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Veröffentlicht am 01.04.2022

Die eine wirklich große Liebe - leider ohne den erwarteten Tiefgang

Geschichte einer großen Liebe
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Da ich Susanna Tamaro noch als eine Autorin im Hinterkopf hatte, deren Bücher mich in der Vergangenheit tatsächlich sehr berührt hatten und lange in Erinnerung geblieben waren, freute ich mich wirklich ...

Da ich Susanna Tamaro noch als eine Autorin im Hinterkopf hatte, deren Bücher mich in der Vergangenheit tatsächlich sehr berührt hatten und lange in Erinnerung geblieben waren, freute ich mich wirklich auf dieses neue Buch von ihr! Leider ist es ihr mit "Geschichte einer großen Liebe" diesmal nicht wirklich gelungen, mich durchgehend zu fesseln, so viel schon einmal vorab! Wir lernen mit der Autorin Andrea und Edith kennen, die eigentlich Patrizia heißt, da tauchte schon mein erstes Fragezeichen auf! Patrizia, in meinen Augen ein schöner Name, doch warum lässt sich unsere Protagonistin Edith nennen? Diese Frage wurde für mich nicht schlüssig geklärt! Sollte es die innere Zerrissenheit der Figur aufzeigen? Wenn ja, hätte man dies irgendwie deutlicher machen müssen! Die beiden verbindet, zumindest in den Augen Andreas die ganz große Liebe, da ist er sich ganz sicher, löst für Edith (Patrizia) sogar eine bestehende Verlobung zu einer anderen Frau. Doch Edith lehnt beim ersten Mal seinen Heiratsantrag ab. Die beiden verlieren sich aus den Augen, finden sich irgendwann wieder, man kann als Leser durchaus den Eindruck bekommen, dass die beiden füreinander bestimmt seien. Andrea ist bedeutend älter als Edith, u. lässt dies für meinen Geschmack zu oft heraus hängen, indem er permanent meint, ihr das Leben erklären zu müssen. Irgendwann erwidert die junge Frau Andreas Liebe, all das erfahren wir aus Andreas Sicht, Ediths Gefühle kommen nur indirekt zur Sprache. Zwischen den einzelnen Kapiteln liegen teils große Zeitsprünge, denen ich nicht unbedingt immer sofort folgen konnte, Jahreszahlen in den Überschriften wären hierbei sehr hilfreich gewesen! Obwohl die Autorin in wunderschöner poetischer Sprache erzählt, konnte ich zu den handelnden Personen keinerlei Nähe aufbauen, es fiel mir schwer, die Motive für ihre Handlungen nachzuvollziehen! Die Idee, die in meinen Augen hinter dieser Geschichte steckt, war bestimmt interessant und vielversprechend, Entsprechendes ließ ja auch der Klappentext ahnen, doch wurde weder deren volles Potential ausgeschöpft, noch wurde sie besonders berührend umgesetzt. So ist es eine Liebesgeschichte unter vielen, die mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Roadtrip der besonderen Art

Henry
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Protagonistin dieses Buches ist das zwölfjährige Mädchen Henry, das von seiner Mutter Marion kurze Zeit nach dem Einkaufen im Auto gelassen wird, da sie eingeschlafen war. Da das Auto nicht abgeschlossen ...

Protagonistin dieses Buches ist das zwölfjährige Mädchen Henry, das von seiner Mutter Marion kurze Zeit nach dem Einkaufen im Auto gelassen wird, da sie eingeschlafen war. Da das Auto nicht abgeschlossen war, nutzt ein vorbei laufender junger Mann die sich bietende Gelegenheit und entwendet das Auto, ohne Henry auf dem Rücksitz zu bemerken. Als er ihre Anwesenheit feststellt, lässt er sich von dem Mädchen überreden, die Chance zu nutzen und einen Ausflug zu machen. Henry, mit dem überbehüteten Leben bei ihren Eltern offenbar nicht wirklich zufrieden, möchte etwas erleben, und Sven zeigt sich dem gegenüber aufgeschlossen. Hinzu stößt außerdem seine Freundin Nadja, von der er sich eigentlich gerade trennen wollte. Die drei fahren zuerst ziellos durch die Gegend und finden später Zuflucht im Sommerhaus von Henrys Familie im Brandenburgischen Umland Berlins. Von ihren Eltern wird die Zwölfjährige offenbar zwar vermisst gemeldet, aber so richtig scheint sie ihnen nicht zu fehlen. Dies fand ich insgesamt recht unglaubwürdig, auch wenn Eltern natürlich von einem pubertierenden Teenager ab und an genervt sein mögen, hätte ich doch im Entführungsfall mehr Angst und Aufgeregtheit erwartet. Dies war allerdings nicht der einzige Schwachpunkt am der Geschichte. Die handelnden Personen kamen mir zu keinem Zeitpunkt wirklich nah, und obwohl der Autor durchaus einen flüssigen Schreibstil hat, packte mich das Buch in keinem Moment richtig. Zudem wurde das Thema Sexualität viel zu oft in den Vordergrund gestellt, so dass es stellenweise sogar richtig nervig war. Mit einer Zwölfjährigen als Fremde beispielsweise ausführlich über oralen Sex zu diskutieren, wirkte regelrecht ekelhaft. Insgesamt kann ich deshalb leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen. Zwar gibt es eigentlich einen interessanten Plot, doch der Autor weiß die Möglichkeiten nicht wirklich zu nutzen - schade!

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Zugegebenermaßen hatte ich so meine Probleme

Der Gesang der Berge
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In "Der Gesang der Berge" erfahren wir aus sehr authentischer Sicht einer vietnamesischen Autorin die Geschichte einer Großmutter und ihrer Enkelin, die ihr schwieriges, dramatisches Schicksal zu Zeiten ...

In "Der Gesang der Berge" erfahren wir aus sehr authentischer Sicht einer vietnamesischen Autorin die Geschichte einer Großmutter und ihrer Enkelin, die ihr schwieriges, dramatisches Schicksal zu Zeiten des Vietnamkrieges schildert. Das zwölfjährige Mädchen wächst bei ihrer Oma auf, da ihre Eltern in den Kriegswirren verschollen sind. Gleich zu Beginn erleben wir einen schrecklichen Bombenangriff mit, alles ist sehr drastisch und realistisch geschildert und durchaus nichts für schwache Nerven, wie ich fand. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit sowie aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, so dass man einen guten Überblick über die Geschehnisse bekommt. Trotzdem hatte ich mit dem Buch zugegebnermaßen so meine Probleme, und obwohl ich tatsächlich sehr viel über Vietnam und den schrecklichen Krieg lernen konnte, hat es mich nicht so richtig gepackt. Ich konnte keinerlei Nähe zu den handelnden Personen aufbauen, sie blieben mir immer seltsam distanziert. Dies mag u.a. vielleicht auch an den eklatanten kulturellen Unterschieden liegen. Ich hatte in der Vergangeheit schon so manches Mal meine Schwierigkeiten mit asiatischen Autoren. Zwar hat die Autorin einen durchaus angenehmen Schreibstil, was meinem Lesefluss aber erheblichen Abbruch getan hat, war das ständige Einstreuen von vietnamesischen Sprichwörtern in der Landessprache, auch wenn diese dann übersetzt wurden, fand ich jedes Mal wieder schlecht in den Text hinein und tat mich schwer mit dem Weiterlesen. Aus diesem Grund kann ich zumindest von meiner Warte aus keine tatsächliche Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich weiß, dass dieses Buch bei vielen eine große Begeisterung ausgelöst hat.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Potential leider nicht ausgeschöpft

Inmitten der Nacht
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Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt! Klappentext und Cover hatten mich mehr als angesprochen und neugierig gemacht! Ein Buch, das perfekt in die momentane Zeit passt, hochaktuelle Themen wie ...

Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt! Klappentext und Cover hatten mich mehr als angesprochen und neugierig gemacht! Ein Buch, das perfekt in die momentane Zeit passt, hochaktuelle Themen wie Rassismus und globale Katastrophen aufgreift. Eine gut situierte Vorzeigefamilie macht Urlaub in einem luxuriösen Ferienhaus in Long Island. Da steht eines Abends ein älteres schwarzes Ehepaar vor der Tür und bittet um Asyl, bzw. gibt sogar vor, sie seien die eigentlichen Eigentümer dieses Hauses und hätten mehr oder weniger ein Recht zu bleiben, noch dazu bieten sie eine respektable Summe Geld aus Ausgleich. Grund hierfür ist ein angeblicher Blackout in New York. Was steckt dahinter? Ein atomarer Unfall, ein Terroranschlag? In dem abgelegenen Domizil gibt es weder Handy- noch Fernsehempfang, so lässt sich die Behauptung und das Geschehene nicht nachprüfen. Die vorübergehenden Mieter des Hauses, Amanda und Clay, sind unsicher! Was tun? Kann man den beiden "Gästen" trauen? Soll man sie beherbergen? Wohl oder übel arrangiert man sich, doch die Ressentiments sind unterschwellig sehr wohl und nicht zu knapp spürbar und omnipräsent. Soviel zum Plot! An und für sich eine wirklich vielversprechende Ausgangssituation, die in meinen Augen sehr viel Potential für eine spannende Geschichte bietet. Doch leider hat der Autor dies in keinster Weise ausgeschöpft! Er verliert sich in viel zu ausschweifenden unwichtigen Beschreibungen, in unendlich langen Nebensätzen, hinzu kommt immer wieder die völlig unnötige Verwendung von Fäkalsprache, die mich tatsächlich abstieß. Die Figuren waren für mich seltsam distanziert, ich konnte hier leider keinerlei Nähe aufbauen. Heraus gekommen ist eine für mich nicht packende Story, Rumaan Alam konnte mich mit seinem Buch leider nicht begeistern, obwohl ich die Idee und das Thema so grandios fand!

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Irgendwie alles zu kurz

Muttl auf Reisen
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Schon als ich das Büchlein, anders kann man es nicht nennen, das erste Mal in den Händen hielt, war ich etwas enttäuscht! Ich hatte mir tatsächlich aufgrund des Klappentextes ausführliche Reiseberichte ...

Schon als ich das Büchlein, anders kann man es nicht nennen, das erste Mal in den Händen hielt, war ich etwas enttäuscht! Ich hatte mir tatsächlich aufgrund des Klappentextes ausführliche Reiseberichte einer Mutter in meinem Alter gewünscht, einer Mutter, mit der ich mich aufgrund des ähnlichen Alters identifizieren kann. Doch Irmgard Rosina Bauer legt hier nur ein paar kleine extrem kurze Kurzgeschichten vor, in denen sie zwar von unterschiedlichen Reisen an diverse Ziele erzählt, doch auf mich wirkt alles nur angerissen und irgendwie nicht wirklich zu Ende gebracht. Dabei hätte der ursprüngliche Gedanke, eine Mutter, die sich Jahrzehnte lang für ihre Kinder aufgeopfert hat, kommt endlich dazu, ihre Pläne für Reisen in ferne Länder, von denen sie lange geträumte hat, in die Tat umszusetzen, durchaus sehr viel Potential gehabt. Warum also nicht einen richtig dicken Schmöker daraus machen anstatt eines Reclam ähnlichen Heftchens von gerade mal gut 100 Seiten? Der Schreibstil der Autorin hat mir zwar tatsächlich sehr gut gefallen, er war flüssig, und ich mochte ihre Eindrücke aus den Reiseerfahrungen wirklich sehr. Aber es waren eben nur viel zu kurze Einblicke als dass es in die Tiefe hätte gehen können. Auch das besagte "Loslassen" der Kinder im Untertitel ist mir nicht wirklich klar genug raus gekommen. Leider kann ich mich aufgrund der vielen kleinen Enttäuschungen, die das Büchlein mit sich brachte, nicht zur einer Leseempfehlung durchringen!

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