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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

Weil die Frau auch nur auf einen dominanten Mann wartet ...

Die Macht der Emotionen
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Ich lese psychologische Bücher immer mit einer gewissen Distanz und auch literaturkritisch, da man nicht alle Aussagen immer für Wahres nehmen kann und die Inhalte oft auf das Minimum heruntergebrochen ...

Ich lese psychologische Bücher immer mit einer gewissen Distanz und auch literaturkritisch, da man nicht alle Aussagen immer für Wahres nehmen kann und die Inhalte oft auf das Minimum heruntergebrochen sind. Selbiges gilt auch für den Forschungsstand: Mittlerweile sind die Informationen aus dem Buch 22 Jahre alt (in Bezug auf die Forschungsliteratur sogar noch älter). Nicht alles wird aktuell sein; dies muss man beim Lesen berücksichtigen.

Zu Beginn wurde eine Einführung geliefert, die versucht hat, die Frage zu beantworten, wie viele Basisemotionen es eigentlich gäbe. Hierbei ist sich die Forschung nicht sicher: Einige sagen 6, andere 16.

Das Buch selbst hat 8 Emotionen (Zorn, Neid, Freude, Traurigkeit, Scham, Eifersucht, Angst, Liebe) genauer unter die Lupe genommen und jeder ein einzelnes Kapitel zugeordnet. Gleichzeitig wurden aber auch immerzu Zusammenhänge und Verbindungen gestellt, was ich sehr gut fand. Es gab Tabellen, Übersichten und kleine Exkurse, die die Inhalte noch einmal genauer veranschaulicht haben.

Womit ich teilweise rein gar nichts anfangen konnte, waren die unzähligen Filmvergleiche. Dies liegt aber daran, dass ich so alt wie das Buch bin und viele der aufgeführten Filme, die vor den 2000ern entstanden sind, kaum bis gar nicht kenne.

Am Anfang konnte ich vielen Inhalten noch zustimmen bzw. empfand ich sie als einleuchtend. Über die diskriminierenden Bezeichnungen zu gewissen Völkern und Gruppen konnte ich teilweise hinwegsehen, da das Buch 2001 auf Französisch und erstmalig 2005 auf Deutsch veröffentlicht wurde und die Abschaffung und das Verbot vieler Bezeichnungen erst in den letzten Jahren verstärkter durchgesetzt worden ist. Wo sich bei mir dann aber alles gesträubt hat, waren die Pauschalaussagen in Bezug auf die Geschlechter:

Die Frau sucht einen "Papa" (kein Witz, dieses Wort wurde echt so verwendet), um ihrem Fortpflanzungstrieb nachzugehen und weswegen sie aus diesem Grund diese und jene Emotion empfindet. Ich denke, dass selbst Anfang der 2000er Jahre klar sein müsste, dass zwar in uns allen gewisse Instinkte über Generationen hinweg verankert sind, wir aber nicht aus Gründen der Fortpflanzung so und so reagieren (z.B. in Bezug auf Neid, Eifersucht und Ängste).

Auch bei Aussagen wie "Die Frau sucht nach einem dominanten Mann." hat sich bei mir alles gesträubt. Solche Aussagen sind so was von überholt und erwarte ich auch nicht in einem Buch der 2000er.

Hinzu kommt, dass der Adressat:innenkreis eher auf Ü30-Leute gesetzt war. Es gab zwischendurch Erfahrungsberichte von anderen Menschen/Nicht-Psychologen, die allerdings schon mitten im Leben standen, einen Job hatten, manchmal verheiratet waren und Kinder hatten. Ich als Anfang 20-jährige Studentin konnte mich damit nicht wirklich identifizieren. Dennoch haben die Beispiele geholfen, viele Emotionen und Situationen besser zu veranschaulichen, weswegen sie für mich auch besser nachzuvollziehen waren. Da sich aber vor allem zum Ende hin viele Pauschal- und antifeministische Aussagen gehäuft haben, werde ich dem Buch nur 3 Sterne geben. Wer weiß, wie solche Bücher heutzutage aufgezogen werden - hoffentlich weniger allgemein und engstirnig wie dieses hier.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Assassin's Creed - Black Flag

Assassin's Creed
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Zu meinem Bedauern muss ich leider sagen, dass das Buch mich enttäuscht hat. Ich habe Assassin's Creed - Black Flag nie selbst gespielt, ich kenne es aber vom "Angucken", und natürlich war mir klar, dass ...

Zu meinem Bedauern muss ich leider sagen, dass das Buch mich enttäuscht hat. Ich habe Assassin's Creed - Black Flag nie selbst gespielt, ich kenne es aber vom "Angucken", und natürlich war mir klar, dass man die Szenen 1:1 zu den Cut Scenes vom Spiel mitlesen kann, allerdings hat mir die Umsetzung und der Schreibstil nicht sonderlich gefallen.

Ich hatte das Gefühl, dass die Szenen einfach aneinander gereiht waren. Das ganze Buch hat sich wie eine Berichterstattung oder wie ein langer Brief an seine Tochter gelesen, was ja letztendlich auch so war.

Es hat mir irgendwie an Emotionen gefehlt. Natürlich haben sich viele Kampfszenen gehäuft, weil das Spiel ja auch wesentlich daraus besteht, aber diese wurden vor allem am Ende hin ziemlich gestaucht. Oft kamen dann Sätze wie "Um es kurz zu halten" o.ä., und anschließend wurden nur der Reihe nach Leute getötet, ohne jedoch eine emotionale Ebene in der Erzählung abzudecken.

Mir kam es oft so vor, als würde man krampfhaft versuchen, ein gesamtes Spiel mit 60 bis 80 Spielstunden, auf 400 Seiten zu quetschen und dabei die wesentlichen und interessanten Ereignisse zu kurz und die langweiligen zu lang zu halten. Manchmal wurde man mit Informationen über die Pirat*innen überhäuft, wenn Edward Kenway gerade nichts Besseres zu tun hatte, als im Kerker zu sitzen oder auf seinem Schiff zu stehen.

Kurzum - so etwas hat einfach die Spannung genommen.

Warum ich trotzdem 3 Sterne gebe, ist, weil ich den Anfang und die Suche nach dem Observatorium interessant fand und auch das jeweilige Einbringen historischer Ereignisse und Figuren. Wahre Fans der Spielreihe werden vielleicht mehr Liebe für das Buch aufbringen können, mir hat einfach die Spannung gefehlt.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Durch die unzähligen Beschreibungen wurde es etwas langatmig ...

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Das ist das zweite Buch, welches ich von Jenny-Mai Nuyen gelesen habe, und tatsächlich hatte ich nicht wirklich vorgehabt, noch eines von ihr zu lesen, allerdings wurde mir dieses hier wärmstens empfohlen.

Leider ...

Das ist das zweite Buch, welches ich von Jenny-Mai Nuyen gelesen habe, und tatsächlich hatte ich nicht wirklich vorgehabt, noch eines von ihr zu lesen, allerdings wurde mir dieses hier wärmstens empfohlen.

Leider hat es meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Am Anfang war ich noch begeistert von den vielen lebhaften Beschreibungen gewesen, doch irgendwann hat es sich ziemlich verlaufen und den Fokus von der eigentlichen Geschichte genommen. Der Schreibstil hat mich, auch wenn das jetzt komisch klingen mag, an viele Fantasy-Bücher aus der Zeit 2000-2010 erinnert. "Damals" (und auch in der Zeit davor) hat man viel langatmiger geschrieben, während man heute eher auf die Storyline achtet und nur das Nötigste preisgibt oder aber mehrere Bände schreibt, um nicht alles auf einmal erzählen zu müssen - so meine Empfindung.

Durch die vielen Beschreibungen gingen die Emotionen deutlich unter. Deswegen fand ich die Annäherung und angebliche Liebesgeschichte zwischen dem "Elfenbastard" Nill und dem Herrn der Diebe Scapa ziemlich unauthentisch bzw. nicht greifbar. Auch dass sich diese bis zum Ende teilweise durchgezogen hat, obwohl der Elfenprinz Kaveh weitaus mehr Interesse und Hilfsbereitschaft Nill gegenüber gezeigt hat, war für mich unverständlich.

Manche Dinge waren sehr vorhersehbar, die ich aufgrund von Spoilern nun nicht aufführen werde.

Das Buch ist in vier "Unter-Bücher" eingeteilt. Das erste war noch spannend, doch danach hat es sich deutlich in die Länge gezogen. Die vielen kleinen Zwischenabschnitte, in denen nur erklärt wurde, dass die Gefährten essen und schlafen, fand ich etwas unnötig, da sie der Geschichte die Spannung genommen haben.

Auch hatte ich zwischendurch öfter das Gefühl, dass vieles an Tolkiens "Der Herr der Ringe" angelehnt war - vielleicht war es aber auch nur Zufall.

An sich war die Grundthematik interessant, doch hätte man die Geschichte weitaus besser und spannender konzipieren können. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 02.12.2021

Es gibt bessere Zwergen-Geschichten ...

Zwergenfluch
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Ich glaube, ich war schon lange nicht mehr so erleichtert, endlich ein Buch beendet zu haben.

"Zwergenfluch" ist der erste Band der Zwergenkrieg-Reihe von Frank Rehfeld und hat meine Erwartungen in keinster ...

Ich glaube, ich war schon lange nicht mehr so erleichtert, endlich ein Buch beendet zu haben.

"Zwergenfluch" ist der erste Band der Zwergenkrieg-Reihe von Frank Rehfeld und hat meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt. Ich habe mir das Buch von meinem Vater ausgeliehen, der meinte, dass die Reihe sehr gut geschrieben sei - vielleicht ist sie das auch, aber der erste Teil bildet dabei leider die Ausnahme.

Der Schreibstil passt zu den Beschreibungen des Zwergenvolkes, allerdings war er für mich manchmal zu gehoben/hochgestochen. An vielen Stellen gab es mir zu viele Beschreibungen der Landschaften und eindeutig zu wenig Beschreibungen der Gefühle der Charaktere. Generell hat es dem Buch deutlich an Emotionen gefehlt, wodurch es mir ziemlich schwer fiel, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen.

Auch wurden die Perspektiven ständig gewechselt. Da es weder ein Personenregister noch jeweils eine Überschrift mit dem Namen, aus wessen Sicht der Abschnitt nun erzählt wird, gab, war es auf Dauer nicht nur ermüdend, sondern auch deutlich anstrengend, die Personen jeweils zuzuordnen.

Vielleicht ändert sich das ja in den nachfolgenden Bänden, allerdings bin ich bisher nicht davon überzeugt, diese auch noch zu lesen.

Den Inhalt kann man in wenigen Sätzen wiedergeben. Während es im Großteil des Buches nur darum geht, diese seltsamen Kreaturen ausfindig zu machen, nimmt die Geschichte im letzten Drittel dann doch etwas an Fahrt auf, als ein Trupp ausgesandt wird, um die Elben um Hilfe zu bitten.

Allerdings wird das Treffen erst im zweiten Teil stattfinden.

Wie bereits gesagt, ändern sich andauernd die Sichtweisen und vor allem am Anfang dienten sie nur dazu, um zu zeigen, wer als nächstes stirbt. Generell kann man die Gegner - die Dunkelelben - auch nicht wirklich greifen, weil sie so gut wie gar nicht beschrieben werden. Mir ist klar, dass man unsichtbare Wesen nicht beschreiben kann, aber irgendwie hat man als Leser:in überhaupt keine Angst vor ihnen. Oder eine Vorstellung.

Die Zwerge selbst wurden äußerlich ebenfalls kaum bis gar nicht beschrieben. Zwar wurden Verbindungen aufgeführt, aus welchen bekannten Häusern sie stammen, aber da es sich um einen ersten Teil handelt und man auch keine Ahnung hat, was die Häuser überhaupt geleistet haben, bleibt das ebenfalls nur eine unnötige Info am Rande.

Vielleicht wurde ich auch nur so sehr enttäuscht, weil ich "Die Zwerge"-Reihe von Markus Heitz gelesen und geliebt habe. Trotzdem gebe ich "Zwergenfluch" 3 Sterne, da mich zumindest Warlons Perspektive überzeugen konnte und etwas Spannung aufgebaut hat.

Veröffentlicht am 28.09.2021

Langatmige Lektüre, die mich nicht wirklich fesseln konnte ...

Unterleuten
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"Unterleuten" ist mein erstes Buch von Juli Zeh, welches im Rahmen meines Germanistik-Studiums gelesen habe. Ich denke, es ist sowieso immer etwas anderes, wenn man einen Roman in der Schule oder Uni lesen ...

"Unterleuten" ist mein erstes Buch von Juli Zeh, welches im Rahmen meines Germanistik-Studiums gelesen habe. Ich denke, es ist sowieso immer etwas anderes, wenn man einen Roman in der Schule oder Uni lesen muss, weil man (in-)direkt dazu gezwungen wird, aber ich bin tatsächlich sehr offen an das Buch herangegangen. Ich wohne selbst in einer brandenburgischen Kleinstadt, die eher einem Dorf ähnelt, weswegen ich gehofft hatte, einige inhaltliche Strukturen wiederfinden und auf meine ländliche Gesellschaft anwenden zu können.

Leider wurde ich enttäuscht.

Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt. Im ersten bekommt man bereits einen groben Überblick über die Protagonistinnen. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Sicht geschrieben, was mich nach einer Weile überfordert hat. Wahrscheinlich hätte es mir weitaus mehr geholfen, hätte ich nicht erst am Ende realisiert, dass auf den letzten Seiten eine Personenübersicht zu finden ist, aber alleine die verschiedenen Storylines, die auch mit vergangenen Ereignissen zusammenhängen, haben mir das Lesen erschwert und mir die Konzentration geraubt.

Das Werk ist auf jeden Fall keine leichte und schnelle Leselektüre, nicht zuletzt durch die 600+ Seiten. Am besten, man schreibt nebenbei mit, damit man nichts durcheinanderbringt.

Wie gesagt, hatte ich gehofft, einige dort abgebildete Strukturen auch auf meine dörfliche Region anwenden zu können. Auch wenn einige Stimmen und Kritiker
innen meinten, dass dieses Buch eine brandenburgische ländliche Gemeinschaft/Gesellschaft darstellt, konnte ich da nicht wirklich mitgehen. Vielleicht erging es aber auch nur mir so.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3 Sterne. Wäre es vielleicht nicht so langatmig und mit so vielen Protagonist*innen geschrieben worden, hätte man vielleicht eine verständlichere und fesselndere Geschichte gehabt.