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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2022

Aus Erbfeinden werden Freunde – Frieden in Europa

Kaiserstuhl
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Da ich selber an der südlichen Weinstraße (also auch noch recht grenznah) aufgewachsen und unzählige Male mit meinen Eltern ins Elsass gefahren bin, hat mich das Thema dieses Buches sofort angesprochen. ...

Da ich selber an der südlichen Weinstraße (also auch noch recht grenznah) aufgewachsen und unzählige Male mit meinen Eltern ins Elsass gefahren bin, hat mich das Thema dieses Buches sofort angesprochen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin hat sehr viele geschichtliche Ereignisse in diesen Roman einfließen lassen. Und ich habe dabei festgestellt, dass ich über den Beginn der (für mich selbstverständlichen) deutsch-französischen Freundschaft bisher so gut wie gar nichts wusste.

Als ich das Buch begonnen habe, hatten wir noch Frieden in Europa. Jetzt nach dem Lesen der letzten Seite rücken russische Truppen auf Kiew vor. Umso wichtiger ist es nun, dass der Rest Europas zusammensteht. Und man erkennt, dass die damals gelegten Grundlagen, wie eben z.B. der Élysée-Vertrag, in dem es in diesem Roman unter anderem geht, so ungemein wichtig waren.

Die Liebesgeschichte fand ich schön erzählt, wenn auch hie und da etwas zu langatmig, so dass ich am Ende gute vier Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Solider Thriller, der sich schnell lesen lässt

Der Gräber
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Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu. Seine Opfer sind alleinstehende Personen, die er aus ihrem eigenen Haus entführt. Dabei gräbt er sich durch den Kellerboden. Die Opfer tauchen nie mehr ...

Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu. Seine Opfer sind alleinstehende Personen, die er aus ihrem eigenen Haus entführt. Dabei gräbt er sich durch den Kellerboden. Die Opfer tauchen nie mehr auf. Eine Gemeinsamkeit bei diesen Fällen gibt es aber. Immer befindet sich am Gebäude gerade eine Drainage zur Trockenlegung des Mauerwerks.

Um den Fall zu lösen, wurde eine Sonderkommission gebildet. Doch bisher habe alle Befragungen des Umfelds der Opfer oder der Bauarbeiter nichts gebracht. Und so wird es auch an diesem 6.November wieder ein Opfer geben.

Neben dem Handlungsstrang der kriminaltechnischen Ermittlungen, lernen wir auch noch die Lektorin Annika kennen, die eines Tages ein Manuskript vor den Türen des Verlags findet, bei dem sie angestellt ist. Ein Manuskript, dass einfach zu gut ist, um es nicht zu veröffentlichen und es hat starke Parallelen mit den Verbrechen des Gräbers.

Ich habe das Buch in drei Tagen durchgelesen, ein richtiger Pageturner. Dennoch war es für mich kein Highlight. Ich hätte mir mehr Einblicke in die Gedanken des Gräbers gewünscht, dass kam mir leider viel zu kurz. Insgesamt war es aber ein solider Thriller.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Nicht das was ich erwartet habe, hat mir aber trotzdem gut gefallen

Die andere Tochter
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Antonia erblindet durch ein unglückliches Missgeschick bei ihrer Arbeit als Entrümplerin. Nur kurze Zeit später erhält sie eine Augenhornhaut-Spende mit deren Hilfe sie wieder sehen kann. Darüber ist sie ...

Antonia erblindet durch ein unglückliches Missgeschick bei ihrer Arbeit als Entrümplerin. Nur kurze Zeit später erhält sie eine Augenhornhaut-Spende mit deren Hilfe sie wieder sehen kann. Darüber ist sie natürlich sehr glücklich und schreibt sogar einen Dankesbrief an die Eltern ihrer Spenderin. Mit einer Antwort hat sie allerdings nicht gerechnet, doch genau diese wird sie erhalten und ihr Leben auf den Kopf stellen.

Das Buch ist eine Mischung aus tragischer Familiengeschichte, Thriller mit mystischen Einschlägen und ein bisschen deutsche Kunstkunstgeschichte ist auch dabei. Für mich war das eine interessante Mischung, die aber nicht immer so ganz funktioniert hat.

Spannend war es auf jeden Fall und gut geschrieben zudem. Am Ende hat mich das Buch aber leider etwas verloren. Insgesamt ein gutes vier Sternebuch.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Auf allen Sendern

Reality Show
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Es ist der 24. Dezember – auf allen TV-Sendern ist nur ein Programm zu sehen. Die Reality Show! Die einflussreichsten und dennoch oft wenig bekannten Menschen Deutschlands, wurden in ihren Häusern als ...

Es ist der 24. Dezember – auf allen TV-Sendern ist nur ein Programm zu sehen. Die Reality Show! Die einflussreichsten und dennoch oft wenig bekannten Menschen Deutschlands, wurden in ihren Häusern als Geiseln genommen und ihnen wird nun live der Prozess gemacht. Das Strafmaß bestimmen die Zuschauer. Was für ein spannender Plot.

Erwartet habe ich einen blutigen Thriller. Tatsächlich ist es aber eher ein interessantes (und unblutiges) Gedankenspiel geworden. Was mir bei diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist die Beschreibung und Diskussion der Zuschauer. Dabei kommt man auf jeden Fall ins Grübeln. Wie würde man selber damit umgehen? Zuschauen oder Abschalten? Abstimmen oder sich verweigern?

Das Ende war mir leider zu offen. Ich hätte schon gerne gewusst, wie Deutschland nach dieser Aktion aussieht. Hat sich tatsächlich etwas geändert?

Insgesamt ein wirklich spannender Roman, ein interessantes Gedankenspiel, mit leichten Längen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Wie hätte es sein können?

Das letzte Bild
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Die Autorin greift hier den realen norwegischen Kriminalfall der Isdal-Frau von 1970 auf und umwebt diesen Fall mit einer fiktiven Familiengeschichte. Und das so geschickt, dass ich nach dem Ende des Buches ...

Die Autorin greift hier den realen norwegischen Kriminalfall der Isdal-Frau von 1970 auf und umwebt diesen Fall mit einer fiktiven Familiengeschichte. Und das so geschickt, dass ich nach dem Ende des Buches ein bisschen enttäuscht war, dass es eben nur eine fiktive Version war und man bis heute nicht weiß, wer die Isdal-Frau nun wirklich war und warum sie zu Tote gekommen ist.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal in der heutigen Zeit mit Eva, die in der Zeitung eine Phantom-Bild der Isdal-Frau sieht und mit Schrecken erkennt, dass die Frau eine frappierende Ähnlichkeit mit ihrer Mutter hat. Dann gibt es einen Erzählstrang in der Vergangenheit, in der wird Marguerite kennenlernen, die während des zweiten Weltkriegs verloren gegangen ist und nun im Erwachsenenalter auf der Suche nach ihrer Mutter und Zwillingsschwester ist.

Gut gelöst fand ich die Trennung der beiden Zeitebenen durch leicht unterschiedliche Schrifttypen. So wusste man immer, bei welcher der beiden Frauen man sich befindet. Dazwischen gibt es noch einen kleinen dritten Erzählstrang, der im späteren Verlauf des Buches noch an Bedeutung gewinnt.

Für mich war es ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Realität und Fiktion. Auf Grund der leichten Längen ist es am Ende dann ein vier Sterne Buch für mich geworden.

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