Wichtige Lektüre über das Leben im Dritten Reich!
Ich habe das Buch beim Aussortieren meines Bücherregals wiedergefunden. Meine Tante hatte es damals meiner Schwester und mir geschenkt und ehrlich gesagt war ich wenig verwundert, dass ich es vor einigen ...
Ich habe das Buch beim Aussortieren meines Bücherregals wiedergefunden. Meine Tante hatte es damals meiner Schwester und mir geschenkt und ehrlich gesagt war ich wenig verwundert, dass ich es vor einigen Jahren nie gelesen habe - denn diese Lektüre ist für mich kein Kinderbuch, auch wenn es als eben solches eingestuft wird.
Wir hatten damals in der 10. Klasse erstmals das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg behandelt und vorher immer nur ein paar wenige Informationen darüber mitbekommen. Als mittlerweile Anfang 20-Jährige kenne ich mich besser mit der Thematik aus, auch, weil ich mich selbst viel damit beschäftigt habe. Dadurch kann ich auch die Inhalte von "Muscha" besser einordnungen und verstehen.
Die Darstellungen und Beschreibungen des kleinen Josefs waren schockierend. Auch hier würde ich das keinem Kind ab 10 Jahren als Leselektüre zutrauen.
Der Schreibstil hat zu den Darstellungen gepasst - er war einfach und verständlich und hat die Unwissenheit Josefs deutlich zum Ausdruck gebracht.
Die Erzählung begann im Jahr 1938 und endete 1946. Zum Ende hin hat sich Josefs Perspektive jedoch immer noch so gelesen wie am Anfang, obwohl sechs Jahre dazwischenlagen. Deswegen fiel es mir manchmal schwer, zu beurteilen, ob er nun älter geworden ist oder nicht. Ich verstehe, dass man den Schreibstil auf der Basis eines Kinderbuches einfach und verständlich halten will, aber die inneren Monologe klangen am Ende immer noch wie die Gedanken eines 6-Jährigen.
Ich würde das Buch, wie gesagt, keinem 10-jährigen Kind empfehlen, doch als Begleitlektüre, während man die Thematik im Unterricht behandelt, kann ich es mir schon vorstellen. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 4,5 Sterne.