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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2022

Ungewöhnlich und interessant – aber keine wirkliche Dystopie

Auf See
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Das war wirklich ein ungewöhnliches Buch und definitiv eine interessante und stellenweise lehrreiche Lektüre. Dem Klappentext nach habe ich eine Dystopie mit dem Fokus auf eine schwimmende und selbstversorgende ...

Das war wirklich ein ungewöhnliches Buch und definitiv eine interessante und stellenweise lehrreiche Lektüre. Dem Klappentext nach habe ich eine Dystopie mit dem Fokus auf eine schwimmende und selbstversorgende Insel erwartet. Das war es tatsächlich nicht.

Im Buch haben wir zunächst drei Erzählstränge. Da ist zum Einen der Teenager Jada, die sich recht isoliert auf einer Insel vor Deutschland befindet. Warum und wieso – so genau erfährt man das anfänglich nicht. Ich fand das Ganze sehr mysteriös und empfand diese Kapitel als sehr spannend.

Dann gibt es noch Helena, die auf dem Festland lebt. Das es den Menschen dort nicht unbedingt so gut geht wie aktuell, wird schnell klar. Von einer dystopischen Welt scheint man aber noch weit entfernt zu sein. Dieser Gegensatz zwischen den Geschichten von Jada und Helena haben mich zwar irritiert, aber auch immer dazu angeregt weiter zu lesen, um herauszufinden, was denn nun wirklich passiert ist.

Im dritten Erzählstrang (Archiv genannt) erfahren wir historische Begebenheiten, in denen es immer um kuriose Gründungen von Staaten geht – in der Regel auf kleinen Inseln. Diese Kapitel fand ich am Besten, zudem es sich um wahre Begebenheiten handelte.

Wie diese drei Perspektiven zusammenhängen, wird in der zweiten Buchhälfte aufgeklärt und ich war stellenweise überrascht.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn die Verwendung von (recht unbekannten) Fremdwörtern ungewöhnlich zahlreich war. Da musste ich ab und zu auch mal Google bemühen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, so dass ich es mit vier Sternen bewerten möchte.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Spannend, aber „Der Tunnel“ fand ich besser

Das U-Boot
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Hans Leister ist für mich tatsächlich kein Unbekannter. Vor gut zwei Jahren habe ich schon seinen Debütroman „Der Tunnel“ gelesen. Das ich am Anfang extrem stark fand und mich emotional echt gefordert ...

Hans Leister ist für mich tatsächlich kein Unbekannter. Vor gut zwei Jahren habe ich schon seinen Debütroman „Der Tunnel“ gelesen. Das ich am Anfang extrem stark fand und mich emotional echt gefordert hat. In der Mitte wurde es etwas langatmig und das Ende fand ich eher unglaubwürdig. Trotzdem ist es ein Buch, das mir heute noch im Gedächtnis herumschwirrt und das schaffen – bei meinem Lesekonsum – nicht viele Bücher.

Daher war ich natürlich extrem auf sein zweites Buch gespannt, welches ja auch im gleichen „Universum“, wie damals „Der Tunnel“, spielt.

Hier war es dann eher umgekehrt. Ein recht langatmiger Anfang – spannend wurde es dann erst nach Beginn der Katastrophe. Letztendlich erfahren wir auch hier nicht wirklich, was genau passiert ist. Aber das finde ich eigentlich nicht schlimm.

Dann möchte ich noch etwas zur Aufmachung des Buches sagen. Ein absoluter Augenschmaus – tolle Optik. Nur leider scheint das seinen „Preis“ zu haben. Ich hatte noch nie ein Buch, das so unangenehm chemisch gerochen hat. Auch nach tagelangem auslüften (es war zuvor komplett eingeschweißt) wurde es nur geringfügig besser. Dann hätte ich auf den farbigen Buchschnitt lieber verzichtet. Das Lesevergnügen hat sich bei mir dadurch erheblich reduziert.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Schöne Sommerlektüre

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Dieser erste Band der Müggelsee-Saga war für mich eine richtig schöne Sommerlektüre. Drei Mädchen, lernen sich im Sommer 1956 im Strandbad kennen und eine unzertrennliche Freundschaft entsteht.

Beschrieben ...

Dieser erste Band der Müggelsee-Saga war für mich eine richtig schöne Sommerlektüre. Drei Mädchen, lernen sich im Sommer 1956 im Strandbad kennen und eine unzertrennliche Freundschaft entsteht.

Beschrieben werden neben dieser Freundschaft auch die Lebensumstände der drei Frauen und auch viele Details der damaligen Zeit in der DDR wurden in die Geschichte eingewebt.

Es kommt schon gut rüber, dass das Leben in der damaligen DDR nicht einfach war und gerade wenn man gegen den Strom geschwommen ist, hatte man eigentlich keine Chance ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ein Satz fand ich besonders treffend und auch beängstigend: „Solche Dinge sagte man nicht in der DDR. Schon gar nicht, wenn noch eine Person im Raum war, die man kaum kannte.“

In die Tiefe geht das Buch aber natürlich nicht – es ist halt eine schöne Sommerlektüre, bei der es auch ein paar ernste Themen gibt.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Aus Erbfeinden werden Freunde – Frieden in Europa

Kaiserstuhl
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Da ich selber an der südlichen Weinstraße (also auch noch recht grenznah) aufgewachsen und unzählige Male mit meinen Eltern ins Elsass gefahren bin, hat mich das Thema dieses Buches sofort angesprochen. ...

Da ich selber an der südlichen Weinstraße (also auch noch recht grenznah) aufgewachsen und unzählige Male mit meinen Eltern ins Elsass gefahren bin, hat mich das Thema dieses Buches sofort angesprochen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin hat sehr viele geschichtliche Ereignisse in diesen Roman einfließen lassen. Und ich habe dabei festgestellt, dass ich über den Beginn der (für mich selbstverständlichen) deutsch-französischen Freundschaft bisher so gut wie gar nichts wusste.

Als ich das Buch begonnen habe, hatten wir noch Frieden in Europa. Jetzt nach dem Lesen der letzten Seite rücken russische Truppen auf Kiew vor. Umso wichtiger ist es nun, dass der Rest Europas zusammensteht. Und man erkennt, dass die damals gelegten Grundlagen, wie eben z.B. der Élysée-Vertrag, in dem es in diesem Roman unter anderem geht, so ungemein wichtig waren.

Die Liebesgeschichte fand ich schön erzählt, wenn auch hie und da etwas zu langatmig, so dass ich am Ende gute vier Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Solider Thriller, der sich schnell lesen lässt

Der Gräber
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Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu. Seine Opfer sind alleinstehende Personen, die er aus ihrem eigenen Haus entführt. Dabei gräbt er sich durch den Kellerboden. Die Opfer tauchen nie mehr ...

Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu. Seine Opfer sind alleinstehende Personen, die er aus ihrem eigenen Haus entführt. Dabei gräbt er sich durch den Kellerboden. Die Opfer tauchen nie mehr auf. Eine Gemeinsamkeit bei diesen Fällen gibt es aber. Immer befindet sich am Gebäude gerade eine Drainage zur Trockenlegung des Mauerwerks.

Um den Fall zu lösen, wurde eine Sonderkommission gebildet. Doch bisher habe alle Befragungen des Umfelds der Opfer oder der Bauarbeiter nichts gebracht. Und so wird es auch an diesem 6.November wieder ein Opfer geben.

Neben dem Handlungsstrang der kriminaltechnischen Ermittlungen, lernen wir auch noch die Lektorin Annika kennen, die eines Tages ein Manuskript vor den Türen des Verlags findet, bei dem sie angestellt ist. Ein Manuskript, dass einfach zu gut ist, um es nicht zu veröffentlichen und es hat starke Parallelen mit den Verbrechen des Gräbers.

Ich habe das Buch in drei Tagen durchgelesen, ein richtiger Pageturner. Dennoch war es für mich kein Highlight. Ich hätte mir mehr Einblicke in die Gedanken des Gräbers gewünscht, dass kam mir leider viel zu kurz. Insgesamt war es aber ein solider Thriller.

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