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Veröffentlicht am 08.11.2021

Erschreckend und bewegend

Das Institut
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Der zwölfjährige Luke wird gekidnappt und ins „Institut“ verschleppt. Es handelt sich um eine streng geheime und überwachte Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten. Die gefangenen ...

Der zwölfjährige Luke wird gekidnappt und ins „Institut“ verschleppt. Es handelt sich um eine streng geheime und überwachte Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten. Die gefangenen Kinder werden Tests unterzogen und dann weiter in eine Abteilung gebracht, aus der es kein Zurück mehr gibt. Luke schließt sich mit einigen anderen Kindern zusammen und beschließt einen Fluchtweg zu suchen.

Es war das erste Buch, welches ich von Stephen King gelesen habe und dementsprechend war ich sehr neugierig, ob ich ebenfalls ein Fan von diesem Autor werde, wie so viele andere. Und tatsächlich war ich von der Geschichte sehr angetan. Mir war bereits bekannt, dass King einen ausholenden und detaillierten Schreibstil hat und auch hier habe ich das gemerkt. Doch langweilig war es zu keiner Zeit, obwohl ich zugeben muss, dass mir der Roman eher länger vorkam.

Die Idee an sich von dem Institut finde ich sehr interessant und auch gut umgesetzt. Bis zur letzten Seite habe ich gerätselt, wie es wohl ausgehen wird. Es war spannend und auch gefühlvoll, denn was die Kinder durchmachen müssen, ist schwer zu verdauen. Wie sie damit umgehen und wie die einzelnen Charaktere sich entwickeln, ist nachvollziehbar und hat mich oft getroffen.

Gleich zu Beginn werden viele Personen vorgestellt, die alle ihren Hintergrund haben und nicht bei allen ist gleich klar, warum diese Leute vorgestellt werden. Nach und nach ergibt sich ein Bild und alles findet logisch zusammen. Doch bis dahin musste ich mich bemühen die Übersicht zu behalten um die Figuren nicht zu verwechseln.

Luke ist ein Genie. Nichtsdestotrotz gelingt es ihm schnell Freunde zu finden, denn er hat keine angeberische oder besserwisserische Ader an sich. Er ist mutig und wird gezwungen im Laufe der Ereignisse seine Kindlichkeit abzulegen. Trotzdem bleibt sein Auftreten realistisch, denn immer wieder wird der Leser daran erinnert, dass es sich um ein Kind handelt. Die Nebencharaktere sind ebenso gut ausgearbeitet und haben alle Merkmale, die den Figuren Tiefe verleiht.

Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet. Es war regelrecht explosiv und hat mich auch bewegt. Es wurde nicht idealisiert, sondern erschien mir passend und echt.

Fazit:
Ein spannendes und bewegendes Buch über heldenhafte Kinder. Ein detailreiches und erschreckendes Szenario und nach meinem Geschmack ein paar Personen zu viel, was die Übersicht manchmal erschwert hat. 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Verstrickter Ostseekrimi

Todesstrand
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Die Polizistin Emma Klar wurde bei einem Fall schwer misshandelt und fast getötet. Für ihre eigene Sicherheit tauchte sie einige Zeit ab und zog nach Wismar. Dort arbeitet sie vermeintlich als Privatdetektiven, ...

Die Polizistin Emma Klar wurde bei einem Fall schwer misshandelt und fast getötet. Für ihre eigene Sicherheit tauchte sie einige Zeit ab und zog nach Wismar. Dort arbeitet sie vermeintlich als Privatdetektiven, in Wahrheit jedoch begibt sie sich auf die Jagd nach ihrem Folterer. Zügig findet Emma eine Überschneidung ihres ersten Auftrages als Detektivin mit ihrer eigenen Ermittlung. Denn ihr Unterdrücker Teith hat augenscheinlich auch was mit den vermissten Frauen zu tun, nach denen sie sucht.

Das Hörbuch konnte mich sofort in die passende Stimmung versetzen, denn in den Szenenwechseln hat man das Meeresrauschen gehört. Gleich im Prolog hat mich die Geschichte gefesselt und die Spannung hat für mich nicht nachgelassen. Der temporeiche, lockere Schreibstil und die ruhige Stimme von Katja Liebing haben dazu beigetragen, dass ich schnell durch die Geschichte kam.

Emma ist eine starke Protagonistin und stellt sich hartnäckig und gefasst allen Herausforderungen. Sie lässt nicht zu, dass ihr Trauma sie schwächt. Im Gegenteil, sie arbeitet verbissen daran, ihre Angst zu kontrollieren. Hilfe bekommt sie von der BKA-Mitarbeiterin Johanna Krass. Diese hat ein sehr autoritäres und eigenwilliges Auftreten, was mir aber auch nicht unsympathisch erschien. Wie die beiden Frauen zusammenarbeiten und sich unterstützen hat mir besonders gut gefallen.

Den Fall an sich fand ich aufregend, nur war es nach meinem Geschmack zu verstrickt. Die vielen Perspektivwechsel haben mich manchmal verwirrt und ich wusste nicht immer gleich, mit wem ich es zu tun hatte. Mal haben wir einen Kollegen in Rostock begleitet und dann waren wir wieder in Wismar, um in der nächsten Szene in Dresden zu landen. Das Ende kam dann so abrupt und viel zu einfach gelöst. Ich hätte mir mehr Widerstand und Komplikationen gewünscht.

Fazit:
Ein Krimi, der mich gut unterhalten hat, nur etwas zu verwickelt war. Für zwischendurch eine durchaus gelungene Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

(Cinder)Ella im Irrenhaus

Paper Princess
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Ella hat ihre Mutter verloren und muss nun für sich selbst sorgen. Überraschend taucht der reiche Callum Royal auf und bietet ihr ein neues Zuhause. Nur passt das seinen fünf Söhnen ganz und gar nicht ...

Ella hat ihre Mutter verloren und muss nun für sich selbst sorgen. Überraschend taucht der reiche Callum Royal auf und bietet ihr ein neues Zuhause. Nur passt das seinen fünf Söhnen ganz und gar nicht und das bekommt Ella auch zu spüren. Vor allem Reed ist ihr gegenüber ablehnend. Doch nicht nur negative Spannungen herrschen zwischen den beiden.

Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich das ganze Buch in einem Rutsch durchgelesen. Der einfache Schreibstil und die stets spannende Handlung lässt einen regelrecht durch die Seiten fliegen. Ich mag es sehr, wenn es in Büchern viel Gezanke und Machtkämpfe gibt und nicht alles so unschuldig verläuft. Hier kam ich definitiv auf meine Kosten. Dennoch hat mich das ganze Drama nicht angestrengt, es hielt ein passendes Maß.

Ella ist eine wahre Kämpferin und ist dazu auch noch schlagfertig. Sie verlässt sich nicht auf andere und nimmt Sachen selbst in die Hand, obwohl sie erst 17 Jahre alt ist. Gleichzeitig verhält sie sich manchmal unsicher, sodass es nicht unrealistisch wirkt.

Reed ist sehr impulsiv, herrisch und benimmt sich stellenweise herablassend. Ich muss zugeben, dass ich seinen Bruder Easton viel sympathischer fand. Besonders wie die freundschaftliche Beziehung zwischen Easton und Ella sich entwickelt. Die drei weiteren Brüder fand ich etwas blass, was sich bestimmt in den Folgebänden noch ändert. Callum erschien mir traurig und missverstanden, aber auch schwach. Ich frage mich wirklich, welche Geheimnisse der Familie noch aufgedeckt werden.

Ich bin froh, dass ich den zweiten Band gleich da habe und sogleich weiterlesen kann, denn der Cliffhanger am Ende hat es in sich. Die Geschichte hat mich alles in allem gut unterhalten, wobei ich sie aber auch nicht als außergewöhnlich beschreiben würde.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Schwächer als Band 1

Disney Villains 2: Das Biest in ihm
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Im zweiten Band der Disney Villains Reihe wird erklärt wie der Prinz zum Biest wurde. Wie sich nach und nach sein Äußeres verändert und er seine Menschlichkeit verliert.

Ich bin auch hier wieder schnell ...

Im zweiten Band der Disney Villains Reihe wird erklärt wie der Prinz zum Biest wurde. Wie sich nach und nach sein Äußeres verändert und er seine Menschlichkeit verliert.

Ich bin auch hier wieder schnell durch die Geschichte gerutscht und mir war zu keinem Zeitpunkt langweilig. Dass man mehr von den fiesen Schwestern erfährt, war sehr spannend und ich bin neugierig, wohin das am Ende führt. Vor allem mag ich, dass mit ihnen der Bezug zu den anderen Märchen hergestellt wurde.

Leider war der Prinz bzw. das Biest charakterlich weniger gut ausgearbeitet als die böse Königin im ersten Band. Ich meine, die Veränderung, die den jungen Mann zum Monster machen ist gut dargestellt, nur wurde meiner Meinung nach zu wenig erklärt, wie der Prinz vorher überhaupt zu so einem arroganten Menschen wurde. Warum ihm der Status so unglaublich wichtig war. Die böse Königin war vergleichsweise ziemlich komplex und echt, man erfuhr viele Details zu ihrer Vergangenheit. Hier hingegen fand ich den Prinzen von Anfang an unsympathisch und fand wie schon erwähnt keine Erklärung dafür.

Trotzdem sind diese Bücher ein netter Zeitvertreib für Märchenfans und ich freue mich auf den nächsten Band.

Fazit:
Nett für zwischendurch, doch schwächer als Band eins. Es fehlt Tiefe.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Mehr erwartet

Forever Right Now
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Darlene wagt einen Neuanfang in San Francisco. Ehemals drogenabhängig, versucht sie nun ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ihr Nachbar Sawyer heißt sie nur kühl willkommen. Er hat genug Kummer, denn sein ...

Darlene wagt einen Neuanfang in San Francisco. Ehemals drogenabhängig, versucht sie nun ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ihr Nachbar Sawyer heißt sie nur kühl willkommen. Er hat genug Kummer, denn sein alleiniges Sorgerecht für seine Tochter steht auf der Kippe und sein Studium verlangt ihm den Rest seiner Kräfte ab. Widerwillig nimmt er Darlenes angebotene Hilfe an und verbringt immer mehr Zeit mit ihr. Bis ihre Vergangenheit die Chance sein Kind zu behalten gefährdet.

Leider hat mich die Geschichte diesmal nicht gepackt. Schlecht war sie nicht. Ich hatte jedoch hohe Erwartungen, weil Emma Scott nunmal zu meinen liebsten Autorinnen zählt und ich andere ihrer Bücher außergewöhnlich gut finde. Der Schreibstil ist wie immer locker und die Geschichte voller Wärme, besonders wegen des Kindes. Die beiden Protagonisten konnten mich jedoch nicht überzeugen. Das Thema Drogenabhängigkeit mag ich persönlich nicht gerade. Darlenes innerer Kampf dagegen war zwar vorhanden, aber sie verlor gleichzeitig nie den Optimismus bzw. geriet sie nicht in echte Versuchung, was in der Realität bestimmt anders aussieht. Sawyer hat sich meiner Meinung nach viel zu schnell in seine Ausgangssituation gefügt, was ich sehr unrealistisch fand. Seine einjährige Tochter erschien mir zu reif. Ich kenne keine Einjährige, die schon so weit ist und auch gar nicht fremdelt oder bockt. Zudem muss ich noch hinzufügen, dass die Ereignisse ziemlich vorhersehbar waren. Obwohl die interessante Grundidee eines Sorgerechtsstreits konfliktreicher und gefühlvoller hätte umgesetzt werden können.

Vielleicht ist es mir aber auch besonders schwer gefallen in das Buch einzutauchen, weil mir die Sprecherin überhaupt nicht zugesagt hat. Es war nicht ihrer Stimme, die mir nicht gefiel, eher dass sie das letzte Wort eines jeden Satzes immer in die Länge gezogen hat.

Fazit:
Vorhersehbar und beinahe konfliktlos wird das Potenzial der Ausgangssituation kaum genutzt. Trotzdem eine interessante Grundidee und ein angenehmer Schreibstil. Ich hätte aber lieber zum Buch greifen sollen anstelle des Hörbuches.

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