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Veröffentlicht am 13.04.2022

spannende Geschichte mit Potential, leider verrät der Klappentext zu viel

Chester
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Zusammenfassung
"Chester" Hoseok Yoon lebt in einem industriellen Stadtteil von L.A. Er arbeitet als Designer für Poster und Cover. Die Bilder hierfür schließt er mit seiner alten Leica, welche er als ...

Zusammenfassung
"Chester" Hoseok Yoon lebt in einem industriellen Stadtteil von L.A. Er arbeitet als Designer für Poster und Cover. Die Bilder hierfür schließt er mit seiner alten Leica, welche er als Andenken von seinem Vater hat. Auch sein Vater war Reporter. Mit seiner Leica konnte er die "Wahrheit" sehen, die Dämonen, die ein jeder in sich trägt. Doch gerade weil er diese Wahrheit sehen konnte, musste sein Vater sterben. Auch Chester fängt an diese Wahrheit zu sehen, als sein bester Freund stirbt. Die Fotos der vergangenen Nacht zeigen Chester die Ursache. Chester begibt sich auf die Jagd nach den Tätern und stößt hierbei auf eine Drogengang.
Parallel hierzu begleiten wir Detective Jeremy White und seinen Kollegen Barry bei den Ermittlungen. Eine neue, gefährliche Droge ist auf dem Markt und macht langsam in L.A. die Runde.

Charaktere
Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal erleben wir die einsame, bedrohliche Welt von Chester und auf der anderen Seite die Auffassungen der Polizei. Mit Chester konnte ich mich persönlich leider nicht identifizieren. Er wirkt immer gehetzt und sehr in sich gekehrt. So als hätte er keine richtige Aufgabe, kein Ziel im Leben, bis die Fotos ihm die Wahrheit sagen und er eine Art Obsession entwickelt. Er sieht sich als Krieger und Rächer, da er einer der wenigen ist, die diese Dämonen sehen können. Aussagen seiner Ummenschen verstärken die bizarren Visionen nur noch. Am Beispiel Chester sieht man sehr gut, dass man sich die Aussagen der Anderen oft so zurecht legt, wie sie einem am Besten passen.
Jeremy war mir sehr sympathisch. Er handelt durchdacht und dennoch mit Herz. Bei dem ersten Zusammentreffen von Jeremy und Chester ist Chester jedoch in einer misslichen Lage. Jeremy kommt ihm zu Hilfe. Hierdurch hat Chester für Jeremy die Rolle des Jungen, der Keinem was tun kann, bekommen. Dies könnte ihm noch zum Verhängnis werden.

Schreibstil
Der Schreibstil von Matthias Clostermann ist sehr flüssig. Ich bin quasi durch das Buch geflogen. Die Handlung wurde sehr spannend erklärt. Allerdings wurden die Dialoge häufig sehr kurz gehalten. In der Ausschnitten von Chester finden zudem sehr selten Konversationen statt, da dieser ein richtiger Einzelgänger ist.
Der Klappentext nimmt leider schon ziemlich viel der Handlung vorweg.

Fazit
Das Buch hat auf jeden Fall Potential. Man wird zum Anfang direkt in das Geschehen geworfen, dass hat mir sehr gut gefallen. Man wird gut in die Handlung geführt. Leider hat sich Chester auf die Gang konzentriert und sieht die anderen Dämonen nicht sieht. Die Handlungen, welche Chester gegen die Dämonen ausführt, sind von ihm durchgeplant. Als Leser werden wir erstmal im Dunkeln gelassen und lesen dann die Durchführung, welche von äußerst viel Mut zeugen. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Als Leser bekommt man sehr wenig mit. Auf mich hat es sehr gehetzt gewirkt.
"Chester" von Matthias Clostermann zeigt zum Einen sehr gut, dass jeder seine Dämonen und Probleme hat, nur dass der Umgang hiermit unterschiedlich ist.
Zum Anderen zeigt das Buch wunderbar, was aus einem ruhigen, zurückgezogenen Menschen werden kann, wenn Umstände und Aussagen verschieden interpretiert werden.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Komplexe Utopie

Die Flüchtigen
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Wir schreiben das Jahr 2040. Die Städte wurden an Konzerne verkauft, die sich wiederum ihre Dienstleistungen von den Bürgern bezahlen lassen. Die Gesellschaft wird in Klassen eingeteilt. Durch diese Klassen ...

Wir schreiben das Jahr 2040. Die Städte wurden an Konzerne verkauft, die sich wiederum ihre Dienstleistungen von den Bürgern bezahlen lassen. Die Gesellschaft wird in Klassen eingeteilt. Durch diese Klassen hat man mehr oder weniger Rechte und Zugänge innerhalb der Städte. Überwacht werden die Aktivitäten und Verhaltensweisen über einen Ring, den jeder an der Hand zu tragen hat. Wir begleiten allerdings Lorca. Er gehört zu den Wenigen, die es bevorzugen auch mal unerkannt durch die Stadt zu laufen. Zusammen mit seiner Frau Sahar leistet er gerne mal Wiederstand gegen das vorherrschende System. Doch als seine Tochter Tishka von heute auf morgen verschwindet, trennen sich die Beiden. Lorca will nicht glauben, dass Tishka eventuell tot sein könnte und stellt die Hypothese auf, dass sie eventuell bei den Flüchtigen untergekommen ist. Doch wie kommt man am besten an diese noch unbekannte Spezies? Man schließt sich den Leuten an, die sie jagen und erforschen. Gemeinsam mit Lorca, Saskia, Agüero, Nér und Arshavin dringend wir in die Welt der Flüchtigen ein.

Wir bekommen direkt einige fachliche Einblicke die Aufnahmeprüfung. Vor allem die ersten Kapitel waren für mich äußerst schwierig zu verstehen, da sie von Theorie nur so durchzogen waren. Mit der Aufnahmeprüfung wird man direkt reingeschmissen ohne eine konkrete Richtung zu haben. Die Grundidee finde ich unglaublich spannend und mitreißend. Die Umsetzung war mir leider zu theoretisch und zu viel auf einmal.

Die Handlung wird abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der Charaktere erzählt. Die persönliche Signatur der jeweiligen Protagonisten ergibt sich durch wiederkehrende Zeichensetzung. Die Charaktere sind unfassbar gut ausgearbeitet. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen und wächst im Verlauf des Buches über sich hinaus. Die Leute bleiben hierbei stets authentisch. Die zwischenmenschlichen Aspekte sind sehr gut ausgearbeitet, man füllt die ganze Zeit diese Zusammengehörigkeit.

Die Handlungsführung war logisch und größtenteils verständlich. Die Kapitel waren mir leider zu lang, die Kapitel hätten gut noch etwas eingekürzt werden. Leider wurde mein Lesefluss durch die viele Theorie, die Sprechweise der Flüchtigen und die Lektoriatsfehler behindert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch einen äußerst interessanten Ansatz verfolgt. Die Schreibweise ist sehr komplex und anspruchsvoll, wodurch den Leseflow etwas ins Stocken kommen kann. Die Idee der Handlung ist dennoch neu, zumindest habe ich vergleichbares noch nie gelesen. Durch die Parallelen die man zur heutigen Gesellschaft ziehen kann, bin ich mir recht sicher, dass mich diese Utopie noch lange begleiten wird.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Die Macht des Klanges

Blessed & Broken. Die Kraft des Klangs
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Zusammenfassung der Handlung
Livia lebt im Königreich Palente, welches vom König Cyr regiert wird. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen, da ihr Vater nicht zulassen will, dass sie in ihrer Segnung ausgebildet ...

Zusammenfassung der Handlung
Livia lebt im Königreich Palente, welches vom König Cyr regiert wird. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen, da ihr Vater nicht zulassen will, dass sie in ihrer Segnung ausgebildet wird und somit die Familie unterstützen kann. Nach einer verhängnisvollen Entscheidung kann Livia nicht mehr anders, sie bietet dem König ihren Dienst als Gesegnete an. Als dieser jedoch ablehnt ist der junge General Cristan nicht abgeneigt ihre Ausbildung zu finanzieren. Aber auch er stellt einige Bedingungen.

Schreibstil
Der Schreibstil von Anne-Marie Jungwirth hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lies sich sehr flüssig lesen. Ebenso haben mir die Beschreibungen der Landschaften und der vorherrschenden Begebenheiten gefallen. Davon hätte ich gerne noch mehr gelesen. 
Atmosphäre
Die Stimmung zum Anfang des Buches war vertraut, aber bedrückend. Die Last der harten Arbeit lastet auf Livia. Ihre große Stütze ist hierbei ihre Schwester. Im Verlauf des Buches merkt man wie Livia lockerer wird. Ihre Gedanken gehen in eine andere Richtung. An die Ausbildung geht sie verkniffen ran, aber Christan schafft es meist Livia auf andere Gedanken zu bringen.

Charaktere
Livia ist eine schlagfertige und starke Persönlichkeit. Sie will nicht zwingend allen gefallen und stellt somit Christan vor eine neue Herausforderung. Besonders gut gefällt mir, dass sie die Gesellschaftsstrukturen hinterfragt und sich nicht einfach mit ihnen zufrieden gibt. Sie hat im Verlauf des Buches eine unfassbar starke Entwicklung mitgemacht, charakterlich sowie auch bei den Fähigkeiten.
Mit Christan bin ich nicht warm geworden. Er ist General und sieht die Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Dennoch war er mir recht unsympathisch. Dennoch kam hinter dem hinterhältigen und berechnenden General manchmal ein ganz normaler junger Mann hervor, der auch mal Späße machen kann und darauf bedacht ist, dass es Livia gut geht.

Verlauf der Geschichte / Fazit

Den allgemeinen Verlauf der Handlung fand ich teils recht vorhersehbar. Die Einblicke in die Oberschicht fand ich interessant. Die Auffassungen und Probleme unterscheiden sich mehr als grundlegend. Livia ist hierbei meist ein Ruhepol, an ihr prallen die ganzen Sprüche einfach ab. Lediglich Christan kann sie aus der Ruhe bringen. So auch beim spektakulären Finale. Bei dem mitreißenden Ende des Buches steht Livia nicht nur für sich und ihr Land ein, sie beweist auch Christan wie viel sie eigentlich drauf hat.

Obwohl ich noch Potential in der Geschichte sehe und wirklich noch mehr über verschiedene Hintergründe erfahren hätte, war es ein Buch in dem ich mich wohl gefühlt habe. Vor allem das Ende fand ich fantastisch.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Leider nicht genug Märchen

Hogwarts-Schulbücher: Die Märchen von Beedle dem Barden
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Zusammenfassung
Die Märchen von Beedle dem Barden erzählen Geschichten, welche für kleine Kinder bestimmt sind. Das abgedruckte Exemplar wurde mit den privaten Ergänzungen von Albus Dumbeldore versehen, ...

Zusammenfassung
Die Märchen von Beedle dem Barden erzählen Geschichten, welche für kleine Kinder bestimmt sind. Das abgedruckte Exemplar wurde mit den privaten Ergänzungen von Albus Dumbeldore versehen, sodass wir gelegentlich lustige Randnotizen, sowie seitenweise Erläuterungen in Dumbeldores Humor hatten.

Schreibstil
Der Erzählstil war märchenhaft angehaucht und ebenso flüssig, wie in den restlichen Romanen. Zudem waren die Ergänzungen mit tollen Gedichten und spannenden Hintergrundinformationen versehen.

Die Märchen
Die einzelnen Märchen hatten einen recht guten Unterhaltungswert. Jedoch hätte ich nicht alle Geschichten als Märchen bezeichnet, da ein solches für mich einen besonderen Wert vermitteln sollte. Dieser besonderer Wert wurde für mich beispielsweise bei dem ersten Märchen nicht vermittelt, da der handelnde Zauberer für mich nicht aus Gutmütigkeit sondern eher aus Eigennutz. Dieser Aspekt war äußerst schade. Bei einem anderen Märchen ist mir leider nicht der Sinn des Märchens klar geworden.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Reden ist der Schlüssel

Tausend kleine Lügen
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Zusammenfassung
In "tausend kleine Lügen" begleiten wir drei junge Mütter durch ihr Leben und sehen die Ereignisse, welche zu dem tragischen Unfall geführt haben. Jane zieht mit ihrem Sohn Ziggy nach Pirriwee. ...

Zusammenfassung
In "tausend kleine Lügen" begleiten wir drei junge Mütter durch ihr Leben und sehen die Ereignisse, welche zu dem tragischen Unfall geführt haben. Jane zieht mit ihrem Sohn Ziggy nach Pirriwee. Sie kommt als jüngste alleinerziehende Mutter in das Dorf und versucht Anschluss zu finden. Direkt am Einführungstag in die Grundschule lernt sie Madeline kennen. Sie ist eine aufgeweckt, laute und fürsorgliche Person, die Jane schnell zur Seite steht. Celeste ist die dritte junge Mutter, deren Schicksal wir begleiten können. Sie konzentriert sich komplett auf ihre beiden Zwillinge und ermöglicht ihnen alles. Geld spielt bei ihr keine Rolle. Durch die turbulenten Ereignisse in der Grundschule werden die Drei eng zusammen geschweißt und gehen durch dick und dünn. Auch in dem Tag der Quizabends entscheiden sich alle zusammenzuhalten.

Schreibstil
Die Geschichte wird abwechselnd aus drei Perspektiven erzählt. Hierdurch bekommt man sehr gut den Einblick in die Gefühlswelt unserer Protagonisten. Liane Moriarty hat einen sehr flüssigen und humorvollen Schreibstil.

Charaktere
Jane ist eine alleinerziehende junge Frau, welche ihren Sohn über alles liebt. Aufgrund vergangener Ereignisse hat sie eine Päckchen mit sich herumzutragen. So findet sie sich beispielsweise nicht hübsch und verabscheut das gesellschaftsprägte Bild der "schönen Frau". Zudem hat sie den kleinen Tick, dass sie immer Kaugummi kauen muss, wenn sie nervös wird.

Madeline lebt mit ihrem Mann Ed und ihren drei Kindern Chloe, Abigail udn Fred zusammen. Von Abigails Vater lebt sie getrennt. Als sich ihre älteste Tochter jedoch dazu entscheidet, bei ihrem leiblichen Vater einzuziehen sieht Madeline rot. Sie stellt ihre beiherige Erziehung infrage und verstrickt sich immer mehr in die Wut auf ihren Exmann und dessen neue Frau.

Celeste kommt einem anfangs sehr zerstreut vor. Sie achtet nicht auf das Geld, welches ihr Mann verdient und ist häufig mit den Gedanken woanders. Sie ist viel mit ihren Zwillingen Josh und Max beschäftigt und daher abends häufig ausgepowert. Doch der Schein der sorgfältig aufgebauten perfekten Ehe und des harmonischen Familienlebens trügt. Perry, Celestes Mann, schlägt sie. Wir begleiten Ihren Weg aus dieser toxischen Beziehung hinaus.

Atmosphäre
Zwischen den Frauen herrscht eine durchaus freundschaftliche Atmosphäre. Allerdings ist die Stimmung innerhalb der Schulsituation sehr angespannt und geladen. Hin und wieder gibt es einen kleinen Schlagabtausch.

Verlauf der Geschichte/Entwicklung
Ich persönlich habe mit einem Verlauf in eine andere Richtung gerechnet. Die Geschichte ist teilweise etwas langatmig geschrieben und besonders am Anfang konnte ich nicht einordnen wohin die Reise überhaupt gehen soll. Die Kapitel sind mit Verhörfetzen ausgeschmückt worden. So bekommt man eine gute Übersicht, wie die einzelnen Situationen aus die Individuen gewirkt hat und wie unterschiedlich eine Wahrnehmung sein kann. Der Verlauf der Geschichte hat mir gut gefallen, da die Story eine gewisse Spannungskurve beinhaltete.

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