Winterliches Setting und ernstere Themen als gedacht
Like Snow We FallBei dem Cover bin ich echt schwach geworden, denn Glitzer geht immer und ich mag die Winterstimmung, die es ausstrahlt. Das Buch spielt nämlich in Silver Lake, das in den schneebedeckten Rocky Mountains ...
Bei dem Cover bin ich echt schwach geworden, denn Glitzer geht immer und ich mag die Winterstimmung, die es ausstrahlt. Das Buch spielt nämlich in Silver Lake, das in den schneebedeckten Rocky Mountains liegt, und auch Wintersport spielt eine zentrale Rolle. Das ganze Setting wird von der Autorin so toll beschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte und ich mich mit der Protagonistin Paisley in den Ort verliebt habe.
Man liest abwechselnd aus ihrer und Knox’s Sicht. Während Paisley nach Silver Lake zieht, um ihren Traum als Eiskunstläuferin weiter zu verfolgen, lebt Knox schon immer dort, aber hat immer weniger Spaß an seinem Erfolg als Snowboard-Star. Mit ihr bin ich sofort warm geworden, weil sie einfach ihrer Leidenschaft nachgehen möchte, nachdem ihr Leben bisher sehr trübsinnig verlaufen ist. Je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt, desto mehr bewundert man sie, dass sie immer noch um ihr Glück kämpft und die Hoffnung nicht verloren hat. Deshalb habe ich mich gefreut, als sie beginnt, sich in Silver Lake heimisch zu fühlen, und neue Freunde findet, man denen sie Spaß haben kann. Knox erscheint einem hingegen erst sehr ich-bezogen und überheblich, weshalb es schön war, auch seine Perspektive zu bekommen. So konnte ich viel schneller eine Bindung zu ihm aufbauen, weil man so sofort spürt, dass dies alles nur eine Fassade ist und er im Inneren sehr traurig und motivationslos ist, was er zu verstecken versucht. Er macht auf jeden Fall ein paar Fehler, aber irgendwie konnte ich ihn und viele seiner Handlungen trotzdem gut verstehen.
Die erste Begegnung von Paisley und Knox findet früh in der Geschichte statt, wobei sie sich aber auf dem falschen Fuß erwischen. Man konnte ihre vorübergehende Abneigung gut fühlen und auch nachvollziehen. Aber ich war positiv überrascht, dass sich die Probleme zwischen ihnen nicht durch viele Missverständnisse immer mehr aufgebauscht wurden, sondern es auch immer wieder Szenen gibt, in denen sich die beiden auf derselben Wellenlänge begegnen. Ihre Annäherung passiert dann durch die viele Zeit, die sie aufgrund einiger Umstände automatisch miteinander verbringen, und ehrliche Gespräche, wo sie einander Geheimnisse anvertrauen, die kaum jemand anderes weiß. Ich habe immer mit ihnen mitgefiebert, weil sich die Anziehung zwischen ihnen stets steigert und es gleichzeitig eine Achterbahn der Gefühle war. Insgesamt gefielen mir Paisley und Knox gemeinsam, egal ob sie ruhigere oder aufgeregte Momente miteinander teilen.
Ich muss allerdings sagen, dass das Buch mit mehr als 500 Seiten für einen Liebesroman doch ziemlich dick ist. Deshalb fand ich es auch sehr schade, dass bei dieser Länge dann einige Problematiken, die lange in der Geschichte aufgebaut wurden, zum Ende schnell und viel zu reibungslos aufgelöst wurden. Nun bin ich gespannt, ob man im weiteren Verlauf der Reihe noch einmal darauf zurückkommen wird.
Alles in allem hatte ich aber viel Spaß mit dem Roman, da mich das Setting und die Charaktere, vor allem die beiden Protagonisten und ihre Freunde, überzeugen konnten. Daher freue ich mich nun auf den zweiten Band der Reihe, wo man noch einmal nach Silver Lake reist. Die Autorin schreibt auch locker-leicht und poetisch gleichzeitig, sodass ich durch die Seiten geflogen bin und mich die Geschichte emotional berühren konnte.
Fazit: 4/5⭐️
Eine winterliche Liebesgeschichte, die zum Träumen einlädt, aber auch ernste Themen behandelt