch über die eine oder andere romantische Szene freuen!

"Glücksfreundinnen" hat mich vom Anfang bis zum Ende bewegt, lachen und weinen und die Zeit vergessen lassen!

Fazit: Ein Buch übers Loslassen, Heilen, Über sich hinauswachsen und großartige Frauen! Susan Mallery in Bestform!

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Eine Familienversöhnung in stimmiger Umgebung, mit viel Humor, einigem Augenzwinkern und Gefühl!

Schneeflöckchenküsse
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„Pflegekraft dringend für sofort gesucht! Bewerbungen unter Telefonnummer Altkrähenburg-/96301“

Diese Anzeige kommt für Beth gerade zur rechten Zeit! Hat sie doch soeben ihren Job in einem Altersheim ...

„Pflegekraft dringend für sofort gesucht! Bewerbungen unter Telefonnummer Altkrähenburg-/96301“

Diese Anzeige kommt für Beth gerade zur rechten Zeit! Hat sie doch soeben ihren Job in einem Altersheim hingeschmissen, ein paar Tage vor Weihnachten. Kurzentschlossen packt sie ihren Sohn, den schimpfenden Papagei Lucky und einen Weihnachtsbaum in den Mini und fährt nach Altkrähenburg.
Dort erwartet sie Lieselotte, die zwar alt, doch durchaus noch fit ist. Aber sie hat einen Plan: Sie will ihre drei zerstrittenen Söhne unterm Weihnachtsbaum versöhnen, und dazu ist ihr jede List recht…
Ein verträumter Ort, wie ich es selbst kenne, Unmengen von Schnee, unterhaltsame und liebenswerte Protagonisten, die dort aufeinanderprallen und doch zueinanderfinden. Was will man an Weihnachten mehr?
Altkrähenburg ist ein kleiner, fiktiver Ort im Harz, beschaulich. Traditionen und Zusammenhalt gibt es, dafür sucht man moderne Technik und Handyempfang vergebens. Der richtige Platz, um ein besinnliches Weihnachten zu feiern, wenn…
Ja, wenn da nicht Lieselotte mit ihrer List wäre!
Ich habe mich sofort in Altkrähenburg verliebt und Emma Bielings Protagonisten haben auch jeder einzelne ihren Reiz:
Beth ist eine hart arbeitende Alleinerzieherin, die alles für ihren aufgeweckten Sohn Vincent tun würde. Ihre neue Auftraggeberin Lieselotte hat es faustdick hinter den Ohren und schreckt auch vor größeren Schwindeleien nicht zurück, wenn sie dadurch ans Ziel kommt.
Ihre Söhne könnten unterschiedlicher nicht sein, doch es eint sie ihre Liebe zu ihrer Mutter. Ihre Partner sind irgendwie alle miteinander verstrickt, was mich einen Moment der Orientierung gekostet hat, dann aber mächtig gut unterhalten.
Dabei scheut sie sich auch nicht, ein gleichgeschlechtliches Paar und einen entzückenden Engländer im Rollstuhl miteinzubeziehen, was den Roman zeitgerecht und noch liebenswerter machte!
Die Autorin schreibt locker und leicht, die Seiten fliegen nur so dahin und man stapft dabei gefühlt selbst durch den Schnee, versteckt sich in einem Baumriesen, geht auf Vogeljagd…
Das Ende kommt wie zu erwarten sehr verträumt und versöhnlich, etwas rasch, aber genauso, wie man es sich für einen Weihnachtsroman erhofft.
Fazit: Eine Familienversöhnung in stimmiger Umgebung, mit viel Humor, einigem Augenzwinkern und Gefühl!

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