Profilbild von wampy

wampy

Lesejury Star
offline

wampy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wampy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2022

British Crime wie ich ihn liebe

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
0

Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2022 bei Kiepenheuer & Witsch in der ...

Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2022 bei Kiepenheuer & Witsch in der Übersetzung von Ingo Herzke erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Marlow Murder Club“ und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Robert Thorogood ist ein englischer Drehbuchautor und Romancier. Er ist vor allem als Schöpfer der international gefeierten BBC-Krimiserie "Death in Paradise" bekannt und hat eine Reihe von Spin-Off-Romanen mit dem Detektiv DI Richard Poole geschrieben.

Klappentext:
Die siebenundsiebzigjährige Judith Potts lebt allein in einem verfallenen Herrenhaus im idyllischen Marlow und arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin für eine Zeitung. Sie genießt ihren beschaulichen, selbstbestimmten Alltag mit gelegentlichem Nacktschwimmen in der Themse und dem ein oder anderen Whisky. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie Zeugin eines Mordes auf dem Nachbargrundstück wird. Weil es weit und breit von der Leiche keine Spur gibt und die ansässige Polizei den Fall nicht ernst nimmt, beginnt Judith, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt sie die Hundesitterin Suzie und die neurotische Pfarrersfrau Becks kennen, die ihr fortan als »Marlow Murder Club« bei den Ermittlungen helfen. Als es zu einem weiteren Mord kommt, erscheint der Fall immer rätselhafter …

Meine Meinung:
Wer die Fernsehserie Death in Paradise mag, dem könnte auch dieses Figurenensemble zusagen. Schrullen und Macken haben die drei Hobbydetektivinnen reichlich. Judith ist aktiv, hat aber kaum Kontakte und nimmt die Dinge selbst in die Hand, als die Polizei ihren Beobachtungen eher mit Skepsis begegnet. Sie lernt die allein lebende und ziemlich neugierige Hundesitterin Suzie kennen, die nach dem Auszug ihrer erwachsenen Tochter auch ein einsames Leben führt, zumal der Kontakt zur Tochter nahezu eingeschlafen ist. Hinzu gesellt sich Becks, die vollkommen durch die Pflichten als Mutter einer Teenagerin und Ehefrau des Dorfpfarrers ausgelastet ist und ein bisschen neurotisch wirkt.
Meistens wird die Geschichte aus der Perspektive Judith Potts erzählt, deren Gedanken überaus erfrischend erscheinen. Sie aktiviert Suzie und Becks und überredet sie zu gemeinsamen Ermittlungen. Die drei Hobbydetektive wirken dynamisch und jede auf ihre Art sympathisch, auch wenn manchmal zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden gegriffen wird und dabei nicht alles gesetzeskonform ist. Die junge Polizistin Emma ist mit der Leitung der polizeilichen Ermittlungen betraut und fühlt sich überfordert. Als keine Fortschritte erzielt werden, aber die Hobbydetektive ihr sachdienliche Hinweise geben können, holt Emma sie mit ins Boot.
Es beginnt wie ein harmloser Cosy-Krimi, aber dieser Eindruck täuscht. Der Plot ist komplex und wohldurchdacht, die Figuren bieten reichlich Platz für Überraschungen und es bedarf der Hartnäckigkeit einer Judith Potts, um letztendlich zum Täter vorzudringen. Der Kriminalroman strotzt vor Ideen, hat reichlich Humor bis hin zum Slapstick zu bieten und ist zudem sehr spannend. Beim Showdown zieht der Autor alle Register und liefert mehr als ein denkwürdiges Spektakel. Besonders gefallen hat mit außerdem die durch Judith angestoßene Entwicklung ihrer Partnerinnen. Mein Lesevergnügen war gewaltig.

Fazit:
Dieser Kriminalroman ist für mich sowohl in Handlung, Figurenzeichnung und Schreibstil bis auf wenige Übertreibungen nahezu perfekt, einfach British Crime at its Best. Deshalb bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche selbstverständlich eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2022

Weit mehr als nur ein spannender Kriminalroman

Zürcher Glut
0

Buchmeinung zu Gabriela Kasperski – Zürcher Glut

„Zürcher Glut“ ist ein Kriminalroman von Gabriela Kasperski, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Zita Schnyder und Werner ...

Buchmeinung zu Gabriela Kasperski – Zürcher Glut

„Zürcher Glut“ ist ein Kriminalroman von Gabriela Kasperski, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Zita Schnyder und Werner Meier.

Zum Autor:
Gabriela Kasperski war als TV- und Radio-Moderatorin und als Theaterschauspielerin tätig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie in Zürich und ist Dozentin für Kreatives Schreiben, Figurenentwicklung und Synchronisation.

Klappentext:
Auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum in Davos macht Botschafter Stephen Keller Zwischenstation in seiner Heimat Zürich. Doch während eines Empfangs mit Gästen aus aller Welt gerät sein Patrizierhaus in Brand. Der Verdacht auf Brandstiftung steht schnell im Raum, aber die Immunität der Beteiligten legt sich wie ein bleierner Vorhang über die Ermittlungen. Um den Feuerteufel zu entlarven, observiert Werner Meier das diplomatische Umfeld in den Bündner Bergen, während Zita Schnyder ein geheimes »Safe-House« überwacht. Da zündelt jemand erneut. Und diesmal soll alles brennen.

Meine Meinung:
In diesem Buch wimmelt es an starken Frauen, wären die Männer mit Ausnahme von Meier und dem geheimnisumwitterten Eli eher Nebenrollen spielen. Die einzelnen Charaktere sind breit mit Stärken und Schwächen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Wechselnde Handlungsorte und das spezielle Thema der Botschafter mit ihrer Verwurzelung im Umfeld der Reichen und Mächtigen bringen eine gehörige Portion Würze ins Spiel. Das wichtigste Thema bleibt aber für die Autorin die Unterdrückung und Ausnutzung von Frauen. Ihre Darstellung wirkt leider in vielen Punkten absolut glaubwürdig und realistisch. Nichtsdestotrotz steht der oder besser die Kriminalfälle im Mittelpunkt der Geschichte. Der Plot ist sehr komplex und überraschte mich immer wieder. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen der beteiligten Personen. Kaum eine von ihnen verlief ohne Probleme oder entwickelte sich so, wie ich es erwartet hatte.
Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt und der Schreibstil ist bildhaft und emotional. Man leidet mit mancher Figur und freut sich über Fortschritte bei anderen Beteiligten. Nebenbei erfährt man etliche bauhistorische Dinge über die Züricher Altstadt. Der Spannungsbogen ist gekonnt konstruiert und lebt auch von vielen unerwarteten Entwicklungen. Mich hat der Werk sehr gut unterhalten und zusätzlich einige Punkte zum Nachdenken geliefert.

Fazit:
Dieses Buch bietet mehr als nur kriminalistische Unterhaltung und viel Lesevergnügen. Es werden etliche Punkte angesprochen, die mich nachdenklich gestimmt haben. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde vermeintlich ruhiger Kriminalromane aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2022

Weit mehr als nur ein Regionalkrimi

Finsterbusch
0

Buchmeinung zu Tom Finnek – Finsterbusch

„Finsterbusch“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2021 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.

Zum ...

Buchmeinung zu Tom Finnek – Finsterbusch

„Finsterbusch“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2021 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.

Zum Autor:
Tom Finnek wurde 1965 im Münsterland geboren und arbeitet als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Berlin.

Klappentext:
Auf der Beerdigung des jungen Oliver Herzog wendet sich die Mutter des Toten an Heinrich Tenbrink. Angeblich habe Oliver sich umgebracht, nachdem er seine Freundin Anna vom Dach einer alten Ziegelei gestoßen hat. Doch Olivers Mutter glaubt nicht an Selbstmord und bittet den pensionierten Kriminalrat um Hilfe. Eher widerwillig recherchiert Tenbrink im Umfeld der Ziegelei, die inzwischen von einer Künstlerkommune bewohnt wird, und stößt auf einen Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall. Auch Tenbrinks ehemaliger Kollege und Oberkommissar Maik Bertram ermittelt in dem voller Widersprüche steckenden Fall - und hat es kurz darauf mit einer weiteren Leiche zu tun ...

Meine Meinung:
Mittlerweile bin ich ein bekennender Fan dieser Buchreihe um die beiden ungleichen Ermittler. Neben dem neuen Kriminalfall führt der Autor die privaten Geschichten der beiden Hauptfiguren fort. Der „leicht“ demente Heirich Tenbrink ist pensioniert, wird aber von einer Verwandten in einem Todesfall um Hilfe gebeten. Der alleinerziehende Vater Maik Bertram nimmt in Teilzeit seine Arbeit als Kriminalkommissar wieder auf und ihre Wege kreuzen sich wiederholt. Heinrich und Maik bilden eine Wohngemeinschaft und Heinrich kümmert sich um Maiks wenige Monate alte Tochter Emma bei Maiks Abwesenheit. Vervollständigt wird die WG durch Heinrichs Pudel Locke. Emma und Locke haben gesundheitliche Probleme, die die beiden Ermittler zusätzlich zum Fall beanspruchen. Während Maik auf die polizeilichen Ermittlungen setzt, spricht Heinrich mit Vorliebe mit allen Beteiligten und macht sich so ein Bild. Die Figurenzeichnung gefällt mir ausgezeichnet, auch wenn etliche Figuren eher skizziert werden. Die Handlung ist komplex und bietet manche Überraschung. Über weite Strecken zieht sich ein dunkler Grundton, der nur gelegentlich aufgelockert wird. Meist wird die Handlung aus der Sicht einer der beiden Hauptfiguren geschildert und ihre Gedanken kann ich meist nachvollziehen. Positiv wirkt auch das gegenseitige Kümmern der Figuren. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und alles wird aufgeklärt, auch wenn ein fader Beigeschmack bestehen bleibt.
Für mich stimmt die Mischung der diversen Handlungsstränge, die Figurenzeichnung ist vortrefflich und auch atmosphärisch ist das Münsterland jederzeit präsent.

Fazit:
Der ruhige Erzählstil, glaubhafte Figuren, eine komplexe Handlung und eine atmosphärische Schilderung ergänzen sich zu einem hervorragenden Werk. Deshalb bewerte ich das Werk mit der Höchstnote von fünf Sternen und 100 Punkten. Selbstverständlich empfehle ich das Buch den Freunden eher ruhiger Kriminalromane.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2022

Der Autor läuft zur Höchstform auf

Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende
0

Buchmeinung zu Mac P. Lorne – Sie nannten ihn Cid

„Sie nannten ihn Cid“ ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne, der 2021 bei Knaur erschienen ist.

Zum Autor:
Mac P. Lorne wurde 1957 in der ehemaligen ...

Buchmeinung zu Mac P. Lorne – Sie nannten ihn Cid

„Sie nannten ihn Cid“ ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne, der 2021 bei Knaur erschienen ist.

Zum Autor:
Mac P. Lorne wurde 1957 in der ehemaligen DDR geboren. Seinen ersten Roman schrieb er bereits mit 18 Jahren. Er interessierte sich von Jugend an für Geschichte und Literatur, studierte aber aus politischen Gründen dann doch lieber Veterinärmedizin und später Pferdezucht und -sport. Im Frühjahr 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik. Heute lebt er zu Füßen einer mittelalterlichen Burg in einem der größten Waldgebiete Europas.

Klappentext:
Spanien im Mittelalter, zwischen 1058 und 1099:
Schon früh verdient sich der junge Rodrigo Diaz de Vivar, den sie später ehrfürchtig »El Cid« nennen werden, den Beinamen »Der Kämpfer«, denn keiner kann ihn im ritterlichen Zweikampf besiegen.
Doch für den erwachsenen Mann hält das Schicksal Wechselvolles bereit: Sein König, Sancho II. von Kastilien, wird von der eigenen Schwester ermordet. Rodrigo findet zwar in Jimena die Liebe seines Lebens, doch ahnt er nicht, dass sie ihn im Auftrag des neuen Königs ausspionieren soll. Als er auch noch aus dem Königreich Kastilien verbannt und von seiner Familie getrennt wird, errichtet Rodrigo mithilfe maurischer Verbündeter ein eigenständiges Heerfürstentum im Osten Spaniens.
Doch dann landet eine gewaltige muslimische Streitmacht aus Nordafrika in Spanien und für El Cid naht die Schlacht um Valencia, die ihn endgültig zur Legende machen wird.

Meine Meinung:
Mich hat dieses Buch mehr und mehr fasziniert. Natürlich kannte ich die Figur des Cid, aber sonst wusste ich wenig über ihn. Diese Wissenslücke hat Mac P. Lorne überzeugend geschlossen. Lange Zeit war mir diese Figur des „El Cid“ zu blütenrein, aber nach dem Tod von Sancho II. Begann er eine Entwicklung, die ihn zu einem mächtigen Warlord machen sollte. Seine militärische Macht war in seinen letzten Lebensjahren größer als die aller Könige in Spanien und er war zunehmend bereit eigene Interessen zu verfolgen. Wegen seiner direkten und wenig kompromissbereiten Art geriet er mit dem kastilischen König aneinander und wurde des Landes verwiesen. Aber diese Art und seine Rechtschaffenheit machten ihn bei seinen Anhängern so beliebt. Überrascht hat mich, dass er viele Anhänger auch bei den Mauren hatte. In seinem Einflussbereich behandelte er die Menschen unabhängig von ihrer Religion. Der Autor schildert einen Menschen, der beruflich sehr erfolgreich war trotz wiederholter Rückschläge, aber in privaten Dingen viele Probleme hatte. Neben seinen militärischen Erfolgen bleibt mir sein Eintreten für ein friedvolles Nebeneinander der Kulturen im Gedächtnis.
Der Schreibstil des Autors ist eindringlich und anschaulich, insbesondere wenn es um Pferde geht, läuft er zur Höchstform auf. Man merkt bei der Schilderung der politischen Zustände und Entwicklungen ebenso wie bei der Beschreibung der kulturellen Besonderheiten die aufwendige Recherche des Autors. Seine Darstellung des Cid hat mich voll und ganz überzeugt.
Das Buch wird abgerundet durch ein Glossar, eine Zeittafel und ausführliche historische Anmerkungen des Autors.

Fazit:
Mich hat dieses Buch fasziniert mit einer glaubhaften Hauptfigur, die sowohl kriegerische Faust als auch Vertreter eines friedvollen Nebeneinanders der verschiedenen Kulturen gewesen ist. Deshalb kann ich nur die Höchstbewertung mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) treffen und das Buch allen Freunden historischer Romane empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2022

Vergnüglicher Regionalkrimi

Im Flachgau wartet der Tod
0

Buchmeinung zu Natascha Keferböck – Im Flachgau wartet der Tod

„Im Flachgau wartet der Tod“ ist ein Kriminalroman von Natascha Keferböck, der 2021 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Geschichten ...

Buchmeinung zu Natascha Keferböck – Im Flachgau wartet der Tod

„Im Flachgau wartet der Tod“ ist ein Kriminalroman von Natascha Keferböck, der 2021 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Geschichten zu erzählen hat für Natascha Keferböck, Jahrgang 1969, schon als Kind eine wichtige Rolle gespielt. Mit dem Aufschreiben hat sie allerdings erst später begonnen. Sie ist seit vielen Jahren beruflich in der Technik- und Finanzwelt zu Hause. In ihren Flachgauer Krimis rund um das fiktive Dorf Koppelried bei Salzburg zollt die Autorin ihrer Liebe zum Salzburger Land und seinen Menschen humorvoll Tribut.

Klappentext:
Ein herrlich schräger Krimi aus dem Salzburger Land. Mitten in der Flachgauer Raunacht geschieht ein Mord, der das beschauliche Örtchen Koppelried in den Ausnahmezustand versetzt – und mit ihm den Dorfpolizisten Raphael Aigner, der das Opfer nur allzu gut kannte. Mit Unterstützung alter Kollegen nimmt Aigner die Fährte auf und trifft bei der Suche nach dem Täter nicht nur auf überhebliche Pfaffen, windige Geschäftsmänner und kauzige Dorfbewohner, sondern kommt auch einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur.

Meine Meinung:
Dieses Buch kann man völlig zurecht eine Krimödie nennen. Es ist zudem ein Regionalkrimi aus dem Flachgau mit reichlich Dialekt, der mir als Niederrheiner anfänglich ein paar Verständnisprobleme bereitet hat. Diese haben sich aber schnell gelegt und für die harten Fälle findet sich im Anhang ein Glossar. Der Protagonist Raphael Aigner, aus dessen Sicht die Geschichte vorwiegend erzählt wird, ist ein eigenwilliger Charakter, der für manche Überraschung gut ist. Im humorigen Gewand kommt eine Geschichte daher, die eher traurig stimmt. Beziehungsprobleme und Familienstreitereien sind ein wichtiges Thema, aber auch Liebe und Verbundenheit. All dies wird mit viel Wortwitz und teils auch deftigem Humor versetzt. Der Unterhaltungsfaktor ist hoch und es bleibt bis zum Ende spannend. Der Mord wird sauber aufgeklärt, allein auf der Beziehungsebene bleiben Fragen für eine Fortsetzung offen.

Fazit:
Dieses Buch schafft den Spagat zwischen durchaus ernster Thematik und humorvoller Verpackung vor allem dank seiner Hauptfigur Raphael Aigner vorzüglich. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere