Tolles Buch mit viel Lebensnähe
Du hast gesagt, es ist für immerWie geht man als Hinterbliebene damit um, dass jemand sich für den Freitod entscheidet? Wie umgehen mit dem Gefühl, nicht genug Grund zum Leben gegeben zu haben? Wie weiterleben? Wie mit gemeinsamen Träumen ...
Wie geht man als Hinterbliebene damit um, dass jemand sich für den Freitod entscheidet? Wie umgehen mit dem Gefühl, nicht genug Grund zum Leben gegeben zu haben? Wie weiterleben? Wie mit gemeinsamen Träumen und Wünschen umgehen? Was ist erlaubt? Was nicht?
Als diese Fragen ziehen sich durch das Buch. Ben hat seine Verlobte mit einem Segelboot zurückgelassen. Mit diesem Segelboot haben sie gemeinsam Träume geplant, eine Segel-Tour geplant. Anna beschließt einem Jahr nach dem Tod von Ben die geplante Segel-Tour trotz wenig Erfahrung zu startet. Sie gibt dafür ihren Job auf und hofft dadurch, Heilung zu finden. Der Roman erzählt von ihrem Weg, mit dem Tod ihres Verlobten umgehen zu lernen und einen Weg aus der Trauer zu finden. Dies passiert mit viel Einfühlungsvermögen und viel Phantasie. Die Geschichte begeisterte auch mich voll und ganz, ich war gefangen bin der Faszination neuer Orte, neuer Personen und Erlebnisse. Ich glaube auch deshalb, weil auch in mir die Sehnsucht (wie in vielen Menschen) wohnt, sich der Faszination des Wassers hinzugeben, sich aufzumachen, neues zu erkunden, sich einzulassen auf etwas scheinbar ziemlich Verrücktes ... Die Geschichte ist nahe am Leben geschrieben, und ist auch für Nicht-Segler total interessant und spannend. Der Schreibstil ist fesselnd und das Tempo der Geschichte total angemessen. Immer wieder hat man das Gefühl der Entschleunigung, wenn Anna sich ihrer Gefühle wieder klarer werden muss, ohne das zuviel an Tempo verloren wird. Die Erzählung in der Ich-Form lädt ein zur Identifikation mit der Hauptfigur und lässt einen tief eintauchen in die Geschichte. Ein wahrer Lesegenuss, der tiefere Themen wie Freitod und Behinderung aufnimmt und angemessen behandelt.