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Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend bis zum Schluß

Die Donauprinzessin
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Klappentext: Wien im Herbst 1530: Winzertochter Fanny ist nach dem frühen Tod ihres Mannes wieder bei ihrem Vater eingezogen. Das geordnete Leben der jungen Winzerin gerät ganz kräftig durcheinander, als ...

Klappentext: Wien im Herbst 1530: Winzertochter Fanny ist nach dem frühen Tod ihres Mannes wieder bei ihrem Vater eingezogen. Das geordnete Leben der jungen Winzerin gerät ganz kräftig durcheinander, als eine Leiche hinter dem Wirtshaus gefunden wird. Der tote Stadtrat war in dunkle Machenschaften verwickelt. Ausgerechnet der schweigsame Mathematiker Sebastian soll den Mörder finden – die Zusammenarbeit mit ihm ist eine Herausforderung für die zupackende und sehr direkte Fanny. Aber jeder weiß: Was sich streitet, das liebt sich ...

Das Cover des Buches, die junge Frau mit den Weintrauben in der Hand und im Hintergrund das Haus, angedeutet im Grünen liegend, hat mich sofort angesprochen. Im Prolog erfährt der Leser schon ein klein wenig über die Hintergründe des Romans, Osmanen haben die Dörfer rund um die Stadt Wien angegriffen, gebrandschatzt und die Bewohner umgebracht, ein Bote überbringt die Nachricht einigen Männern, die etwas verschwinden lassen wollen….

Der Schreibstil von Beate Maly ist flüssig, der Roman war von der ersten bis zur letzten Seite spannend geschrieben und der Leser löst zusammen mit der Protagonistin Fanny, der Tochter des Winzers und Sebastian , dem Mathematiker und Bauingenieur Wiens, der sich lieber mit den Plänen da Vincis für ein Flugschraube beschäftigt, als mit seiner Hauptaufgabe. Die Art, wie die Autorin die handelnden Personen beschreibt, hat mir gut gefallen und man wird Teil der Geschichte. Interessant sind auch die damaligen Lebensumstände, sehr eindrucksvoll beschrieben. Im Nachwort erfährt der Leser, dass Wien um 1500 von Weinbergen umgeben war und dass heute noch immer sehr viele Winzer in Wien leben.

Ein historischer Kriminalroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat, man ahnt zwar, wer dahinter stecken könnte und die endgültige Aufklärung am Schluss des Romans ist dann die Bestätigung dazu. Mir hat der Roman sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend bis zum Schluß, toller historischer Roman

Die Zeichenkünstlerin von Wien
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Klappentext: Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau ...

Klappentext: Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau des Stephansdoms mitarbeitet, eine ihrer Zeichnungen und bittet sie heimlich um Hilfe bei einem Entwurf. Trotz der Gefahr, sowohl Juden als auch Christen gegen sich aufzubringen, kann Sarah nicht widerstehen.

Die Protagonistin des Buches Sarah Isserlein lebt nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater, der Sarah dem zukünftigen Rabbi Aaron versprochen hat, um Vater Davids Geldverleih auch zukünftig in guten Händen zu wissen und um eine alte Schuld der Familie Isserlein zu sühnen. Zudem sind die Schicksale des Christen Rockh und der jüdischen Familie Isserlein durch ein unsichtbares Band ineinander verwoben, doch Sarah ahnt das noch nicht, als sie das erste Mal zusammen mit ihrem Vater dem Steinmetz Mathes Rockh begegnet, der ihr nach ihren eigenen Entwürfen eine Hochzeitstruhe schnitzen soll. Allerdings erfährt Mathes erst durch Umwege, wer der Künstler dieser Zeichnungen ist und ist völlig begeistert von Sarahs Zeichnungen. Heimlich bietet er ihr an, ihm bei der Gestaltung des Taufbeckens für den Dom zu helfen und Sarah zögert zwar erst, denn schon der Umgang zwischen Juden und Christen ist zur damaligen Zeit ein großes Problem, doch nach einigem Hin und her willigt sie ein, denn gemäß der Vereinbarung zwischen ihrem Vater und ihrem zukünftigen Mann Aaron darf sie nach der Eheschließung nicht mehr zeichnen. Zwischen Sarah und Mathes bahnt sich mehr als eine Freundschaft an und Sarah ist zerrissen wegen ihrer Gefühle zu Mathes und auch ihrem Glauben…

Dieser sehr spannend erzählte Roman bringt neben einer spannenden Handlung auch ein großes Thema zur damaligen Zeit, die Judenverfolgungen zur Zeit der Wiener Gesera, wenn auch die Zeiten nicht unbedingt übereinstimmen, erfährt der Leser viel über die unterschiedlichen Lebensweisen der Juden und Christen, die Kleiderordnung, Fest- und Fastentage und über die unterschiedlichen Berufe. So waren die jüdischen Ärzte weit besser durch ihr Studium in der Lage, Krankheiten zu erkennen und zu heilen, auch die Hygiene hatte schon einen anderen Stellenwert.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannende emotionale Familiengeschichte

Die Holunderschwestern
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Klappentext: München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe ...

Klappentext: München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ihren beiden Kindern zusteigt, ahnt Fanny noch nicht, dass ein tragisches Schicksal seinen Anfang nimmt. München 2015. Katharina erhält einen Brief aus London: In einem Archiv wurden Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska gefunden. Katharina wird neugierig. Wie kommt es, dass die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter, einer einfachen Köchin, in London verwahrt werden?

Die Protagonistin des Romans in der Gegenwart Katharina Raith, gelernte Schreinerin und Restauratorin hat zusammen mit ihrer Freundin Isi eine gut gehende Möbelwerkstatt, in der sie alte Möbel restaurieren. Katharina kocht sehr gerne und findet viele Rezepte in der alten, handgeschriebenen Kladde ihrer Urgroßmutter Fanny. Franziska, genannt Fanny ist die Protagonistin des Romans in der Vergangenheit. Als plötzlich ein Alex Bluebird bei Katharina auftaucht, der einige schwarze handgeschriebene Kladden und ein paar verblichene Familienfotos von Fanny für Katharina hat, ist sie völlig verblüfft, da ihres Wissens überhaupt keine Bindungen zu England bestehen und neugierig beginnt sie in den alten Kladden zu lesen. Die schwarzen alten Kladden sind das Tagebuch von Fanny, die, um der Enge ihres Elternhauses und ihrer eifersüchtigen und narzisstisch veranlagten Zwillingsschwester Fredericke, genannt Fritzi zu entfliehen, von Weiden nach München reist, um dort eine Anstellung, die ihr älterer Bruder Georg für sie gefunden hat, anzutreten. Im Zug lernt sie die gutsituierte Familie Rosengart kennen, die verwitwete Dora und ihre zwei Kinder Alina und Ruben, die auch auf dem Weg nach München sind. Als Fanny ihre Anstellung in München verliert, da sie geschlagen und drangsaliert wird, findet sie Aufnahme bei der jüdischen Familie Rosengart als Köchin. Außerdem erhält sie durch die Rosengarts Kontakt zu den Künstlerkreisen in den 20iger Jahren, zu politischen Querdenkern und damit nochmals zu einer ganz anderen Gesellschaftsschicht. Als ihre Zwillingsschwester plötzlich unangemeldet in München vor der Tür steht, brechen schwierige Zeiten an und tragische Ereignisse bestimmen Fannys und auch Fritzis weiteres Leben…..

Beide Zeitebenen sind klar voneinander getrennt, Jahresdaten über den Kapiteln und die kursiv gestellte Schrift des Tagebuches sind dabei hilfreich. Der Schreibstil ist flüssig, durchgängig leicht lesbar und das Ein oder Andere steht auch zwischen den Zeilen. Die Geschichte ist sehr emotional, ob es dabei um Freundschaft, Glück oder Familie geht, oder auch um Neid, Missgunst oder Gehässigkeiten. Die Spannungsbögen sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit sind vom Anfang bis zum Ende sehr gut aufgebaut und man kann das Buch fast nicht aus der Hand legen. Sehr gut beschrieben auch, welchen Repressalien und Verfolgungen Andersdenkende und auch Juden während der in den 20iger Jahren beginnenden Herrschaft der Nationalsozialisten ausgesetzt waren.

Eine emotionale spannende Familiengeschichte, bei der nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend und eindrucksvoll

Die Stadtärztin
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Klappentext: Ursula Niehaus hat die aufregende Lebensgeschichte der Agathe Streicher wiederentdeckt und daraus einen kenntnisreichen historischen Roman gesponnen: Im 16. Jahrhundert ist es Frauen versagt, ...

Klappentext: Ursula Niehaus hat die aufregende Lebensgeschichte der Agathe Streicher wiederentdeckt und daraus einen kenntnisreichen historischen Roman gesponnen: Im 16. Jahrhundert ist es Frauen versagt, den Beruf des Arztes zu ergreifen. Dennoch träumt die junge Agathe von Kindheit an von nichts anderem. Es gelingt ihr, sich heimlich ein profundes medizinisches Wissen anzueignen und sich 1561 die Erlaubnis zum Arzteid zu erkämpfen. Ihre Heilerfolge werden weit über die Grenzen der Stadt bekannt, zahlreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit reisen nach Ulm, um sich von ihr behandeln zu lassen. Doch Agathes Erfolge rufen Feinde und Neider auf den Plan, und schließlich muss sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: zwischen ihrer Berufung und ihrer großen Liebe …

Die Protagonistin des Romans Agathe Streicher verliert während des Bildersturms im Ulmer Münster ihre Schwester Hella durch einen Unfall und Agathe ist fasziniert von dem medizinischen Wissen des herbeigerufenen Arztes. In ihr erwacht der Wunsch, selbst Ärztin zu werden, aber Frauen dürfen damals nicht Medizin studieren, außerdem stammt Agathe aus einer wohlhabenden Familie und diese Frauen arbeiten nicht, sondern kümmern sich nur um die Belange des Hauses und das Wohlergehen des Ehemannes, dieses Wissen wird ihnen vermittelt, von Latein, was für das Medizinstudium nötig ist, ganz zu schweigen. Durch einen Zufall kommt Agathe in das Siechenhaus von Ulm, wo Beginen denen helfen, die sich ärztliche Versorgung nicht leisten können und Agathe beginnt heimlich, den Beginen zu helfen. Als ein alter Mann ins Siechenhaus kommt, der lateinische Verse rezitiert, findet sie Mittel und Wege, um Unterricht in Latein zu bekommen, um die ebenfalls in lateinischer Sprache verfassten Medizinbücher lesen zu können. Sie findet immer mehr Mittel und Wege, um sich viel medizinisches Wissen anzueignen und auch ihr Bruder, der in Heidelberg Medizin studiert, hilft ihr, wenn zunächst auch sehr widerwillig, denn ihm ist das, was Agathe tut, absolut nicht recht. Trotz aller Widrigkeiten und vieler Rückschläge wird sie eine erfolgreiche und gefragte Ärztin und legt nach vielen Jahren den Eid der Ärzte in Ulm ab.

Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung spannend, der Leser erfährt viel über die strikte Trennung von Apothekern, Badern, Wundärzten und Ärzten, über die Standesdünkel und Ungleichbehandlung von Mann und Frau. Viele der damaligen alternativen Kräuter Heilmethoden werden beschrieben, ein Wissen, was heute nicht mehr angewandt wird. Im Nachwort des Romans erfährt der Leser viel über Agathe Streicher, die sicher eine sehr interessante und toughe Persönlichkeit war, die trotz oder besser gesagt durch alle Widrigkeiten herausgefordert, ihren eigenen Weg gegangen ist.


Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoller Roman zum Eintauchen

Wintersonnenglanz
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Klappentext: Stimmungsvolle Dekorationen aus Hagebutten oder Tannenzapfen, das warme Licht von Kerzen, der Duft von Tee und Kuchen – Larissa liebt die Herbst- und Wintermonate, obwohl es für sie als Buchhändlerin ...

Klappentext: Stimmungsvolle Dekorationen aus Hagebutten oder Tannenzapfen, das warme Licht von Kerzen, der Duft von Tee und Kuchen – Larissa liebt die Herbst- und Wintermonate, obwohl es für sie als Buchhändlerin die arbeitsreichste Zeit ist. Doch in diesem Jahr kann sich die besondere Magie einfach nicht entfalten, denn die Ereignisse überschlagen sich: Larissas Keitumer Buchcafé gerät finanziell in eine Schieflage, ihre Großtante Bea verhält sich auf einmal äußerst merkwürdig, und dann kommt es im „Büchernest“ auch noch zu einem schweren Wasserschaden. Jetzt kann nur noch ein Weihnachts-Wunder helfen.



Dieser Roman ist der dritte Roman der Serie, ich habe die ersten beiden nicht gelesen und war dennoch sofort mitten im Geschehen. Die Protagonistin Larissa steckt mit ihrem Buchcafe und ihrer Familie mitten in den Weihnachtsvorbereitungen, als ein paar seltsame Dinge passieren, Großtante Bea verhält sich sehr merkwürdig und ein Wasserschaden durch eine übergelaufene Badewanne zwingt Larissa, das Buchcafe erstmal zu schließen und ihre Existenz steht auf dem Spiel…

Der Roman von Gabriella Engelmann ist flüssig und leicht geschrieben und schafft es, durch seinen besonderen Stil den Inselzauber der Insel Sylt abseits der großen Touristen wunderschön einzufangen. Die Schilderungen der Winterlandschaft nehmen den Besucher mit auf die Insel, vermitteln trotz des Wetters eine anheimelnde Atmosphäre zu schaffen. Der Leser kann sich gut vorstellen, wie die Sylter oder auch zugezogenen Sylter die Vorweihnachtszeit mit Familie und Freunden zu genießen verstehen. Sehr gut gefallen hat mir auch der stimmungsvolle Adventskalender im Anhang , mit den Gedichten und Rezepten und einem Eindruck der Sylter Bräuche zur Vorweihnachtszeit.

Ein Buch nicht nur für die Vorweihnachtszeit.