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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2022

Für mich waren die Zeilen mehr verwirrend, als unterstützend und ich habe etwas mehr erwartet.

(Außer) Kontrolle
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Ich habe gerne die Kontrolle über Dinge, die ich planen kann. Es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, damit ich manches unternehmen kann, was ich vorher ohne diese Planungen nicht geschafft habe. Es ist ...

Ich habe gerne die Kontrolle über Dinge, die ich planen kann. Es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, damit ich manches unternehmen kann, was ich vorher ohne diese Planungen nicht geschafft habe. Es ist eine Art Vermeidungsverhalten, hilft mir aber mein Leben lebenswert zu gestalten. Doch sollte mal etwas nicht so laufen, wie ich es geplant habe, wirft es mich erst mal aus dem Konzept und ich muss alles sacken lassen. Mittlerweile ist es nicht mehr so einfach, mich aus der Ruhe zu bringen, aber wenn doch werde ich schneller wieder ruhiger. Mir hat die Akzeptanz dabei geholfen. Es ist gerade eben so. Was ich ändern kann, ändere ich und was ich nicht ändern kann, akzeptiere ich und ich atme tief ein und aus um mich wieder zu erden.

Permanente Kontrolle im Leben führt zur Erschöpfung. Als ich vor Jahren einer Therapeutin erzählte, was ich unternahm um die Wohnung verlassen zu können, vom kontrollierten Aufstehen, Nahrungsaufnahme, Toilettengang, etc. sagte sie mir „ Sie sind ja permanent im Stress durch diese ganze Planung. Kein Wunder, dass sie erschöpft sind“. Dies fiel mir selber gar nicht so auf. Für mich war es notwendig, um zu Leben anstatt zu vegetieren. Und auch heute noch, geben einige Planungen mir eine enorme Sicherheit, um für mich anstrengendes durchzustehen. Deshalb hat mich der Klappentext dieses Buches natürlich sofort gefesselt. Ich hatte gehofft, durch diesen Ratgeber etwas gelassener werden zu können. Allerdings wurde ich hier doch weitestgehend enttäuscht. Natürlich gibt es auch hier zwei bis drei Dinge, die man im Leben mitnehmen kann und vielleicht wären es auch noch viel mehr, denn man merkt schon das der Autor etwas sagen will. Aber ich habe das Gefühl, dass er das, was er sagen will, einfach nicht in Worte fassen kann. Denn so, wie er schreibt, schreibe ich eine Rezension, wenn ich nicht weiß, was ich über ein Buch sagen will. Selbst wenn es mir gefallen hat, aber es nichts gibt, was ich gerne betonen würde, aber dennoch etwas schreiben möchte. So wirkte es jedenfalls auf mich. Es wird viel drum herum geredet und kompliziert geschrieben und verpackt. Zwischendurch gibt es dann einzelne Fremdwörter, die nicht nötig wären. Sie hätten in einem Wort vereinfacht geschrieben werden können, um es dem Leser so einfach, wie möglich zu machen. Man darf nicht vergessen. Jemand, der einen Ratgeber in die Hand nimmt, arbeitet gerade meistens an sich selbst und ist mit seinem Leben beschäftigt. Je unverständlicher und verwirrender ein Ratgeber ist, desto schneller wird das Buch zur Seite gelegt. Ich hatte echt Schwierigkeiten beim lesen nicht abzuschweifen. Des weiteren denkt der Autor in zu großen Dimensionen. Es hörte sich so an als ob man, bevor man sich selbst hilft, sich eher mal gegen Rassismus oder für die Rechte von Frauen einsetzen oder sich um den Klimaschutz kümmern sollte. Gar keine Frage, das sind alles wichtige Themen und es kann einem auch ein gutes Gefühl geben, sich zu engagieren, aber Jemand der unter Kontrollzwang, Depressionen oder Burn – out leidet, sollte erst mal für sich selbst sorgen können. Manche Menschen, die unter Depressionen leiden haben Schwierigkeiten, aufzustehen und sich anzuziehen. Wie sollen sie da die Welt retten?

Ich weiß, es gibt keine einfache Lösung, um die Kontrolle abzugeben, aber sie muss auch nicht verwirren. Das kann jemand anderer, der dieses Buch gelesen hat, aber auch wieder ganz anders empfinden und es hat ihm vielleicht weitergeholfen. Ich habe hingegen leider etwas anderes und mehr davon erwartet.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Ein Thriller über die Machtverhältnisse von Spitzbergen, der mich nicht überzeugen konnte.

Gejagt im Eis
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Martin ist 45 Jahre alt und wartet fast gelangweilt auf seine letzten Gäste für diese Saison. Immer derselbe Trott. Doch ist es nicht nur der letzte Trip dieser Saison, sondern auch der Aufregendste. Aber ...

Martin ist 45 Jahre alt und wartet fast gelangweilt auf seine letzten Gäste für diese Saison. Immer derselbe Trott. Doch ist es nicht nur der letzte Trip dieser Saison, sondern auch der Aufregendste. Aber das kann Martin noch nicht ahnen. Seine Gäste, die Parkers machen von Anfang an klar, dass sie unbedingt nach Pyramiden wollen und das um jeden Preis. Selbst als sie Martin schwer am Bein verletzten, bestehen sie auf diesen Trip. Selbst, wenn sie ohne ihren Guide los müssen. Natürlich lässt Martin dies nicht zu, denn es ist seine Aufgabe für die Sicherheit seiner Gäste zu Sorgen. Doch er vertraut ihnen nicht und er soll Recht behalten mit seiner Vermutung. Die Parkers haben viel zu viel Interesse an Pyramiden und der ganzen politischen Geschichte rund um Spitzbergen. Ständig verschwindet einer seiner Gäste und man hat das Gefühl, der Guide müsste sich um kleine Kinder kümmern, die nicht auf ihre Eltern hören.
Martin schnüffelt sehr gerne herum und so entdeckt er die Geheimnisse der Parkers. Als er dann noch seinen verschwundenen Gast sucht, entdeckt er auch noch ein geheimes Waffenlager in dem sein Gast gefangen gehalten wird. Nachdem er sie befreit hat, beginnt die Flucht, die über Leben und Tod bestimmt. Wird es Martins letzter Trip werden?

Ich musste mich wirklich jedes Mal zwingen das Buch zur Hand zu nehmen. Natürlich habe ich durch den Klappentext mit ein wenig Politik gerechnet. Dieses Buch handelt wirklich die ganze Zeit um die Machtverhältnisse und die Geschichte rund um Spitzbergen. Doch leider fehlte mir hier einfach auch die Spannung für einen Thriller. Die ersten 100 Seiten zogen sich zäh in die Länge und das spannendste war ein Eisbär. Auch im weiteren Verlauf des Buches hatte ich das Gefühl das die langweiligen Dinge bis ins kleinste Detail ausgeschmückt wurden und der spannende Teil dafür unter ging. Für einige mag die Verfolgungsjagd am Ende vielleicht sehr spannend sein, mich beeindruckte sie jedoch nicht. Mir stellt sich auch die Frage, ob man das Schiff in dem Buch so genau beschreiben muss, dass man genau weiß, welches Kreuzfahrtschiff gemeint ist. Wären sie so begeistert davon mit Soldaten in Verbindung gebracht zu werden, die nichts Gutes im Schilde führen? Leider war das Ende dann für mich auch noch so abrupt und unvollständig, dass es für mich nicht schön war. Da hätte man dann auch noch ein oder zwei Sätze mehr schreiben können.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Ich persönlich kann diesen Ratgeber nicht empfehlen und rate den meisten sogar ab, ihn zu lesen.

Ich bin ein Fehler, und ich liebe es
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Der Klappentext und am Anfang die Fragen „Bin ich gut genug?“, „Bin ich wichtig?“, „Bin ich liebenswert?“ etc. waren ein guter Ansatz und auch der Klappentext klang wirklich vielversprechend! Leider wurden ...

Der Klappentext und am Anfang die Fragen „Bin ich gut genug?“, „Bin ich wichtig?“, „Bin ich liebenswert?“ etc. waren ein guter Ansatz und auch der Klappentext klang wirklich vielversprechend! Leider wurden die Fragen jedoch nicht wirklich bearbeitet, sondern nur unterdrückte Gefühle und Glaubenssätze.
Jeder Mensch trägt hin und wieder eine Maske z.B. wenn wir nicht wollen das andere sehen, wie schlecht es uns wirklich geht, aber wir können uns mit solchen Masken auch massiv schaden. Wenn wir Beispielsweise „Ja“ sagen, obwohl wir „Nein“ fühlen. Oft wollen wir keine Schwäche zeigen in Form von z.B. Tränen. Ich nutze dafür gerne Filme. Wenn mich Filme berühren, kommen die ungeweinten, unterdrückten Tränen von ganz allein und ich muss mich dafür nicht erklären. Im Buch steht dies als „ blindes entladen“. Das ständige gegen uns selber kämpfen kostet eine Menge Kraft. Wir dürfen unsere Bedürfnisse nicht vergessen und die Masken nicht bis zur Selbstaufgabe tragen. Sobald wir diese Maske absetzen wird es erst mal schwierig.Denn Menschen, die uns nur mit Maske kennen, akzeptieren uns vielleicht nicht mehr ohne diese. Doch was hat die Maske gebracht? Sie hat dir geschadet. Steh für dich ein. Wer dich nicht so nimmt, wie du bist, hat dich nicht verdient.
Mit der Wahrheit wird man oft zum Störenfried. Manchmal erkennt man nicht mal diese Masken der anderen, auch wenn einen Menschen darauf aufmerksam machen. Nicht jeder will die Wahrheit hören oder sehen. Das ist der Prozess jedes einzelnen. Erst, wenn die Person bereit ist, die Wahrheit zu erkennen, wird er sie auch sehen oder spüren. Ich liebe diesen Spruch:
„Die Lüge gewinnt denn Sprint.
Die Wahrheit gewinnt den Marathon!“
Er passt sehr gut zum Thema Masken. Und dieses behandelt der Autor in diesem Buch. Er ist so ehrlich und schreibt auch das er kein Psychologe oder Mediziner ist und rein aus Erfahrung berichtet, die er durch sein Leben und die Menschen bekommen hat, mit denen er Arbeitet. Ein paar interessante Ansätze habe ich hier schon gesehen wie zum Beispiel das man sich entscheiden solle zu scheitern. Hört sich im ersten Moment sicher eigenartig an, weil viele das Scheitern als etwas schlechtes sehen. Doch es gehört zum Leben dazu. Es ist etwas ganz normales. Es macht uns menschlich und liebenswert. Dies kann für einige, die immer alles richtig machen wollen, genau der richtige Ansatz und eine Herausforderung sein. Aber natürlich passt es nicht auf jeden.

Es ist immer anstrengend mit und an sich selber zu arbeiten. Ich lese dieses Buch in einem ziemlich erschöpften Zustand und bin dadurch vielleicht auch etwas empfänglicher. Trotzdem bin ich recht fest in meinem Selbstwert, was mir hier auch extrem geholfen hat, denn ansonsten würde ich mit diesem Buch untergehen. Es kostet immer auch viel Kraft einen Ratgeber zu lesen, da man eine Menge Input bekommt. Doch oft lohnt es sich und man nimmt in den meisten Fällen etwas mit.
In diesem Buch wird mir bewusst, wie gut es wäre, die für einen wichtigen Textstellen mit einem Marker zu kennzeichnen, damit man sie hinterher wieder findet. Denn auch, wenn der Autor ein paar gute Momente hatte, wurde ich bei diesem Buch sehr enttäuscht. Denn leider war das auch schon alles, was positiv an diesem Ratgeber war. Ungefähr drei Momente bei denen ich nicht den Kopf geschüttelt habe.
Er redet oft sehr abwertend über Affirmationen. Beispiel „Fokussiere dich auf das Positive und du wirst Positives anziehen“.
Er meint, viele versuchen dadurch negatives zu unterdrücken. Dies liegt nicht an der Affirmation, sondern daran, wie man sie nutzt. Nur weil man sich auf das Positive Fokussieren sollte, bedeutet dies nicht, dass es einem nicht mal schlecht gehen darf. Dazu passt auch gut eine andere Affirmation „Es muss einem erst schlechter gehen, bevor es einem wieder besser geht.“ Denn all die Gefühle müssen erst raus, gelebt und verarbeitet werden, bevor es einem wieder besser gehen kann. Das gleiche Spielchen macht er mit einer Meditation, bei der man seine Gedanken als Wolken vorbeiziehen lassen soll. Meditation ist nicht – ich lasse meine Gedanken als Wolken vorbeiziehen und sage „Das bin nicht ich.“ Gedanken als Wolken vorbeiziehen zu lassen macht man um für einen Moment zur Ruhe zu kommen, wenn man nicht alle Gedanken und Gefühle gleichzeitig verarbeiten kann. Diese Meditation hilft kurzzeitig abzuschalten und sich dann eine Wolke nach der anderen zu greifen und sie nach und nach zu bearbeiten. Sie ist nicht dafür da, Gedanken, Gefühle etc. zu verdrängen und wegzusperren. Der Autor wirkt, als ob er belehren will. Nur weil man in einer Schwäche keine Stärke sieht, bedeutet es nicht das man die Schwächen ablehnt. Er macht Tipps und Hilfestellungen vieler anderer schlecht, oder zumindest wirkt es so, vermittelt dann aber Falsches über Affirmationen und Meditationen. Wenn ich doch keine Ahnung davon habe, sollte ich es lassen oder etwas anderes schreiben. Er schreibt, wir sagen den Kindern sie können keine Fehler machen, weil alles nur Erfahrung ist. Wer bitte sagt das? Warum behauptet er so etwas? Warum verallgemeinert er? Ich kennen keinen, der Kindern das sagt. Fehler machen ist wichtig und gehört zum Leben dazu, denn aus Fehlern lernt man und wird beim nächsten Mal vielleicht nicht den gleichen Fehler machen. Diese zwei Aussagen sind völlig unterschiedlich und haben eine ganz andere Bedeutung. Dann schreibt er, Menschen, die wir beschuldigen oder die uns triggern, zeigen uns Dinge, die wir selbst an uns nicht mögen. Angeblich, denn in vielen anderen Ratgebern heißt es, sie zeigen uns Dinge, die wir selber vielleicht gerne (aus-)leben würden. Vielleicht ist es aber auch einfach gar nichts von beiden und wir mögen diese Menschen einfach nicht. Man muss nicht jeden mögen und es muss nicht immer etwas dahinter stecken.

Das ganze Buch schien so, als müsse es gefüllt werden. Es wurde sich um Kopf und Kragen geredet. Ständige Wiederholungen, Verallgemeinerungen und dann noch diese negative Schreibweise waren sehr unangenehm. Ich kann mir schwer vorstellen, dass das Menschen helfen kann, die schon am Boden liegen oder in einer depressiven Stimmung sind. Es ist ein Energiesauger und kann Menschen sicher noch tiefer bringen, als das es aufbaut. Am Ende weiß man gar nicht, was das Wichtige an seiner Aussage sein soll. Es ist nichts wirklich einprägsames dabei.Unverständnis bekommt der Autor dann von mir als er sich über die Corona- Maßnahmen beschwert und darüber schreibt das mehr über die Kraft des Immunsystems und die Möglichkeiten über unseren Lebensstil die Abwehrkraft zu beeinflussen berichtet werden sollte. Vielleicht hätte er besser schreiben sollen, dass die Corona- Maßnahmen nicht mehr nötig wären, wenn die Erwachsenen auf ausgebildete Virologen hören und sich Impfen lassen würden. Denn meist sind es die, die über ihr gutes Immunsystem reden auch die, die angeblich nach fünf Minuten Maske tragen in Ohnmacht fallen. Dieser Teil hört sich an, wie Werbung gegen das Impfen. Dieser Müll hätte nicht gefehlt, wenn er nicht im Buch gestanden hätte.

Veröffentlicht am 21.01.2021

Juno und die Reise zu den Wundern lehrt uns das Wunder überall sein können. Fesseln konnte mich das Buch allerdings nicht.

Juno und die Reise zu den Wundern
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Juno ist eine Träumerin und Außenseiterin. Doch trotz das ihre Mutter sie einfach verlassen hatte und ihr Vater nicht so recht wusste, wie er mit einem Mädchen umzugehen hatte, hörte Juno niemals auf zu ...

Juno ist eine Träumerin und Außenseiterin. Doch trotz das ihre Mutter sie einfach verlassen hatte und ihr Vater nicht so recht wusste, wie er mit einem Mädchen umzugehen hatte, hörte Juno niemals auf zu träumen. Es gab ihr Kraft um weiter zu machen. Mit 15 Jahren war sie das begehrteste Mädchen der Schule, doch die Liebe fand sie nicht.
Als sie dann erwachsen war, lies ihr Vater sie in die schielende Stadt ziehen. Wie alt sie da war kann ich leider nicht sagen, denn solch wichtige Angaben waren in dem Buch eher selten. Doch auch in der schielenden Stadt fühlte Juno sich fehl am Platz. Sie wusste nicht recht, was sie mit sich und ihrem Leben anfangen wollte. Ein Zufall führte sie dann zu Mr James, einem kleinen, alten Mann mit einem Laden, den Juno direkt in ihren Bann zog. Er sagte ihr Dinge, die Juno nicht greifen konnte. Eines Tages verschwand Mr James und der Laden und lies Juno zurück, einzig mit zwei goldenen Ringen, die ihr den Weg zu weisen schienen. Sie musste weiterziehen.
Nachdem sie all ihre Sachen verschenkte machte sie sich also auf den Weg durch viele Städte und Länder und schrieb in jedem eine Lektion auf, die sie für ihr Leben lernte.

Dieses Buch konnte mich leider gar nicht fesseln. Es hat mich regelrecht Kraft gekostet es weiter zu lesen, was ich sehr schade fand. Die Lektionen, die dieses Buch bereit hält sind wunderbar und eine Bereicherung für jeden. Auch das Juno diese Lektionen in einem Notizbuch festhält finde ich klasse, denn so kann sie sich immer wieder daran erinnern. Wir alle sollten ein Notizbuch nutzen für die kleinen und großen Wunder unseres Lebens. Mir war klar das ich hier kein Buch erwarten konnte, was 100% ernst zu nehmen ist, jedoch hätte ich es mir ein wenig realistischer vorgestellt. Man hätte richtige Orte nennen können. Juno hätte auch Tagträume haben können. Wir alle kennen Träumereien und ich liebe es sogar. Doch für mich war es einfach zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Die Kernbotschaft war sehr interessant, doch der Thriller konnte mich nicht überzeugen.

Alexandra
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Der Klappentext hörte sich für mich erst einmal sehr spannend an, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Der Klappentext ist allerdings etwas irreführend, wenn man das Buch kennt. Der Anfang ...

Der Klappentext hörte sich für mich erst einmal sehr spannend an, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Der Klappentext ist allerdings etwas irreführend, wenn man das Buch kennt. Der Anfang war recht angenehm und aus Alexandras Sicht erzählt. Dabei betont sie aber auch, dass sie nur raten kann. Wie es tatsächlich gewesen ist, weiß die nicht. Das ist erst mal recht verwirrend aus der Perspektive der Vermissten zu lesen und wird auch erst zum Ende des Buches aufgeklärt. Ist sie entführt worden oder ist sie schon Tod? Weshalb weiß sie soviel von dem Fall? Schließlich werden ihr Notizen gezeigt und Tonaufnahmen vorgespielt. Aus diesem Grund hatte ich auch die Vermutung, es wäre einer der Polizisten, der sie vielleicht entführt hat. Allerdings hatte ich bei dreien das Gefühl das sie der Täter sein könnten und bei Zweien lag ich sogar richtig. Doch leider war es nicht so das ich unbedingt rätseln wollte. Es waren einfach Schlüsse, die ich gezogen habe und für mich im Bereich des Möglichen war.

Zu Anfang hatte ich viel Mitleid mit Alexandra. Wie grausam muss es schließlich sein, dabei zusehen zu müssen, wie die Familie unter ihrem Verschwinden leidet?! Stellt euch mal vor, ihr würdet entführt werden und seht dabei zu, wie eure zwei kleinen Kinder und euer Ehemann damit leben. Ihr seid da und könnt ihnen das nicht mitteilen. Ihr seht, wie sie euch suchen und doch können sie euch nicht finden. Ich habe mich von Anfang an nur gefragt, ob sie überleben wird und wieder zu ihrer Familie zurück kann. Was dann allerdings der Fall war, war noch viel schlimmer.
Ansonsten glich das Buch für mich eher einem Roman, als einem Thriller. Es war nicht wirklich spannend und man lernte Alexandra und Marc näher kennen, da es abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit geschrieben wurde. Als Roman also eine schleppende Liebesgeschichte, als Thriller eher nichts.

Mir ist die Kernbotschaft des Thrillers schon bewusst, oder ich schätze das ich richtig liege, wenn ich denke es soll die Frage „Darf Kunst alles?“ aufwerfen.
Da ist sicher jeder anderer Meinung. Meine ist: Nein, Kunst darf nicht alles. Ich würde nicht sagen, sie darf nichts Gesetzwidriges, doch es gibt immer Grenzen. Auch da ist sicher jeder anderer Meinung, wo die Grenzen liegen. Für mich liegen sie eindeutig darin, wenn man einen einzelnen Menschen z.B bloßstellt und das auch noch öffentlich und als Kunst in einer Galerie ausstellt. Oder wenn man körperliche Gewalt an Menschen ausübt, die nicht darum gebeten haben.
Die Kernbotschaft des Buches finde ich tatsächlich nicht schlecht, um uns alle etwas ins Grübeln zu bringen. Die Geschichte an sich konnte mich aber nicht überzeugen.